Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von julia33 am 31.08.2013, 23:33 Uhr

moralische pflichten eines ungewollten vaters?

hallo liebe foris.

bin neu hier. möcht gern mal euren rat erfragen. wenn ein kind ungeplant bzw. ungewollt in einer affäre oder bei einem ons entsteht und die frau sich schließlich allein ohne wissen des vaters für das kind entscheidet, sollte die frau auch sich allein ums kind kümmern und großziehen? oder ist trotz allem der mann mit in die pflicht zu nehmen? gesetzlich sowieso, ich meine jetzt moralisch. ist die reaktion des vaters verständlich, wenn er sich nicht einbringen möchte?

ich danke schonmal für eure meinungen.

 
27 Antworten:

Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von spiky73 am 31.08.2013, 23:54 Uhr

hallo julia,

bei mir war genau diese situation eingetreten (kind2 ist ein 'ueberbleibsel' aus einem ons) - und fuer mich fuehlte es sich damals einfach richtig an, genau dieses kind zum damaligen zeitpunkt zu bekommen.

den vater habe ich danach nur noch ein einziges mal gesehen und hatte noch einmal per chatprogramm kontakt zu ihm - er kennt das kind nicht und lehnt alles, was damit zusammenhaengt, kategorisch ab. er lebt wieder in den usa seit meiner schwangerschaft (er ist amerikaner), hat das kind also noch nicht einmal gesehen, aber ich habe beim jugendamt bereits vorgeburtlich eine beistandschaft eingerichtet und angestrebt, dass ihm zumindest auf diese weise gezeigt wird "so nicht!".

es war in dem moment, in dem das kind entstanden ist, kein boeswilliges unterschieben. nachdem ich schon beim ersten kind kurz nach der geburt alleine war und sie ihren vater nur ganz sporadisch kennt, haette ich es beim '2ten anlauf' schon gerne mal andersrum versucht, mit rama-familie und so. es sollte halt anders kommen, und in dem moment war der vater(?)/erzeuger(?) schon in der verantwortung mit drin.

haette ER naemlich kein kind gewollt, haette auch ER ganz konsequent verhueten muessen. ich hatte damals kondome dabei, er hat sie mit der begruendung abgelehnt, dass er eine vasektomie hatte. also haette ich ebenso wie auch er schreiend aus dem bett fluechten und dankend auf den *piep* verzichten koennen: also sind beide doch irgendwie fuer ihr tun und handeln und daraus entstehende konsequenzen verantwortlich, oder etwa nicht? schliesslich waren wir beide damals volljaehrig und sollten eigentlich im vollbesitz unserer geistingen kraefte gewesen sein *huestel*. und es war ja auch keine zwangslage, ich habe ihn nicht mit vorgehaltener waffe ins bett gezwungen und samenraub begangen...

dass er sich jedoch der verantwortung entzieht und es ihm durch die situation/gesetzeslage etc. verhaeltnismaessig einfach gemacht wird, steht dabei auf einem anderen blatt...

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Diese Frage bomt uns gefühlt in die Steinzeit zurück...

Antwort von Ralph am 31.08.2013, 23:54 Uhr

Hallo,

da werden ja wirklich alle Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte auf einmal über Bord geschmissen.

1. Warum hat er nicht verhütet? Trägt dafür die Frau automatisch allein die Vernantwortung?
2. Wenn er das Risiko ujnd die Folgen nicht tragen will und nicht verhütet, ist der Schniedel aus der Frau rauszuhalten.
3. Das Kind hat auch ein moralisches Recht auf Umgang mit dem Vater und darauf, daß er die Vaterschaft ernst nimmt.
4. Warum soll die Frau alleine die ungewollten Folgen tragen, sowohl finanziell als auch im Hinblick auf alles, was Verantwortung erfordert?

Es hilft nichts, ob gewollt oder ungewollt, er ist zu 50% am "Produkt" beteiligt, also hat er auch den entsprechenden hältigen Anteil an der künftigen, lebenslangen (!!) Verantwortung.

Daß sich viele Männer in solchen Situationen aus dem Staub machen, ist ein anderes Paar Schuhe, ändert aber nichts an den Fakten.

Viele Grüße
Ralph

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Re: Diese Frage bomt uns gefühlt in die Steinzeit zurück...

Antwort von julia33 am 01.09.2013, 0:11 Uhr

und wenn der vater sich überrumpelt bzw. übergangen fühlt und dadurch zum kind keinen zugang findet? wär das möglich? oder sind das schlichtweg nur ausreden?

ich möchte einfach mal die seite eines ungewollten vaters betrachten.

