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Geschrieben von gaby67 am 22.06.2010, 13:16 Uhr

Gutes und vertrauensvolles Mutter-Sohn-Verhältnis- wie kriegt man es hin?

Hallo,

bin AE Mutter von einem Sohn (7 Jahre). Arbeite 30 Stunden die Woche, während mein Sohn bis 16.00 Uhr in die Ganztagsschule geht. Danach gehen wir manchmal ein Eis kaufen oder aber nach Hause, oder aber er geht nach draußen auf den Spielplatz (wo er ab und zu mal einen Klassenkameraden trifft). Wenn wir zu Hause sind, geht er in sein Zimmer rein und spielt dort mit seinen Legos, schaut er in Bücher, hört CD's. Ich finde es oft schade, dass er mit mir gar nicht reden möchte, bzw. dass er mit mir gar nicht zusammen sein möchte. Weder über die Schule, noch über seine Gefühle, Gedanken, seine Erlebnisse reder er mit mir. Es war aber schon fast immer so gewesen. Er sagt nur, ich möchte jetzt alleine im Zimmer bleiben und das oder das machen. Wenn ich ihn mal frage, möchten wir denn mal zusammen das oder jenes spielen: heißt es wieder mal: nein.
Ab und zu mal, wenn er mal abends im Bett liegt (und ich ihm etwas vorgelesen habe), und ich ihn nochmal frage, ob er mir was erzählen möchte, dann kommt hin und wieder (selten) etwas von ihm.
Wie gesagt, ich würde so gerne ein innigeres Verhältnis zu ihm aufbauen, ein vertrauenvolles. Wie könnte ich das schaffen? Was müßte ich anders machen? Oder ist es normal für das Alter, dass Söhne nicht so gerne mit ihren Müttern zusammen sind und sie ihnen nicht so viel erzählen?

Was sind euere Erfahrungen?

Liebe Grüße

Gaby

 
9 Antworten:

Das kann ich verstehen...

Antwort von FrauKrause am 22.06.2010, 13:32 Uhr

, dass Dir das fehlt. Ich denke, das liegt nicht an Dir, sondern es ist Typsache. Meine Mutter erzählte mir, dass mein Bruder genauso gewesen sei. Immer still, immer für sich, nicht sehr auf andere bezogen. Ich soll wohl ganz anders gewesen sein, habe meine Zärtlichkeiten und Gespräche sogar eingefordert. Beide Kinder seien grundsätzlich gleich erzogen worden (wenn das stimmt).

Vielleicht eine ganz leichte Form von Autismus? Will Dich nicht erschrecken, aber habe letztens einen sehr interessanten Bericht darüber gelesen und auch ein Buch eines Betroffenen. Unglaublich interessant. Aufklärend, aufrüttelnd, nicht irgendwie beängstigend oder so. Es wird häufig irgendwann im Erwachsenenalter erst entdeckt und macht sich oft fast gar nicht bemerkbar...


Aber mein Bruder ist heute noch total anders als ich.

Hat er viele Freunde oder ist er eher ein Einzelgänger (wie z. B. mein Bruder einer war und ist)?

LG I.

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Re: Das kann ich verstehen...

Antwort von gaby67 am 22.06.2010, 13:37 Uhr

Hallo FrauKrause,

danke Dir für Deinen Beitrag. Nein, er hat keinerlei Autismus, auch kein ADHS, oder sonstwas für 'ne Krankheit. Der Kinderarzt kennt ihn und er selbst meint, er ist halt so ein 'Typ'. Ja, dann kann ich wahrscheinlich wenig dran ändern, oder? Wenn einer eher ein introvertierter Typ ist. Ich bin ziemlich das Gegenteil.

LG

Gaby

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Re: Das kann ich verstehen...

Antwort von sisyphos am 22.06.2010, 14:00 Uhr

oh ja das kenne ich. mein sohn wird bald 11 und bei ihm ist es genau so. war auch immer schon so. wenn ich ihm frage wie war es in der schule bekomme ich "schön" als antwort.
ich bekommt das zu 99% als antwort. und hätte er in der schule mit seinem besten freund gestritten, oder der lehrer hätte ihm unrecht getan würde ich auch "schön" hören.

das macht mich zum einen traurig, zum anderen habe ich angst davor, das wenn man was ist er es keinem erzählt und in sich rein frisst. das ist eigentlich meine hauptangst.

wollte mal zu unserem abendritual (waschen, lesen, kuscheln) miteinander über den tag reden mit einführen. hat aber nicht geklappt, weil der tag "schön" war :-(

ich bin auch überzeugt davon das mein verhalten ein bisschen daran schuld ist, vielleich bin ich ja zu verschlossen?!?

hab mich auch mit schulkollegeneltern darüber unterhalten, da meinte eine mama zu mir. "also meine redet wie ein wasserfall wenn sie von der schule heimkommt, die erzählt mir sogar welche sätze anderen kindern zu den lernwörtern eingefallen sind" ganz erlich? so genau würde ichs dann auch nicht wissen wollen ;-)

du kannst überigens probieren, wenn ihr zusammen seit, beim essen oder so, das du von deinen tag zu erzählen beginnst....

lg

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Re: Gutes und vertrauensvolles Mutter-Sohn-Verhältnis- wie kriegt man es hin?

