Baby und Job

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Geschrieben von Ponal08 am 17.06.2009, 14:45 Uhr

Wie habt ihr das "verkraftet" euer Baby "allein zu lassen"?

Hallo,
ich gebe Kurse für Mütter mit Ihren Babys. Gegen Ende des ersten Lebensjahres der Mäuse steht bei den allermeisten der Wiedereintritt in die Arbeitswelt an. Viele von Ihnen haben da ziemlich Bammel vor, da sie sich vor der Trennung vom Kind fürchten (egal, ob Papa, Oma, Kita, Krippe, Tamu betreut). Mich würde es interessieren, wie ihr mit der "Trauer" umgegangen seid, was euch über die erste Zeit hinweg geholfen hat usw. Wäre super nett, wenn ich ein paar Antworten bekäme.

Liebe Grüße und danke.
Petra

 
10 Antworten:

Re: Wie habt ihr das "verkraftet" euer Baby "allein zu lassen"?

Antwort von desireekk am 17.06.2009, 15:57 Uhr

Hallo,

nun, ich bin bei beiden Kindern nach 8 Wochen wieder Vollzeit gegangen, der papa hatte damals Elternzeit.

Was Mütter IMO viel zu sehr betonen und sich darüber definieren ist ihr Alleinvertretungsanspruch des Kindes / die Mutterrolle.

Nur SIE wissen wann es dem Kind am besten geht, nurt SIE können es genau richtig beruhigen, etc pp.

Andersrum: warum können denn die meisten papas so "wunderbar" loslassen?
Weil sie müssen
weil sie wollen (!)
weil es eben so ist.

Noch eine Frage:
Was soll denn bitte geschehen mit dem baby daß sie sich so (schrecklich) um die Ablösung grämen?
Kein Vertrauen in die neue Betreuungsperson? Oder doch wieder das erste oben?

IMO sind die meisten Mütter da viel zu sehr ICH-bezogen.
Das Kind hat die suoperchance neue soziale Kontakte zu knöpfen. Und diese Chance sollte man liebevoll freudig begleiten und nicht unterschwellig negativ "beweinen".
Odft ist viel (nicht zugegebene) Eifersucht dabei, wenn das Kind von der Oma oder der tagesmutter nicht mehr wegwill oder eben später dann erzählt, wie TOLL es hier und dort ist/war.

Ich selbst war von Anfang an tageskind und habe die Familie dort als riesige Bereicherung empfunden, gerade WEIL ich Einzelkind war. Dort hatte ich Geschwister und musste soziale Kompetenzen erlernen, die ich Zuhause nie hätte erfahren können.
Für mich war das meiner 2. Familie und meine GESCHISTER.
Und meine leibliche Mutter (die sich trotz viel Arbeitz wirklich super um mich gekümmert hat!) konnte das nie verwinden, daß ich die Kinder dort als Bruder und Schwester sah und ein zweites Paar Eltern hatte.

Ich habe immer dazu gestanden:
Ich bekomme gerne noch 2-5 Kinder, aber ich bin nun mal nicht dioe Mutter die sich übers Zuhausebleiben definiert.
Und ja, diese Einstellung hat mir ganz sicher sehr viele Kritiker eingebracht AUCH bei meinem Arbeitgeber!

Fazit: frag doch mal nach, was genau denn die Schwierigkeit darstellt, WO genau das Problem sitzt, wenn sie sich ungut fühlen.

Wichtig ist doch, daß es dem Kind gut geht, da sollte die persönliche Befindlichkeit der Mutter (Eltern) zurückstehen.

Viele Grüße

Désirée
die darüber einen Roman schreiben könnte

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Re: Wie habt ihr das "verkraftet" euer Baby "allein zu lassen"?

