Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Kristina77 am 01.08.2010, 22:32 Uhr

@Suka, spiky, emfut und gerne andere

Hallo ihr drei und auch andere die vielleicht aus ihrem Erfahrungsschatz sprechen können.

Ich möchte insbesondere die ansprechen, deren Kinder(er) ADHS od ADS diagnosdiziert bekommen haben. Mich würde brennend interessieren, ob ihr jetzt im Nachhinein gesehen schon viel früher gewusst habt, dass eure Kinder irgendwie "anders" sind. Ich meine schon ab einem Alter von ca. 2,5 Jahren.

Ich will nicht hysterisch rüberkommen, aber ich frage deshalb, weil mein Kind mehrmals täglich sowas von "aus der Reihe tanzt". Ich hab das Gefühl, dass die anderen Kinder so brav und ruhig im Vergleich zu meinem Sohn sind. Er führt sich dermassen auf, dass ich oft hilflos danebenstehe und es nützt gar nichts was mache. Entweder ist das ein sehr schwieriges Alter (2 Jahre und 7 Monate), oder er ist ein extrem cholerischer Typ oder ich weiss es auch nicht. Ich kann nichts mit ihm machen ohne dass er nicht die Aufmerksamkeit auf sich zieht, weil er so austickt - das wegen ganz banalen Dinge. Auch sagt er zB das er dies und jenes möchte, dann will er es ganz plötzlich nicht mehr und tickt deshalb völlig aus. Ich habe das Gefühl er kann sich keiner Sache "hingeben", er hibbelt den GANZEN Tag herum als würde er vor irgendetwas davonlaufen. Er kennt auch keine Angst, er wäre mir schon 100000mal abhanden gekommen wenn ich nicht ständig auf der Hut wäre. Heute am Badesee zb irrt er wie von der Tarantel gestochen herum - er würde einfach weglaufen. Jedesmal ein Riesentheater wenn ich ihn in die Schranken weise. Ich kann es schwer beschreiben, aber mir kommt vor, er ist irgendwie "anders", er ist extrem "unangepasst".

Haltet mich bitte nicht für blöde, aber ich würde echt gerne von hören, wie das bei euch war und ich hoffe ihr könnt mich beruhigen, das dass nichts mit ADHS/ADS zu tun hat.

lg, kristina

 
8 Antworten:

Re: @Suka, spiky, emfut und gerne andere

Antwort von Suka73 am 01.08.2010, 22:55 Uhr

ich halte Dich sicher nicht für blöde. Mein Sohn war noch nicht mal zwei Jahre alt, da habe ich damals schon gesagt: Mit dem stimmt was nicht.

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Re: @Suka

Antwort von Kristina77 am 01.08.2010, 23:01 Uhr

Danke Suka!

Das ist aber absolut nicht erbauend das lesen!

lg, krstina

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Re: @Suka

Antwort von mamafürvier am 01.08.2010, 23:07 Uhr

"Anders" war meine Tochter von Geburt an und im Grunde die Schwangerschaft war auch schon ganz anders. Ob das alles öfter mal nur eine der üblichen schwierigen Phasen war oder schon mit der ADHS zu tun hatte weiß ich nicht.

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Re: @Suka

Antwort von bikermouse66 am 02.08.2010, 9:29 Uhr

Guten Morgen,

ob Dir mein Bericht hift, weiß ich nicht, aber vielleicht beruhigt es Dich etwas.
Fluse (6) war bis er ca. 5 war ein 1000 Volt-Kind. Er war ständig in Bewegung, hatte explosionsartige Wutausbrüche, 2 Ohren, die auf Durchzug standen, absolut keine Angst und Millionen von weniger lustigen Ideen.

Die Wutausbrüche hat er jetzt nicht mehr. Ein Kasper ist er heute noch, aber liebenswürdig, er ist immer noch ständig in Bewegung, aber inzwischen kommen auch ruhige Phasen dazu. Er spielt inzwischen auch öfter mal alleine ganz friedlich mit seinen Sachen. Er ist sehr gerne draußen und auf Entdeckertour. Angst kennt er bis heute nicht, aber er hat Respekt vor einigen Dingen entwickelt, z.B. große Höhen (zu meiner Erleichterung).

Er hat sich innerhalb eines Jahres ziemlich geändert und ist ein "vernünftiger", großer, lebensfroher Junge geworden.

Ich hatte echt schon Angst, daß er so bleibt und mich zum Wahnsinn treibt. In der KiTa, war er schon ab und an ein kleiner Teufel, aber die Erzieherinnen haben ihm seinen Freiraum gegeben und mir gesagt, daß er völlig normal ist. Ich solle ihm nur Zeit geben.

Allerdings wenn Du Dir solche Sorgen machst, zieh doch mal einen Kinderarzt zur Beratung heran.

LG
mousy

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Re:

Antwort von KKM am 02.08.2010, 10:17 Uhr

mein Sohn war schon immer "anders" als seine große Schwester....

Es war irgendwie so klar, obwohl eine sichere Diagnose ja est ab ca. 5 Jahren gestellt werden kann, dass er mit noch 3 Jahren bereits mit Ergo und psychomotorischem Turnen begonnen hat...

