Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Eels07 am 11.04.2008, 6:57 Uhr

Nachtrag Grenzen setzen...

...ich weiß ja nicht wie Alt so eure Kinder alle sind. Aber unsere hatte den Schlafsack vor einem Jahr abgegeben und da waren unsere Grenzen auch nur natürliche Konsequenzen ;-) Jetzt ist sie 3 1/2 und fordert ihre Grenzen.
Trotzanfälle dienen keinem anderen Zweck! Sie sind ganz natürlich und wenn mein Kind schreit und um sich schlägt so ist das ganz normal und sogar wünschenswert.
Man kann es nicht umgehen, muß es aber auch nicht unbedingt hinausfordern.

Konkretes Beispiel:
Mein Kind schreit: "komm jetzt sofort her und schaukel mich an"

So reden wir nicht miteinander und Du kannst es selber versuchen. Ich war schon 3 mal da.
Punkt!
Irgendwann ist dann der Punkt überschritten und es muß eine Folge aus dem ganzen kommen. Sonst ist es nur ein Hin und Her. Wie lange soll ich auf dem Spielplatz stehen?
Sie schreien lassen?
Es muß eine Grenze her die Sagt bis hier hin und nicht weiter.
Ergo, wenn Du nicht aufhörst gehen wir. Ich lasse mich nicht komandieren und nicht anschreien.


Denken doch bitte alle Mütter die angebelich keine Grenzen bei ihren Kindern brauchen a)wie alt die Kinder sind
b)ob sie sich vielleicht nur an dem Wort festhalten.

Denn "Grenzen" bzw. natürliche Konsequenzen brauchen wir alle!

 
18 Antworten:

Re: Nachtrag Grenzen setzen...

Antwort von Mama Heike am 11.04.2008, 8:10 Uhr

***...ich weiß ja nicht wie Alt so eure Kinder alle sind.***

Zwei Mädchen, 11,5 und 3,5 Jahre.


***Jetzt ist sie 3 1/2 und fordert ihre Grenzen.***

Sie stößt nur an die Grenzen, wo sie die Welt nicht mehr gestalten kann.


***Trotzanfälle dienen keinem anderen Zweck!***

Nein. Das ist Trotz: Ich werde wütend/trotzig/bockig, weil ich die Welt nicht so ändern kann, wie ich es mir vorgestellt habe!

Beispiel: Dein Kind will weiter schaukeln, du hast kein Lust mehr zum Anschwung geben, Kind fordert, DU bockst, Kind flippt aus. Ihr trotzt beide! Du leise, das Kind laut.

***Sie sind ganz natürlich und wenn mein Kind schreit und um sich schlägt so ist das ganz normal und sogar wünschenswert.***

Ich überlege gerade, ob es für mich wünschenswert ist, dass ich trotzig werde. Ja, dann sehe ich, dass etwas in einer bestimmten Situation aus dem "Gleichgewicht" geraten ist. Das ETWAS bin ich selber. Der Trotz dient dazu, wieder in sein Gleichgewicht zu finden.


***Man kann es nicht umgehen, muß es aber auch nicht unbedingt hinausfordern.***

Sehe ich auch so.



***Konkretes Beispiel:
Mein Kind schreit: "komm jetzt sofort her und schaukel mich an" ***

Wer war zuerst trotzig und wollte nicht mehr die Situation "Kind schaukelt und Muttern gibt Anschwung"? Der barsche Ton deines Kindes ist nur die Antwort auf deinen Versuch, die Situation "trotzig" zu ändern.

***So reden wir nicht miteinander***
Oh, wir Erwachsenen kommandieren ganz schön oft rum. :-(


***Irgendwann ist dann der Punkt überschritten und es muß eine Folge aus dem ganzen kommen.***

Ja, und für die Qualität, was dann folgt, tragen wir die Verantwortung!


