Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von jannimama am 11.04.2008, 15:47 Uhr

grenzen setzen -falscher begriff

hallo,

ich war mal auf einer fortbildung. das thema lautete grenzen setzen. aber das erste was der gute mann uns erzäählte war, das er von grenzen setzen nichts hält. besser ist es den kindern einen rahmen zu geben in dem sie sich bewegen können. jedes für sein alter, im für ihn überschaubaren raum. was ein kind schon kann, muss ein aderes noch lange nicht können, das gilt auf für entscheidungen treffen. selbst pupertierende können nicht immer für sich entscheiden, wie soll das da ein 1-3 jähriges kind tun? das muss man als verantwortungsvoller erwachsener eben zeigen bis wohin es geht. und das es dann nicht jedem kind gefällt und es dann ggf. brüllt und "bockig" ist ist doch klar. und gefällt es doch auch nicht vom chef die grenzen aufgezeigt zu bekommen.

beispiel: telefoniert die sekretärin, kommt der chef, mekert, ist sie erstmal beleidig. SIe hat aber gelern damit umzugehen, wei0ß der chef eigentlich ja recht, obwohl es ih rnicht basst. sie kann ihre gefühle im zaum halten. aber warum???

was glaubt ihr, wo eure kinder hinkommen, wenn sie keine grenzen/rahmen kennen? sie sind unsicher. ihre unsicherheit drücken sie aus, indem sie hilflos schreien, um sich hauen, bocken oder wie auch immer. da entwicklet jedes kind seine vorlieben.

noch ein beispiel: kind will nach dem kiga nicht nach hause. wielange wollt ihr reden? die erzieherin möchte auch gehen. da MUSS eine grenze sein. das kind MUSS nach hause gehen. reden hin oder her. und grenzen, rahmen, konsequenzen müssen gelern werden? oder diskutiert ihr alle stundenlang wenn ihr ein NEIN von irgendwo bekommt (beruf, führerschein, amt etc. ).

wie können kinder verantwortungsvole erwachsene werden, wenn sie lernen dürfen im kindlichen umfang das leben der großen zu spielen?

warum sind so viele eltern nicht in der lage ihre kinder weinen zu sehen? das gehört dazu. frustrationsgrenze nennt man sowas.

gebt euren kindern die chance stark zu werden.

seit liebevoll, aber entscheidet für euer kind, wenn es überfordert ist.

wo und wann welches kind überfordert ist, kann kein hier im forum für eine anderen entscheiden, denn keiner kennt den anderen und das kind und dafür sind wir zu individuell um bei allen gleich erziehen, lieben, und rahmen schaffen zu können.

lg

 
33 Antworten:

mit wem sprichst du?

Antwort von pittiplatsch80 am 11.04.2008, 17:28 Uhr

ich habe hier kein einziges posting gelesen,was nur annähernd an "laissez-faire" rankommt....vielleicht habe ich das aber auch überlesen oder du hast manche postings falsch verstanden?!

trotzdem glg pitti :0)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: grenzen setzen -falscher begriff

Antwort von tina11 am 11.04.2008, 17:41 Uhr

Gibs auf. Du läufst gegen Stahlbeton.

LG, Tina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: grenzen setzen -falscher begriff

Antwort von Telli am 11.04.2008, 20:07 Uhr

Hallo!

Die Diskussion über das Thema finde ich total spannend.

Allerdings empfinde ich es als Haarspalterei, jetzt über "Grenze" oder "Rahmen", "Grenzen setzen" oder "Grenzen zeigen" herumzudiskutieren. Ist das nicht alles ein Begriff dafür, einem Kind vor Augen zu führen, dass es irgendwo angekommen ist, wo es SO nicht weitergeht?

LG
Telli

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: grenzen setzen -falscher begriff

Antwort von magistra am 11.04.2008, 20:15 Uhr

es geht nicht darum, sein kind nicht weinen sehen zu können. ich hab ja unten geschrieben, wie ich in situationen a la schlafsack reagiere. mein kind weint dann auch, aber ich lasse es mit diesem weinen nicht alleine, bis es vor erschöpfung und frust und verzweiflung einschläft.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: grenzen setzen -falscher begriff

Antwort von stetibi am 11.04.2008, 21:21 Uhr

Weinen ist nicht gleich weinen.