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Re: Diese Frage bomt uns gefühlt in die Steinzeit zurück...

Antwort von spiky73 am 01.09.2013, 0:28 Uhr

na, man kann niemand zu seinem glueck zwingen. aber in dem moment, in dem er sein rohr verlegt, muss mann sich doch darueber im klaren sein, dass er auch einen treffer landen kann. und dass das auch konsequenzen fuer ihn haben koennte, mit denen er beim 5-minuten-spass nicht rechnet. diesen kann er sich entziehen - aber im 21. jahrhundert sollte sich doch herumgesprochen haben, wie kinder entstehen. ganz sicher nicht durch windbestaeubung. und da tut es eben gut, das immer irgendwo im hinterkopf zu behalten. auch als sacktraeger.

daher erteile ich maennern nicht die absolution, bloss weil sie die kinder nicht austragen. die verantwortung bleibt, so gesehen. denn da ist immer noch die sache mit dem 'sich einfach entziehen'.

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Re: Diese Frage bomt uns gefühlt in die Steinzeit zurück...

Antwort von Strudelteigteilchen am 01.09.2013, 0:42 Uhr

Daß jemand (Vater oder Mutter) zum Kind keinen Zugang finden, kann auch unter "normalen" Umständen passieren. Lies mal im PF, wie sich auch Familienväter, die die Kinder gewollt und geplant haben, mit der Beziehng zum Kind schwer tun. Und auch bei Müttern kann das passieren.

Aber ich möchte doch noch einen anderen Aspekt reinbringen:
Auch wenn ich emotional bei meinen Vorschreibern bin, so bitte ich doch zu bedenken, daß eine Frau auch nach der (ungewollten) Zeugung mehrere Chancen hat, das Kind "loszuwerden". Sie kann abtreiben, sie kann das Kind in eine Pflegefamilie geben, oder es sogar zur Adoption freigeben. Das sind alles Entscheidungen, vor denen ich allerhöchsten Respekt habe. Aber der KV hängt drin, er ist immer der Depp, und seine Entscheidung, ein ungewolltes Kind zumindest "kümmertechnisch" loszuwerden (finanziell wird er es so oder so nicht los) wird immer moralisch verdammt.

Natürlich, so rein vom Kopf her, sollten diese Überlegungen alle Männer dazu bringen, lieber drei Komdome überzuziehen als sich auch nur eine Sekunde darauf zu verlassen, daß die Frau sich schon kümmert. Aber wir wissen doch alle, daß Theorie grau ist und das Hirn im Eifer des Gefechts schon mal Pause einlegt.

Ja, ich weiß, das Kind kann nichts dafür, das ist das Argument, das letztendlich immer zieht. Aber dennoch kann ich für Männer, die sich veräppelt vorkommen und in so einem Fall nicht fröhlich lachend am Wochenbett Bereitschaftsdienst tätigen, viel Verständnis entwickeln.

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von mf4 am 01.09.2013, 8:47 Uhr

Ein Typ der ohne Verhütung GV hat ist nicht nur dumm auch nicht mit "ungewollt" um die Ecke kommen.
Ich würde ihm die Schwangerschaft nicht verschweigen aber zu Interesse, Kontakt und sich-kümmern kann man keinen zwingen.

Irgendwann wird das Kind wissen wollen woher es kommt und spätestens dann wird er ein Thema und das Kind wird ihn vielleicht kennen lernen wollen. Wenn er dann das erste Mal von der Existenz eines Kindes erfährt wäre das heftig, denn er hatte nie die Wahl ob er sich einbringen kann und will oder nicht.

Ich denke auch nicht, dass viele alleinerziehende Mütter monatlich auf ein paar hundert Euro verzichten können. Wenn sie finanzielle Hilfe vom Jugendamt oder Jobcenter haben möchte wird das die Ämter auch interessieren von wem es die Kohle zurück fordern kann... also wird man da auch nach dem Erzeuger fragen.

Ich denke sehr sehr viele solcher leichtsinnig entstandenen Kinder gibt es. Ich hatte in meinem Leben einige Liebhaber und genau 2 davon (feste Beziehungen ausgenommen) war Verhütung völlig schnuppe, kein Gummi und nicht mal die Frage nach Verhütung meinerseits. Würde ich das genau so lasch sehen hätte ich wahrscheinlich 20 Kinder.