Antwort von Leena am 22.06.2010, 14:26 Uhr

Ein bisschen erinnert mich das an meinen mittleren Sohn, der jetzt im Sommer dann 7 Jahre alt wird (und in die Schule kommt).

Wenn ich ihn aus dem Kindergarten abholen nachmittags um fünf, ist sein "Sozialbedarf" erst einmal auch restlos gedeckt und er verschwindet schleunigst in sein Zimmer, weil er seine Ruhe haben will und für sich alleine spielen möchte.

Aber auch wenn er sich sehr gerne verzieht und gerne seine Ruhe hat, würde ich trotzdem sagen, dass ich deswegen kein weniger inniges Verhältnis zu ihm hätte als zu seinen Geschwistern, und er ist auch durchaus gerne mit mir zusammen, so grundsätzlich jedenfalls. Ich glaube wirklich, er hängt schon an mir, auch wenn er immer gerne alleine ist. Es geht ja nicht unbedingt darum, dass man ständig zusammen ist und irgendetwas gemeinsam macht, sondern nur darum, dass man es könnte, wenn man wollte.

Was bei ihm in Sachen Kommunikation / Information etwas bringt, sind ganz konkrete Frage, und zwar Frage, auf die man nicht mit "ja/nein/schön" antworten kann. Er ist halt auch so ein Typ, der auf solche Fragen wie "wie geht's dir, wie war dein Tag, möchtest du mir etwas erzählen?" eigentlich auch nur "gut, schön, nein" antworten würde, und damit wäre für ihn die Konversation erschöpft. Wenn ich dagegen frage, und, was habt ihr heute in der Vorschul-AG gemacht oder mit welchen Verkehrsmitteln seid ihr auf eurem Ausflug gefahren, dann kommt sehr viel eher eine umfassende Antwort. ;-) Dabei muss ich halt auch bedenken, dass sein absolutes Lieblingsinteressengebiet Verkehrsmittel sind, Autos, Busse, Züge, Flugzeuge, Mähdrescher,... das sind halt Dinge, die ihn interessieren, auch wenn's mir dann wieder schwerfällt, interessiert zuzuhören, wie der Mähdrescher dreimal auf dem Feld gewendet hat... oder ein gutes Gesprächsthema sind z.B. Autokennzeichen-Zählen beim Autofahren und ähnliches, das mag er. Na gut, jetzt weiß ich auch, dass wir am Sonntag an 14 Holländern vorbei gefahren sind. *lach* Ich muss ihn halt da "abholen", wo er ist - sprich: ihn nach den Dingen fragen, die ihn interessieren, auch wenn mein Leben ohne die 14 Holländer auch nicht anders wäre.

Im Grunde kann ich ihn aber auch ganz gut verstehen - ich war (eigentlich: bin) genauso ein introvertierter Typ wie er, bin gerne alleine, habe gerne meine Ruhe, und die allwiederkehrende Frage meiner Mutter "und, wie war's in der Schule??" hat mich einfach nur genervt, zumal ich sie mit "och, ganz okay" hinreichend erschöpfend beantwortet fand, während meine Mutter immer jammerte, ich würde ihr nichts erzählen.

Das hat aber nichts mit innigem oder nicht-innigem Verhältnis zu tun, oder mit guten oder nicht so guten oder vertrauensvollen oder weniger vertrauensvollen Eltern-Kind-Verhältnis, sondern ist wirklich einfach Typ-Sache, glaube ich.

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@sisyphos und gaby

Antwort von Curly-Cat am 22.06.2010, 14:30 Uhr

Meine ist so, die erzählt mir jeden Tag, wer neben wem im Kreis sitzen wollten und wer denn letzten Endes neben wem gesessen hat und wer sich zwischendurch nochmal umgesetzt hat, bekomme ich natürlich auch erzählt. In diesem Kreis sitzen tgl. incl. Lernbegleitern etwas über 30 Leute. Wenn ich besonders gute Laune habe, frage ich sie schonmal, ob sie mir den Kreis nicht auch noch aufzeichnen möchte!

Ansonsten ist sie auch am Liebsten für sich alleine, braucht nach dem nach Hause kommen, erstmal Zeit für sich, wo sie gerne im Zimmer sitzt und nur für sich spielt. Mitspielen darf ich auch nicht, ich mache zuviel nicht richtig!

