Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Lull@by am 04.03.2010, 21:37 Uhr

Gibt es hier eine Mutter mit einem älteren SOHN (Einzelkind)?

Guten Abend,

mir geht schon seit langem immer wieder ein Gedanke durch den Kopf.
Erstmal die Vorgeschichte:
Ich bin 32.Mein Sohn ist jetzt 2,5 Jahre alt. Ich habe mich von seinem Vater getrennt, als er 6 Monate alt war. Er sah ihn das letzte Mal im Dezember 2008, vorher auch nur alle paar monate für ein paar stunden. Nun will er ihn scheinbar gar nicht mehr sehen, zahlt aber Unterhalt.

Wie kommen eure Söhne damit zurecht, dass der männliche Part fehlt, also der Vater? Haben sie dadurch seelische Probleme? Defizite? Kann ich irgendwas tun, um das auszugleichen?
Wir haben ein sehr harmonisches Verhältnis zueinander, lachen SEHR viel und raufen auch mal. Aber irgendwann kommt ja auch mal der Punkt, wo er ein männliches Vorbild braucht.
Ich habe leider absolut kein Glück mit Männern und habe ehrlich gesagt, auch damit abgeschlossen. Klar, wenn es passiert, dann kann ich mich emotional auch nicht dagegen wehren, aber ich selber tue nichts mehr dafür, dass ich jemanden kennenlerne. Es tat einfach immer zu sehr weh und ich bin auch nicht beziehungsfähig.
Aber ist das nicht auch egoistisch? Sollte mein Sohn nicht die Chance haben, einen Vater(ersatz) zu bekommen? Meine Gedanken sind nur schwer in Worte zu fassen. Ich hoffe aber, ihr versteht mich trotzdem.
Ich habe Angst, dass mein Sohn darunter leidet, keinen Vater zu haben.

Danke für´s Lesen und vielleicht auch für Antworten!

Liebe Grüße

 
17 Antworten:

Re: Gibt es hier eine Mutter mit einem älteren SOHN (Einzelkind)?

Antwort von +emfut+ am 04.03.2010, 21:45 Uhr

Aus diversen Gründen bin ich gerade im Thema drin....

Eine männliche Bezugsperson ist für Jungs irgendwann schon wichtig - aber das muß keinesfalls Dein Lebensgefährte sein. Das kann jeder Mann sein, der bei Euch "oft vorkommt". Ein Onkel, ein Opa, ein guter Freund, der Vater seines besten Freundes, ein engagierter Fußballtrainer.....

Ich achte bei Temi darauf, daß er in keiner rein weiblichen Umgebung aufwächst. Das ist manchmal schwer, weil Krippe, KiGa und Schule ja von Frauen dominiert werden. Aber er hat einen Erzieher in seiner Hortgruppe, er spielt in zwei Fußballteams mit männlichen Trainern, und ich habe meinen Vater so ein bißchen ins Boot geholt - der wohnt zwar zu weit weg für regelmäßige Dinge, aber wenn es Gelegenheit gibt, dann kümmert er sich sehr intensiv und liebevoll.

Ich fand diesen Artikel ganz hilfreich:
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Erziehungsfragen/s_715.html

Es gibt noch mehr zu dem Thema im Netz, aber dann wird es schnell wissenschaftlich. Wenn Dich das interessiert, gebe ich Dir gerne ein paar Links.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Gibt es hier eine Mutter mit einem älteren SOHN (Einzelkind)?

Antwort von Joni76 am 04.03.2010, 21:51 Uhr

Ja, in dem Thema bin ich auch drin. Mein Sohn ist jetzt 6 J. alt. Letztes Jahr hatten wir eine schwierige Zeit. Es gab viel HickHack, ob er eingeschult wird oder nicht und einige Probleme im KIGA. Dazu ist noch gekommen, dass sich meine Schweste u. ihr Freund getrennt haben, den er absolut vergöttert hat. Ich war dann auch 1mal bei einer Kinderpsychologin, die allerdings keinen Handlungsbedarf sah. Inzwischen ist alles wieder super! Er hat viel Kontakt mit Oma und Opa und mein Vater holt ihn öfter vom KIGA ab. Bei uns ist schon der Opa die männliche Bezugsperson. Ich hab aber auch oft ein schlechtes Gewissen, ihm weder einen Vater noch einen Ersatzvater "bieten zu können".