Jeder kennt bestimmt dieses schrill aufgesetzte Heulen ohne Tränen was z.B. auf einen Satz folgt wie: "Wir haben ausgemacht nur EINE kleine Tüte Gummibärchen, danach ist Schluss. Also brauchst du nicht zu diskutieren."
Das ist ein Weinen, wo ich finde, man tut dem Kind keinen Gefallen, wenn man darauf eingeht.

Und es gibt ein trotziges Weinen mit echter Verzweiflung - neulich hat meine Nachbarin Freitags ihren Sohn (3) aus dem Kindergarten geholt und der hatte dort sein geliebtes Schnuffeltier vergessen. Sie haben es erst gemerkt, als der Kindergarten schon zu hatte: Also Wochenende ohne Schnuffeltier. Er hat die ganze Zeit geschrien und geweint, sie solle noch mal hinfahren und es holen, und egal wie oft sie ihm erklärt hat: es geht nicht, es ist schon geschlossen, er wurde immer verzweifelter, wütender und bockiger. Und ich fand es schön, dass sie Verständnis hatte, statt ihn für sein Ausflippen zu maßregeln hat sie ihn in den Arm genommen und getröstet als er nur noch ein heulendes Häufchen Elend war.

Man sollte einfach unterscheiden. Man muss seinem Kind keinen unnötigen Frust aufbürden aus Prinzipien wenn es nichts aus der Situation zu lernen gibt. Aber andererseits müssen sie auch lernen auf ihren Willen zu verzichten. Und ich glaub schon sie erkennen es recht gut, ob ihnen gerade willkürlich Unrecht widerfährt oder ob man ihnen gezeigt hat, welche berechtigten Grenzen oder Rahmen, was auch immer, sie zu beachten haben. Auch wenn man es ihnen in der momentanen Situation nicht anmerkt.

LG, Stefanie

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: grenzen setzen -falscher begriff

Antwort von roma am 12.04.2008, 0:07 Uhr

Huhu!

Hmmm, ich finde alles Kinderweinen gleich schlimm und kann da keinen Unterschied feststellen. Mich schockt es, wenn ich lese, dass einem Kleinkind solch manipulative Handlungen unterstellt werden!

*Man sollte einfach unterscheiden. Man muss seinem Kind keinen unnötigen Frust aufbürden aus Prinzipien wenn es nichts aus der Situation zu lernen gibt.*

Öh, das versteh ich nicht: Heißt das, ich darf mein Kind frusten aus pädagogischen Gründen? Wie furchtbar!

*Aber andererseits müssen sie auch lernen auf ihren Willen zu verzichten.*

Das machen sie von sich aus, wenn sie a) von ihrer Entwicklung dazu in der Lage sind und b)vorgelebt bekommen haben, dass man auf den eigenen Willen zugunsten eines anderen Willen verzichten kann.

lg - roma (die Grenzen kacke findet)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: grenzen setzen -falscher begriff

Antwort von stetibi am 12.04.2008, 0:39 Uhr

Ja klar "fruste" ich mein Kind aus "pädagogischen Gründen" - es wird den Weltschmerz überleben, dass es keine zweite Gummibärchentüte gibt. Und: nein das lernen sie eben nicht "von selbst" aus, wenn es ihnen keiner beibringt. Auf den eigenen Willen verzichten, wenn ich nicht muss? Soviel Einsicht traust du einem Kleinkind zu. Aber dass es unbewußt versucht, sein Ding durchzuziehen (das ist doch natürlich und kein Böswill), nicht. Was denn nun? Ist das Kind jetzt clever oder arglos?
Es ist natürlich bequemer die Erziehung anderen (Kindergarten, Schule) zu überlassen oder besser noch eine Ideologie daraus zu machen, nicht "nein" sagen zu können. Und damit Nachwuchs zu produzieren, der sich später mal nicht zurechtfinden kann, weil er es gewöhnt ist, dass jedes Bedürfnis hier und jetzt sofort befriedigt werden muss. Sich einbilden alles zu dürfen ohne etwas zu können.

