Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von yola am 26.10.2009, 13:00 Uhr

Wiedererkennungseffekt

Hallo Sue,

wenn ich Deinen Beitrag lese, denke ich auch nur: Oooh ja!

Warum ich gleich von "besonderen" Kindern geschrieben habe: Ganz einfach weil ich schon total auf der Defensive bin, weil ich, wenn ich mich mit den beiden in der Öffentlichkeit bewege so oft negative Kommentare bekomme, nach dem Motto: "Wenn Sie ihre Kinder mal ordentlich erziehen, an die Kandarre usw. nehmen würden..."
Und jeder der mit solchen Kindern zu tun hat weiss, dass es nicht an mangelnder Erziehung liegt, sondern dass da einfach enorm viel mehr an Erziehung, Grenzen setzen, Konsequenzen usw. notwendig ist als bei Kindern mit einem ruhigeren Temperament.
Und es ist so ungerecht, wenn man eh schon soviel mehr an Energie reinsteckt als andere Eltern die man kennt, dass man dann auch noch so oft (manchmal gibt es auch Leute, die ihre Lebendigkeit, ihren Mutterwitz und ihre Aufgewecktheit auch schätzen, aber sie sind selten) negative Kommentare hört. Das zehrt an mir.

Thema Babysitter: Oh ja, da kann ich auch ein Lied von singen. Es gibt nur gaaaanz gaaanz wenige, die die beiden im Griff haben...

Und von wegen Putzen, Haushalt, Einkaufen.... also das mit dem gemeinsamen Einkaufen habe ich vor einem halben Jahr aufgegeben. Ich habe mich jahrelang darauf versteift, dass es doch einfach gehen MUSS, dass es doch nicht angeht, dass man nicht mit zwei kleinen (na ja, jetzt auch schon nicht mehr sooo klein) Kindern einkaufen gehen kann... Aber irgendwann hat mir sogar die Erziehungsberaterin (entgegen ihrer eigenen Grundsätze) gesagt: "Lassen Sie's. Schonen sie die Nerven aller Beteiligten."
Und Putzen und Haushalt? Wenn die beiden rumwuseln ist daran nicht zu denken. Muss dann schon nachts gemacht werden oder wenn ich den Babysitter mit den beiden losschicke, damit sie ausser Haus sind.

Und Freunde lade ich nicht mehr ein. Erstens weil ich mich schäme wie's hier aussieht, weil ich eben nicht mehr die Kraft habe, nachts noch bis 1:00 zu putzen und zu räumen (da geht dann die Arbeit vor, weil ich selbständig bin, Knete muss rein oder ganz banal: Schlafen) und zweitens weil es unendlich frustrierend für mich ist. Ich reisse mir einen Arm und ein Bein aus, um vorzubereiten, einzukaufen, aufzuräumen (wobei ich dann die Kinder "wegorganisieren" muss, um das hinzukriegen), rufe Babysitter, damit ich ein Essen vorbereiten kann (ja, ist leider so, anders ist es nicht zu machen, die Alternative ist Pizzadienst, mache ich auch manchmal) und dann sind die Leute da und wieder weg und ich habe kaum ein Wort mit ihnen gewechselt, geschweige denn mal entspannt mit ihnen zusammen gesessen.

Und die Nächte, *lach* diese "Umzieherei" kenne ich auch nur zuuu gut. Aber ich beklage mich nicht. Es hat gedauert bis sie 5 waren, bis sie überhaupt durchgeschlafen haben. Vorher haben sie noch jede Nacht zwischen 6-10 mal geweint und geschrien, da sind diese nächtlichen "Wanderaktionen" im Vergleich noch gut zu ertragen.

Aber mir fehlt es so sehr, mit meinen Kindern und anderen Menschen mal etwas Entspanntes zu erleben. Ich finde es auch traurig, dass ich immer so aufteilen muss. Wenn ich einen einigermassen entspannten Abend verbringen will und mehr als zwei Worte mit einem anderen Erwachsenen wechseln will, muss ich das ohne Kinder machen. Das macht mich sehr traurig, weil ich sie ja auch gerne integrieren würde.

Andererseits leide ich auch unter der sozialen Isolation, die die Situation jetzt über die Jahre doch immer mehr mit sich bringt.

Und an Männer in meinem Bett??? Oh je, das liegt schon ausserhalb meiner Vorstellungskraft. Wo sollte ich denn überhaupt die Zeit und die Kraft hernehmen einen kennen zu lernen? Geschweige denn alles Weitere... *schiefgrins*. Vor allem habe ich dann zwei Knirpse, die im Bett aufschlagen und sich an mich kuscheln und da wird es schon zu dritt ziemlich eng.

Es tut gut zu hören, dass ich nicht die Einzige bin, der's so geht. Ich zweifele immer wieder an meiner Erziehungskompetenz, obwohl ich eigentlich weiss, dass ich aus der Situation das Beste mache, was rauszuholen ist.

Und die Kinder sind wie sie sind und machen es ja auch nicht, um mich zu ärgern oder mir eins auszuwischen. Ich kann mich auch darüber aufregen dass es draussen regnet oder die Sonne scheint...

Lieben Gruss

Yola

 
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