Ich denke, wenn das Blut für die Erektion gebraucht wird ist im Hirn nicht mehr genug zum Denken... gibts da mildernde Umstände?

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das sehe ich mittlerweile anders...

Antwort von groschi am 01.09.2013, 9:00 Uhr

natürlich sind sowohl männer als auch frauen für die verhütung verantwortlich. aber es gibt auch fälle, in denen die frau auf biegen und brechen ihren kinderwunsch erfüllt haben möchte.
und es gibt fälle, in denen auch die frau von der schwangerschaft überrascht wird. keine verhütung ist nunmal 100% sicher; menschen machen fehler und ab und zu glaubt die frau, gar nicht schwanger werden zu können (an dieser stelle grüße ich mal meinen alten frauenarzt.. )

als ich die bohne auf dem ultraschall sah, war es MEINE entscheidung, dieses kind zu behalten und ich habe sie im vollen bewußtsein aller konsequenzen getroffen.
diese wahlfreiheit stand uns frauen in der steinzeit nicht zur verfügung.
der kv hat sich dagegen entschieden, sein kind mehr als menschliche dauerüberweisung zu sehen. das mag moralisch nicht ok sein und ja, mein kind mag ein recht auf einen vater haben, aber so wenig wie ich meine entscheidung FÜR das kind kritisiert haben möchte, so wenig kann ich seine GEGEN das kind ändern.
warum sollte er meine (von früheren generationen an frauen hart erkämpften) entscheidung mittragen?
ja..an der entstehung des kindes sind 2 menschen verantwortlich. aber jeder entscheidet für sich, wie er damit umgeht

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von julia33 am 01.09.2013, 9:29 Uhr

und wenn der vater trotzdem weiterhin kontakt zur mutter pflegt um dem kind zumindest ein freund sein zu können? sollte die mutter da verständnis zeigen und den kontakt zulassen? zum vermerk: der vater wünscht verschwiegenheit hinsichtlich des verwandschaftsverhältnis zwischen kind und vater.

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von groschi am 01.09.2013, 9:35 Uhr

kontakt pflegen im sinne von gelegentlichen sex; kaffee trinken oder wie muss ich mir das vorstellen?

ich als kind käme mir verarscht und belogen vor, wenn ich rausfände, der onkel egon ist nicht nur ein freund, sondern mein vater.
soso..der vater wünscht sich das. ich wünsche mir ein einhorn und weltfrieden..

ich rate mal ins blaue: der vater ist anderweitig gebunden und möchte nicht, dass sein seitengespringe raus kommt?

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von mf4 am 01.09.2013, 9:37 Uhr

Er will sich als netter Freund einbringen aber es soll keiner erfahren, dass er der Vater ist? DAS finde ich ziemlich heftig... irgendwann wird es das Kind erfahren. Beide gaukeln dem Kind etwas vor... keine gute Idee!

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von mf4 am 01.09.2013, 9:38 Uhr

Klar ist er gebunden... warum sonst das Theater. Das ist seine Sache, das mit seiner Partnerin zu klären. Ich würde da als Mutter nicht mitspielen.

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Das ist doch eine ganz andere moralische Frage

Antwort von Strudelteigteilchen am 01.09.2013, 9:41 Uhr

Nämlich die, ob ein Mensch erwarten/verlangen darf, daß ein anderer Mensch für ihn lügt.

Ich lüge nicht, nur weil es anderen Menschen so in den Kram paßt. Und auch in dem Fall "darf" die KM verweigern, dem KV zuliebe das Kind anzulügen - zumal ihr davon direkte Nachteile entstehen, wenn nämlich das Kind das Vertrauen zu ihr verliert.

Der KV trifft seine eigenen Entscheidungen und trägt die Konsequenzen, der KM trifft ihre eigenen Entscheidungen und trägt die Konsequenzen. So ist das mit der Moral.....

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Re: Das ist doch eine ganz andere moralische Frage

Antwort von Pondus2003 am 01.09.2013, 9:43 Uhr

Hallo, ich stelle mir das rein praktisch ziemlich schwierig vor. Meine Söhne sehen ihrem Vater ziemlich ähnlich, besonders der älteste. Ich glaube kaum, dass dem Kind das nicht irgendwann auch auffallen könnte. Das weiß man ja nicht vorher, wie das Kind aussehen wird.

