Der erste Brei - die Beikost

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Geschrieben von pebpeb am 18.11.2011, 0:41 Uhr

Beikoststart..viele Fragen..

Hallöchen,

ich habe vor ein paar Tagen angefangen meinem Zwerg Möhrenbrei zu geben, er verträgt ihn gut, isst super und ist glaub ich ganz zufrieden mit der Löffelei :-)

Jetzt bin ich mir echt unsicher wie ich weiter machen soll, jetzt erstmal Kartoffel dazugeben oder erstmal eine Woche Pastinake oder Kürbis pur geben? Ich weiss nicht mehr wie ich das bei meiner Tochter gemacht habe...schon sooo lange her :-)
Und die zweite Frage: welche Menge sollte er gegessen haben um dann die Flasche danach weg lassen zu können? Er trinkt Pre...
Zum Essen trinkt er so 50-60ml Wasser...klappt auch super.

Ich danke Euch schonmal und wünsche Euch (kann man ja schon ) ein schönes Wochenende..
Lg

 
7 Antworten:

Re: Beikoststart..viele Fragen..

Antwort von Stillmami_1974 am 18.11.2011, 8:50 Uhr

Bitte keinen Streß. Milch sollte im 1. Lebensjahr die Hauptnahrungsquelle sein!!! Also vom allzu raschen ersetzen der Milchkost...ist eher abzuraten!!!


Im Expertenforum gab es diesbezüglich einen sehr schönen Text:

Muttermilch sollte im ganzen ersten Lebensjahr die Hauptnahrungsquelle für ein Baby sein. Die
Empfehlung, dass Beikost etwa ab sechs Monaten erforderlich ist, gründet nicht unbedingt auf
der bindenden wissenschaftlichen Erkenntnis, dass ab diesem Zeitpunkt wirklich zusätzliche
Nahrung erforderlich ist.
Interessant ist in diesem Zusammenhang etwas, was Carlos Gonzales, ein spanischer
Kinderarzt, vor kurzem in einem Vortrag auf der Europa Konferenz der LLL in Nottingham
gesagt hat.
Der Titel des Vortrags war "Mein Kind will nicht essen", schon allein die Tatsache, dass es zu
diesem Thema Vorträge gibt, spiegelt wider, dass es Kinder, die Beikost nach dem sechsten
Monat noch ablehnen nicht nur vereinzelt gibt.
Dr. Gonzales hat verglichen, wie sich die Empfehlungen, wann das Baby feste Nahrung erhalten
sollte bzw. wie lange es ausschließlich gestillt werden sollte im Verlaufe der letzten 100 Jahre
verändert haben. Dann hat er das "Phänomen" der nicht essenden Kinder bzw. der Sorge der
Mütter, dass Ihre Kinder nicht essen anhand der diesbezüglich in Kinderpflegebüchern
auftretenden Ratschläge beleuchtet und einen erstaunlichen (oder vielleicht doch nicht
erstaunlichen) Zusammenhang gefunden:
Anfang des Jahrhundert wurde in spanischen Büchern zur Säuglingspflege eine ausschließliche
Stillzeit von zwölf Monaten empfohlen. Gleichzeitig findet sich nirgends ein Hinweis in diesen
Büchern, wie mit einem Kind zu verfahren sei, das nicht essen will. Je weiter das Jahrhundert
fortschreitet, um so jünger sollen die Kinder laut den Empfehlungen der diesbezüglichen Bücher
sein und jetzt kommt es: um so mehr Ratschläge gibt es, was mit einem Kind zu tun sei, das
nicht essen will. Wird zu Beginn der dreißiger Jahre noch nur ganz kurz auf dieses Thema
eingegangen, so sind 30 Jahre später schon seitenweise Abhandlungen zu finden, was mit einem
die Beikost (im Alter von drei bis sechs Monaten) verweigernden Kind zu tun sei und die
Seitenzahlen zu diesem Thema werden von Jahr zu Jahr mehr.
Es ist möglich ein Kind deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu
ernähren, ohne dass das Kind Mangelerscheinungen bekommt. Die Hauptsorge ist in den
meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die
immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle
auftritt.
Wie bereits erwähnt, der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss, ist recht willkürlich
gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten
Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt.
Es ist in der Mehrzahl der Fälle so, dass die Kinder etwa mit sechs Monaten bereit für Beikost
sind, sehr wenige früher und viele eher später. Insbesondere bei Kindern mit einer
Allergieneigung wird oft beobachtet, dass sie feste Kost noch bis zum achten, neunten Monat
oder sogar noch länger ablehnen.
Am besten achtest Du auf dein Kind und nicht auf den Kalender. Dein Kind wird dir zeigen,
wann es Beikost will und braucht.

