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Geschrieben von DK-Ursel am 11.04.2024, 13:59 Uhr

Wieder eine Pressekonferenz

Wenn nicht zum ersten Mal Fachverbände klagen, daß Lösungen feststehen, obwohl noch Gesprächsrunden angesetzt sind, dann finde ich das kein Zeichen für Nähe am Brennpunkt.

Nun ja, wie gesagt, ich bin och nie ein Lauterbachfan gewesen und muß ja zum Glück nicht unter seiner Politik direkt leiden. Womit nicht gesagt sei, daß es hier so viel besser läuft.
Im Vergleich zum Ausland lag Dtld. im Gesundheitswesen immer auf dem höchsten Level.
Egal wo ich Leute "angetroffen" habe, eben durchs Internet Stichwort Mehrsprachen-Foren, Deutschsprachige im Ausland u.ä. --- alle sehnten sich nach der dt. Gesundheitsvorsorge und -fürsorge zurück.
Wenn ich hier oft lese, wozu Eltern ihre Kinder fürsorglich "schleppen!", staune ich nur: solche Untersuchungen gibt es hier erstmal gar nicht.
Und wenn ich an meine Augenvorsorge hier und in Dtld. denke, dann ist das hier eigentlich ein Gruselroman.
Trotzdem, und das ist das Erstaunliche, kann ich persönlich nicht über schlechte Behandlung klagen; WENN denn wirklich mal was war, wurde mir fast immer sehr gut und zeitnah geholfen.
Weshalb ich oft auch dachte, daß eine Kombination zwischen dt. und dän. Gesundheitswesen perfekt wäre.
Und es galt eben: fast immer:
Daß z.B. fast jeder Arzt in Dtld. sein Labor, Röntgen- und Scanninggerät etc. hat, ist ein Luxus, den man sich hier nicht leistet, zumal es zu Fachärzten sowieso nur durch Überweisung und dann mit immer schon Ewigwartezeiten geht. Da konnte es eben passieren, daß ich, nicht so zimperlich, erstmal abwarte, ob sich meine Tochter beim Fußball nur was angeschlagen hat, was sich nach 3 Tagen wieder verzogen hat. Wenn ich dann nach mehrtägiger Beobachtung doch um einen Arzttermin bitte, fällt der, da kein akuter Notfall (mehr) natürlich in die Zukunft. Kommt man dann dorthin, kann der Arzt ebenso wenig wie ich vorher etwas ertasten fühlen odersehen -also röntgen. Für den Röntgentermin in einem Ort 25km von hier (und per Bus un erreichbar für uns) liegt der Termin auch nur in näherer Zukunft, weil der Arzt selbst ihn vereinbart. Dann wieder warten, bis der Röntgenbericht von den Ärzten dort ausgewertet und an den Hausarzt geschickt ist, dann wieder auf einen Termin bei eben diesem Hausarzt warten, wenn der befindet, nun müsse da mehr geschehen. Und als wir dann in der Tat nicht schlauer waren und weiter durchs System mußten, war das eine Odyssee, auch zeitlich gesehen, die uns gut beschäftigte, mit dem Resultat, daß eine Physiotherapeutin des Rätsels Lösung fand. Letztere müssen hier vom Patienten selbst bezahlt werden, dito Chiropraktiker u.a. Kur und ähnliche "Luxusangebote" gibt es hier nicht.

Das war zu Zeiten, als ich hierher zog, schon so.
Inzwischen erfahre ich ja, daß sich Dtld. da angleicht.

Trotzdem hat der Mann wohl Recht, den ich vorhin nur noch mit halbem Ohr als Kommentator hörte:
Das Anspruchsdenken in Dtld. ist auch deutlich höher als hier. Schon was Vorsorge angeht.
Aber auch sonst. Und da ist man natürlich verwöhnt undfindet sichschwerr mit Zuständen ab, die runtergehen im Niveau.
Letztendlich sind beide Gesundheitssysteme in Bedrängnis, das dt. und das dän., aber Dtld. startet von einem deutlich höheren Niveau und ist irgendwo erst da, wo Dk schon vor Jahrezehnten war.
Wenn also die Frau vom Apothekenverband Rückgang von Apotheken beklagt, dann schaue ich nach:
In Dtld. kommen auf 100 Tsd. Einw. 23 Apotheken, in DK nur 9, was dem Land den letzten Platz in der Versorgung diesbezüglich in der EU beschert.
Hier ist eben fast jeder schon immer daran gewohnt, sich seine Medizin ohne weitere Beratung beim Kaufmann abzuholen, wohin sie von der Apotheke geliefert wird.
Und diese Diskrepanz wird es auch bei den Ärzten, Krankenhäusern u.a. geben.
(Bei Bibliotheken ist es übrigens umgekehrt - so gleicht sich eben manches aus... )

Trotzdem finde ich es durchaus bedenklich, wenn sich die Klagen häufen: Der Minister höre nicht zu, es gebe keinen echten Dialog. Nun ja, und was von seiner Politik wirklich an die Öffentlichkeit dringt, sind Cannabisregeln, die kaum umzusetzen sind, wenn man das Ganze nun als dringend notwendig erachtet, und Coronaaufarbeitungssprüche sowie ein Bezug auf just DK, was Krankenhausneuordnung angeht, ohne den Blick dafür zu haben, daß gerade hier in DK die Krankenhäuser auch (wieder!) neu geordnet werden und sich massive Bürgerproteste gegen weitere Schließungen, Zentralisierungen u.ä. wenden.

 
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