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+emfut+

Antwort von Lull@by am 04.03.2010, 21:56 Uhr

Liebe Elisabeth,

vielen Dank für deine Antwort!
Den Link des Familienhandbuchs habe ich mir gleich mal abgespeichert und werde ihn mir im Anschluß durchlesen, möchte dir aber erst antworten.
Darf ich fragen, wie alt Temi ist?
Mein Sohn hat nur einen Opa (mein Vater), aber der ist leider sehr passiv eingestellt. Er hat es nicht so mit Kindern und eigentlich am liebsten seine Ruhe vor allem.
Ansonsten gibt es kaum männliche Bezugspersonen.
Ich hatte letztes Jahr einen Freund, der auch eine Tochter(5) hatte, ebenfalls alleinerziehend. Mein Sohn sagte sofort PAPA zu ihm. Da schritt ich auch gleich ein.Und da kam mir der besagte Gedanke zum allerersten Male.
Leider hielt diese Beziehung von meiner Seite her nicht, weil der Mann ganz andere Vorstellungen von Erziehung hatte als ich.

Ich bin eh ein Mensch, der sich IMMER viel zu VIELE Gedanken macht. Und am meisten habe ich Angst vor der Pubertät.

Ich würde sehr gern die Links durchsehen, die du mir angeboten hast!

Liebe Grüße

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Joni

Antwort von Lull@by am 04.03.2010, 22:01 Uhr

Hallo,

auch dir vielen Dank für die Antwort.
Das permanente schlechte Gewissen deswegen, das kenne ich auch. Zumal ICH ja auch diejenige war, die diese "Familie" auseinanderriß. Aber ich konnte den Vater meines Sohnes zum Schluß nicht mal mehr anfassen, da ging gar nichts mehr bei mir.
In meinem Posting an emfut kannst du lesen, dass mein Sohn zwar einen Opa hat, aber diesen nicht aktiv erleben kann. Was ich vergaß zu erwähnen: meine Eltern leben weiter weg und wir sehen sie nur zu feiertagen.
Wie stehst du zu einer neuen Partnerschaft? Bist du auf der Suche? Ich hoffe, die Fragen sind nicht zu aufdringlich.

Liebe Grüße

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Re: +emfut+

Antwort von Suka73 am 04.03.2010, 22:04 Uhr

Defizite? Klar, mein Sohn hat ADHS und Schlafstörungen und mit Sicherheit ist nur das Fehlen des Kindsvaters daran Schuld.

Hi erstmal.

Mein Sohn ist im September 6 geworden. Seinen Vater kennt er nicht, weil dieser ihn nicht sehen möchte. Ich persönlich habe das Gefühl, es beschäftigt mein Kind schon, aber sein Leben ist dadurch nicht zwingend unglücklicher. Wir hatten zwischendurch einen Ersatzpapa im Leben, der auch zu meinem Sohn hervorragend war, nur zu mir nicht.

Neue Beziehung? Irgendwann mal. Das Kind ist glücklich, wenn Du es bist. Egal ob mit Mann oder ohne. Sicherlich kann man als Mutter nicht alle Werte vermitteln, die vielleicht ein Mann vermittelt aber hey, zum Fussballspielen, Boxen und sonstigem habe ich es bisher auch geschafft und dafür ausgereicht. Davon abgesehen bin ich auch noch die schönste Mama auf der Welt (O-Ton)

Später sucht sich Dein Kind, auch egal ob Papa oder nicht, noch andere Idole und Vorbilder, den Fussballtrainer, den Opa (in unserem Fall ist es DER), den Lehrer, den Nachbarn.

LG Sue

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Re: Gibt es hier eine Mutter mit einem älteren SOHN (Einzelkind)?

Antwort von Dani01 am 04.03.2010, 22:05 Uhr

Hi,
mein Sohn ist mittlerweile 10,5 und ja, es ist teilweise schwer, denn keine andere Person kann den Vater (so leicht) ersetzten.

Gleich gesagt, ich habe keine neue Beziehung, steht auch nicht an.

Trotzdem hat mein Sohn in seinem Leben, bis jetzt und hoffentlich weiterhin, unglaublich viele männliche (Bezugs-) Personen gehabt.