Die Diagnose AD(H)S bekam er dann mit 5,5 Jahren

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Re: @Suka, spiky, emfut und gerne andere

Antwort von spiky73 am 02.08.2010, 10:22 Uhr

hallo kristina,

ich fürchte, ich kann dir wenig helfen, da meine tochter ja ein träumerle ist und nicht hyperaktiv. daher fällt mein kind auch nicht aus der reihe und die diagnose wurde erst sehr spät gestellt.

so gesehen gab es rückblickend auch einige dinge, woran man es hätte merken können, aber die träumer fallen ja insgesamt nicht so aus dem rahmen und oft bleibt bei ihnen die ADS ja völlig unentdeckt.

einen riesenunterschied zwischen meinen beiden kindern merke ich jedoch derzeit schon (aber das hat vielleicht auch nichts mit ADS zu tun?): anna hat von jeher nicht aufgeräumt. sie hat die gabe, die komplette wohnung zuzumüllen. sage ich ihr, sie soll ihren schweinestall aufräumen, hebt sie vielleicht 2 fitzelchen auf und behauptet dann, es sei aufgeräumt. sie macht sich weder die mühe, auf ihre dinge zu achten, noch auf dinge, die eben nicht ihr gehören. ihre schulsachen sehen aus, als ob die hühner darüber gelaufen sind. egal, ob ich selbst auch ADS habe oder nicht - ich selbst habe absolut keinen ordnungssinn. ich MÖCHTE ordnung, verzettele mich aber ständig dabei. allerdings habe ich von jeher auf meine oder anderer leute dinge geachtet.
klein malena dagegen fängt inzwischen an, selbständig ihre sachen einzuräumen, was mich natürlich hoffen lässt.

lg,
martina

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Re: @Suka, spiky, emfut und gerne andere

Antwort von Kristina77 am 02.08.2010, 13:55 Uhr

Danke euch allen! Ihr seit so lieb!
Vielleicht sollte ich wirklich mal mit dem Kinderarzt sprechen, aber ich danke euch fuer eure Erfahrungsberichte, ich finde sie sehr interessant, auch wenn sie leider nicht besonders aufschlussreich bzgl meines Sohnes sind.
Heute hat sich eine neue These in den Raum gestellt, die ich gerade erprobe. Es kann naemlich auch sein dass mein Mini einfach nur mich spiegelt. Ich bin ein etwas nervoeser, unrastiger Mensch, dem es schwerfaellt Zeitplaene einzuhalten, ich gebe meinem Sohn aus Zeitmangel zu wenig Struktur. Ich bin fast immer innerlich gestresst weil ich meinen Plan nicht so einhalte und mir einbilde, so wenig unter Kontrolle zu haben. Viell ist mein Sohn dadurch auch gestresst und "fuehlt" meine geistigen Gedankenspruenge und die damit verbundene Abwesenheit ihm gegenueber. Wenn er dann austickt, empfinde ich das dann fast als "Systemzusammenbruch" in mir, weil ich mich dann nur mehr mit ihm beschaeftigen muss, obwohl ich 10000 andere Sachen im Kopf habe. Jedenfalls hab ich es heute geschafft den Tag in Ruhe beginnen zu koennen, ich war entspannter und Soehnchen war auch ganz relaxed. Ich bin heute zuversichtlicher, ich wuensche mir geradezu, dass ich mein Verhalten aendern kann und er ebenso etwas ruhiger wird. Ich muss meine Prioritaeten anders reihen, meine eigene innere Zufriedenheit erlangen.

@ Martina: Als du Anna u Marlenchen beschrieben hast musste ich ein wenig schmunzeln, weil ich dann doch merkte, dass mein Sohn eine Mischung aus Beiden ist. Er schafft es naemlich auch regelmaessig sie Whg auf den Kopf zu stellen und macht zB auch viel kaputt aus Zorn od Spass. Andererseits hat er aber auch einen guten Ordnungssinn. Er schmeißt seinen Muell in den Mistkuebel, saeubert sich selber freiwillig Haende u Mund nach dem Essen und er hat seine Taeschchen, in die er seine bevorzugten Dinge einpackt um sie immer und überall mitnehmen zu koennen.

Ich habe Hoffnung und bin gespannt wie es weitergeht!

Liebe Gruesse, Kristina

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Re: @Suka, spiky, emfut und gerne andere

Antwort von +emfut+ am 02.08.2010, 16:42 Uhr

Es ist (leider) nicht wirklich möglich, bei einem Kind in dem Alter AD(H)S sicher zu diagnostizieren - oder sicher auszuschließen. Insofern wirst Du bis zur sicheren Diagnose noch warten müssen - tut mir leid.

Fumi hat ja auch ADS ohne H. Sie fiel als Kind schon aus dem Rahmen, manchmal - aber nicht negativ, weil dieses Aggressive, Wilde, Bewegungsintensive von H-Kindern da wegfällt. Im Nachhinein schiebe ich die "Ausfälle" auf andere Dinge...

Bitte bedenken:
Mit 2 Jahren sind die Kinder auch mitten in der Oppositions-Phase. In Amerika nennt man diese Trotzphase gerne "the terrible Twos" - bezugnehmend auf das Alter - und ich finde, das paßt auch richtig gut. Ich glaube, mindestens 50% aller Trotzphasenkinder erfüllen diverse Kriterien einer ADHS-Diagnose - auch ohne ADHS zu haben. Die Frage ist, ob es anhält oder besser wird.

Allerdings:
Wenn Du selber unorganisiert, ablenkbar, unfokussiert etc. bist und darunter leidest (!!!!), dann wäre mal eine AD(H)S-Diagnose für Dich selber eine Idee. Und DANN wiederum wäre es möglich, daß Dein Kind Dich nicht nur spiegelt - was definitiv sicher ein Faktor ist - sondern auch Deine Veranlagung geerbt hat.
Mein Neurologe meinte mal ironisch: Es ist schon total unpraktisch, daß die meisten AD(H)S-Kinder Eltern haben, die aufgrund eigener AD(H)S nur schwer äußere Strukturen geben können. Das, was die Kinder am dringendsten brauchen, können die Eltern aufgrund eigener Defizite nicht geben. Kein Vorwurf - aber es macht Diagnose und Therapie nicht einfacher.

Gruß,
Elisabeth.

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