Baby und Job

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Geschrieben von julchen04 am 17.04.2008, 13:12 Uhr

grabenkriege

hi,

weiter unten schreibt jemand, daß dieser grabenkrieg zwischen berufstätigen und nichtberufstätigen müttern längst nicht überall so verbreitet ist wie manchmal hier im forum. das stimmt.

erst gestern hatte ich einen austausch mit anderen kiga-müttern (berufstätig und nichtberufstätig), da wurde deutlich, daß sich die nicht-berufstätigen mütter manchmal wie mütter zweiter klasse fühlen, weniger wert, weniger angesehen. die berufstätigen mütter waren die supermütter, egal ob teilzeit oder vollzeit. das war interessant, weil ich das so nicht erwartet hätte. und noch was: im moment grassiert hier der scheidungsvirus, viele ehen scheitern. und bis auf einen fall sind es in meinem näheren umfeld fast ausnahmslos männer, die ihre nicht-berufstätigen frauen verlassen, welche meistens auch ohne berufliche perspektive sind, also richtige langzeit-hausfrauen. das mag zufall sein. so ganz aber glaube ich das nicht.

jedenfalls fand ich das sehr interessant. hier fühlen sich viele mütter oft minderwertig oder haben ein schlechtes gewissen, weil sie arbeiten gehen. im umgekehrten fall aber hadern die hausfrauen genauso mit sich. wer unterm strich besser dran ist? entscheidet selbst.

die jule

 
12 Antworten:

Ich kenne beide Seiten...

Antwort von Mony am 17.04.2008, 13:28 Uhr

..und niemand ist besser dran ;o)
13 Jahre war ich zu Hause. Ich habe für den Betrieb meiner Eltern die Buchführung gemacht. Meine Zeit war aber frei einteilbar und es war auch ganz wenig Aufwand, weil es eine kleine Firma ist. Ich fühlt emich eigentlich nicht als berufstätig, sonder als Vollzeitmama.
Mir ist oft von ganz taffen berufstätigen Mamas wirklich vermittelt worden, nicht nur Mama zweiter KLasse zu sein - sondern sogar Mensch zweiter KLasse.
"Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" Du kannst doch beim Schulfest helfen, du hast doch Zeit" usw...
Ich hab mir den Schuh allerdings auch angezogen und nur selten selbstbewußt dagegn protestiert..

Jetzt bin ich wieder berufstätig.
Ich habe eine viertel Stelle beim Pflegedienst -werde bei den anderen plötzlich ganz anders angesehen.
Bin aber ziemlich genervt von der organisiererei, meine Kinder machen nicht so mit wie es sollte, mein Betreuungssystem steht auf extrem wackligen Beinen...
und wenn ich das jetzt bei den anderen anspreche - kennen sie das alle. Plötzlich geben die meisten zu oft überfordert und ausgebrannt zu sein. Manchmal nicht zu wissen, wie man den nächsten Tag organisieren soll...
Ich bin zu dem Schluss gekommen, beides ist anstrengend, beides ist viel Arbeit.
Als nicht berufstätige hat man wirklich ständig das Bedürfnis sich dafür zu rechtfertigen. Man bekommt selten mal Entlastung, weil man ja zu Hause ist.
Als Berufstätige ist jeder Tag eine Herausforderung, man muss ständig improvisieren, umplanen...das geht an die Substanz - und was mich am meisten stört: Ich verliere manchmal den Kontakt zu meinen Kindern.
Wenn ich im Spätdienst arbeite sehe ich meine Kinder oft erst wenn ich nach Hause komme, dann schlafen sie aber schon. Und wenn das eine Woche so ist, fehlen sie mir ganz furchtbar...
Aber vielleicht ist das auch alles so, weil die Situation noch so neu ist.

Wenigstens ist meine Ehe in Ordnung ;o)

Aber du hast recht, bei uns geht das auch immer so schubweise, da hört man von einem Paar das sich trennt, erzählt das irgendwem - und derjenige kennt noch drei, bei denen das so ist...

Moni

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Re: Ich kenne beide Seiten...