Alles zarte Kinderseelchen, die um Gottes Willen keinen Frust erleiden dürfen. Wie konnten aus den Generationen vor 1968 bloß tüchtige und zufriedene Menschen hervorgehen, trotz aller möglicher heute überholter Erziehungsmethoden?

Dass Grenzen "kacke" zu sein scheinen kannst du jeden Tag bis zum Erbrechen im Vormittagsprogramm der Privatsender sehen.

Naja :-))
Kann ja jeder so halten wie er es für richtig hält.

LG, Stefanie

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: grenzen setzen -falscher begriff

Antwort von roma am 12.04.2008, 1:08 Uhr

Huhu!

*Und: nein das lernen sie eben nicht "von selbst" aus, wenn es ihnen keiner beibringt*

Natürlich kann ein Kleinkind nicht mit Hilfe der Vernunft seinen Willen einschränken, das schrüb ich unter a). Sobald es das kann, wird es das aber tun, so ihm gezeigt wurde, dass es so gehen kann.
Die Erziehung überlasse ich übrigens lieber nicht den Lehrern, da wird nix draus. Zumal ich auf dem Standpunkt stehe, dass eben diesen das Recht zur Erziehung meiner Kinder gar nicht zusteht.
Und ich sage ständig "Nein!" zu meinen Kindern: Dann, wenn meine Grenzen überschritten werden (und da ich so ein empfindliches Wesen bin, ist das gar nicht so selten). Aber ich möchte mir nicht anmaßen, über die "Art des Weinens" bei meinem Kind zu entscheiden und die eine Art mit "Nein" sanktionieren und die andere mit "Ok, dann doch" doch noch zu akzeptieren. Weinen ist für mich Weinen. Und eine zweite oder dritte Tüte Gummibärchen hat noch kein Kind aus den Schuhen gehauen.

lg - roma (ohne Fernseher)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: grenzen setzen -falscher begriff

Antwort von stetibi am 12.04.2008, 1:33 Uhr

Achso, Grenzen sind "kacke". Aber wenn DEINE Grenzen überschritten werden, dann sagst du ständig "nein" zu deinen Kindern.
Na gut.
Dann widersprichst du dir entweder selber oder ich kapier es nicht.
Noch wahrscheinlicher ist vielleicht, wir haben gar keine unterschiedliche Meinung und reden aneinander vorbei.

Was auch immer,
gute Nacht weiterhin und ein schönes Wochenende.

LG, Stefanie

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

frusten um des frustes willen?

Antwort von pittiplatsch80 am 12.04.2008, 8:55 Uhr

sorry,aber das ist ja mehr als dämlich. ich sage nein zur xten tüte gummibärchen,weil es für mich dann einen grund gibt,nämlich zuviel süßes ist nicht gut etc. aber doch nicht,weil ich denke,aha,jetzt gebe ich ihr frust,damit sie das "lernt".
kinder wie erwachsene erleben jeden tag so viele neins,so viel frust,der einfach natürlich ist-sonne scheint nicht,nein,es ist noch lange nicht ostern,krabbelgruppe fällt heute aus,nein,wir können nicht zu oma und opa fahren (400km) etc. etc. nein du kannst nicht hexen wie bibi blocksberg,nein ich hab kein geld für das neue lego nein heute hab ich keine nudeln,nur reis etc etc.
da brauche ich mein kind nicht mit absicht zu frustrieren.
jeder mensch,der in einer authentischen realen welt aufwächst,lebt auch mit frust und zwar täglich.wenn man aber weiß,dass man das,was möglich ist und keinen stört (eben grenzen anderer verletzt)bekommen kann,dann ist das doch ein schöner ausgleich und man kann sicher mit den übrigen neins viel besser leben.


und stetibi ich glaube nicht,dass deutschland zuwenig gefrustete kinder hat (ständiger frust führt zu aggressionen,aggressionen oft zu gewalt (körperlich oder anders) ) :0/


glg pitti

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: frusten um des frustes willen?