Antwort von Dor am 17.06.2009, 20:32 Uhr

Ich habe es nicht geschafft, sie stand trotz Eingewöhnungsphase immer 2 h mit der Jacke in der Hand bei der Tür der TaMu, oft weinend. Ich habe gekündigt und bin seither Vollzeithausfrau. ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht.... Sie ist heute 7 und einfach toll, der Kleine ist 4.5 und ich finde Hausfrau mittlerweile auch toll, was ich mir niemals hätte vorstellen können.
LG, Doris

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Am besten hilft

Antwort von Tinai am 17.06.2009, 21:17 Uhr

wenn man sich auf die Betreuung verlassen kann. Das heißt, wenn man mit der Tagesmutter oder der Tageseinrichtung oder dem Kindergarten voll einverstanden ist. 100% Überdeckung gibts nie und das ist auch gut und bereichernd. Aber in den Kernfragen ist die Übereinstimmung wichtig und man will sein Kind auch behütet wissen.

Wer dann nicht loslassen kann, soll es besser lassen.

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Re: Am besten hilft

Antwort von babysnail am 17.06.2009, 21:49 Uhr

Also die richtige Betreuung zu finden, ist wohl das wichtigste. Mir hat auch geholfen, nicht mehr als nötig weg zu sein. Da ich studiere, kann ich mir die Stundenzahl einteilen und ich habe nach 2 Wochen die passende Anzahl für mich rausgehabt. (3 Tage Uni plus ein Lerntag) Außerdem konnte neben der TaMu noch meine Mutter mit betreuen. Einen Oma-tag fand die Kleine spitze.
Ansonsten war für mich klar, dass es nicht anders geht. Ich muss jetzt studieren und später arbeiten. Da gab es kein ausweichen, nur einen kl. Kompromiss in dem ich einen Unitag in einen Lerntag umgewandelt habe. Aber ohne die Reduzierung wäre ich mit den Nerven am Ende gewesen. Ich hoffe auch später nicht vollzeit arbeiten zu müssen. Aber wer weiß das schon bei der Wirtschaftskrise.

Als Au Pair habe ich erlebt, dass es nicht wichtig ist, wie lange man zu Hause ist, sondern wie man die Zeit nutzt. Meine Gasteltern kamen gegen 18 Uhr heim und haben sich dann nie mit den Kindern hingesetzt und gespielt. Das war für mich ein wirklich abschreckendes Beispiel. Wenn ich zu Hause bin, dann kümmere ich mich auch intensiv um die Kleine und gleiche meine Abwesenheit nicht durch Geschenke oder so aus.

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Re: Wie habt ihr das "verkraftet" euer Baby "allein zu lassen"?

Antwort von bobcat am 18.06.2009, 6:17 Uhr

Hallo,

meine Kinder waren/sind mit 10 bzw. 14 Wochen zur Tagesmutter gekommen. Da hatte ich keine Probleme. Die Tagesmutter ist super, es ist wie eine zweite Familie. Und um 16 Uhr habe ich ja schon wieder bei mir ;-)

Und wenn die Kleine nicht mit nach Hause will, sehe ich es nicht als Ablehnung meiner Person, sonder nur als Bestätigung, dass sie da gut aufgehoben ist.

Die erste Übernachtung bei Oma (mit knapp 3 J.) war viel seltsamer für mich, etwas fehlte zuhause. Aber so ist es halt, wenn sie größer werden..,

Viel schwieriger ist es für mich manchmal, die Große in den Kindergarten zu schicken, weil sie häufig nicht will. Eigentlich macht es ihr Spaß, aber manchmal sind ihr die Kinder zu laut und zu wild.

Fazit: wenn die Kinder früh in die Betreuung gehen, wachsen sie so heran und stellen es nicht so in Frage. D.h. irgendwelche Szenen kenne ich erst seit dem Wechsel zum Kindergarten.

Vorausetzung, es ist eine so tolle Tagesmutter wie wir sie haben ;-) In die normale Krippe hätte ich meine Kleinen nicht so früh schicken möchten, weil mir da der Betreuungsschlüsse nicht gut genug ist.

LG,
bobcat

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Re: Wie habt ihr das "verkraftet" euer Baby "allein zu lassen"?

Antwort von Kleine Fee am 18.06.2009, 11:54 Uhr

Wie schon beschrieben, ist die innere Einstellung der Mutter entscheidend. Die Eingewöhnung in den Kindergarten war aus heutiger Sicht für mich wichtiger als für mein wenige Monagte altes Baby. ICH habe Vertrauen gefasst und so die Situation angenommen, weil ich wusste, dass mein Kind in liebevollen und fürsorglichen Händen ist.