Antwort von doppelmutti1234 am 17.04.2008, 14:29 Uhr

ich kenne auch beide seiten.....

bei der großen bin ich gleich nach 8 wochen für 8 1/2 std. täglich arbeiten gegangen (ausbildung)

da musste ich mir anhören...na ja du machst jetzt deine ausbildung zu ende und dann gehst du doch in elternzeit oder? nö! ich bin nach der ausbildung dann noch 4 stunden täglich arbeiten gewesen...und alle...mein gott, deine arme tochter, wie gemein, du könntest doch zu hause bleibn, wieso bleibst du nicht zu hause?


jetzt bei nr. 2 bin ich zu hause...und was ist? Alle welt fragt wann ich denn wieder arbeiten gehen würde..


furchtbar....ohne selbstbewusstsein, kann ich mir schon vorstellen, dass es einige regelrecht fertig macht.

ich habe dies gott sei dank und stehe dahinter warum und wieso ich bei dem einen kind arbeiten war und wieso bei dem 2. nicht (auch noch ein argument...ist das nicht fies dem 1. kind gegenüber, das mich nicht so viel hatte? *G*)

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Re: grabenkriege

Antwort von Linda761 am 17.04.2008, 14:48 Uhr

Hallo Jule,

ich kenne aus meinem persönlichen Umfeld gar keine Grabenkriege zwischen berufstätigen und nicht berufstätigen Müttern weil für alle meine Bekannten klar ist, spätestens nach 3 Jahren wieder zu arbeiten. Alle bisher betroffenen sind maximal 1 Jahr zu Hause (gewesen). Da sind sich also alle einig und es gibt keine Diskussion.

Dass es hier im Forum mehr solche Diskussionen gibt finde ich völlig klar, da die Personengruppe, die sich hier trifft, doch sehr viel heterogener ist als mein Freundeskreis aus Großstadt-Akademikern.

Aber was mir privat oft auffällt: Viele Mütter unterliegen einem permanenten Rechtfertigungsbedürfnis und Vergleichsdruck.

Angefangen bei der Geburt. Und dann geht es weiter bei der Entwicklung des Kindes.

Am liebsten werden solche Gespräche mit persönlichen Beispielen angereichert. Selten wird mal mit sauber recherchierter und reflektierter Information (Fachartikel , Erziehungsratgeber, etc.) argumentiert.

Wenn z.B. Mutter A sagt "Mein Sohn lächelt mit 9 Wochen noch nicht", dann antwortet Mutter B: "Meine Tochter hat zuverlässig ab dem Alter von 7 Wochen IMMER zurückgelächelt". Das bereitet Mutter A schlimmstenfalls Sorgen. Viel besser wäre es , wenn Mutter B sagen würde, dass sie zu Hause das sehr empfehlenswerte Buch XY hat, in dem sie mal nachschauen kann, ob das was zu bedeuten hat.

Das finde ich sehr schade. Denn nützlich ist das für niemanden.

LG
Linda

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@linda - Nennt sich auch Mutti-Olympiade :-)

Antwort von fiammetta am 17.04.2008, 14:57 Uhr

.

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@fiametta

Antwort von Linda761 am 17.04.2008, 15:05 Uhr

:-)

Ich muss ja zugeben, dass ich auch stolz auf meine tollen Kinder bin.

Aber ich bemühe mich immer, ihre Leistungen nicht ständig zu betonen. Sieht ja sowieso jeder, dass sie toll sind ;-)

Allerdings muss ich zugeben, dass ich recht schnell sauer werde, wenn jemand sagt, dass ich mit meinen Kindern ja so viel GLÜCK gehabt habe. Da hätte ich dann schon gern mal ne verbale Goldmedaille für Mutti.

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@linda - Und ich will endlich den wohlverdienten Ursula-von-der-Leyen-Orden :-)

Antwort von fiammetta am 17.04.2008, 15:11 Uhr

.

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Re: grabenkriege

Antwort von schmusepuu am 17.04.2008, 15:18 Uhr

In meinem persönlichen näheren Umfeld habe ich sowas nicht. Hier ist es absulut normal seine Elternzeit zu nehmen (1-3 Jahre pro Kind) und gut is, dann ist wieder "Erwerbsarbeit" dran. Finanzielle Einbußen nimmt man halt für die kurze Zeit hin.
Ich für meinen Teil habe bei meinem Erstgeborenen die drei Jahre voll genutzt, ( habe vorher Vollzeit gearbeitet), dann studiert,( leider nicht zuende mangels adäquater Betreuungsmöglichkeiten in der Grundschule) ,nebenbei gejobbt, und nun wieder "Vollzeitmutti" mit Baby 2 und Zweitklässler für mindestens zwei Jahre. Ich hab einfach Lust drauf die Zeit mit meinen Kindern zu verbringen und ihnen Dinge die ich für wichtig halte mitzugeben, außerdem ist das für mich die perfekte Zeit zur Weiterbildung ganz allgemein.
Meine Ehe ist übrigens In Ordnung ;-)

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@fiametta: Ich fürchte...

Antwort von Linda761 am 17.04.2008, 15:31 Uhr

... den gibt es erst, wenn Dein 7. Kind sein Abitur macht.