Angefangen im Waldkiga, wenig Kinder, 1 männlicher Betreurer, alle Nachmittagsveanstaltungen habe ich bewußt mit männlichen Personen belegt, egal ob Geige, Sprache oder Schwimmen und Kung-Fu.

Er geht regelmäßig zu meinen Ex-Schweiegereltern, also Opa ist da,
wenn auch eher passiv. Mein Vater ist da, nicht oft, aber sehr gern.
Mein Sohn fährt auch mit meinen Eltern in den Urlaub.

Also am Kontakt zu männlichen Personen fehlt es ihm bestimmt nicht.
Ob er dadurch mal ein "ordentlicher" Mann wird ?
Ob diese Männer für ihn Vorbilder sind, ich weiß es nicht.
Ich denke nur, ich habe versucht was in meiner Situation geht
und mehr kann ich nicht machen.

Und lll das tröstet ihn nicht über das Desintersse seinen Vaters hinweg.

LG
D.

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Re: Joni

Antwort von Joni76 am 04.03.2010, 22:16 Uhr

Och naja...theoretisch bin ich schon auf der Suche...praktisch allerdings eher nicht. Ich wäre schon offen für eine neue Beziehung und denke auch nicht, dass es dann gröbere Probleme mit meinem Sohn geben würde. Ich bin sehr froh, dass meine Eltern hier um die Ecke wohnen und sich viel mit ihm beschäftigen.

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Suka73

Antwort von Lull@by am 04.03.2010, 22:22 Uhr

Auch dir vielen lieben Dank für die Antwort!
Ich musste eben schmunzeln, als ich das las: Davon abgesehen bin ich auch noch die schönste Mama auf der Welt (O-Ton) Unsre Söhne sind schon Charmeure. Als ich mich heute morgen schminkte, kam mein Sohn und sagte: Mama, du bist aber schick! Und heute abend sagte er. Mama, du bist SOOOOOOOOOO lustig! Ich hab dich ganz doll lieb!(er ist sprachlich schon sehr weit)
Du hast recht, er wird sich selber auch Vorbilder und Ansprechpartner suchen, männlich oder auch weiblich, wie er mag. Er ist ja noch so klein.
Und solange ich zufrieden und glücklich bin, kann ich das auch an ihn weitergeben. Und ihn so erziehen, dass er selbstbewußt und gestärkt durchs Leben geht.

Liebe Grüße

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Re: Joni

Antwort von Lull@by am 04.03.2010, 22:24 Uhr

das glaube ich dir, das ist sicher eine sehr große Hilfe. Ich habe hier außer Kindergarten und Tagesmutter leider keine anderen Bezugspersonen für ihn. Aber er ist in seiner Gruppe sehr beliebt und wird auch später sicher keine Probleme haben, neue Kontakte zu knüpfen, so hoffe ich, wird der jetzige Mangel an sozialem Umgang meinerseits keinen Schaden anrichten.

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Dani

Antwort von Lull@by am 04.03.2010, 22:29 Uhr

Vielen Dank für deine Antwort!
Genau das ist es, was wir machen können, das habe ich jetzt durch eure Antworten hier erkannt: Versuchen, das Beste daraus zu machen und halt schauen, dass er Zugang zu männlichen Bezugspersonen bekommt. Muss ja kein neuer "Lover" sein.
Gab es bei euch das "Problem", dass er einen von den männlichen Personen PAPA genannt hat? Wie hast du da reagiert?

Liebe Grüße

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Re: +emfut+

Antwort von +emfut+ am 04.03.2010, 22:35 Uhr

Jetzt war grad mein Beitrag weg *grummel*.

Also:
Temi ist gerade 9 geworden. Ich glaube nicht, daß der abwesende Vater die Ursache aller Probleme ist, die er hat. Aber es ist ein Mosaiksteinchen, und nicht mal das Kleinste.

Was ich aber total daneben finde: Wie doch weiterhin - auch von Dir - das Vorhandensein eines Lebensgefährten für DICH zum Maßstab eines männlichen Vorbilds FÜR DEINEN SOHN gemacht wird.