Antwort von Feelix am 12.04.2008, 9:33 Uhr

Hallo Pittiplatsch!

Ich meine, Du verwechselst hier - in meinem (!) Verständnis von stetibis Posting, auf das Du Dich beziehst - Ursache und Wirkung:

Gummibärchen weg --> Frust (den stetibi in Kauf nimmt, weil sie --- pädagogisch/pädagogisch betrachtet, wenn Du so willst - wie all unsere Äußerungen in diesem "Erziehungs"-Forum per definitionem (!) "pädagogisch" sind ... --- dessen "natürliche" Notwendigkeit annimmt und deshalb, auch mit Blick auf das weitere Leben des Kindes, nicht umgehen zu müssen meint)

ungleich: "Frust um des Frustes willen":

Frusttoleranzsituationen schaffen, weil sie diese für notwendig hält und deshalb pädagogisch einführen will --> Gummibärchen weg

Kannst Du den Unterschied sehen?

Liebe Grüße, Feelix

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

ich sehe den allgem. unterschied klar...

Antwort von pittiplatsch80 am 12.04.2008, 9:45 Uhr

aber den satz hier:

Ja klar "fruste" ich mein Kind aus "pädagogischen Gründen"- es wird den Weltschmerz überleben, dass es....**

hab ich halt so verstanden. ich fruste persönlich nie,damit sie lernt "zurückzustecken",sondern weil es einen für mich ganz persönlichen grund gibt, der entweder meiner meinung nach dem kind "zu schlechte" kommt oder meine persönliche grenze verletzt.

viell. war es auch einfach nur doof ausgedrückt. aber ich empfinde das gezielte frustlernen,dass ja auch gerade so von diesem winterhoff gepredigt wird,als würdelos. die welt birgt genug frust für alle von uns. gut,wer da ein päckchen an "gegenfrust" ansammeln durfte,um ihn auszuhalten.


glg pitti,in erwartung des mannes mit den einkäufen *hungerhab*grummel

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Erzeihung ist doch ein kontinuierlicher Prozess...

Antwort von Sommerkind08 am 12.04.2008, 11:20 Uhr

Ich zitiere hier mal eine Äußerung von roma:
"Die Erziehung überlasse ich übrigens lieber nicht den Lehrern, da wird nix draus. Zumal ich auf dem Standpunkt stehe, dass eben diesen das Recht zur Erziehung meiner Kinder gar nicht zusteht."

So ausschließlich kannst Du es gar nicht planen: der erzieht mein Kind und der bitte schön nicht...finde es übrigens immer wieder super, wie Aussagen über Lehrer immer leicht negativ anklingen, oder bin ich da einfach zu empfindlich. Naja, worauf ich hinaus will:
Erziehung findet permanent statt und nicht nur an dem Punkt, wo ich meinem Kind beibringe wie es Bitte und Danke sagt. Erziehung ist doch im Prinzip nur der Einfluß, den die Gesellschaft auf das Kind ausübt und da gehören Lehrer nun auch mal dazu. Natürlich sollen die nicht alleine die Erziehungsaufgaben erfüllen, d.h. erwünschte Verhaltensweisen bei den lieben Kleinen fördern, aber komplett ausschließen kann man sie einfach nicht und das würde ich auch immer wieder einfordern. Es wäre ja fatal, von der Kindergärtnerin meines Sohnes zu fordern, bitte passen sie auf den Jungen auf, aber um Himmels Willen beeinflussen sie ihn nicht.

Natürlich fällt den Eltern die Hauptverantwortung zu, den Kindern zu zeigen, wie man sich verhalten sollte, ohne, dass man andere beeinträchtigt, verletzt oder deren Grenzen verletzt, aber Lehrer und die nette Tante aus der Kita muss da auch mitziehen.

