Baby und Job

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Geschrieben von Lysia am 03.02.2010, 10:33 Uhr

Bin verzweifelt!

Hallo!
Ich bin richtig am Boden zerstört,jeden Morgen wird mir ein Stück Herz rausgerissen!Meine Tochter ist vier Jahre.Ich geh seit 3 Jahren arbeiten, erst 8h jetzt 18 wö.Ein Jahr war meine Tochter bei einer Tagesmutter, nun geht sie seit 2Jahren in den Kiga.Ihr gefällt es super-sie ist sehr sozial und liebt ihre Freunde.Seit 4 Monaten gibt es jeden Morgen beim Verabschieden ein Drama, das uns beide sehr belastet.Ich habe schon alle Modelle durchstudiert, woran es liegen könnte.Vor 4 Monaten kamen die neuen Kinder,d.h. meine Tochter gehört nun zu den Mittelkindern (mehr Regeln, Verantwortung für ein jüngeres Patenkind...).Sie geht 2 mal die Woche bis halb 5uhr.Dann dachte ich an unsere fehlende Struktur an den Nachmittagen.Die entstehen dadurch, das mein Mann Schichtdienst hat, ich 2mal pro Woche erst halt acht abends heimkomme,sie dann unregelmäßig vom Kindermädchen abgeholt wird.Diverse Nachmittagsprogramme im Kiga und in der Freizeit.Es muss als Kind schon sehr befremdlich sein, das man kein Zeit- und Raumgefühl hat.Deshalb ist es ja für Kinder wichtig, eine gewisse feste Struktur durch die Woche zu bieten.Ich habe mit meiner Tochter eine sehr enge Bindung.
Dr.Posst`s Berichte weißen ja eher auf eine Regression der Trennungsfähigkeit hin.Ich habe keine Ahnung, mein Kopf ist total leer und mein Bauchgefühl sagt, das so wie es jetzt läuft, nicht richtig ist.
Ich hätte gern einpaar Gedanken von Euch, wie Ihr das schafft mit euren Kindern und Beruf.Nicht jedes Kind verkraftet die Abwesenheit der Mutter.Nicht jedes Kind ist gleich belastbar.Viell. gibt es ja Jemanden, der mal in der ähnlichen Situation war.
Lieben Dank für alle Antworten
LG Lysia

 
8 Antworten:

Re: Bin verzweifelt!

Antwort von krissie am 03.02.2010, 11:30 Uhr

Hallo,
aus deinen Informationen würde ich jetzt die Ursache zumindest in zwei Dingen sehen. Für das erste kannst du gar nichts und das hat auch nichts mit deiner Berufstätigkeit zu tun: Im Kindergarten gab es offenbar Veränderungen, neue Kinder, neue Regeln, vielleicht etwas Unruhe durch Eingewöhnungen. Das kann sensible Kinder schonmal etwas aus der Bahn werfen. Da würde ich mal das Gespräch auch mit den Erzieherinnen suchen, ob und wie man deiner Tochter in der Einrichtung den Alltag wieder etwas erleichtern kann.
Und das zweite sind vielleicht wirklich die unregelmäßigen Zeiten. Eigentlich arbeitest du ja mit 18 Stunden in der Woche gar nicht soviel, aber ich vermute, du kannst es nicht so legen, dass du immer nur die Vormittage arbeitest? Aber an drei Tagen die Woche kannst Du sie ja doch dann mittags schon abholen, das ist doch eigentlich immer noch recht viel Zeit mit Mama für ein Kindergartenkind. Die Nachmittagsprogramme würde ich dann erstmal runterfahren und einen ruhigen Nachmittag mit ihr verbringen. Ob dein Mann da nun auch dabei ist oder nicht, muss doch nicht alles durcheinanderbringen?!
Mag sie denn das Kindermädchen, die sie an den zwei langen Tagen abholt? KÖnnte die sie vielleicht früher abholen an diesen Tagen?
Ich kann mir vorstellen, dass sich das alles wieder einspielt, wenn ihr in die Nachmittage etwas Ruhe bringen könnt und wenn die Situation im Kindergarten wieder ruhiger und überschaubarer wird.
Ich kenne aber grundsätzlich das "Problem", dass die Kinder nicht gerne den ganzen Nachmittag im Kindergarten sind sondern lieber Zeit zu Hause mit den Eltern verbringen und wenn das mal nicht gegeben ist, dies auch zeigen im Verhalten. Meine beiden sind nämlich auch so. Bisher konnten wir das glücklicherweise wegen großer Flexibilität immer lösen - aber ja, das ging auch schon auf Kosten der Berufstätigkeit. Da ging es allerdings insgesamt um mehr als 18 Wochenstunden bei mir.
Regelmäßiger Besuch des Kindergartens bis bspw. 15 Uhr jeden Tag war immer besser als so ein Gemisch von langen und kurzen Tagen, bei uns zumindest, ich weiß, dass andere Familie mit so einem Wechsel gut klarkommen und die Woche trotzdem ja überschaubar bleibt für die Kinder.