***Sonst ist es nur ein Hin und Her. Wie lange soll ich auf dem Spielplatz stehen?
Sie schreien lassen?***

Nein, ehrlich sagen (in einer zärtlichen, nicht trotzigen Geste), dass du wirklich nicht mehr magst. Das Kind wird bitten "Noch einmal". Dann lässt du deine Unlust einfach mal beiseite und gibst ihr noch ein Mal ein gnaz fröhlichen Schwung, genieß die Situation, das Einssein mit deinem Kind und dann könnt ihr beide _gemeinsam_ gehen. Dein Kind will sich nicht abgelehnt fühlen. Vergiß nicht: Du hast zu erst getrotzt.

***Es muß eine Grenze her die Sagt bis hier hin und nicht weiter.***

Ja, das wäre schön, wenn uns immer ein anderer sagen würde, wenn wir unserer eigenen Grenze überschreiten. Diesen Jemand gibt es nicht. Wir müssen selbst in uns hineinhorchen, wann wir keine Kraft mehr für unser Kind haben.

Kein Kind nimmt uns übel, dass wir mal keine Kraft mehr haben. Es nimmt uns übel, wenn wir ihm die Schuld dran geben und es deshalb ablehnen.


***Ergo, wenn Du nicht aufhörst gehen wir. Ich lasse mich nicht komandieren und nicht anschreien.***

Du hast dich viel eher fremdbestimmt gefühlt (immer dieses ewige Anschwung geben), als dein Kind wirklich mit Worten kommandiert hat.


***Denken doch bitte alle Mütter die angebelich keine Grenzen bei ihren Kindern brauchen****

Ich habe Grenzen, aber ich nehme sie oft zu spät wahr. Eine trotzfreie Information an das Kind, dass ich ab hier nicht mehr kann/mag/will ist doch okay und macht das Zusammenleben leicht.


***Denn "Grenzen" bzw. natürliche Konsequenzen brauchen wir alle!***

Das klingt so, als sollte ich mit Macht an meinen Grenzen festhalten. Nein, ich wäre lieber grenzenlos und suche nach Wegen, so manche Grenze loslassen zu können. "Kindern Flügel verleihen" ist so ein schöne Metapher dafür.

Liebe Grüße
Heike

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Re: Nachtrag Grenzen setzen...

Antwort von Astrid18 am 11.04.2008, 8:40 Uhr

Und es kommt ja nicht nur auf das Alter der Kinder, sondern auch auf das Temperament an. Meine Tochter (fast 2) ist extrem temperamentvoll und hat schon einen sehr starken Willen und dementsprechende Trotzanfälle. Ich halte mich daran, nur sinnvolle Grenzen zu setzen, wo es wirklich wichtig ist (sonst würde ich das gar nicht aushalten). Ich merke aber auch deutlich, dass das konsequente Verhalten Wirkung zeigt. Vorgestern eskalierte die Situation auch beim Zubettgehen. Es tat mir auch leid, dass der Tag so unharmonisch beendet wurde. Aber gestern wurde ich für die Konsequenz belohnt: Das Zubettgehen lief ganz harmonisch ab.

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der unterschied für mich zwischen

Antwort von pittiplatsch80 am 11.04.2008, 9:23 Uhr

grenzen setzen ("das macht man nicht,das sollst du nicht,das gehört sich nicht")

und grenzen zeigen ("ich möchte das nicht,weil ......" etc)

ist ein sehr großer finde ich.

ersteres ist völlig unauthentisch,wer ist man,das kind fühlt sich von einer "höheren stelle" begrenzt (das tut MAN nicht,das GEHT NICHT etc.) das kind bekommt den eindruck,dass es überall auf der welt so ist uns sein muss. ist halt so.

bei zweiterem muss ich als erwachsener erstmal selber einen großen schritt zurückgehen und schauen: wo sind meine grenzen wirklich und wo ist das,was ich automatisch unterbinden will eigentlich nur kokolores,den ich von meiner eigenen erziehung bzw von der gesellschaft übernehmen? (beim essen wird nicht ferngesehen...usw)stört es mich wirklich oder ist da nur so ein "geht halt nicht" gedanke fest in meinem kopf verankert?
DAS ist gar nicht so einfach,tatsächlich seine eigenen grenzen (wieder) zu erspüren,für mich jedenfalls oft nicht. ist aber eine tolle voraussetzung,um die grenzen anderer ,besonders der kinder,besser zu bemerken und zu verstehen,wenn man sich selber geordnet hat.