Für mich sind das zwei verschiedene Paar Stiefel. Wenn mir ein Mann über den Weg läuft, der ein Partner für mich sein könnte, dann schaue ich nicht darauf, ob das auch ein Vorbild für Temi sein kann (und/oder will). Der muß zu mir passen, der ist für mich. Ein Rollenvorbild für Temi muß aber zu Temi passen, und das sind in manchen Punkten durchaus andere Kriterien, die da wichtig sind.

Zumal ich keinem Mann zumuten möchte, gleich als Rollenvorbild verhaftet zu werden, nur weil er mit mir eine Beziehung haben möchte. Ich würde mich ja auch bedanken, wenn ich mich in einen Mann verliebe und der mich gleich als "Ersatzmutter" für seine Kinder sieht. Zumal mein Kind keinen "Ersatzvater" braucht - er braucht männliche Rollenvorbilder, nicht mehr und nicht weniger - und das auch durchaus in der Mehrzahl.

Hier ein paar Links:

http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/ard/sendung/108376/index.html

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/26968

http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Elternschaft/s_378.html

Und dann empfehle ich noch den Klassiker: "Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft" von Alexander Mitscherlich

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Re: auch maedchen...

Antwort von spiky73 am 05.03.2010, 0:51 Uhr

... benoetigen ein maennliches rollenmodell. moechte ich nur mal hier einfliessen lassen.

lullaby,

meine tochter ist jetzt 10, und auch bei ihr sind ADS und depressive verstimmungen diagnostiziert worden.
nee, daran ist garantiert nicht der fehlende vater schuld, der boese aber auch.

trotzdem fehlt ihr der vater, den sie irgendwie auf eine art podest gestellt hat. gut, sie redet nicht viel darueber und wenn, kommt meist nur, dass sie ihn vermisst.
generell spuere ich, dass sie sich nach maennlicher aufmerksamkeit und bestaetigung sehnt. das habe ich immer daran gemerkt, dass sie sich fast wie eine klette an maennliche bekannte gehaengt hat. je aelter sie wird, desto reservierter wird sie auch - mir tut es manchmal leid, dass ich dem kind nicht das bieten konnte, was es vielleicht benoetigt haette, aber so ist das leben nunmal. aber zumindest einen opa, der sich kuemmert und drei junge, knackige onkels gibt es auch...

liebe gruesse,
martina.

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Re: Gibt es hier eine Mutter mit einem älteren SOHN (Einzelkind)?

Antwort von Tinsche79 am 05.03.2010, 7:43 Uhr

Ich werde nächsten Monat 31, mein Kleiner ebenfalls nächsten Monat 7 Jahre alt.

Von seinem Erzeuger habe ich mich noch während der Schwangerschaft getrennt. Umgang wollte der Typ kurz nach der Geburt haben, dann aber doch nicht. Tauchte dann auf als Mini 1,5 Jahre alt war und beschäftigte sich ganze 2 Stunden mit ihm. Danach war er wieder verschwunden, trotz seiner ganzen Beteuerungen er würde jetzt für sein Kind da sein wollen. Kurz vor dem 4. Geburtstag habe ich ihn dann kontaktiert, weil wir kurz danach aus NRW wegziehen sollten. Dann tauchte er 2,3x auf. Wollte diesmal unbedingt für ihn da sein.Hatten auch alles geklärt wie künftig der Umgang zwischen den beiden aussehen sollte weil mir wichtig war das er sich jetzt regelmässig kümmert. Neue Frau, neue Prioritäten. Alle vereinbarungen waren somit wieder hinfällig und er wurd nicht mehr gesehen.

Mittlerweile hat er sich mit seiner aktuellen nach Spanien abgesetzt, ein drittes Kind gezeugt und zahlt seit einem Jahr nicht mal mehr den Unterhalt. ICh hab nen mega Hals auf den Kerl. Das nur eben zur Vorgeschichte.

Wie mein Sohn damit zurecht kommt? Würde ich sagen prima, wärs gelogen. Es fehlt ganz klar die männliche Bezugsperson in seinem Leben. Es gab Phasen, da hat er wildfremde Männer mit Papa angesprochen. Es gab Phasen, da sagt er er vermisst seinen "Papa". Wobei er in meinen Augen nicht seinen Erzeuger vermisst sondern einen Papa, der für ihn da ist. Er sieht es ja bei anderen Kindern, die vom Papa abgeholt werden.

