Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Mijou am 08.09.2023, 8:48 Uhr

Gibt es hier Solomamas mit mehreren Kindern aus einer Samenspende?

Hallo,

ich glaube, als „normal“ empfindet es ein älteres Kind keinesfalls, keinen Papa zu haben. Jüngere Kinder geben sich damit sicher zufrieden, aber spätestens ein Teenager oder junger Erwachsener will natürlich wissen, wer sein Vater ist. Darauf muss man sich einstellen, er wird immer fehlen, ein Leben lang. Es bleibt eine Lücke und ein Schmerz.

Deshalb finde ich nicht nur Ehrlichkeit gegenüber dem Kind wichtig, sondern auch gegenüber sich selbst: Eine Lösung ohne Leerstelle, weil andere Kinder einen Papa haben, man selbst aber nicht - die gibt es nicht. Natürlich holt einen das Thema früher oder später ein.

Das heißt nicht, dass man diesen Weg nicht gehen dürfte, auf diese Weise den Kinderwunsch zu erfüllen, hat sicher seine Berechtigung. Man sollte sich nur nicht selbst Märchen dazu erzählen, dass das einem Kind nichts ausmachen würde. Natürlich tut es das, spätestens ab der Pubertät. Denn jeder Mensch hat den Wunsch nach Identität, er will wissen, woher er kommt. Das kann man nicht verhindern oder es wegerklären.

Wenn du diesen Weg gehst, würde ich dem Kind, so lange es jünger ist, nicht zu viel erklären. Ich finde, es geht andere Eltern, Erzieherinnen oder Lehrer nichts an, dass das Kind per Samenspende entstanden ist. Kinder aber erzählen alles, und leider rümpfen die meisten Menschen bei Samenspende noch eher die Nase, und über dem Klatsch und Tratsch steht zwar ein Erwachsener vielleicht drüber, ein Kind aber nie.

Ich würde dem Kind vielleicht sagen, dass es natürlich einen Papa hat, genau wie seine Geschwister. Denn das stimmt ja auch. Dass er und du aber so unterschiedlich seid, dass ihr euch nicht trefft. Und dass du auch nicht weißt, wo er wohnt. Klar ist das nicht perfekt, aber tolle Erklärungen, die beim Kind keine Fragen offenlassen, gibt es bei dem Thema eben nicht.

Den älteren Geschwistern würde ich es ähnlich sagen. Du könntest erklären, dass du gern noch ein Kind wolltest. Und dass ein anderer Mann hier aus mitgeholfen hat, weil du ja keinen festen Partner hast. Dass dieser Mann zwar helfen wollte, aber ihr nicht ein Paar sein wolltet. Und dass ihr deshalb keinen Kontakt habt.

Auch später, wenn das neue Kind älter ist, würde ich nie das „Geschäftliche“ der Sache (Samenspende gegen Geld, künstliche Befruchtung etc.) erwähnen. Ich würde immer sagen: „Da war ein netter Mann, der gern helfen wollte, dass ich noch ein Kind bekommen kann.“ Das ist seelisch für ein Kind wichtig.

LG

 
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