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von Leena  am 25.07.2012, 15:45 Uhr

Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Zwischen meiner Mutter und mir ist das schon lange ein Thema. :-(

Meine Mutter war/ist strikt der Ansicht, als Mutter habe man die Pflicht, "unerfreuliche Dinge" von Kindern fernzuhalten.

Immer, wenn in meiner Kindheit irgendetwas Unerquickliches in der Familie vorgefallen ist, hat meine Mutter nach diesem Grundsatz gehandelt - so habe ich erst, als ich schon lange einigermaßen abgewachsen war und selbst Kinder hatte, viele Dinge erfahren, die eben NICHT so waren, wie meine Mutter sie mir berichtet hatte, oder von denen ich - eigentlich noch öfter - gar nichts gesagt bekommen hatte, auch wenn ich merkte, da war etwas... Rückblickend betrachtat habe ich mich oft angelogen gefühlt, und meinem Verhältnis zu meiner Mutter hat das definitiv nicht gut getan, eben weil mein Vertrauen in das, was sie mir sagt, letztlich nur noch weg ist.

Gut, dazu kommt noch, dass sie - wie ich mittlerweile gemerkt habe - offenbar dazu neigt, potenzielle Schwierigkeiten lieber schon im Vorfeld zu entschärfen, indem sie in ihrer eigenen Realität lebt und diese auch entsprechend kommuniziert. Dadurch ist bei mir erst recht das Gefühl entstanden, meiner Mutter nicht glauben und nicht vertrauen zu können.

Natürlich ist das meine ganz persönliche Erfahrung, die mich allerdings sehr geprägt hat, so dass ich ganz bewusst sehr darauf achte, meinen Kindern gegenüber die Dinge immer so zu bezeichnen, wie sie nun einmal sind.

Klar, Details kann und sollte man wahrscheinlich oft aussparen, gerade bei aber die wesentlichen Grundzüge zu vermitteln, das ist mir schon extrem wichtig.

Letztens gab es einen leichten Eklat zwischen meiner Mutter und mir, weil sich die Patentante meiner Kinder von ihrem Mann (meinem Onkel) nach über 25 Jahren Ehe getrennt hat. Meine Mutter war der Ansicht, man dürfe dies vor meinen Kindern nicht erwähnen, und wenn ich es denn unbedingt sagen wollte, dann allenfalls im Sinne von "sie leben momentan vielleicht getrennt, aber sie lieben sich natürlich immer noch und bleiben auf jeden Fall den Rest ihres Lebens zusammen!"

Klar, die Trennung ist die Privatangelegenheit der Patentante (eine bessere, liebevollere und engagiertere Patentante könnte man sich übrigens gar nicht wünschen!) und des Onkels, aber die Tatsache, dass Onkel und Tante plötzlich nur noch getrennt auftauchen, der Onkel über die Tante grundsätzlich nicht mehr spricht etc. pp., die bekommen meine Kinder natürlich mit, und ich finde, sie haben da eine - sicherlich "kindergerechte" - Erklärung verdient.

Meine Mutter ist stocksauer. :-(

Wenn ich an meine eigene Kindheit denke, dann ist da schrecklich oft ein Gefühl der Zwiespältigkeit, meine Mutter erzählte mir immer, das alles okay und bestens wäre, und dann habe ich sie heimlich weinen gehört etc. - irgendwie konnte ich bei meiner Mutter Worte und Gefühl selten synchron bekommen. *seufz* Diese Diskrepanz habe ich als Kind gespürt - konnte sie aber - ohne die entsprechenden Grund-Infos - eben nicht einordnen... Ach so - weinen darf man als Mutter natürlich nie vor seinen Kindern, egal, was ist, und überhaupt keine negativen Gefühle zeigen. *grmpf*

Genau deshalb ist es mir heute extrem wichtig, meinen Kindern gegenüber unbedingt ehrlich zu sein, alles immer direkt und ohne grundsätzliche Tabus an- und auszusprechen.

