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Geschrieben von lilliblue am 11.07.2008, 19:34 Uhr

Jetzt ist es "amtlich"..

Ich habe meinem Chef aufgetragen, die Oberchefin anzurufen und ihr nur zu sagen, das ich mich gemeldet habe und im Januar wieder komme.

Ihr Kommentar:

Dann richten sie ihr mal aus, das wir kaum noch Arbeit haben und sich der Personalchef mit ihr in Verbindung setzt.

Wow, das war hart... Wusste gar nicht, das ich in so einer "sozialen" Firma arbeite und in unserer Abteilung die meisten verheiratet sind und 2 Damen eine Teilzeit-Stelle haben. So schnell kann es gehen, das man weg vom Fenster ist.
Ach menno, habe mich so gefreut, wieder arbeiten zu gehen und vor allem kein ALG2 mehr zu bekommen. Gut, unter diesen Umständen möchte ich jetzt auch gar nicht mehr in die Firma, ist ja unmenschlich... Da buckel ich 15 Jahre dort und die, die vielleicht 5 Jahre dort sind, lachen sich ins Fäustchen...
Was mache ich denn jetzt? Klar, wenn der mich anruft, hör ich mir das Geld-Angebot an, sage natürlich nichts, aber dann? Anwalt?

Ab September werde ich Bewerbungen schreiben, vielleicht habe ich ja Glück und bekomme was zum 2. Januar. In der Fortbildung, die ich gerade mache, meinte die Frau Diplom Psychologin, den August für Adressen sammeln nutzen und im September bewerben. Hmm, vielleicht kann ich die mal fragen, was ich machen kann...

Susi

 
13 Antworten:

Re: Jetzt ist es "amtlich"..

Antwort von +emfut+ am 11.07.2008, 19:50 Uhr

Nix da.

Die können Dir frühestens an Deinem ersten Arbeitstag kündigen, und das auch nur aus betriebsbedingten Gründen.

Bewirb Dich, aber laß Dich auf nichts in der alten Firma ein, keinen Aufhebungsvertrag und keine Kündigung Deinerseits. Wenn sie Dir betriebsbedingt kündigen wollen, müssen sie eine Sozialauswahl treffen - und da hast Du viele schöne "die werden wir nicht los"-Punkte: Deine lange Betriebszugehörigkeit, Dein Status als AE, das Kind dem Du unterhaltspflichtig bist.
Wenn Du bis Januar nichts gefunden hast, stellst Du Deine Arbeitskraft zur Verfügung. Und dann sind die am Zug.
Wenn die Dir dann kündigen, solltest Du Kündigungsschutzklage erheben.

Was vielleicht jetzt schon eine gute Idee wäre: In eine Gewerkschaft eintreten. Die helfen Dir auch bei solchen Sachen - und sind billiger als ein Anwalt.

Ach ja: Und ruf mal den Betriebsrat an. Wenn es einen Sozialplan gibt, sollte der den haben. Laß Dir den zumailen.

Natürlich willst Du da nicht mehr arbeiten, aber erstens ist der Spatz in der Hand besser als die Taube auf dem Dach, zweitens wird die Abfindung höher, je besser Du Dich wehrst, und drittens kann Dir dann das Arbeitsamt nicht an den Karren fahren.

Ach so: Bekommst Du nicht ALG1, wenn die Erziehungszeit ausläuft?

Gruß,
Elisabeth.
(Been there, done that.)

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Re: Jetzt ist es "amtlich"..

Antwort von Möhrchen am 11.07.2008, 19:56 Uhr

Susi,

ich hatte Dir das auch schon geraten: laß Dir nix aufschwatzen!!! Schau, daß Du die 50 % im Ausweis kriegst!!! Dann müssen sie die Integrationsbehörde auch noch einkalkulieren...und die ist idr nicht sehr einsichtig!!! Und sie können Dich wirklcih nur BETRIEBSBEDINGT kündigen und da trifft die Sozialauswahl zu - ich hatte ja meinen Kollegen gefragt...

Kann mich Elisabeth nur anschließen! Und schau, daß Du irgendwie das mit den evtl.Kosten hinkriegst...Gewerkschaft wäre sicher nicht schlecht...sonst kannst Du mir auch gerne ne PN schicken...ich hab zwar erst mal Urlaub, aber meinen Kollegen kann ich sicher fragen!!!

Sorry, bin etwas in Eile...bin gleich verabredet!

lg heike

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Re: Jetzt ist es "amtlich"..