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von Leena am 01.09.2013, 9:45 Uhr

Ich bin auch bei der "ja, Reaktion des Vaters, sich nicht einbringen zu wollen, ist grundsätzlich nachvollziehbar"-Fraktion.

Klar, an der Zeugung des Kindes sind normalerweise beide wissentlich beteiligt und normalerweise sollle man(n) auch auf Verhütung achten, wenn man kein Kind riskieren will. Und - tut weder Mann noch Frau immer und überall.

Allerdings ist es heute für die Frau einfacher als in der Steinzeit, eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden (Abtreibung gab es allerdings auch schon früher, sehr viel früher, war aber für die Frauen deutlich riskanter als heute).

Von daher sehe ich da ein deutliches Ungleichgewicht - nach der Zeugung hat die Frau die Möglichkeit, da noch "korrigierend" einzugreifen - sie hat dann noch einmal die Chance, sich für oder gegen das Kind zu entscheiden. Diese Chance hat der ungewollte / unwillige Vater eben nicht und hängt quasi an der "Gnade" der angehenden Mutter, ob er Vater werden muss oder nicht.

Von daher - finde ich die Reaktion eines Mannes in so einer Situation, eben moralisch NICHT Vater sein zu wollen und die Vaterschaft nicht leben zu wollen, menschlich verständlich.

Mein ältester Nachwuchs war geplant und gewollt in einer bestehenden, allerdings schwierigen Beziehung entstanden. Als ich dann schwanger war, fand der angehende Vater, er würde es doch nicht ertragen, mich mit einem Kind teilen zu müssen etc., er wollte eine Abtreibung. Ich habe mich dann mit seinem Wissen, aber gegen seinen Willen allein für das Kind entschieden. Fand allerdings, angesichts diese Ausgangslage müsse es bei ihm liegen, ob er "Vater" sein will oder nicht - und hatte für mich die Pflicht, mich alleine ums Kind zu kümmern und es großzuziehen. So, wie er meine Anti-Abtreibung-Entscheidung hinnehmen musste, habe ich eben seine Anti-gelebte-Vaterschaft-Entscheidung hingenommen. Fand ich nur fair. (Kind ist mittlerweile 14 und hat den Vater noch nie gesehen - legt allerdings auch keinerlei Wert darauf, jedenfalls im Moment.)

Ich bin mir aber bewusst, dass viele das sehr anders sehen. :-)

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Re: Das ist doch eine ganz andere moralische Frage

Antwort von Leena am 01.09.2013, 9:51 Uhr

Sehr andere Frage.

Ja, ich fnde, wenn ich als Mutter gegen den Willen des Vaters die Schwangerschaft austrage, ist es für mich moralisch meine Pflicht, mich dann auch allein um das Kind zu kümmern, wenn der Vater nicht will.

Aber die "Forderung", der Vater will weiterhin mit mir Kontakt pflegen und meinem Kind ein Freund sein, aber das Kind darf nicht wissen, dass Onkel Hugo der leibliche Vater ist... nein, das ist für mich erstens eine Zumutung und zweitens unmoralisch, und zwar dem Kind gegenüber.

Er kann Vater sein oder er kann's bleiben lassen - genau die Wahl würde ich dem Erzeuger lassen.

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Hier nie wieder gesehen

Antwort von Sternenschnuppe am 01.09.2013, 10:29 Uhr

Seit nun über 7 Jahren ( mit Schwangerschaft )
Ein paar Mal auf der Strasse er mich aber nicht.


Moral ? Haben halt nicht alle.

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von Pamo am 01.09.2013, 11:03 Uhr

Was nützen denn theoretische moralische Pflichten, die rechtlich nicht durchsetzbar sind?

Die betreffenden Elternteile dürfe Wünsche und Erwartungen an einander haben, der andere muss diese aber nicht erfüllen.

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von AbgelHaine am 01.09.2013, 15:07 Uhr

bei einem ons wuerde ich ehrlich gesagt grundsätzlich kondome benutzen. nicht nur wegen der verhuettung um nicht schwanger zu werden,
männer die kategorisch kondome ablehnen, wuerde ich nicht ohne an mich heranlassen, schon alleine weil es immer noch genug geschlechtskrankheiten gibt....

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von Nikas am 01.09.2013, 19:23 Uhr

Unterm Strich scheint also dem Mann niemals genau 50% Verantwortung zuschiebbar zu sein. U.a. weil er ja alleine schon bei der Entscheidung Abtreibung ja oder nein weniger Einfluss hat und das letzthn die Frau alleine entscheiden kann.