natürlich ist es leichter sich hinter einer allgemeingültigen "gesetzten" grenze zu verstecken,als dem kind zu sagen:ICH kann nicht mehr,möchte das nicht.... denn dann ist das kind traurig und mamas grenze ist der grund! aber mama kann das vertreten,wenn es denn wirklich ihre grenze war/ist. bei allgemeingültigen grenzen (macht man nicht) zieht man sich dann immer ein wenig persönlich aus der affäre,weil man die eigene person rausnimmt. damit entpersonifiziert und abstrahiert man das ganze und kinder können noch weniger verstehen...

und zu guter letzt,was möchte man für sein kind? dass es ein "alle-regeln-einhalter"(und damit gefahr läuft,ein "nicht-nachfragender-mensch" zu werden) wird oder ein mensch,der sich selber und andere menschen hinterfragt,deren grenzen individuell(!) erkennt und einhält und auch dafür sorgt,dass seine grenzen eingehalten werden ...


glg pitti

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@Mama Heike...

Antwort von MM am 11.04.2008, 9:58 Uhr

Hallo,
was heisst denn "Du hast zuerst getrotzt"???

Das sehe ich nicht so - die Schreiberin führt doch bloss an, dass sie keine Lust mehr hatte das Kind zu schaukeln (dreimal hingehen war für sie halt in dem Moment die "Grenze") und dann erst recht keine Lust auf den Kommandoton des Kindes! Das finde ich beides völlig verständlich und berechtigt und kein "Trotzen"!


Natürlich hast du insofern recht, dass man als Erwachsene/r aufpassen muss, nicht auch manchmal bzw. zu oft nen Kommandoton drauf zu haben - aber deshlab kann und sollte man ihn doch trotzdem nicht einfach von jemand anders dulden, wenn es einem gegen den Strich geht. ¨

Ich in da auch ziemlich empfindlich (sage auch schon mal z.B. zu meinem Mann, dass ich mich in dem Ton nicht mit ihm weiter unterhalte) und hätte in der Situation dem Kind gesagt, dass ich mich nicht rumkommandieren lasse und den Ton nicht OK finde! Dann würde ich es erstmal eine WEile ignorieren.

WEnn es dann "anständig" (bzw. ganz normal) darum bittet, angeschaukelt zu werden, würde ich es machen, aber ihm auch erklären, dass ich eigentlich keine Lust mehr habe, und versuchen zu besprechen, wie nun weiter - also ob es alleine noch ne WEile schaukeln will, oder ob wir schon gehen wollen, oder...

Ich finde Dein Ansatz hört sich ein bisschen so an, als solle man seine eignen Grenzen verleugnen oder ignorieren und möglichs lächelnd alles machen was das Kind will (was ich sehr "unauthentisc" fände)...

Ich weiss dass Du es so bestimmt nicht meinst, aber kommt halt hier ein bisschen so rüber (nach meinem Empfinden)...

Du hast schon auch recht, dass wenn man sich mehr auf das Kind einlässt, einem dann vieles doch Spass machen kann, wozu man vielleicht erstmal keine Lust hatte - also eigene "Grenzen" zu hinterfragen, ob es wirklich welche sind (und nicht vielleicht Faulheit, Konvention... etc.) finde ich richtig - aber man sollte nicht in das Extrem verfallen, dass man sie gar nicht mehr wahrnimmt bzw. dem anderen kommuniziert.

Gruss, M.

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Re: der unterschied für mich zwischen

Antwort von Clavi am 11.04.2008, 9:59 Uhr

Ich setze eigentlich keine Grenzen (es sei denn, es ist gefährlich), ich nenne es eher so, dass ich ZEIGE oder SAGE, dass ich irgendetwas nicht mehr möchte (Bsp: Neele schmiert mit irgendetwas rum... ), wichtig finde ich dabei, dass ich es ihr erkläre. Wenn sie z.b. für mich sinnlos ihr ganzes Lego im Flur verteilt, greife ich ein und erkläre ihr, warum. Wir räumen dann gemeinsam auf (meist mehr ich als sie;-))) und ich zeige ihr dann, wie man sinnvoll mit Lego spielt. Ist das nun willkürlich Grenzensetzen??? Oder sieht man es eher so, dass meine Grenze erreicht ist, denn meist bin ich ja diejenige, die es wieder wegräumt???