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Re: Beikoststart..viele Fragen..

Antwort von pebpeb am 18.11.2011, 9:19 Uhr

Hallo :-)

Danke, ein sehr interessanter Artikel! Allerdings gab es bei mir leider nie Muttermilch, die Gründe dafür will ich hier nicht nennen.
Ich werde allerdings so lange wie möglich Pre-Milch geben, also nicht nur mit betonung auf Pre, sondern allgemein so lange wie möglich halt Milch :-)

Meine Frage ist allerdings nicht beantwortet ;-) Ich wollte gern wissen welche Menge an Brei eine Milchmahlzeit ersetzt. Ich mach da wirklich keinen Stress..hab ich auch damals bei der großen nicht gemacht. Es tauchen halt allerlei Fragen auf ... für jetzt oder später...aber die Antworten hier sind immer nützlich wie lese und deshalb frische ich mein Wissen schonmal ein bißchen auf :-)

Liebe Grüße

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Re: Beikoststart..viele Fragen..

Antwort von Baby2411 am 18.11.2011, 11:11 Uhr

ich kopiere dir mal noch was rein. natürlich muss man sich nicht penibel daran halten, aber vielleicht dient es dir als anhaltspunkt.


Beginn
------------
- Frühestens „nach dem 4. Monat“

- Empfohlen wird nicht vor dem 6. Monat

- Spätestens nach dem 7. Monat



I. Mittagsbrei (Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei) ab 6. Monat
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1. Woche: Gemüse pur (z. B. Karotte, Zuccini, Pastinake)

Erst einige Löffel anbieten und die Menge jeden Tag steigern, sodass am Ende der 1. Woche ca. 100 g/Mahlzeit gegessen werden. (ansonsten langsamer vorgehen)

Danach gibt es zum sattwerden die Flasche/Muttermilch.



2. Woche: Gemüse aus 1. Woche + Kartoffel

1 EL Öl für die bessere Aufnahme der fettlöslichen Vitamine untermischen. Außerdem haben die Gläschen oft zuwenig Fett. Die Kalorien werden somit angehoben.

Danach gibt es zum sattwerden Milch - wenn nötig.



3. Woche: Gemüse aus 1. Woche + Kartoffel + Fleisch

Ab ca. 150 – 200 g /Mahlezeit ist i. d. R. danach keine Milch mehr nötig!


Möchte man (vorerst) auf Fleisch verzichten, sollte eine eisenhaltige Alternative z. B. Hirseflocken gewählt werden.

Für bessere Eisenaufnahme aus Fleisch, wird Vitamin C benötigt, deshalb …


4. Woche: Einige Löffel pures Obst (z. B. Apfel, Birne) als Nachtisch

Oder Vitamin-C-reichen Obstsaft oder Obst unter den Brei mischen! Achtung, der Brei wird somit ungewünscht süß und beim Saft auch wässrig!


II. Abendbrei (Milchbrei) ab 7. Monat
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5. Woche – 8. Woche: Getreide (z. B. Reisflocken) mit der gewohnten Säuglingsmilch und Obst aus 4. Woche

Einige Löffel, immer steigern. Danach Milch zum sattwerden.


Natürlich kann auch ein fertiger Brei gewählt werden, jedoch enthält dieser zu viele Zusatzstoffe und Zucker(ersatz). (Alternative und neu: Aptamil-Breie)


III. Nachmittagsbrei (Milchfreier-Getreide-Obst-Brei) ab 8. Monat
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9. Woche: Getreide aus Woche 5 (z. B. Reisflocken) mit Wasser anstatt Milch anrühren + Obst aus Woche 4 (z. B. Apfel)


Gibt es auch als fertige Gläschen. Aber auch hier Achtung wegen Verträglichkeit da evtl. anderes Getreide verwendet wird sowie vor verstecktem Zucker und zu vielen Zusatzstoffen! Ebenso ist zu bemängeln, dass in den fertigen Gläschen oft mehr Obst als Getreide enthalten ist.


