Für alleinerziehende Eltern

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von spiky73  am 18.10.2012, 21:56 Uhr

@ Curly-Cut und alle anderen

hmmm, steffi,

was genau ist denn nun dein anliegen?

dass beruf und kind oftmals schwierig unter einen hut zu bringen sind, vor allem in ländlichen gegenden, ist allgemein bekannt. das mag im kindergartenalter gut funktionieren, aber vorher (stichwort: krippenplätze) oder danach (grundschulalter/hortplätze) ist es oft eine gratwanderung.

in der theorie ist das alles ja gut und schön, und die große politik lobt sich immer wieder selbst - aber eigentlich betreiben sie nur augenwischerei, und die quadratur des kreises bekommen die auch nicht hin.

was nützt es, wenn jede menge plätze in betreuungseinrichtungen geschaffen werden (egal ob es sich um krippen, kindergärten oder horte handelt), aber die betreuungszeiten nach wie vor starr sind? während der arbeitsmarkt allgemein immer mehr flexibilität verlangt - egal, ob es sich um überstunden, nacht- oder wochenendarbeit handelt...

ich arbeite überwiegend nachts und an wochenenden. in etwa einer stunde hüpfe ich unter die dusche und mache mich anschließend auf den weg zur arbeit, bis um 8 uhr morgen früh. fremdbetreuung kann ich dabei vergessen, meine kinder werden durch meine eltern betreut.
das ist auch keine wirklich optimale sache - ich bin mit fast 40 immer noch von ihnen abhängig, meine mutter freut sich sicher noch darüber, diese aufgabe zu haben, bei meinem vater kann ich es nicht einschätzen, aber ich denke, im großen und ganzen haben sie sich schon darauf gefreut irgendwann mal zeit für sich und andere dinge zu haben, als die kinder dann alle aus dem haus waren...

vorher, von 2006 bis 2008, hatte ich au pair mädchen. das hat so weit auch gut funktioniert. das erste au pair, das 12 monate hätte bleiben sollen, reiste nach 10 monaten wegen eines notfalls in der familie ab, wäre ich zu dem zeitpunkt nicht bereits mit meiner kleinen schwanger gewesen und hätte gem. mutterschutzgesetz nicht mehr im schichtdienst arbeiten dürfen, hätte ich ziemlich alt ausgesehen. zum glück bekam meine tochter damals notfallmäßig einen hortplatz, den wir auch beibehalten haben, als ein paar monate später (geplant) das neue au pair mädchen anfing. diese junge frau war gold wert, die situation war damals völlig entspannt, für die kinder und für mich.
als dieses au pair abreiste, brach das prinzip "betreuung durch au pair" völlig zusammen: inzwischen wurden per gesetz die einreisebestimmungen für au pairs geändert, es gab (und gibt) mehr aufnahmewillige familien als au pairs. und die au pairs können sich natürlich die "rosinen" rauspicken. die gehen lieber für ein jahr zu einer familie in einer großstadt, wo der vater irgendwo im vorstand eines großen unternehmens ist oder chefarzt einer renommierten klinik, und die frau einen job hat in dem sie analog zum gatten besser verdient... zu einer alleinerziehenden am rande der pampa will keiner. ich hatte große schwierigkeiten, überhaupt jemanden zu finden.
das nächste au pair (ich versuchte es mit einem jungen mann) machte ziemlich schnell deutlich, dass er unsere familie eigentlich nur als 'sprungbrett' nutzen wollte, um in einer familie seiner wahl zu wechseln. nach drei monaten war er weg... daraufhin hatte ich ein halbes jahr lang keine kinderbetreuung (während der wintermonate gibt es kaum au pairs), selbst die agenturen winkten ab. dann kam ein junges mädchen, die nach zwei wochen wieder ging - und das war für mich der schlusspunkt unter das thema 'au pair'. egal, ob es im idealfall für mich die optimale lösung war oder nicht, auf dauer konnte ich mich auf ein 'vielleicht finde ich ein au pair, vielleicht passt es gut zu unserer familie, vielleicht bleibt es sogar für ein volles jahr - vielleicht all das aber nicht' nicht verlassen.

damals habe ich alle anderen möglichkeiten durchgehechelt - tagesmütter. das damals zuständige jugendamt hatte mir vier freie tagesmütter genannt. die wollten jedoch entweder keine kinder über nacht betreuen, oder aber waren schlichtweg nicht für mich bezahlbar. freie krippenplätze gab es auch nicht, allerdings hätten die mir nachts, wenn ich eine betreuung benötigt hätte, auch nichts genützt...
damals bin ich dann wieder in meinen heimatort gezogen, meine eltern zur kinderbetreuung bemüht, und pendele seitdem knapp 50 km pro strecke zur arbeit. es hat lange gedauert, bis ich gefühlsmäßig 'angekommen' bin. ich fühlte mich sehr lange wie ein hamster in laufrad - erst in den letzten monaten komme ich für mich selbst wieder in ruhigeres fahrwasser.

es gibt in meinen augen keine betreuung, die allgemeingültig auf alle familien passt, normalerweise ist es wirklich ein maßgeschneidertes konzept. was für den einen passt, passt für den nächsten nicht. und wenn sich etwas ändert (z.b. eben übergang vom kindergarten in die grundschule, und ein nichtvorhandener hortplatz, oder andere betreuungszeiten als vorher), dann kommt man wieder ins schwimmen und kann sich wieder etwas neues ausdenken.

liebe grüße,
martina.

 
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