Meine Kleine ist nun 26 Monate alt, es gab Sachen, die habe ich erst erlaubt, weil ich es nicht tragisch fand und es durch Kinderaugen nun doch anders ausschaut, als wenn wir es sehen... Aber mal auf Geschmiere oder das Gematsche zurückzukommen, dass Neele momentan soooo liebt, sie machte dann irgendwann nur noch solche Dinge (Spüli auf'm Tisch verteilen, Zahnpasta auf die Fliesen, etc, Sachen ausräumen - ihren Schrank z.B. ). Da habe ich dann doch gesagt, dass mir das ZUVIEL Kleherei auf einmal ist und ich da nicht mehr gegenan komme. Oder wenn sie sich absolut nicht entscheiden kann, was nun morgens angezogen wird, ziehe ich irgendwann auch die Bremse. Einige denken nun, dass es ja MEIN Problem ist, dass mich Dinge überall auf'm Fußboden oder Geschmiere auf den Fliesen stört und ICH es dann halt wieder wegmachen müßte. Aber ich finde auch kleine Kinder können schon die Grenzen ihrer Mitmenschen kennenlernen.

LG, Claudia

Deshalb finde ich, man sollte als Erwachsener nicht unbedingt Grenzen setzen und es von vornerein verbieten... aber wenn es irgendwann ausartet, kann man auch ruhig mal sagen: "Jetzt reichts. Ich möchte das nun nicht mehr, weil.... (Erklärung)!" Das ist für mich noch immer der feine Unterschied.

LG, Claudia

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Re: @Mama Heike...

Antwort von Mama Heike am 11.04.2008, 10:46 Uhr

***was heisst denn "Du hast zuerst getrotzt"??? Das sehe ich nicht so - die Schreiberin führt doch bloss an, dass sie keine Lust mehr hatte das Kind zu schaukeln (dreimal hingehen war für sie halt in dem Moment die "Grenze")...***

Trotz ist ein Verhalten, welches auf eigensinnigem und störrischem Beharren auf einer Meinung, einem Vorhaben oder einem Recht beruht. (von Wikipedia geklaut)

Wenn Muttern auf dem Spielplatz mit ihrer Haltung ausdrückt "Ich maaaaaaagggggg dir jetzt nicht mehr Anschwung geben" und auf diesem "Ich wiiiilllll das jetzt nicht mehr" beharrt, dann ist das ein Trotzen gegen die Situation. Das Kind wird sich vergewissern wollen, ob das Trotzen ihm gilt "Komm her Mama."

"Nö, erst wenn du mich nett darum bittest."

Also richtet sich unser Trotzen doch gegen das Kind und nicht nur gegen die lästig gewordene Situation?


***Ich in da auch ziemlich empfindlich (sage auch schon mal z.B. zu meinem Mann, dass ich mich in dem Ton nicht mit ihm weiter unterhalte) und hätte in der Situation dem Kind gesagt, dass ich mich nicht rumkommandieren lasse und den Ton nicht OK finde!***

Ja ja, meine Lust beim Schaukeln zu Helfen ist davon abhängig, wie mich der andere anspricht. Aber meine Unlust zum weiteren Anschwung geben war doch vor dem Kommandoton da und der Kommandoton ist doch nur das Ergebnis auf meine Unlust. Ich will ja eigentlich nicht mehr der willige Anschubser sein.

Und nur weil mein Kind jetzt rumkommandiert, nehme ich mir das "Recht", dass Kind nicht mehr schaukeln zu MÜSSEN. Würde ich weiter schaukeln wollen, wenn es mich anbettelt?