Und zum Thema Frust wegen Gummibären: Ich schließe mich da stetibi einfach mal an. Kinder können und müssen anhand solcher "Lapalien" lernen, dass auch mal Verzicht und Vernunft angesagt ist. Irgendwann kommt das im Leben auf sie zu und dann geht es um weit mehr, als um Gummibärchen. Frust, solange er nicht auf seelischen Grausamkeiten beruht, kann jedes Kind aushalten und wie gesagt, muss es auch lernen damit umzugehen, sonst ist es ja dem erwachsenen Frust später einmal völlig hilflos ausgeliefert oder wird überall anecken.

LG, Doreen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Es gibt...

Antwort von +emfut+ am 12.04.2008, 11:40 Uhr

... einen ganz wunderbaren Satz aus der Kommunikationslehre (ich glaube von Watzlawick):
"Man kann nicht NICHT kommunizieren!"

Genauso glaube ich, daß man auch nicht NICHT erziehen kann.

Dann ziehe ich wieder mein Lebensmotto aus der Tüte:
It takes a village to raise a child.

Weil jeder, der mit dem Kind interagiert, das Kind auf die eine oder andere Art beeinflußt. Der eine mehr, der andere weniger, aber "abschalten" kann man das nicht.

Es gibt Studien, wonach die Peer Group insgesamt betrachtet mehr Einfluß auf den Menschen hat als die Eltern.

Gruß,
Elisabeth.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

wieder mal eine Definitionsfrage...

Antwort von susannez am 12.04.2008, 11:52 Uhr

erziehen = bewusstes Formen von Menschen basierend auf einem Ziel

Dass die Umwelt mit samt ihren Gegenständen, Menschen,... Einfluss auf jeden Menschen hat, ist doch logisch...egal ob Kind oder Erwachsener

Welcher Erwachsener wird nicht bockig, wenn man ihn bewusst formen/ändern möchte - nehmen wir an ihr macht dies bei eurem Partner. Würde er es sich gefallen lassen? Würde er sich nicht nicht geliebt vorkommen? Dass ihr Einfluss auf ihn habt, gar keine Frage...zumindest solange ihr miteinander in irgendeiner Form Umgang habt...

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Hm, ich sehe die "Definitionsfrage"

Antwort von Feelix am 12.04.2008, 12:50 Uhr

... an einem anderen Punkt:

Ich persönlich nehme einen (im Unterschied zu "Nicht-Erziehern" vermutlich sogar dramatischen) Unterschied an, (genauer: ich unterstelle ihn) in der Art und Weise, wie mein Kind die Welt (und darin enthaltene "Komplexe" wie "Beziehung", "Fremdbestimmung", "Formung durch andere", "Sich geliebt vorkommen") wahrnimmt und wie dies mein Partner tut. Und zwar in dem - fließenden, dem Wandel der Zeit und Entwicklung-meines Kindes-in-der-Zeit angepaßten - Maße, wie er (schon) ein "Erwachsener" und mein "Kind" (noch) ein Kind ist.

Für die Reaktionen meines Partners und meines Kinders gilt dies aus denselben Gründen auch. ("Welcher Erwachsene wird nicht bockig, wenn ... ")

Liebe Grüße, Feelix

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Soll heißen: "(verglichen mit 'Nicht-Erziehern' vermutlich sogar dramatischen)"

Antwort von Feelix am 12.04.2008, 13:03 Uhr

.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hm, ich sehe die

Antwort von susannez am 12.04.2008, 13:07 Uhr

Emotionen und Reaktionen enstehen im Kind auf die selbe Weise wie bei Erwachsenen. Erwachsene können jedoch schon ganz anders mit ihren Gefühlen umgehen. Sie platzen nicht mehr so extrem raus - aus entwicklungs- und erfahrungsbedingten Gründen.

In bestimmten Phasen sind Kinder besonders sensibel und reagieren entsprechend extremer - wenn wir unter Belastung stehen, kommt das genauso vor.