Angesichts dieser und trotz aller grauen moralisierenden Theorien sieht es letztendlich so aus, dass frau in der Praxis überwiegend für die Verhütung zuständig ist, wenn sie sich Ärger ersparen will. Grade bei ONSs und ähnlichen kurzen unverbindlichen Aktionen. Also für mich war das früher wirklich undenkbar, mich bei der Verhütung auch oder überhaupt auf den Mann zu verlassen. Von theoretischer Mitverantwortung des Mannes kann ich mir null abschneiden, wenn ich praktisch ungewollt schwanger geworden bin. Damit fuhr ich immer am besten.

Dass Männer "nur" wegen einem blöden ONS dann nicht den Rest des Lebens Vater spielen wollen, kann ich "irgendwo" verstehen. Ja. Denn alleine die Denke, 50% Mitverantwortung bei der Verhütung oder gar der Kinderaufzucht zu haben, hat noch lange nicht alle Männer befallen. Wird es auch nie.

Man könnte ihnen diese Mitverantwortung ja endlich mal ein bisschen mehr zuschieben. Nur bis dahin hätte ich persönlich nicht Versuchskaninchen sein wollen und habe also unabhängig von diesem Unsicherheitsfaktor und zum Glück auch nicht einmal von einem unbewussten Kinderwunsch geplagt ;-) immer selbst für bestmögliche Verhütung gesorgt. Und einem womöglich unwilligen Vater ein Kind ständig hinterherzutragen, war und ist nicht meins. Es gibt Dinge, da kann ich mich in Sachen Gleichberechtigung und Zuschieben von Verantwortung aber sehr zurückhalten. Pech, wenn Männer das dann halt auch insofern ausnutzen und sich von der Vaterschaftsverantwortung leichter meinen zurückziehen zu können.

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von Nikas am 01.09.2013, 19:31 Uhr

Und das von einem Vater gewünschte Modell, offiziell nur Freund, aber nicht Vater des Kindes sein zu wollen, ist natürlich kompletter Blödsinn. Das kann man einem Kind nicht antun. Dann besser erst mal gar keinen persönlichen Kontakt.

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von julia33 am 01.09.2013, 21:28 Uhr

ich danke euch, für eure zahlreichen antworten. also ich entnehme hier, das diese freundschaftsnummer bzw. der liebe onkel gustav nicht zu empfehlen ist. sollte dann also auf kontakt verzichtet werden. verständnis also bezüglich der ungewollten vaterrolle.

doch macht da überhaupt der kontakt zur mutter sinn? der vater selbst hält beständig kontakt. die mutter jedoch fühlt sich dabei nicht wohl.

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von kaffeeundkuchen am 01.09.2013, 21:42 Uhr

Hallo Zusammen,

Zu der Sache, Vater/Freund des Kindes sein ohne sich so zu nennen, meine ich klar ist es blöd. Aber wenn es dem Vater hilft einen Zugang zum Kind zu finden und umgekehrt. Es kann ja sein, dass der Vater, von der Partnerin mal abgesehen, noch andere Gründe hat, wie zum Beispiel Versagensängste. Und wenn er dann so ist, es wenigstens zu probieren, ist das schon mal ein guter Schritt. Und das Kind wird sich freuen einen Menschen mehr zu kennen, der es liebhat. Wenn dann eine Zeit vergangen ist und das Kleine Fragen stellt, wer der Vater ist oder vielleicht sogar ob def Freund Sowieso es ist, kann man ja eine neue Vorgehensweise mit dem Manne diskutieren, bzw. wenn das nicht geht (Zeitmangel, Diskussionsfaulheit etc.), selbst entscheiden ob man dem Kind die Wahrheit sagt. Ist nicht leicht, aber aus meiner Sicht (Vater hat keinen Allerwertesten in der Hose und findet nur Ausreden um den Kontakt gar nicht erst entsehen zu lassen) wäre das eine Verbesserung. Vielleicht hilft das jetzt auch nicht bei der Entscheidung, aber es war schön nach sieben Monaten Denkfreiheit (Stillen, keine Zeit und Lust) mal wieder seinen Kopf anzustrengen und etwas vom Rost zu befreien. Viele Grüße ins Forum ,
Claudia

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von julia33 am 01.09.2013, 21:52 Uhr

hallo kaffeeundkuchen,

zugang zum kind wird sicher nicht erwünscht sein. das ist sicher von ihm aus so gewollt. deshalb auch bisher noch keinerlei kontakt zum kind. um jegliche bindung zu umgehen.