***Dann würde ich es erstmal eine WEile ignorieren.***

Die Ingnoranz begann schon damit, dass ich keinen Bock mehr auf das Schaukeln habe. Das Kind testet nur, ob es was mit ihm selber zu tun hat.


***WEnn es dann "anständig" (bzw. ganz normal) darum bittet, angeschaukelt zu werden, würde ich es machen, aber ihm auch erklären, dass ich eigentlich keine Lust mehr habe, und versuchen zu besprechen, wie nun weiter - also ob es alleine noch ne WEile schaukeln will, oder ob wir schon gehen wollen, oder...***

Ja, so ähnlich mache ich das auch, aber siehst du, was wir dem Kind da für eine komische Situation zu muten? (Meine Lust ist kaufbar durch besonders braves Betteln. Wieso habe ich dann auf einmal wieder Lust zum Anschwung geben und vorher hatte ich sie nicht mehr?)


***Ich finde Dein Ansatz hört sich ein bisschen so an, als solle man seine eignen Grenzen verleugnen.***

Nein, nicht verleugnen. Versteh es nur als Anstoß, genauer in dich hineinzuhören.

***Du hast schon auch recht, dass wenn man sich mehr auf das Kind einlässt, einem dann vieles doch Spass machen kann, wozu man vielleicht erstmal keine Lust hatte - also eigene "Grenzen" zu hinterfragen, ob es wirklich welche sind (und nicht vielleicht Faulheit, Konvention... etc.) finde ich richtig - aber man sollte nicht in das Extrem verfallen, dass man sie gar nicht mehr wahrnimmt bzw. dem anderen kommuniziert.***

Wieso hast du Angst davor, dass du deine Grenze gar nicht mehr wahrnimmst, wenn du dich auf dein Kind einlässt?

Was meinst du, was passiert, wenn du deine Grenze in dem Moment des "Auf das Kind einlassen" gar nicht mehr kommunizierst? Das Kind weiß doch längst von deiner Grenze, da braucht es keine zusätzliche Härte. Jetzt geht es doch nur noch darum, dass ihr beide mit deiner Grenze liebevoll lebt.

Liebe Grüße
Heike

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@mama Heike......

Antwort von Eels07 am 11.04.2008, 10:54 Uhr

....oh mann. ich weiß gar nicht was ich schreiben soll.
Zu erst: Ich habe meiner Tochter gesagt das ich sie noch einmal anschaukle und dann kann sie es selber versuchen. Sowas nenne ich motivieren. Mein Kind ist ein kleiner Faulpelz und hat eine sehr starke Persönlichkeit und auch einen sehr starken Willen.
Ich bin der Meinung das es ein gegenseitiges Ist, ich nicht die Dienerin meines Kindes bin. Und ich auch das Recht, in Deinen Augen Trotzig, in meinen Augen wohl eher die Unlust auf etwas haben kann. Und wenn ich es sogar ankündige ist es mehr als o.k.
Dafür gibt es genug Situatioen wo ich zum Beispiel mit meiner Tochter im Schneckentempo durch die Fußgängerzone schleiche weil wir bloß nicht auf die Ritzen treten dürfen.
Es sollte ausgewogen sein, ich zeige ihr"hey ich nehme dich ersnt und mache auf mit" aber auch "irgendwann ist auch mal gut" ;-)

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Zusatz zu Mama Heike

Antwort von Eels07 am 11.04.2008, 11:02 Uhr

"Nein, ehrlich sagen (in einer zärtlichen, nicht trotzigen Geste), dass du wirklich nicht mehr magst. Das Kind wird bitten "Noch einmal". Dann lässt du deine Unlust einfach mal beiseite und gibst ihr noch ein Mal ein gnaz fröhlichen Schwung, genieß die Situation, das Einssein mit deinem Kind und dann könnt ihr beide _gemeinsam_ gehen. Dein Kind will sich nicht abgelehnt fühlen. Vergiß nicht: Du hast zu erst getrotzt."