Mein Kleiner und ich haben ein sehr inniges Verhältnis. Da sich die ganze Familie seines Erzeugers um seinen 4. Geburtstag um ihn herum gescharrt hatte und der kleine dann mal kurzzeitig eine "heile" Familie hatte, hat er kurz gesehen wie es ist wenn man eine Familie in diesem Sinne hat. Von heut auf morgen haben diese Leute dann aber den Kontakt zu ihm abgebrochen. Der Kleine hat danach gelitten wie ein Hund. Vorallem seine Tante fehlt ihm total. Sie hatte immer gesagt sie würde unbedingt Kontakt zu ihm halten wollen, ganz gleich wie schlecht das Verhältnis meines Ex und mir zueinander ist. Er fragt immer wieder nach ihr und versteht nicht warum er sie nicht sehen kann. Ich hätte gut Lust ihn bei ihr vorbei zu bringen, damit sie ihm erklärt warum sie sich so schäbig verhält. Jedesmal wenn wir in NRW sind, will er sie sehen. Auf die gesamte Familie seitens meines Ex hab ich einen richtigen Hals.

Sollte je einer von ihnen ankommen und Kontakt haben wollen, würde ich sie mittlerweile zum Teufel schicken. Wer sein Kind/Enkelkind/Neffen 2x Fallen lässt, hat keine Skrupel es auch ein 3x zu machen. Das werd ich nicht zulassen.

Ich habe das Glück gehabt im letzten Jahr einen wunderbaren Mann kennengelernt zu haben. Seine ganze Familie ist total vernarrt in meinen Sohn und die beiden kommen auch super miteinander aus. Junior kam öfter mal an und meinte er wünscht sich das er sein Papa wird. Kommt ab und an von selbst an und nennt ihn Daddy. Es ist ein wenig schwierig für mich damit umzugehen. Auf der einen Seite ist die Angst da, auf der anderen Seite wissen mein Freund und ich aber wie ernst es uns mit unserer Beziehung ist. Seine Eltern verhältscheln meinen Kleinen total *lach*. Er hat jetzt eine richtige Familie und fragt auch immer wann wir denn jetzt heiraten.

Ich hab auch immer Angst gehabt das er leiden würde weil er ohne Vater aufwächst. Ich kann es leider nicht ändern, dass sein Erzeuger ein absolut gewissenloser Mensch ist. Aus diesem Grund ist es mir auch lieber das er nichts mit ihm zu tun hat. So weiß ich jedenfalls das er nicht geblendet wird und nichts vorgelogen bekommt. Zu seiner Familie gehören ich, seine heiß geliebte Omi und seine Mami (meine gute Freundin). Und hoffentlich bald auch mein Freund samt Familie.

Du kannst nicht mehr tun als deinem Kind immer zur Seite zu stehen und für es da zu sein. Ich habe meinem von Anfang an gesagt das sein Vater kein Interesse an ihm hat, weil ich mein Kind nicht für ihn belügen werde. Er geht damit um. Er sieht letzten endes ja auch wie groß das Interesse seines Erzeugers an ihm ist. Er ist ja nicht blöd.

Was das Thema Männer angeht - ich habe die letzten 12 Jahre immer so zielstrebig ins Klo gegriffen, was das Thema angeht! Vor zwei Jahren habe ich entgültig die Schnauze vollgehabt und wollte einfach nur noch meine Ruhe haben. Letztes Jahr kam dann durch einen Zufall mein Freund ins Spiel. Ich hatte weder Lust auf das Date mit ihm, noch hatte ich die geringste Lust darauf ,einen Mann in mein/unser Leben zu lassen. Dann kam er und war vom ersten Moment an so völlig anders als alle anderen bisher. Er ist ein anständiger Mensch, der nach den gleichen Werten lebt, die mir so wichtig sind. Mit einer tollen Familie im Rücken. Hätte mir Anfang 2009 gesagt mir würde der Mann fürs Leben dieses Jahr über den Weg laufen, hätt ich ihn für bekloppt erklärt. Genau so kam es aber. Ich bin immer wieder fassungslos, wie selbstverständlich er unglaubliche Dinge für uns tut.