LG Kristina

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Re: Bin verzweifelt!

Antwort von krissie am 03.02.2010, 11:42 Uhr

PS.: Einmal als ich so verzweifelt war mit der Betreuungssituation bzw. dem daraus resultierenden Verhalten unseres jüngeren Kindes, habe ich mir pragmatisch erstmal ein paar relativ leicht durchführbare Änderungen überlegt: Früher abholen, Nachmittagsstress radikal abschaffen, einen Tag die Woche ganz "freimachen". Und hatte im Hinterkopf: Wenn das keine Verbesserung bringt, dann gibt es die Radikaländerung ohne "Rücksicht auf Verluste" die Jobsituation betreffend- sprich, notfalls wird es dann eben erstmal wieder eine reine Zu-Haus-Betreuung (dazu muss ich sagen, dass er noch jünger war/ist, im fortgeschrittenen Kindergartenalter würde ich das vermutlich nicht machen, eher, falls ich ganz unglücklich mit der Einrichtung bin, eine andere suchen). Dass ich da plötzlich für mich diese Klarheit gewonnen hatte, hat die Situation sehr schnell ganz entspannt und unser Kleiner ist tatsächlich bald darauf wieder gerne in seine Betreuung gegangen.
Muss keine Zauberformel sein, ich will damit nur sagen, dass du nicht verzweifeln musst, sondern verschiedenen Optionen hast.
Ach ja, ich weiß nicht ob und was ihr für ein Abschiedsritual habt, es wäre vielleicht eine nahe liegende Lösung, ein festes einzuführen (sie "schmeißt" dich morgens aus dem Kiga raus; winkt am Fenster, wird ihrer Bezugserzieherin erstmal auf den Schoß gegeben,....)

LG Kristina

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Re: Bin verzweifelt!

Antwort von Lysia am 03.02.2010, 12:04 Uhr

Danke Kristina für Deine Worte.Bin etwas beruhigter nun.Ich habe schon oft gedacht, das ich mit meinem Beruf etwas zurückstecken sollte, zuliebe meiner Tochter.Leider sind bei meiner Tätigkeit die Abendtermine beliebter, oft fahre ich auch noch nach dem abendessen zu Terminen.Ich komme mit meiner Stundenzahl schon locker über 25h.Sie sind eben sehr zerrupft.
Die Nachmittage sind tatsächlich ein einzigstes Durcheinander.
Das Gespräch mit der Erzieherin, brachte nur pos. Sachen.Meine Tochter macht bei allen Angeboten im Kiga konzentriert und gern mit.Sie ist soz. zu anderen Kindern.Hat 2 feste Freunde an denen sie sehr hängt.Alles was ich Ihr freizeitmäßig biete macht sie acuh sehr gern.Unsere erzieherin kommt ihr mit Extraaufmerksamkeit entgegen.Es ist nur diese Verabschiedung, sonst ist sie ein ganz normales Kigakind, wenn ich das mal so sagen kann.
Ich starte in einem Monat ein neues "Modell". Ich werde sie die 2 Nachmittage aus der Kiga nehmen und sie konstant Di und Do Nachmittag von unserer Tagesmutter im Dorf betreuen lassen.Dort hat sie 2-3 im Dorf bekannte Kinder mit denen sie spielen kann.Keine Kigagaudi von 24Kindern nebenher, kein Programm.Die Abendtermine nach 18Uhr schaffe ich ab und die Zeit die mir mit meiner Tochter bleibt, wirklich qualitativ verbringen, kein Einkaufsstress, keine Hausarbeit...
Ich bin gespannt auf diese Zeit und ich hoffe das diese Veränderung sich pos. zeigt.
Du hattest eine berufl. einschränkung bei Dir erwähnt.Wie sah die aus?Und was war bei Dir der Grund?