öhö, klappt absolut nicht. Meistens kommt sie mit Kompromissen sehr gut zurecht und da stehe ich auch dahinter das ich bestimmte Sachen mache um sie zu motivieren. Aber da ging es mir um was völlig anderes. Sie sollte es selber versuchen. Habe ich wohl nicht erwähnt.
Aber selbst wenn nicht die Motivation im Vordergrund stand, ich darf als Mutter sagen nur noch einmal und dann versuchst Du es selber!
Und ich finde auch das ein Kind mit 3,5 Jahren sich dann daran halten kann.

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Das glaube ich dir gern...

Antwort von Mama Heike am 11.04.2008, 11:20 Uhr

Ich wollte jetzt auch nicht auf dir rumhacken oder so. Wir stehen doch alle mal so doof (beispielsweise) auf dem Spielplatz und haben keinen Bock mehr. Aber die "Bockigkeit" unserer Kinder ist oft eine Antwort auf uns.

Na klar, hast du ein Recht darauf "trotzig" zu sein, wie das Kind auch. Und was dann? Wenn ihr das beide akzeptiert habt? Dann könnte doch der Trotz einfach gehen oder brauchst du ihn noch ein bißchen?

Ich schaue dann meinem Kind in die Augen und wir fragen uns beide, was wir JETZT (nach dem Trotz) machen wollen. "Okay, noch ein Mal Schwung und dann aber mit Schwung nach Hause."

So, nun geh ich aber mit Schwung an die Arbeit.

Liebe Grüße für dich
Heike

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@ Heike nochmal...

Antwort von MM am 11.04.2008, 11:47 Uhr

Also ich weiss nicht, ich hab das Gefühl Du interpretierst Sachen hinein, die hier niemand geschrieben oder gemeint hat - ich zumindest nicht. - ??

Zum Beispiel - wer redet denn von "zusätzlicher Härte"? Das ist doch Quatsch, darum gehts gar nicht. Und ich habe auch keine "Angst, mich auf mein Kind einzulassen". Finde ich echt an den Haaren herbeigezogen.

Es ging mir nur darum, dass Du behauptet hast, die Mutter habe "getrotzt". Und ich wiederum finde es absolut legitim, auch mal keine Lust zu haben (auch wenn es manchmal auch gut sein kann, dies zu überwinden - aber das ist keine Pflicht und stand nicht zur Debatte) und man das nicht gleich als angebliches Trotzen "pseudo-psychologisieren" muss.

Und zweitens, es geht doch nicht um "Anbetteln"! Ist es Dir echt egal wie andere mit Dir reden? Also mir definitiv nicht!
Und es ist doch auch bekannt, dass man sich manchmal zu etwas "breitschlagen" lässt, wozu man eigentlich keine Lust hat, wenn der/die andere (kann auch der Mann, die Freundin... sein) einen so anschaut, lieb bittet usw. Da reagiert man doch einfach anders als bei Kommandoton! Du etwa nicht???

Ich finde es völlig richtig und OK, dass das Kind lernt, dass....

1. die Mami (und andere Leute) nicht immer Lust zu allem haben muss, was es gerade will,

2. und dass es, wenn überhaupt die Chance bestehen soll, den anderen doch umzustimmen, eben bestimmte kommunikative Fähigkeiten (also z.B. bitte sagen, nicht einfach rumschreien) einsetzen muss (die es ja i.d.R. hat, man verlangt also nichts UNerfüllbares).

Da lernt es doch was Wichtiges fürs Leben, da ist es doch auch so. Oder meinst Du nicht?

Nur sollte eben andererseits die Mami sich möglichst auch um eine solche Art der Kommunikation bemühen, statt der Kommando-Variante. Da hast Du recht.

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Re: Nachtrag Grenzen setzen...

Antwort von Eleanamami am 11.04.2008, 12:07 Uhr

Meine Mutter behauptet auch immer ihre Erziehungsmethoden ( Konsequenz) waren bei mir erfolgreich. Was sie als liebes, nettes Mädchen betrachtet/erlebt hat, war in Wirklichkeit ein angepasstes Kind, das die Erfahrung gemacht hat, dass der eigene Wille ( damit die eigenen Bedürfnisse, die eigene Person)nicht zählt und es besser ist, sich unterzuordnen. Das Ergebnis des so harmonischen Zusammenlebens war ein Kind ohne Selbstwert und mit wenig Selbstvertrauen, eine Frau, die heute noch damit kämpft!!!!