Meine Mutter findet, wie kann ich nur...?!?

Dazu kommt natürlich noch, dass ich - in den Augen meiner Mutter - nie ein ernstzunehmender, erwachsener Mensch sein werde (anscheinend). *seufz*

 
15 Antworten:

Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von fille am 25.07.2012, 15:58 Uhr

Es kommt natürlich immer auf die jeweilige Situation an, aber grundsätzlich versuche ich auch, meinen Kindern gegenüber ehrlich zu sein und nichts zu verheimlichen/vertuschen.
Ich habe das in meiner Kindheit auch erlebt, dass Dinge, die in der Familie passiert sind, uns Kindern nicht mitgeteilt wurden und wir bei entsprechender Gelegenheit es dann aber natürlich mitbekommen haben - ich kann mich erinnern, wie ich dann meist sehr irritiert war.
Deshalb möchte ich meinen Kindern so was ersparen. Manche Dinge werden natürlich kindgerecht "verpackt", je nach Alter. Tabus gibt es bei uns auch nicht und ich finde es toll, dass meine Tochter Dinge mit mir bespricht bzw. nachfragt, die ich mit meiner Mutter nie besprochen hätte.

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von groschi am 25.07.2012, 15:58 Uhr

sind wir geschwister? in den augen meiner mutter stehe ich ähnlich da.


über unangenehmes wurde nicht geredet. basta. das ergebnis war, dass ich als klein-groschi auch nicht über mir unangenehmes redete. dabei sind kindersorgen genauso dramatisch und groß wie erwachsenesorgen.

ich halte es bei meinem kind so, dass er eine authentische mutter erleben darf. bin ich fröhlich, dann lache ich und wenn ich traurig bin, dann weine ich eben. natürlich belaste ich mein kind nicht mit der vollen wucht meiner sorgen. heute war so ein vorfall, der mich echt runtergezogen hat und ich mein ego im fundbüro suchen mußte. klar, da fließen tränen. auch vor meinem kind, aber ich würde nicht sagen "mama hat die und die sorgen, weil und überhaupt ist alles biberkacke", sondern "mama ist jetzt traurig, weil...(kindgerechte erklärung), aber mama kümmert sich um eine lösung und dann geht es auch wieder gut"

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von engelchen_lpz am 25.07.2012, 16:38 Uhr

also wir sind eigentlich auch mehr oder weniger "ohne" Probleme groß geworden, streitigkeiten und Probleme in der Familie oder der Umgebung wurden von uns eigentlich sehr fern gehalten. - und entgegen anderen meinungen find ich das nach wie vor gut.
Erst als ich in der Pupertät war hab ich meine mutter zum ersten mal richtig verzweifelt gesehen und weinend (ok und das auch noch meinetwegen ;-)) aber inzwischen weiß ich das auch davor nicht alles ok war.

ich halte von meiner Tochter auch sehr viel fern - zwar nicht alles -aber alles was sie nicht verstehen würde und womit ich die kleine empfindliche auch nicht unnötig belasten möchte.

ich stehe da aber auch irgendwie wieder in dem STandpunkt der vor 100 Jahren schon mal funktioniert hat - Kinder sind Kinder und sollten auch so behandelt werden (zumindest solang sie wirklich noch klein sind - ich rede hier nicht von 14 jährigen Teens) und schwieriges haben sie in ihrer kleinen Welt genug, da brauch ich nicht noch mit den großen Problemen kommen, die für die kleinen überhaupt nicht greifbar oder verständlich sind.

da lebe ich irgendwie nach dem spruch von meiner Oma
"Wenn erwachsene sich unterhalten (und da geht es um jedes Thema) haben Pimpfe nichts zu suchen"
und eh das jetzt noch jemand falsch versteht - nein ich rede vor meinem Kind auch mit erwachsenen, aber eben nicht über Dinge wie Probleme, Geld oder ähnliches "unkindgerechtes".