Er ist das Beste, was mir abgesehen von meinem Sohn, je im Leben passiert ist. Und sowohl er, als auch seine Familie sind das Beste, was meinem Sohn in unserer Situation passieren konnte.

Ich weiß, diesen Spruch will man nicht gern hören. Aber es scheint wohl doch was dran zu sein. Wenn man es am wenigsten erwartet.....

Tu einfach was du kannst um ihm eine gute Mutter zu sein. Der Rest kommt mit der Zeit.

Liebe Grüße,

Tina

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Re: Gibt es hier eine Mutter mit einem älteren SOHN (Einzelkind)?

Antwort von Sternspinne am 05.03.2010, 8:17 Uhr

Also, ich kenne das Thema natürlich auch zur Genüge, obwohl kein Einzelkind.
Meine Meinung ist, es ist in Ordnung, sich Gedanken zu machen. Aber du kannst nicht quasi künstlich für eine Vorbildfigur sorgen. Was ist, wenn er den gar nicht akzeptiert? Das fällt schon mal weg.

Und, wieviele Kinder wachsen mit Väter im gleichen Haushalt auf, die auch nur eine biologische Beziehung zu bieten haben! Die haben zwar immerhin die Chance, den Vater zu erleben auch in seiner "Nicht-Bezugsperson". Trotzdem hat jedes Kind irgendwo ein Problem, einen Mangel, etwas wo es besser laufen könnte.
Und wieviele Kinder sind in der Weltgeschichte ohne Vater groß geworden. Sicherlich ist es ein Thema und wird auch für deinen Sohn ein Thema werden (manchmal auch erst im Erwachsenenalter). Aber bitte mache kein künstliches Problem daraus. Du kannst für eine gesunde Umgebung sorgen und dein Sohn hat nicht mehr Mangel als andere Kinder mit anderen Problemen. Kinder suchen sich oft auch ihre Vorbilder irgendwo im Umkreis.
Im Übrigen betrifft das auch Geschwister und Mädchen, auch die haben keinen Vater. Es heißt nicht, daß nur der gleichgeschlechtliche Part wichtig ist.


Ich finde, daß nicht unbedingt ein Vater, aber ein Dritter mit eigenen Ideen, mit Möglichkeit zur Abwechslung mit einer eigenen "Energie" fehlt. Bei meinen Jüngeren hat diese Rolle meine grosse Tochter, aber sie hatte keinen.....ausser ihrem Vater, der aber nicht präsent genug ist und war, obwohl ihn alle kennen und regelmässig dort sind/waren.
Auch in Kriegszeiten wurden z.B. die Großeltern stark mit einbezogen, leider spielen die bei uns auch keine grosse Rolle.

Wie gesagt, es ist OK ein Bewußtsein für die Thematik zu entwickeln, aber es sollte auch nicht überbewertet werden.
Wer weiß, ob es in einigen Jahren nicht doch zu einer Beziehung zum Vater kommt?

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Alles halb so wild

Antwort von fraulustig am 05.03.2010, 12:27 Uhr

Oh nein... jetzt ist all mein Geschriebenes abgeschmiert :-/

Noch mal von vorn.


Bin in einer ähnlichen Situation und mir fehlt auch der "Alltagsmann" zum Sohn (4 J.). Das ist natürlich in manchen Situationen blöd da ich mich auch für Jungenspiele nicht so sehr begeistern kann. Ich würde lieber Prinzessin spielen oder 1000x Puppen an- und ausziehen als ständig der blöd Toni von der Baustelle sein zu müssen *grmpf*

Ich versuche Sportgruppen und Musikgruppen auszusuchen wo es männliche Trainer/Lehrer gibt damit er lernt dass Männer verlässlich sein können und regelmäßig da sind. Er freut sich zum Beispiel immer wenn er seinen Schwimmlehrer sieht und er gibt sich ihm vertrauensvoll in die Arme und strahlt voller Stolz wenn er ihm beweisen kann dass er eine Atemzug lang NICHT untergeht :-) Das freut mich - tut mir aber auch weh weil er das nicht IMMER haben kann. Aber ich fange ja jetzt nicht ne Beziehung an nur damit der Krümel einen männlichen Part im Haus hat (schauder).