LG

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Re: Nachtrag Grenzen setzen...

Antwort von Sommerkind08 am 11.04.2008, 12:10 Uhr

Ich finde es gut, dass das Thema mal diskutiert wird, ist bei uns in der Familie auch gerade häufiger im Gespräch.

Ich verbinde mit "Grenzen setzen" absolut nix negatives. Für mich gibt es den Rahmen vor, in dem ein Kind, oder auch Erwachsener sich bewegt, ohne das andere in Mitleidenschaft gezogen werden.

Eine strikte Grenze bei uns ist, dass niemand gehauen wird. Passiert das beim Spielen mit anderen Kindern, gibts eine Auszeit (2-3 Minuten, mit der Ansage, Mama kommt dich dann wieder zum Spielen holen). Hauen ist ein absolut unerwünschtes Verhalten und wird daher so sanktioniert, auch wenn ichs mit schweren herzen mache. Auch Dinge durchzusetzen indem er schreit, wird nicht geduldet. Er kann mit seinen 3 Jahren schon sehr gut sprechen und deswegen sagen wir ihm immer, er solle uns es in einem ruhigen Ton erklären, wer schreit gewinnt damit nichts.

Ich bin aber kein Anhänger davon, dass gerade von anderen Erwachsenen der Spruch kommt: "Das Kind muss spuren!" Damit sind dann diese rigorosen Verhaltensmaßstäbe gemeint, bei denen ein Kind nicht mal die Gardine am Fenster zu Seite schieben darf, um besser hinauszusehen. Das ist für mich absolut unnötig und ich bin nicht bereit, meinen Sohn wegen Sachen zu maßregeln, die ich selber nicht für besonders wichtig halte.

Was ich noch zum "Grenzen setzen" und "Grenzen aufzeigen" sagen wollte. In beiden Fällen sollten die Eltern natürlich immer Vorbildfunktion haben, aber es gibt auch Kinder, die begnügen sich nicht mit dem "Aufzeigen", die gucken dennoch, ob Strom auf dem Zaun ist. In der Psychologie sind das die Kinder mit explorativen Charakterzügen und die geben sich so schnell nicht zufrieden. Mein Sohn ist auch so ein kleiner "Forscher" und ich beneide oft Mütter, die Kinder haben, die sich mit der bloßen einmaligen Ansage zufrieden geben. Diese Mütter beklagen dann aber oft die geringe Aktionsbereitschaft ihrer Kids und somit scheint sich das dann wieder auszugleichen.

LG, Doreen

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Re: Nachtrag Grenzen setzen...

Antwort von Eleanamami am 11.04.2008, 12:10 Uhr

Und meine Mutter kann es überhaupt nicht vestehen, dass ich froh darüber bin, wenn meine 2,5 Jährige Tochter zu mir sagt: " Lass mich in Ruhe!", wenn sie in Ruhe gelassen werden möchte....Für die Oma ist das frech, für mich ist es kompetent!

LG

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Re: @Eleanamami

Antwort von Sommerkind08 am 11.04.2008, 12:15 Uhr

Das was Du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. :D Die früheren Generationen verlangen immer noch diesen Gehorsam. Schrecklich!


Eine unsere Maxime in der Erziehung ist, dass unser Sohn selbstbewußt werden und bleiben soll, aber nicht egoistisch. In dem Sinne setzen wir Grenzen und versuchen die auch, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, einzuhalten.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, dass ein Mangel an Grenzen, den Kindern und Jugendlichen auch ein Gefühl der Unwichtigkeit vermitteln kann, nach dem Motto, ich kann machen was ich will, es interessiert eh keinen. Das verhalten von Kindern nimmt dann immer skurrilere Züge an und so entstehen dann wohl auch die kleinen Tyrannen.

Doreen

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Re: @Eleanamami

Antwort von Eleanamami am 11.04.2008, 12:20 Uhr

Unsere Kinder wachsen doch nicht grenzenlos auf. Nur sind die Grenzen persönlicher Natur!