LG lysia

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Re: Bin verzweifelt!

Antwort von Lysia am 03.02.2010, 12:13 Uhr

unsere Beiträge haben sich gerade überschnitten.Meine letzten Fragen hast Du somit schon beantwortet.
Ich finde gut, das Du den Mut hattest, Deinen Beruf auch zugunsten der Kinder hintenran zu stellen. Ich denke als berufstätige Mutter ist es nicht immer leicht.Gerade wenn der Job irre viel Spaß macht, aber man sollte sich immer vor Augen halten, das unsere Kinder nur einmal so klein sind und wir noch unser ganzes Leben (naja du weisst schon, zumind. bis 65 ) lang arbeiten können.Diese Einstellung muss ich noch verinnerlichen "Man hat für alles im Leben genügend Zeit". Jetzt brauche ich Zeit für mein Kind, später bekomme ich die Zeit für meinen Job.Das fkt. oft.Manchmal wecke ich morgens auf und denke:Oh Gott Du wirst bald 30 und willst noch dies und das und jenes und dort........ mir bleibt nicht genügend Zeit dafür PANIK!
Ist doch irre- hoffentlich bin ich nicht die Einzigste die so drauf ist:-)
LG Lysia

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Re: Bin verzweifelt!

Antwort von krissie am 03.02.2010, 13:35 Uhr

Hallo,
ich muss allerdings dazu sagen,dass mein Mann mitgezogen hat und seine Arbeit reduziert hat, als wir die Betreuungszeiten vom Kleinen verändert haben und auch damals, als wir den Großen nicht so lange im Kindergarten lassen wollten (und vor allem möglichst ohne weitere Betreuungsperson nach dem Kindergarten auskommen wollten). Das würde ich schon auch innerhalb der Partnerschaft diskutieren, wenn Du eigentlich sagst, dass der Job Spaß macht.
Aber schaut erstmal, vielleicht wird die Situation bei Euch ja auch so wieder entspannter.

LG Kristina

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Re: Bin verzweifelt!

Antwort von berita am 03.02.2010, 19:23 Uhr

Hi Lysia,

ein paar Vorschläge zur morgendlichen Entspannung, die wir praktiziert haben:

- ein festes Abschiedsritual, möglichst vom Kind ausgewählt
- ein Kuscheltier oder Spielzeug von zu Hause mitnehmen
- wenn man die Zeit dafür hat, kann es auch helfen, eine Weile dazubleiben und abzuwarten, bis das Kind in ein Spiel oder Aufgabe integriert ist.

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Re: Bin verzweifelt!