Und wo soll denn der Unterschied deiner Meinung sein? Meinst du wirklich dein Kind empfindet anders als dein Partner, wenn es direkt oder indirekt mitgeteilt bekommt, dass es falsch ist? Noch dazu ist das DEINE Ansicht. x, y oder z haben da vielleicht eine ganz andere Meinung darüber. Wie schon geschrieben wurde, hinter einem "man" kann man sich gut verstecken, weil es als allgemeingültig darstellbar.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: grenzen setzen -falscher begriff

Antwort von roma am 12.04.2008, 13:12 Uhr

Huhu!

Nun, das war etwas salopp formuliert :-)
Willkürliche Grenzen setzen (um meinem Kind aus pädagogischem Eifer Frust zu bereiten) finde ich kacke. Das Kind hat genug zu tun die von Natur gegebenen Grenzen hinzunehmen und meine, die des Papas und die ihrer Schwester zu erfahren.
Und na logo sage ich "nein", wenn meine Grenzen überschritten werden. Und ich gestehe es meinem Kind auch zu, "Nein" zu sagen, wenn ihre Grenzen überschritten werden (beim Wickeln, beim Essen etc). Und wenn ich ihre Grenzen ernst nehme, nimmt sie auch meine Ernst. So einfach ist das. Und wenn ihr nach einer 2. Tüte Gummibärchen ist und es keine natürlichen Grenzen gibt, die dem entgegenstehen (grad keine da oder vergammelt), dann stelle ich mich als pädagogischer Halblaie dem nicht entgegen (nur weil ich irgendwo mal im Fernsehen gesehen oder von einer Nachbarin gehört habe, dass man Kinder im Frust üben muss oder den Willen brechen muss oder pipapo).

lg - roma

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Erzeihung ist doch ein kontinuierlicher Prozess...

Antwort von roma am 12.04.2008, 13:18 Uhr

HUhu!

Ich stimme dir zu, ich bin von einer engeren Definition von Erziehung ausgegangen, wie wir sie irgendwann mal in der Diskussion erstellt haben (siehe SusanneZ). Wenn es nur um Erziehung als "Beeinflussung" geht, dan sehe ich es wie du und emfut. Natürlich erzieht dann jeder irgendwie und irgendwo. Es ging mir um bewusste, zielgerichtete Formung eines jungen Menschen. Und das ist nicht Aufgabe der Lehrer. Und auch nicht Recht. Never!

Ich bin der Überzeugung, dass man "Frust" und "Verzicht" nicht üben muss. Ich traue es einem Menschenkind zu, das bei Bedarf einfach zu können. (Ich übe z.B. auch nicht Pipi zu trinken, falls ich das irgendwann mal - in Seenot oder so - tun "muss".

lg - roma

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hm, ich sehe die

Antwort von Feelix am 12.04.2008, 13:23 Uhr

Hallo Susannez!

Ich dachte, ich hätte deutlich gemacht (jedenfalls bemühe ich mich darum gerne), daß alles, was ich hier schreibe, "MEINE" Ansicht ist.

Solltest Du das auf das "Falschsein" meines Kindes und wie ich es ihm "direkt" oder "indirekt" mitteile, bezogen haben:

Ich meine gerade nicht, daß ich mich "verstecke", wenn ich meinem Kind authentisch zu verstehen gebe, daß ich auf der "Verhaltensebene" (nicht auf seiner Persönlichkeitsebene, für mich ein immenser Unterschied, der sich einem Kind durchaus vermitteln läßt ... zugegeben: hier würde ich sagen, umso mehr, je bewußter man ihn sich macht) gut oder gerade nicht gut finde, was es tut.

Und selbstverständlich wird es von anderen Menschen (Lehrern, Musikkursleitern, Sporttrainern, Freunden, deren Eltern, "Peergroups", wie emfut es nannte ...) im weiteren seines Lebens erfahren, was d i e s e an seinem Verhalten (und hier kann ich nur hoffen, daß sie den Unterschied zwischen Verhaltens- und Persönlichkeitsebene kennen und auch machen ...) gerade gut oder nicht gut finden. Und ich lade sie sogar herzlich dazu sein.