Wenn ich nach 6 Stunden Unterricht, Konferenz und Elterngespräch nach Hause komme, habe ich körperlich eine Grenze erreicht und mag nicht Trampolin springen. Diese Grenze teile ich meiner Tochter mit, natürlich freundlich und gut ist! Manchmal ist sie dann traurig, aber gut, das gehört dazu. So lernen Kinder Grenzen anderer zu beachten.


Funktioniert übrings in der Schule auch prima.

LG

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Re: @Eleanamami

Antwort von Sommerkind08 am 11.04.2008, 12:33 Uhr

Ich bin ja der Meinung, dass die Erziehung früher oft unter dem Aspekt gesehen wurde, das Erziehung schnell und effektiv zu sein hat, oft haben dann die Eltern ihre Grenzen überschritten.

Heute habe ich den Eindruck, dass es sich niemand mehr mit der Erziehung leicht macht und das auch ganz viel Unsicherheit herrscht. So gehts mir persönlich auch. Mein Kind, was sich in einer Situation nicht angemessen verhält, wird von mir oft als persönliches Versagen empfunden. An solchen Sachen nage ich oft tagelang. Aber in der täglichen Praxis zeigt sich auch: steter Tropfen hölt den Stein: mein Sohn weiß vielleicht nach 15x Ermahnen noch nicht, dass er an der Hand gehen muss, wenn wir eine Straße überqueren, aber beim 16. Mal zögert er und beim 17. Mal klappts halt. Aber man muss halt dranbleiben und läßt dabei wahrscheinlich etwas mehr Nerven, als unsere Elterngeneration. ;)

LG

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Re: @Eleanamami

Antwort von Stryla am 11.04.2008, 13:43 Uhr

Da ich eigentlich ziemlich chaotisch bin gehe ich einfach nach dem Bauchgefühl und bin authentisch. Lebe mich wie ich bin und bin dadurch ein Vorbild. Das Kind lernt mich kennen, sieht was ich meine und meine Grenzen. Und dadurch dass ich auch mein Kind nehme wie es ist, lerne ich es kennen und seine Grenzen kennen.

Momentan ist er noch klein, aber wenn ich sage" Nein, nicht über die Strasse", versteht er zwar nicht warum, aber ich kann in seinen Augen sehen, dass er merkt dass ich Panik habe. Es ist mir echt und wichtig. Umgekehrt, wenn er vor etwas Angst hat, nehme ich ihn auf dem Arm und zeige ihm "alles ok, du musst da nicht hin, etc".

Er wird grösser und je grösser die Kinder werden, desto mehr kann man verstehen, besprechen. Ich glaube ich bin für meinen Kleinen ein absoluter Alien, der ist jetzt schon bodenständiger als ich vom Verhalten, aber er wird mich nehmen wie ich bin und ich ihn auch.

Irgendwann wird er ducht Vorbild, denken und eigenen Erfahrungen sein Weltverständnis erlangen und werde ihn bis dahin unterstützen. Mal sehen was kommt.

Irgendwie weiss ich, dass das mit der Erziehung schon irgendwie klappt wenn man sich selbst treu bleibt und das Kind respektiert und nimmt wie es ist.

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Nachtrag

Antwort von Stryla am 11.04.2008, 13:52 Uhr

treu bleiben heisst auch, wenn man vom Temperament her etwas ungeduldig ist und man das Kind schimpft, das auch ok ist, solange es wirklich echt ist in dem Moment. Genauso gehört die Entschuldigung dazu, wenn es einem leid tut. Aber entschuldigen obwohl es einem nicht leid tut, wäre eine Lüge, also nicht ok, oder schimpfen nur weil man erziehen will ist eine Lüge, da nicht echt, also nicht ok. das muss jeder Mensch und jedes Kind so handhaben wie es ist.

Natürlich rede ich jetzt von "gesunden Eltern", also nicht z.B. agressiven Alkoholiker-Vätern, etc, die Methoden anwenden, die extrem sind. Das ist ein andedres Thema.

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