Antwort von lilliblue am 11.07.2008, 20:38 Uhr

Also.. mein Chef hat mich gerade angerufen und meinte, das keiner weiß, das ich AE bin. Der Personalchef wird mich anschreiben und mich zu einem Gespräch "einladen". Er sagt zwar, das er schon viele entlassen hat, aber trotzdem auch ein Mensch ist und ich ihm auf jeden Fall sagen soll, das ich AE bin und eine Schwerbehinderung habe.
Einen Betriebsrat gibt es, habe ich gerade erfahren. In Bad Hersfeld :-)

Ich weiß gar nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn der Personalfutzi mit mir reden will... Das dumme ist ja, das ich ja im Hinterstübchen habe, das ich gar keine 40 Stunden mehr arbeiten kann, das ich aber nicht erwähnen werde ! Wie tritt man denn so einem Menschen gegenüber?

Susi

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Re: Jetzt ist es "amtlich"..

Antwort von berita am 11.07.2008, 20:39 Uhr

Das ist doch nur heisse Luft. Die können dich nicht einfach feuern, da du viel mehr Sozialpunkte hast als die Kollegen in gleicher Position. Willst du den Job denn noch, bezüglich der Tätigkeit und Arbeitsatmosphäre? Dann würde ich kämpfen, zum Betriebsrat und ggf. Anwalt gehen. Dass die "Oberchefin" dich nicht will, ist zwar schade, sollte dir aber nicht gleich den Job vermiesen. Im Alltag hast du ja wahrscheinlich wenig mit ihr zu tun. Und oft wendet sich das Blatt auch wieder, plötzlich gibts neue Aufträge und jeder Mitarbeit wird gebraucht.

LG
Berit

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Re: Jetzt ist es "amtlich"..

Antwort von Pamo am 11.07.2008, 20:39 Uhr

Bloß nicht ins Bockshorn jagen lassen! Amtlich ist überhaupt nichts. Mit solchen Sprüchen wollen die dir nur Angst machen und verunsichern. Hinterher gibts dann oft das "großzügige" Angebot einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben und manch einer macht das vor Verwirrung.

Die Vorrednerinnen haben dir guten Rat gegeben. Schau dich diskret auf dem Arbeitsmarkt um, gaaanz diskret. Kein Wort davon zum AG! Dem würde ich nochmal schriftlich mitteilen, dass ich ja zum 1.1. wieder da bin. Was so telefonisch "ausgerichtet" wird, ist irrelevant. Sollen sie dir schriftlich geben, was auch immer die ausgebrütet haben. (Und wahrscheinlich steht kein Plan dahinter, nur die kurze Erkenntnis, dass die Frau Lilliblue ja auch bald wieder da ist und so gut wie unkündbar ist und dass man doch einfach mal pokern kann, ob man sie durch dumme Sprüche zur Kündigung bringen kann!)

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Re: Jetzt ist es "amtlich"..

Antwort von Pamo am 11.07.2008, 20:44 Uhr

*Ironie an* Ist ja nett von deinem Chef, dass er findet, dass "du auch ein Mensch bist". *Ironie aus*

Der Chef und der Personalmensch spielen guter Cop, böser Cop mit dir!

Lass den Termin schriftlich kommen, zwischenzeitlich lässt du dich ausgiebig beraten (hier, Betriebsrat, Gewerkschaft, Arbeitsamt). Sinn ist der Aufbau deines Selbstbewusstseins, damit du cool auftrittst und die merken, dass man dir nicht drohen kann.

Mit einer Kündigung hat er keine guten Karten. Übrigens gibt es keinen Rechtsanspruch auf Abfindung, das ist ein Gerücht. Ausser der Betriebsrat deines Unternehmens hätte sowas mit der Unternehmensleitung ausgehandelt.

Wenn klar ist, wer am längeren Hebel ist, dann kannst du immer noch über die Teilzeit sprechen.

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Re: Jetzt ist es "amtlich"..

Antwort von +emfut+ am 11.07.2008, 20:52 Uhr

Du hast das Recht, einen "Berater" Deines Vertrauens zu dem Gespräch mitzunehmen. Das kann ein Anwalt sein, oder jemand von der Gewerkschaft oder vom Betriebsrat.

Aber egal, ob Du alleine hingehst oder nicht: UNTERSCHREIBE DORT NICHTS NICHTS NICHTS!!!!!!
Wenn die Dir was vorlegen: Sage, daß Du es mitnimmst, dir in Ruhe durchlesen möchtest, und mit Deinem Anwalt besprechen möchtest. Wenn sie es Dir nicht mitgeben wollen, ist sowieso was faul.
Und laß Dir alle Vorschläge/Absprachen/Wünsche von denen schriftlich geben.