Wie ich auch mein Kind ermuntere, sich nicht zu "verstecken", sondern sich auch anderen mit seinem Verständnis von In-der-Welt-sein und seinen Wertigkeiten mitzuteilen (und die durch meinen Mann und mich selbst an sich erfahrene Unterscheidung zwischen Verhaltens- und Persönlichkeitsebene dabei anzuwenden).

Leben halt ... ;-)

Liebe Grüße, Feelix

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hm, ich sehe die

Antwort von susannez am 12.04.2008, 13:38 Uhr

ich wollte meine Ansicht nur noch mal deutlicher schreiben ;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wieder mal eine Definitionsfrage...

Antwort von +emfut+ am 12.04.2008, 13:42 Uhr

Das heißt, dem Nicht-Erzieher fehlt das Ziel und deswegen ist es kein Erziehen?

Das glaube ich einfach keine Sekunde, weil ich für völlig unrealistisch halte. Zielbezogenes Handeln ist dem Menschen dermaßen natürlich, daß es komplett unnatürlich wäre, nicht zielbezogen zu erziehen.

Ist es Dir wirklich völlig egal, was aus Deinem Kind wird? Oder ist es für Dich erstrebenswert, daß es egal ist?

Gruß,
Elisabeth.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wieder mal eine Definitionsfrage...

Antwort von susannez am 12.04.2008, 14:00 Uhr

Ist dir deine Freundin oder dein Partner egal? Dennoch ist das Verhalten vieler Menschen Erwachsenen gegenüber wesentlich respektvoller als den Kindern gegenüber. Verstehst du?

Das geschieht auch nicht in böser Absicht. Diese Einstellung haben die meisten schon an sich selbst erlebt und nur wenige erinnern es bewusst und hinterfragen es.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wieder mal eine Definitionsfrage...

Antwort von +emfut+ am 12.04.2008, 14:43 Uhr

Du drehst mir das Wort im Munde um.

Gerade WEIL mir meine Kinder nicht egal sind, hat meine Erziehung eine Richtung. Wenn sie mir egal wäre, bräuchte ich keine Richtung, weil mir dann egal wäre, was aus ihnen wird.

Und ich gebe ehrlich zu: Gerade bei Menschen, die mir wirklich am Herzen liegen, tendiere ich zum "in eine Richtung steuern". Heute habe ich stundenlang mit einer sehr lieben Freundin telefoniert, die m.E. in einer privaten Angelegenheit einen sehr großen Fehler macht. Und ich versuche mehr oder weniger sanft, sie von diesem Vorhaben abzubringen. Ich beeinflusse sie also zielgerichtet, ich "erziehe" sie, nach Deiner Definition. Trotzdem - oder gerade deswegen - trete ich ihr sehr respektvoll gegenüber und liebe sie sehr.

Ich finde es tatsächlich vermessen, allen "Erziehenden" den Respekt und die Liebe ihren Kindern gegenüber abzusprechen - und dann das Ganze "unbewußt" nennen macht es nicht besser.

Gruß,
Elisabeth.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wieder mal eine Definitionsfrage...

Antwort von susannez am 12.04.2008, 16:47 Uhr

ist das mit deiner Freundin nicht aber doch anders als es viele bei ihren Kindern handhaben? Die Hauptfrage ist: Was machst du, wenn sie sich trotzdem für einen anderen Weg als deinen für richtig/ besser gehaltenen entscheidet! Konsequenzen erfolgen lassen oder ihr auf ihrem Weg beistehen?

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Gibr es Nicht-erziehung den überhaupt?

Antwort von Malefiz am 12.04.2008, 23:00 Uhr

Ich gebe emfurt völlig Recht. Eine Nicht-erziehung gibt es meiner Meinung nach nicht. Denn wenn ich meine Grenzen mitteile und möchte, dass diese respektiert werden, was mache ich denn dann anders?
Die ganze Nicht-Erziehungsthematik ist meiner Meinung nach nichts anderes, als alten Wein in neue Schläuche zu füllen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wieder mal eine Definitionsfrage...