Sollte das Kind alles gut vertragen, können ruhig andere Breie und Sorten ausprobiert werden


WICHTIG!
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- Nach einiger Zeit 1 EL Öl (kein kaltgepresstes, außer Raps-Bio ohne Schadstoffe) in den Gemüsebrei geben. So werden die fettlöslichen Vitamine besser aufgenommen. Die Gläschen enthalten zwar Öl, aber nicht genug (z. B. lt. Öko-Test)

- Als Faustregel gilt: „Jede Woche nur 1 Zutat einführen und mind. 1 Woche auf Verträglichkeit testen. Jeden Monat maximal 1 neuen Brei (z. B. Abendbrei, Nachmittagsbrei) einführen.“ Diese Methode ist schonend für das Kind und die Verdauung kann sich schonend an die feste Kost gewöhnen. Ebenso kann man dies durch die langsame Steigerung der Breimenge unterstützen (erst einige Löffel, mit den Tagen immer mehr)

- Morgens weiterhin stillen oder Flasche! (Bis zum 1. LJ wird eine NUCKELmahlzeit empfohlen, da dies ein natürlicher Reflex der Babys ist, der oft noch gedeckt werden muss. Ebenso gut für die Entwicklung der Kiefermuskulatur)

- Bei Bedarf Vormittags noch eine Zwischenmahlzeit anbieten (z. B. Obst pur oder Obst-Getreide-Brei)


- Zwischen dem 10. Monat und 12. Monat langsam an die Familienkost gewöhnen. Jedoch ohne starke Würzung, Salz, etc.


- Es ist möglich mittags 2-3 mal einen vegetarischen Brei anzubieten: Gemüse+Kartoffel+Getreide

- Welches Gemüse gewählt wird bleibt Ihnen überlassen. Karotte ist immer noch das klassische, wobei man bedenken sollte, dass Karotte stuhlfestigend ist.
Geeignet ist aber genauso Zuccini, Pastinake, Kürbis, etc. (keine blähenden Gemüse)


- Zu jeder Mahlzeit etwas zu trinken anbieten. Am besten Wasser, auch wenn es nur wenige Schluck sind. Es geht um die Gewöhnung, nicht um die Flüssigkeitsaufnahme. Denn solange die Hauptmahlzeiten aus Milch bestehen, erhält das Kind genügend Flüssigkeit. Also keinen Stress machen! Es ist normal wenn Kinder anfangs nur nippen oder wenige Schlucke trinken. Dies ist kein Zeichen, dass es ihrem Kind nicht schmeckt (reine Gewohnheitssache) Achten sie jedoch darauf, dass der Stuhlgang keine Probleme macht und dass die Windeln immer schön nass sind. (eventuell liegt es auch an der Nahrung z. B. Karotte = stuhlfestigend)


- Viele Hersteller werben mit ihrer Folgemilch, die ideal für das Beikostalter sein soll. Hier ist jedoch zu wissen, dass Folgemilch vom Gesetzgeber nicht vollvitaminisiert sein muss. Es wird davon ausgegangen, dass diese Vitamine und Nährstoffe durch die Beikost gedeckt werden.


- Schiebt ein Baby den Brei immer wieder mit der Zunge aus dem Mund, so ist dafür der Zungenstreckreflex verantwortlich: Dieser Reflex schützt das Baby, Nahrung zu sich zu nehmen, bevor es bereit dazu ist. Dem Baby sollte noch keine Beikost gefüttert werden, bevor sich dieser Reflex abgeschwächt hat.


Zum Schluss….!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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Dies ist lediglich ein Beispiel bzw. die Empfehlung des FKE-DO und WHO, wie es aussehen könnte, selbstverständlich kann es auch anders gehandhabt werden, wenn die Bedürfnisse dies erfordern. ( z. B. wenn das Kind abends lieber seine Flasche mag anstatt Brei)


Warum diese Empfehlungen?
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1. Es wird empfohlen mit Gemüse zu beginnen, damit die Kinder nicht gleich die süße Variante der Beikost (Obstbrei, Milchbrei) kennenlernen. Es kann sein, dass die Kinder dann dies dem „faden“ Gemüse vorziehen.