Antwort von baerbelchen am 03.02.2010, 23:06 Uhr

meine große ist noch keine 3 jahre alt, aber schon seit anderthalb jahren in der kita. seit einem jahr arbeite ich wieder 30 stunden/woche und hole sie selten vor 16h ab. ist also ein langer tag für die kleine. was ich gemerkt habe: nach dem kiga braucht sie erstmal ganz viel mama! und obwohl sie meist gleich etwas unternehmen will, habe ich ganz viel freizeitstreß rausgenommen. oft gehen wir zusammen heim, essen was leckeres, lesen erst mal ne stunde bücher und kuscheln dabei. oder wir unternehmen zwar was, aber nur mit der immer gleichen freundin, die sie schon seit babyalter kennt. meine ständig wechselnden aktivitäten mehr am nachmittag. das hat mehr gestreßt als gebracht. samstags wird gemütlich gemacht, erstmal keine termine. unter der woche haben wir echt genug: "beeil dich, mach dich fertig...."
obwohl sie gerne im kiga ist: auch sie sagt morgens in letzter zeit oft, dass sie nicht hin will. trödelt. trennt sich schwerer von mir. sobald ich aber weg bin, benimmt sie sich normal, zufrieden, fröhlich. klar, mich stresst das morgens. mir ist auch klar, dass sie lieber mehr zeit mit mir hätte. ich weiß aber auch, dass der kiga ihr gut tut. die gleiche bespaßung, aufmerksamkeit könnte ich ihr zu hause als vollzeit-mama mit haushalt und überhaupt nicht bieten... und in zeiten, in denen mich das schlechte gewissen plagt, mache ich mir das bewußt. und nehme uns einfach druck raus, indem ich mir ganz besonders viel kuschelzeit alleine für sie nehme, wenn wieder wochenende ist.

wegen der kiga-abschiedsszene denke, hoffe ich (bei uns ists sicher nicht so schlinmm wie bei euch), dass sich das wieder gibt. und ich befürchte, diese phasen werden wieder kommen.

in unserem fall: demnächst kommt das geschwisterchen, bin gespannt wie sie es hinnimmt, dass sie in den kiga "muß", während das baby bei mama bleiben darf. zur zeit schluckt sie recht gut, dass mama eben auch geld verdienen muß, dass arbeiten wichtig ist. dann mit baby?

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Re: Bin verzweifelt!

Antwort von Laufente123 am 04.02.2010, 20:33 Uhr

Wie verhält sich die Kleine sobald Du außer Sichtweite bist?

In der Kindergartengruppe meiner Kleinen gabe es einen solchen Fall ebenfalls, Mutter übrigens Vollzeithausfrau.
Sohn hat geschrieen und geplärrt dass es herzzereißend war. Kaum war Mutter bzw. Vater aus der Tür, war er ruhig und hat sich den Kindern zum Spielen zugewendet als ob nichts gewesen wäre. Der Bub hat das viele Monate so durchgezogen. Plötzlich (in den letzten Monaten vor der Einschulung) hörte das auf. Es gab schon seit der Zeit davor ein festes Abschiedsritual. Die Eltern haben den Kindergarten zügig verlassen. Er durfte sich ein Kuscheltier mitnehmen. Je länger Mutter/Vater dort blieben (hatten sie auch mal ausprobiert) um so länger schrie er auch.

Es ist gut dass Du Dir Gedanken machst. Aber vielleicht testet Deine Tochter Dich nur und merkt das es funktioniert (=deine Zerrissenheit)?

Übrigens, im obigen Fall hat niemand der Mutter geraten sich doch einen Job zu suchen damit es ihrem Sohn besser geht. Nur so.

Von den Kindern die weltweit geboren und aufgezogen werden sind fast alle Mütter/Eltern "berufstätig". Es ist der Luxus unserer Gesellschaft in den Industriestaaten für die "Aufzucht" von 1-3 Kindern mind. einen Erwachsenen "abstellen" zu können. Interessanterweise aber haben wir auch die größeren Probleme mit Selbstmordraten und Depressionen.

Von Doc Posth halte ich übrigens gar nichts. Er hat "lustige" Ansichten z.B. auch zum Thema stillen, was nun wirklich das Natürlichste der Welt ist und schon seit Tausenden von Jahren den Kindern gut getan hat.


Ich denke aber der Schlüssel ist der --- DU und DEIN Mann müssen mit der Situation zufrieden sein und diese Zufriedenheit auch ausstrahlen.

Ich wünsche Dir alles Gute.
Und lass Dich nicht zu sehr von anderen beeinflussen - auch nicht von mir aber auch nicht von anderen.

Servus
Karin

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