Antwort von +emfut+ am 13.04.2008, 8:22 Uhr

Ich mache doch die Konsequenzen nicht. Strafen mache ich (bzw. würde ich machen, wenn ich sie machen würde), Konsequenzen kommen von selber.

Gruß,
Elisabeth.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wieder mal eine Definitionsfrage...

Antwort von susannez am 13.04.2008, 9:32 Uhr

siehst, dann sind wir doch eigentlich einer Meinung - nur der Begriff Erziehung hat uns gelinkt ;-)

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wieder mal eine Definitionsfrage...

Antwort von +emfut+ am 13.04.2008, 11:04 Uhr

Das heißt also in der Konsequenz, daß Nicht-Erziehen eben doch Quatsch ist, weil man Erziehen gar nicht vermeiden kann - und dann sind wir wieder beim alten Wein in neuen Schläuchen, wie Malefiz schreibt?

Ja, dann sind wir uns einig.

Gruß,
Elisabeth.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@susannez

Antwort von Malefiz am 13.04.2008, 11:37 Uhr

Mal unabhängig vom respektvollen Umgang,
es gibt tatsächlich einen ganz zentralen Unterschied zwischen besaglicher Freundin und meinem Kind:
Meine Freundin ist für sich selbst verantwortlich, ich bin es aber für mein Kind, und zwar mindestens so lange, bis es das gesetzlich vorgeschriebene Alter des Erwachsenseins erreicht hat. Ich habe die Aufsichtspflicht, die mir klar verbietet, eine 12Jährige bis Nachts um zwei Uhr auf eine Party zu lassen (Bsp. aus der "unerzogenen" webside).
Entscheidet sich besagliche 12jährige, eben doch dafür, nachts um zwei nach Hause zu kommen, werde ich ihr diesbezüglich garantiert nicht "beistehen", bzw. dies als "ihren Weg" akzeptieren.
Von daher hinkt dieser Vergleich ein bisschen.
Viele Grüße,
Malefiz

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @susannez

Antwort von susannez am 13.04.2008, 13:20 Uhr

kannst du auch nicht, weil es gesetzlich dir untersagt ist ;-)

Du musst schon auch sehen, weshalb solche Gesetze geschrieben worden...das Beispiel von mir bezog sich vor allem auf Konsequenzen und Strafen.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: jannimama

Antwort von saulute am 17.04.2008, 0:50 Uhr

Ich habe die anderen antworten nicht gelesen, aber dein Zitat:
"aber das erste was der gute mann uns erzäählte war, das er von grenzen setzen nichts hält. besser ist es den kindern einen rahmen zu geben in dem sie sich bewegen können."

wo ist da ein Uterschied, zwischen "Grenzen setzen" und "Rahmen geben"? eine Wortspielerei, mehr nicht, wie so oft, in der modernen softerziehung. wer denkt sich mehr neuere sanftere begriffe, um im endeffekt das gleiche zu bechreiben?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Beiträge im Forum Rund um die Erziehung:

Nachtrag Grenzen setzen...

...ich weiß ja nicht wie Alt so eure Kinder alle sind. Aber unsere hatte den Schlafsack vor einem Jahr abgegeben und da waren unsere Grenzen auch nur natürliche Konsequenzen ;-) Jetzt ist sie 3 1/2 und fordert ihre Grenzen. Trotzanfälle dienen keinem anderen Zweck! Sie sind ...

von Eels07 11.04.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Grenzen setzen

Kindern Grenzen setzen... wie seht Ihr das?

Hallo! Heute erschien in unserer Tageszeitung ein Interview mit Michael Winterhoff, einem Kinderpsychiater, der das Buch "Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden. Oder die Abschaffung der Kindheit" verfasst hat. Er meint, kurz gefasst, man solle Kinder nicht als ...

von Telli 10.04.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Grenzen setzen

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.