Wenn Du einen Anwalt brauchst: Meine Schwester ist Arbeitsrechtlerin, allerdings keine Anwältin. Sie weiß aber sicher jemanden, der gut ist.

Aber die Gewerkschaft wäre sicher der billigere Weg. Die sind auch in der Branche "drin" und wissen, wie es da zugeht und wie die Tarifbverträge etc. aussehen. Solches "Insiderwissen" ist meistens sehr hilfreich.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Jetzt ist es "amtlich"..

Antwort von lilliblue am 11.07.2008, 21:03 Uhr

Also auf die Frage, willst du dort wieder arbeiten?
Die Antwort auf die Frage wäre NEIN - ich wollte vor Jahren schon mal gehen, nur da habe ich nichts gefunden.
Aber: hier geht es ja nicht darum ob ich will; ich habe ein Kind, darum will ich mich kümmern, da hat der Job als "Spaßmachen, tolle Arbeit" für mich erst mal andere Priorität, da ist es erst mal wichtig, Geld zu verdienen und nicht vom Staat leben, das habe ich jetzt 2 Jahre und mir reicht es eigentlich, ich will mein eigenes Geld verdienen.
Gut, ich verdiene nur 2000 Brutto, aber es ist mein erarbeitetes Geld...

Trotzdem danke für die guten Ratschläge, ich werde einfach mal bei der Gewerkschaft anrufen und mich da schon mal schlau machen...
Jetzt in der Elternzeit, bis Ende des Jahres können sie mir ja noch nichts anhaben...
Gut das ich gerade die EDV-Fortbildung mache, dort gehe ich auch in andere Kurse mit rein, wie Bewerbungen schreiben und Vorstellungsgespräch. Die Schule stellt auch Bewerbungsmappen und Umschläge und kümmert sich darum, das sich die Leute bewerben. Sie hängen Zeitungsinserate aus, helfen einem bei der Internetsuche und und.

Nur... ich habe ja eigentlich nur diesen IT-Kurs, der jetzt noch 6 Wochen dauert. Die anderen haben 9 Monate, davon 3 Monate Praktikum...
Also wenn ich mich bewerbe, bin ich ja nicht mehr dort, aber hoffentlich um einige Kenntnisse reicher. Bin echt froh, das ich mich durchgesetzt habe, so einen Kurs besuchen zu dürfen.

Susi

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@emfut

Antwort von lilliblue am 11.07.2008, 21:05 Uhr

Hallo Elisabeth,

sag mal, rufe ich da einfach bei der Gewerkschaft an und schildere mein Problem? :-). Hab sowas noch nie gebraucht...

Susi

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Re: @emfut

Antwort von lilliblue am 11.07.2008, 21:06 Uhr

öh, weißt du, welche Gewerkschaft das ist, also wo? Da gibt es ja etliche :-(

Susi

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Re: @emfut

Antwort von +emfut+ am 11.07.2008, 21:46 Uhr

Tja.
Am Besten nimmst Du die Gewerkschaft, die auch der Tarifpartner Deines AG bei Tarifverhandlungen ist.
Das weiß wiederum der Betriebsrat.

Aber wenn Du schon bei der einen oder anderen Betriebsratswahl teilgenommen hast: Kannst Du Dich vielleicht dran erinnern, welche Gewerkschaft da eine Liste hatte?

Bei uns (Siemens-Ableger) war es die IG-Metall. (Und diese merkwürdige Siemens-Gewerkschaft AUB, der ich aber sowieso nie getraut habe. Das war ein offenes Geheimnis, daß die vom AG finanziert wurde. Aber das ist ein anderes Thema.)

Ich würde - wenn Du rausgefunden hast, wer zuständig ist - denen eine Mail schicken.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: @emfut

Antwort von lilliblue am 11.07.2008, 22:09 Uhr

Die Firma hat keinen Tarifvertrag...die sind ja bei gar keiner Gewerkschaft, soviel ich weiß....

Susi

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Re: @emfut

Antwort von +emfut+ am 11.07.2008, 22:18 Uhr

Die Firma ist bei keiner Gewerkschaft. Die wären wenn dann in einem Arbeitgeberverband.

Aber der Betriebsrat arbeitet in allen mir bekannten Fällen mit einer Gewerkschaft zusammen.
Ruf da am Montag an, oder schreib denen eine Mail (das kannst Du heute schon tun, dann kannst Du es abhaken).

Oder gib mal die Namen der Betiebsratsmitglieder bei yasni ein. Vielleicht sind die bei einer Gewerkschaft als Funktionäre auffindbar.

Gruß,
Elisabeth.

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