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von yellow_sky am 25.07.2012, 17:04 Uhr

ich denke das kommt auf die situation und das alter der kinder an.
neine kinder kennen zum beispiel nicht den waren grund warum ich mich vom ihren vater getrennt habe.
ich möchte nicht haben das sie wissen das er mich geschlagen und vergewaltigt hat. vielleicht wenn sie älter sind?

lg

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von Sternenschnuppe am 25.07.2012, 17:09 Uhr

Kingerechte Version, altersgemäß, aber keinesfalls falsch oder vor allem mit falschen Hoffnungen gespikt.

Ich wundere mich aber, wie hat sich Deine Mutter denn die Geschichte um den Vater Deiner Großen zurechtgebogen ?
Ist doch dann auch so ein Paradebeispiel für sie zum "verdrehen" oder ?

Ich bin auch in einem sehr sehr schweigsamen Haushalt aufgewachsen, und habe davon Schäden davon getragen, die mich sehr sehr zwiegespalten auf meine Kindheit blicken lassen.

Leider ist auch meine Mutter absolut nicht ind er Lage sich zumindest heute zu reflektieren :-(

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von Strudelteigteilchen am 25.07.2012, 17:27 Uhr

Ich bin da ganz bei Dir (und habe offensichtlich die gleiche Mutter - hatten wir das nicht kürzlich schon mal festgestellt?).

Ich lüge meine Kinder nicht an. Inzwischen sowieso nicht mehr - die "Kinder" sind 16 und 11 und außerdem nicht blöd. Aber auch vorher nicht.

Klar, daß man nicht die - hmm, wie soll man das nennen? - "schlechteste Seite der Wahrheit" dem Kind vor den Latz knallt. Aber eben auch keine Lüge.

Zum Beispiel - und das paßt zu Deinem Beispiel - geht die Ehe meiner Schwester gerade den Bach runter. Die Kinder merken doch, daß die beiden sich nur noch angiften und runtermachen. KindGroß bemerkte sogar Parallelen zur End-Phase meiner Ehe mit dem Kindsvater (das tat weh, ehrlich gesagt). Das Thema wird nicht totgeschwiegen oder gar geleugnet, sondern ehrlich besprochen. Ja, die beiden sind derzeit nicht nett zueinander. Nein, ich weiß nicht, ob die Ehe noch zu retten ist. Ja, das ist sehr traurig für das gemeinsame Kind. Und: Ja, sowohl Tante als auch Onkel geht es derzeit nicht gut - Betonung auf DERZEIT.

Ich glaube, daß Kinder durch solche Sachen lernen können, daß "böse Phasen" nicht ewig dauern und sich immer irgendwie lösen lassen - und das finde ich extrem wichtig. Wenn immer alles nur FriedeFreudeEierkuchen ist, dann fehlt nicht nur die Erfahrung, daß dem nicht so ist - sondern auch die Erfahrung, daß die schlechten Zeiten vorbei gehen und Probleme sich lösen lassen. Ich denke zumindest im Nachhinein, daß die Tendenz meiner Mutter, alle "schlechten" Teile der Realität komplett auszublenden, mit ein Grund (von vielen, zugegebenermaßen) für meine Depressionen war: Mir fehlte die Erfahrung der Endlichkeit von Unglück. Und auch die eine oder andere Lektion zum Thema "erwachsener Umgang mit Problemen".

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von bobfahrer am 25.07.2012, 18:31 Uhr

Gibt es bei euch auch noch einen Opa oder einen Mann an deiner Seite? Müssen die alle der Oma nach dem Mund reden? Dürfen die auch keine eigenen Meinung haben?