Allerdings habe ich in einem Training gelernt, das man schon Antworten bekommt, wenn man nur die Fragen entsprechend stellt. Auf ein automatisiertes 'Wie wars in der Schule' kommt ein ebenso automatisiertes 'Schön' (gerne auch ein 'Blöd'!). Man muß einfach nur die Frage um- und nach Möglichkeit ausformulieren, dann sprudeln auch Antworten. Das kostet etwas Übung und eine gewisse Zeit, bis auch das Kind merkt, dass man keine automatisierte Frage mehr stellt sondern wirklich Interesse hat, aber dann klappt es ganz gut. Statt 'wie war es denn heute' könnte man zB gezielt nach einer bestimmten Arbeit fragen, die das Kind zuhause vorbereitet hat, ob die neue Jacke warm genug war, ob der beste Freund noch krank war oder mit wem was in der Pause gespielt wurde...

Ein Beispiel hätte ich zum Thema Essen in der Schule. Ich fragte jeden Tag, was es zu essen gab. 'Nix' war noch die umfangreichste Antwort, die ich darauf bekam. Heute frage ich nicht mehr jeden Tag, aber wenn dann nach Laune des Kindes beim Abholen. Wenn sie recht fröhlich kommt, stelle ich fest, dass es wohl Kichererbsen-Suppe gab oder wenn sie traurig wirkt, ob es zu den Trauerklößchen noch eine Beilage gab. Meißt bekomme ich dann den kompletten Speiseplan der ganzen Woche incl. Nachtisch und wer wieviel davon gegessen hat.

Gruß von Cat

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Re: Gutes und vertrauensvolles Mutter-Sohn-Verhältnis- wie kriegt man es hin?

Antwort von Birgit22 am 22.06.2010, 14:59 Uhr

Bei mir ists grade andersrum.
Mein Kinderarzt bemerkte schon bei jeder U das mein Sohn eindeutig zum Mamakind tendiert.
War damals schon so, und ist auch so geblieben.
Ich liebe es, wenn mein Riesenbaby sich auf meinen Schoß schmeisst, und meint meine alten morschen Knochen schaffen das schon *ächz*
Und reden tut er als bekäm er jeden Morgen Babbelwasser.....
Ich werde über alles informiert, ob ich will oder nicht.Ob´s interressant ist oder nicht....morgens, mittags, abends.....
Was häufig dazu führt, das meine Antwort einfach nur "Ja" lautet, während das Kind begeistert aufspringt, und ruft " Echt....Ich darf ??????"

Wobei....wirklich wichtige Dinge gerne mal unter den Tisch fallen.

Es ist schon schön, wenn man weiss (und das Kind weiss das auch) das es Vertrauen haben kann und hat, und einem auf den laufenden hält.
Andererseits muss ich aber nicht wirklich wissen, was heute auf dem Schulhof losgewesen ist, wer wem die Hose runtergerissen hat
Bei Dauerberieselung im Auto, muss ich schon mal deutlich werden, weil ich mich auch noch auf den Verkehr konzentrieren muss.
Gut, ich habe jetzt das andere Extrem,ein extrem mitteilungsfreudiges Kind.
Von mir hat er das nicht, denn ich war genau das Gegenteil.
War froh, wenn ich alleine in meinem Zimmer war, meine Ruhe hatte, und niemand was von mir wollte.
Kann das auch heute noch gut.
Ich würde sagen, das ist Typsache.

Birgit

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Birgit...

Antwort von FrauKrause am 22.06.2010, 17:34 Uhr

ich hab auch so eine Klette. Er ist jetzt fast acht und wenn ich ihn aus dem Hort abhole, stürmt er auf mich zu und drückt und knutscht. Bin echt gespannt, wie lange er das noch machen will. Er will mich ja auch nieeeee verlassen und immer zu Hause wohnen undso.

Hach, ich find das ja eigentlich alles nicht sooo schlimm... Aber irgendwann muss das Kerlchen sich ja auch mal von Mutti abnabeln.

LG I.

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Re: Gutes und vertrauensvolles Mutter-Sohn-Verhältnis- wie kriegt man es hin?

Antwort von Petra28 am 22.06.2010, 19:20 Uhr

Vermutlich ist Dein Sohn einfach introvertiert. Für einen Introvertierten ist es unerträglich, immer mit jemand anderem zusammen sein zu müssen, reden zu müssen...Der Introvertierte braucht das Alleinsein zum Energieauftanken.

Ich bin ein "Fan" des MBTI. Schau mal hier (besonders die letzten beiden Abschnitte): http://www.alfredgessl.at/grundschulalter.htm#INTP

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Re: FrauKrause

Antwort von Birgit22 am 22.06.2010, 19:21 Uhr

Haha....keine Sorge, die Knutscherei hört bald auf.
Draussen in der Öffentlichkeit bin ich nämlich inzwischen nur noch peinlich !
Ich habe mich am Sonntag auf dem Strassenfest erdreistet lautstark,mitklatschend beim Peter Maffay Verschnitt mitzusingen.
Fehlte nur noch, das ich auf der Bank stand.
Mein Sohn blickte mich entsetzt an, entschwand nach Hause wo er mich mit den Worten empfing : War das nötig, das Du Dich ( und mich !!) so blamiert hast ?????
Also keine Sorge, die Klette hört -zumindest in der Öffentlichkit- bald auf zu kletten

Birgit

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