2. Es wird empfohlen mit der Mittagsmahlzeit zu beginnen. Das Magen-Darm-System soll sich langsam an Beikost gewöhnen und manche Kinder haben anfangs Probleme. So hat der Körper noch den ganzen Tag Zeit zu verdauen, denn nachts verdaut es sich schlechter (da der Körper auf Sparflamme fährt) und beschert manchen Babys nachts unangenehme Bauchschmerzen.

3. Als zweite Breimahlzeit wird dann der Abendbrei, der aus Milch bestehen sollte, empfohlen. So hat das Kind noch einen weiteren Zeitraum eine Milchmahlzeit, die seinem Milchbedarf gerecht wird.


4. Die Mahlzeit nach der Mittagsmahlzeit sollte eine MILCHFREIE sein. Da Milch das Eisen aus dem Fleisch hemmt."

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@Baby2411.

Antwort von pebpeb am 18.11.2011, 13:03 Uhr

Huhu...

ich hab hier schon oft gelesen das Du immer nette und hilfreiche Antworten gibst...so auch heute ;-)

Ein sehr interessanter Text, gespeichert und ausgedruck...hängt schon am Kühlschrank :-)

Damit wären dann wohl alle Fragen beantwortet. Klasse!

Danke und Lg

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Re: Beikoststart..viele Fragen..

Antwort von Stillmami_1974 am 18.11.2011, 15:56 Uhr

Hallo!
Also pre-Milch ist ja Muttermilch-Ersatz.
Von daher gilt eben bei euch: pre-Milch ist im 1. Lebensjahr Hauptnahrungsquelle.

Die Menge an Brei...da gibt es keine feste Regel!!
Das ist bei jedem Kind anders!
Die vorgegebene Größe der Gläser oder die Breiangabe auf der Packung...das sind alles nur Richtwerte.
Wenn Du Deinem Kind Brei gibts und es danach zufrieden ist, ist es wohl satt. Wenn nicht, dann gibt's halt noch Milch.
Oder es gibt zuerst Milch und dann anschl. ein paar Löffel Brei.
Wie gesagt. Milchmahlzeiten nach Plan ersetzen...das muß nicht sein.
Es heißt BEIkost. Nicht ANSTATTkost.

Liebe Grüße!
Sandra

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Re: Beikoststart..viele Fragen..

Antwort von pebpeb am 18.11.2011, 19:01 Uhr

Hey,

danke nochmal....ich guck auch gar nicht mehr auf die Verpackung, mein Sohnemann hat von Anfang an vieeeel mehr getrunken als auf der Beba Packung steht.

Naja, ich koche einfach mal zwei verschiedene Gemüsebreie und friere kleine Portionen ein und dann schauen wir mal wieviel er mag oder nicht :-)

Danke Euch nochmal ♥

Lg

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Re: Beikoststart..viele Fragen..

Antwort von Dawni am 19.11.2011, 22:36 Uhr

Das was baby geschrieben hat hatten wir gestern auch im breikochkurs meiner hebammenpraxis. Also maximal sollte man 200g füttern hiess es. als perfekten Start bietet sich süssKartoffel in den ersten 5 tagen an. danach ein nationales heimisches Gemüse zugeben, derzeit also pastinake , Kürbis, steckrübe. keine möhren da dies den Körper für Allergien öffnen kann. wenn man nicht selber kocht dann auf gläschen zurückgreifen die mit dem "A" gekennzeichnet sind da darin keine zusatzstoffe enthalten sind.
punkt fett: einen Tag 1 EL raffiniertes rapsöl (kein kaltgepresstes) und einen Tag 10g Butter zugeben, also immer im Wechsel damit es tierische und pflanzliche fette erhält. beim gläschen sollte 1Tl Öl zugegeben werden da die zu wenig fett enthalten.
so mehr fällt mir grade auf Anhieb nicht ein

LG
dawni

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