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von Strudelteigteilchen am 01.09.2013, 22:05 Uhr

Was macht der KV den kontaktmäßig? Ruft er an? Kommt er vorbei? Und - ganz wichtig: Besteht (noch) eine Beziehung zur KM? Welcher Art?

Wenn die KM keine Beziehung welcher Art auch immer zum KV möchte, dann sollte sie seine Kontaktversuche in Richtung Kind "abbiegen" und ihm klar machen, daß er Kontakt zum Kind haben kann, aber nicht zu ihr - und dabei auch die Bedingungen benennen (kein "Onkel-Zeugs", keine Betthupfer oder so). Man kann zum Beispiel - nach einmaliger (!!!!) Ankündigung - das Telefongespräch beenden, sobald sich das Gespräch nicht mehr ums Kind sondern um die KM dreht. Dem KV das Kind in die Hand drücken, wenn er aufkreuzt, und sich selber in die Küche verzupfen.

Noch zu "man kann das mit dem KV ja auch später erzählen": Was soll der Sinn sein? Solange das Kind noch ein Baby ist, ist es doch irgendwie eh egal - das Kind kann sich unter "Papa" nichts vorstellen. Aber es wächst da rein, und es ist so gut wie unmöglich, DEN Zeitpunkt zu finden, zu dem das Kind etwas damit verbindet. Das ist ein Prozess, der "glatt" ablaufen sollte, und wo keine Väter plötzlich aus dem Hut gezaubert werden sollten. Wie soll man das sonst dem Kind sagen? "Ach so, jetzt wo Du fragst: Der Onkel Gustav ist Dein Papa! Wie? Warum ich das nicht gesagt habe? Ich wollte, daß Du selber draufkommst. Freust Du Dich über die Überraschung?" Ich als Kind würde mich fragen - wenn schon mein Onkel plötzlich mein Vater ist, ist meine Mutter dann jetzt meine Tante? Und welche Überraschungen bezüglich lustiger Verwandtschafzsverhältnisse zaubert die komische Frau, die bisher meine Mama war, jetzt noch aus dem Ärmel?

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von kaffeeundkuchen am 01.09.2013, 22:33 Uhr

Hallo,
Der Sinn der Sache ist für mich persönlich einfach der, dass es sehr schwer ist Überhaupt keinen Vater zu haben oder nicht zu wissen wer er ist. So etwas wie " lieber der Spatz in der Hand...". Und einem Kind zu sagen, dass sein Vater ein A... ist, der es nicht sehen will, macht auch traurig. Jeder muss natürlich für sich entscheiden wie er/sie die Situation dann handhabt, aber es war mir einfach wichtig, etwas zu der anderen Seite zu sagen. Am schönsten ist es ja wenn beide Eltern mitmachen aber das scheint ja hier nicht der Fall zu sein.
Viele Grüße,
Claudia

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von kaffeeundkuchen am 01.09.2013, 22:40 Uhr

Ach ok, dann habe ich mich verlesen. Dachte das mit der Freundschaft zum Kind und zu dir war sein Vorschlag. Dann geht es nur um eure Freundschaft? Ich würde mich, als Immernaive, fragen ob diese Situation (Feundschaft) irgendwann die Möglichkeit hat sich zu verbessern (Kontakt zum Kind).
Das stelle ich mir wirklich stressig vor. Dann wird man ja immer wieder von Ihm persönlich (durch bloße Anwesenheit) daran erinnert, dass er den Kontakt zum Kind nicht will. Dafür bräuchte man ein hartes Fell, dass ich nicht hätte.
Viele grüße.
Claudia

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Re: moralische pflichten eines ungewollten vaters?

Antwort von Strudelteigteilchen am 01.09.2013, 23:01 Uhr

Und was ist da der Spatz in der Hand? Wenn Onkel Gustav zu Besuch kommt, ist Papa ja immer noch verschwunden.

Außerdem werde ich den Teufel tun und meinen Kindern sagen, daß ihr Vater ein Depp ist. Das müssen sie leider selber herausfinden - was meine gerade tun. Ja, das ist hart, aber irgendwie finden in der Pubertät doch alle Kinder heraus, daß ihr Eltern nicht so toll sind wie sie immer dachten. Bei manchen ist das Delta zwischen Bild und Wirklichkeit größer, bei manchen kleiner. Ist halt so.

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