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von Reni+Lena am 25.07.2012, 19:33 Uhr

Hmmm..
das mit der trennung hätte ich jetzt auch erzählt. ist halt so....außerdem bekommen sie es soweiso mit.
Wo ich zurückhaltender bin sind Dinge die in der Schwebe sind (sozusagen ungelegte Eier)
Sowas kann für mich sehr belastend sein und das möchte ich den kindern nicht antun weil sie es als genauso belastend empfinden würden.

Als beispiel fällt mir jetzt nur eine möglichue erkrankung ein die erst noch restlos abgeklärt werden muss...
eine drohende Arbeitslosigkeit etc.
oder (wie bei uns erst vor kurzem) ein "drohender" umzug ins Ausland.

die Kinder merken natürlich dann an mir, dass irgendwas nicht stimmt und wollen wissen was los ist. Da sag ich dann aber nichts...



Lg reni

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von Leena am 25.07.2012, 20:09 Uhr

...anscheinend sind wir Geschwister, zusammen mit unserer dritten Schwester SST. ;-)

Bei uns war übrigens auch das Ergebnis, dass Klein-Leena über ihre Probleme nie redete, und wenn (zumindest ansatzweise), dann zumindest niemals mit meiner Mutter. Auch nicht das, was ich mir in einer idealen Welt von meinen Kindern wünschen würde... :-/

Außerdem kämpft auch Groß-Leena heute noch damit, dass ich mich verflixt schwer tue damit, meine eigenen Gefühle ernstzunehmen, vor allem, wenn sie irgendwem ungebequem sind... es sei denn, es geht um berufliche Themen, da bin ich praktisch souverän. :-)

Ansonsten hoffe ich auch, eine möglichst authentische Mutter zu sein. Allerdings - wenn ich beim Heulen irgendwann zu meinen besorgten Kindern sagen würde "überhaupt, es ist alles Biberkacke!", würden die wahrscheinlich vor lauter Lachen über meine Wortwahl sich gar keine Sorgen mehr machen können... ;-)

P.S.: Ich hoffe, Du hast Dein Ego im Fundbüro erfolgreich zurückbekommen!!!

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von Leena am 25.07.2012, 20:15 Uhr

...reflektieren, was ist das? ;-/

Wobei ich denke, bei meiner Mutter wird ihre eigene Realität irgendwie immer dominater, je älter sie wird... *seufz*

Was den Vater meiner Großen betrifft - das ist ein Thema, über das meine Mutter sich konsequent, komplett und eisern ausschweigt. Sie stört sich daran, dass ich mich bemühe, den Kontakt zur Familie väterlicherseits aufrechtzuhalten, und macht immer sehr spitze Bemerkungen mir gegenüber - der Großen gegenüber sagt sie aber immerhin nichts.

Über den Vater meiner Schwester hat sie sich meiner Schwester gegenüber übrigens auch immer komplett ausgeschwiegen, und meine Schwester hat sie nie getraut, bei unserer Mutter das Thema anzusprechen, weil meine Mutter da eben dicht machte. Mir hat unsere Mutter dann allerdings später manches erzählt, als ich selbst alleinerziehend wurde... und ich habe dann mit meiner Schwester gesprochen, was ich halt weiß - zumindest seinen Namen und ein paar dürre "Grunddaten". (Mittlerweile habe ich ihren Vater übrigens via Internet "gefunden" - meine Schwester ist derzeit unschlüssig, ob sie mal Kontakt suchen möchte oder nicht...)

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von Leena am 25.07.2012, 20:25 Uhr

...mein Vater brummelt in 95% aller Fälle seine eigenen Meinung allenfalls in seinen nichtvorhandenen Bart, in 5% der Fälle haut er allerdings auf den Tisch und setzt sich durch, dann aber ohne Rücksicht auf Verluste. Wobei ich sagen würde - in den letzten 40 Ehejahren hat mein Vater die 5% der Fälle auf bis zu 10% gesteigert.