Buchtipps: "Die Jungenkatastrophe" und "Jungs!"

Mein Sohn bekommt mit wie ich Männern gegenüber verhalte und wie ich von Männern behandelt werde und das zeigt ihm dass Männer und Frauen respektvoll, lustig, harmonisch, offen mit einander umgehen können und das muss ihm (leider) im Moment genügen. Vielleicht kommen ja wieder andere Zeiten.

Wenn Du tolle Tipps und Infos bekommst lass mich daran teilhaben. Bin an allem interessiert was mir erfahrene Mütter mit auf den Weg geben können.

Sonnige Grüße aus dem Rheinland!

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ich habe 2 erwachsene Söhne...

Antwort von mamafürvier am 05.03.2010, 12:28 Uhr

Meine beiden großen Söhne sind 21 und 23 und getrennt von ihrem Vater seit sie 4 und 6 waren. Er holte sie anfangs regelmäßig aber das lies nach.
Klingt vielleicht unlogisch aber seit dem sind meine Jungs "besser geraten", weil ihr Vater sie nicht wirklich geprägt hat.
Ich bin ehrlich gesagt froh, daß sie die egoistische arogante gefühlskalte Macho-Seite ihres Vaters nicht abbekommen haben.
Sie hatten "Vaterersatz" und die Prägung durch ihn war so wenig negativ wie nur bei Mama aufzuwachsen.
Männer von denen sie sich was "abschauen" können haben Jungs doch immer irgendwie... es muß ja nicht der Vater oder "Ersatzvater" sein.
Mein Ältester ist Typ Schwiegermuttertraum und wer weiß ob das so geworden wäre, wenn ihr Vater mehr Einfluss genommen hätte.
Ich denke ich habe den Jungs viel positives mitgeben können wovon sie in ihrem Leben profitieren können.
Es sind keine Muttersöhnchen die nix können sondern selbstständige junge Männer, die den Haushalt schmeißen können und sehr respektvoll Frauen gegenüber sind.

Die Großen sehen ihren Vater jetzt 2-3 mal im Jahr (fast öfter als in ihrer Jugendzeit) und ich merke, daß sie null stolz auf ihren Vater aufblicken und die Freundin meines Ältesten sagte zu mir sie wäre sehr froh, daß O wie ich ist und nicht wie sein Vater.

Den Vater ersetzen wollte ich nie, konnte ich auch nicht aber ich denke, daß ein Mann nichtsgekonnt hätte, was ich nicht mit den Jungs tun konnte. Fußballspielen vielleicht aber dafür hatten sie nie Interesse und Skaten konnte ihr Vater so wenig wie ich ;o)
Egal mit welchem Problem, auch im zwischenmenschlichen und sexuellen Bereich kamen und kommen sie immer ganz selbstverständlich zu mir.

lG mf4

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An alle, die mein Posting beantwortet haben!

Antwort von Lull@by am 05.03.2010, 13:31 Uhr

Hallo,

ich möchte mich bei euch allen sehr bedanken, dass ihr mir so umfangreich geantwortet habt und mich an euren Erfahrungen und eurer Erziehung teilhaben lassen habt. Ich habe jeden einzelnen Beitrag langsam und gewissenhaft gelesen.
Es ist natürlich richtig, dass auch Mädchen ihren Vater vermissen, im Prinzip tue ich das ja auch, denn meiner war zwar immer da, aber eigentlich nur als Wohnungsinventar, wenn ich das so sagen kann.
Meine Angst war halt nur, dass mein Sohn durch meinen weiblichen Einfluss halt (hormonbedingt) entwicklungstechnisch nicht denselben Stand hat/haben wird, wie Jungs/Männer, deren Väter/-ersatz (blödes Wort, mir fällt kein besseres ein) sich um sie kümmern.
Ihr habt recht, es ist noch viel Zeit, er ist noch so klein und wird im Laufe seines Lebens vom Einfluss männlicher Bekannten und Verwandten geprägt werden.

Ich bin jetzt erleichtert, da ich den inneren Druck jetzt los bin, meinem Kind einen Vater/-ersatz zu suchen, obwohl ich das für MICH gar nicht will.

Vielen Dank euch allen und alles Gute für euch und eure Lieben!


Liebe Grüße

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