Es gibt aber noch die Silber-Version für uns Schmalspur-Mütter: Die wird verliehen, wenn das 2. Kind den Doktortitel in der Tasche hat.

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Re: grabenkriege

Antwort von Lena_1977 am 17.04.2008, 19:42 Uhr

Hallo Julchen.

diese Grabkriege kenne ich auch nicht.

Aber die Vollzeitmütter müssen bei unseren Veranstaltungen von Mütterzentrum wie Flohmarkt oder Straßenfest schon mehr leisten. Dafür haben die meisten aber auch mehr Zeit bzw. wenn die Berufstätigen Zeit hätten, ist das meiste schon organisiert.

Lena

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Re: grabenkriege

Antwort von magistra am 17.04.2008, 20:44 Uhr

*grübel* mein großstadtakademikerfreundeskreis (tolles wort) ist noch größtenteils kinderlos, aber in meinem höchst teilzeitfreudigen beruf werde ich, die vollzeitarbeitende, oft sehr schief angesehen und auch so manches mal blöd angeredet.
ich gelte wahlweise als überehrgeizig und karrieregeil, geldgeil oder als armes schwein, deren mann nicht genug verdient... naja, ich hab ein dickes fell und genug selbstvertrauen. ärgern tu ich mich trotzdem manchmal und beneide alle, die diese grabenkämpfe aus ihrem umfeld nicht kennen.

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Re: grabenkriege

Antwort von Stryla am 18.04.2008, 14:01 Uhr

Kenne in meinem Bekanntenkreis solche Diskussionen nicht, aber bei entfernten Bekannten schon. Dabei ist di Diskussion total sinnlos denn beide Seiten können Stress oder Entspannung haben. Eine freundin hat einen reichen Mann geheiratet, ist 2 fache Mutter, ein Kindermädchen aus Kolumbien wohnt bei ihr im Haus, eine andere kommt zum Putzen. Ja, die hat ja wohl wirklich einen Lenz, denn sie kann ja entspannt nur Mutter sein, alles Unanhemlichkeiten kann sie ja delegieren.

Ich habe auch das Superlos gezogen. Wenn ich jetzt dann arbeiten gehe, betreuen meine Groseltern den kleinen, machen aber den Haushalt mit ( ich habe einen guten Job und ernähre die Familie) sodass ich wenn ich dann zu Hause bin nach 4 Stunden praktisch nur Mutter sein kann.

Dies 2 Beispiele für relativ entspannte Vollmütter und Berufstätige. Im Gegensatz dazu gibts bei beiden Seiten die anderen Extreme.

Am schlimmsten haben es meiner Meinung nach die Muttis die AE sind, keinen guten Job haben und daher irgendwas machen müssen um zu überleben und die Betruung zu bezahlen, die den ganzen Haushalt alleine schmeissen müssen und noch Zeit für die Kinder haben wollen. Vor diesen Frauen muss man wirklich den Hut ziehen, meiner Meinung nach.

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Re: grabenkriege

Antwort von dieElle am 18.04.2008, 20:42 Uhr

Ich war zwei Jahre in Elternzeit... Mit allem Drum und Dran: Krabbelgruppe, Babyschwimmen, Mutter-Kind-Turnen ect. Habe viele Kontakte zu anderen Müttern geknüpft und Freunde gefunden.
Jetzt gehe ich wieder 75% arbeiten (30 Stdd/Woche). Bin in mein altes Arbeitsumfeld zurückgekehrt und habe alte Kollegen wiedergetroffen, neue gefunden und viele alte Kontakte, die während der Elternzeit teilweise verschollen waren, wieder aufleben lassen... Dafür leidet der Kontakt zu den "Krabbelmamas" umso mehr. Krabbelgruppe und Co. übernimmt jetzt für mich die TaMu, die meine Tochter während meiner Arbeitszeit betreut.
Ich finde es sehr schade, dass es nicht klappt, ALLE unter einen Hut zu kriegen. Irgendwelche Kontakte leiden immer...
Ansonsten fand ich es sowohl anstrengend, "nur" Hausfrau und Mutter zu sein, als auch berufstätig zu sein. Klar, MIT Beruf gibts mehr zu organisieren. Aber ich höre auch von allen Seiten, dass ich viel ausgeglichener bin, seitdem ich wieder arbeiten gehe.
Ich habe mich auch nie minderwertig gefühlt. Weder in der Elternzeit noch jetzt im Berufsleben und ich hatte nie das Gefühl, dass mich andere für minderwertig halten. Auch meine Ehe war und ist okay und hat in keiner Weise irgendwann gelitten...
Von daher mein Fazit: ICH muß mich wohlfühlen mit meiner Situation, nicht die anderen! Jede Situation hat ihre Vor- und Nachteile.

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