Ansonsten - wenn mir irgendetwas wirklich wichtig ist, überlasse ich das Gespräch darüber regelmäßig dem Mann an meiner Seite, wenn der etwas sagt, ist die Chance tatsächlich gegeben, dass meine Mutter das - vielleicht nicht akzeptiert, aber zumindest es hinnimmt.

Aber meine Mutter ist da noch sehr klassisch - auf Männer hat man als Frau eben eine gewisse Rücksicht zu nehmen. *seufz*

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von Leena am 25.07.2012, 20:40 Uhr

...doch, dass wir die gleiche Mutter haben, hatten wir letztens auch schon festgestellt.

Wobei ich auch glaube, mit der Tendenz meiner Mutter, die "schlechten Teile der Realität komplett auszublenden", bzw. der Erfahrung daraus kämpfe ich durchaus auch. "Erwachsener Umgang mit Problemen" - was ist das? *seufz*

Ich glaube, am meisten tue ich mich aber schwer damit, meine eigenen Gefühle ernstzunehmen...

Mit dem "Kindern die 'schlechte Seite der Wahrheit' nicht vor den Latz knallen" bin ich wiederum ganz bei Dir.

Klar, z.B. sowas wie "Vergewaltigung in der Beziehung" würde ich meiner Großen gegenüber auch nicht ansprechen - wobei ich mir bei uns eh bewusst bin, dass mein Ex-Partner da eh manche Dinge subjektiv sehr anders empfunden hat als ich... aber das ist für mich eh Paar-Ebene, nicht Eltern-Ebene, und sowas muss ich (meiner Meinung nach) ohne äußeren Grund niemals einem Kind über seinen Elternteil sagen. Sowas fällt für mich definitiv unter "schlechte Seite der Wahrheit"...

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von Einstein-Mama am 25.07.2012, 20:56 Uhr

kinder haben so viel wahrheit verdient, wie sie auch schuldern können.
man drückt den kindern ja mit unangenehmen wahrheiten unweigerlich eine last auf, die man abwägen muß.

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von Nikas am 25.07.2012, 23:37 Uhr

"Meine Mutter war/ist strikt der Ansicht, als Mutter habe man die Pflicht, "unerfreuliche Dinge" von Kindern fernzuhalten"

Kinder schützen, ihnen Sicherheit geben, ihnen vorleben, dass man "unerfreuliche" Dinge meistern kann und meistert - DAS ist entscheidnend.
ich befürchte, dass Deine Mutter damit wohl eher unetrdenteppichkehren praktizierte, war bei meinen Eltern auch so; früher gabs zudem zuhauf viele tabuthemen. Aber die nahm man dann als Kind um so schlimmer und umso unverarbeitbarer wahr und litt darunter, oft ein leben lang.

Kinder sind nicht aus Glas; die halten viel aus und haben ihre eigene wunderbare Sicht der Dinge und nehmen es, wie es eben ist; und was sie am meisten hassen, sind unidentische und verlogene Eltern! Die machen nämlich krank und leben einem ihr eigenes Unvermögen ständig vor.

Ganz sicher sagt man Kindern nicht alles, auch eltern dürfen geheimnisse haben; und man behandelt sie nicht als Erwachsene oder bezieht sie gar unangemessen und manipulativ als Werkzeug in die eigene Problembehandlung mit ein.

Die Art biedermeierliche "Kindheit" bei uns ist aber übrigens eine Erfindung aus einer anderen, bürgerlichen Zeit und hat ideologische Gründe. Und wir pervertieren sie gar so weit, dass immer mehr immer später aus mamahotel ausziehen und nie erwachsen werden wollen.

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Re: Wieviel Ehrlichkeit Kindern gegenüber..?

Antwort von Nikas am 25.07.2012, 23:49 Uhr

Aber jede Argumentation im Umgang mit Kindern beisst sich in den Schwanz:
Ausgemachte Verdrängergeltern werden auch ihre Kinder verdrängerisch erziehen; die haben dann schlichtweg Pech gehabt.

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