Aus meiner Erfahrung sind es oft die Mütter, die ihren Job nicht mögen und Arbeit als Belastung sehen, die gern vorschieben, dass sie unbedingt zum Wohl des Kindes noch zu Hause bleiben müssen und aus Liebe zu ihrem Kind ihren Beruf opfern. Klingt nach außen ja auch viel besser, als wenn man ehrlich zu sich ist und zugibt, dass man den falschen Beruf gewählt hat und nicht genug Mumm hat, die berufliche Situation zu ändern.

Natürlich hat der Kita-Beginn bei mir nicht nur gute Gefühle geweckt. Aber mit oben beschriebener Gewissheit, dass es dem Kind gutgeht, dem Spaß und der Erfüllung im Job und der riesigen Freude jeden Tag nach der Arbeit auf dem Weg zur Kita habe ich mich schnell in die neue Situation gefunden.

Unterschätzt wird aus meiner Sicht eher die Zeit nach dem Wiedereinstieg bis man die richtige Balance zwischen den beiden Welten gefunden hat. Ich habe monatelang damit gekämpft, meine Perfektionsansprüche auf Arbeit (so wie ich es kannte und zeitlich nun nicht mehr realisieren konnte) herunterzuschrauben. Besonders schlimm fand ich den Spagat, wenn das Kind gekränkelt hat, aber nicht wirklich ersthaft krank war. Was tun, wenn zeitgleich die Arbeit drückt? Hier braucht man viel Geduld mit sich selbst.

Grüße.

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Blöde Frage - ich habe mein "Baby" noch NIE "allein gelassen"!

Antwort von syko am 18.06.2009, 14:31 Uhr

Der Bub ist jetzt fünf und war in seinem Leben noch nicht eine Minute allein. Es waren immer liebevolle und kompetente Menschen da, die gut auf ihn aufgepasst haben. Und mit diesem Wissen kann man auch beruhigt einem Job nachgehen. In diesem Zusammenhang von "Trauer" zu sprechen, finde ich übrigens reichlich unpassend. Es ist schließlich niemand gestorben.

Susanne

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Re: Wie habt ihr das "verkraftet" euer Baby "allein zu lassen"?

Antwort von RenateK am 18.06.2009, 14:46 Uhr

Hallo,
ich kenne dieses Problem überhaupt nicht. Ich bin nach 8 Wochen Mutterschutz ganztags arbeiten gegangen, das Kind war ein Jahr beim Vater, dann in der Kita und hatte keinerlei Probleme. Ich teile das meiste von dem, was Desiree geschrieben hat. Das ist ein Problem einzig und allein der Mütter (welcher Vater hat das schon) und vor allem nicht der Kinder, die das völlig problemlos verkraften, wenn sie gut betreut werden (und nicht die Unsicherheit der Mütter spüren). Im übrigen lässt man sein Kind nicht allein, wenn es beim Vater, einer guten Kita oder Tagesmutter ist. Ich denke, das muss man sich klar machen. Das ist wohl auch das einzige was hilft.
Gruß, Renate

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Nur so interessehalber...

Antwort von syko am 19.06.2009, 9:26 Uhr

...was fängst Du denn jetzt mit den ganzen Informationen an?

Fragt sich
Susanne

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Danke für die Antworten und @Susanne

Antwort von Ponal08 am 19.06.2009, 17:09 Uhr

Hallo,
die Antworten waren sehr wichtig für mich. Fast jede hat geschrieben "wenn man sich selbst sicher dabei ist", dann geht es auch dem Baby gut. Das ist doch eine tolle Erkenntnis. Daraus kann ich schon einiges machen. ;o) Und vielleicht mal die Frage stellen: WAS ist eigentlich schlimm dran, das Baby abzugeben? In den meisten Fällen ist das nämlich so, dass diese Mamas, die sich schlecht dabei fühlen, gerne länger mit dem Baby zusammen sein würden, aber aus vielen versch. Gründen halt arbeiten muss. Wer kann sich heute schon frei entscheiden, also WIRKLICH frei???

Danke und LG
Petra

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