Geschrieben von Teuflisch am 08.03.2012, 14:40 Uhr |
Wieder ein Frühchen gestorben
Was ist denn da los in den Krankenhäusern?
Meine Freundin hat mir gerade erzählt es ist wieder ein Frühchen an einer Infektion gestorben.Ist das Kind ihrer Kollegin, mit der sie im gleichen Büro sitzt.
Das Baby war kerngesund. Wurde in der 30. Schwangerschaftswoche geboren, konnte gleich selbst atmen, brauchte nur noch Infusionen und musste gepäppelt werden. Dann bekam es eine Blutvergiftung und starb kurz darauf. 2 Wochen wurde es nur alt.
Nehmen die Ärzte ihre Arbeit nicht wichtig genug oder warum müssen schon wieder Frühchen leiden und sterben? Passen die nicht gut genug auf?
Aber wahrscheinlich macht das denen gar nichts aus. Hauptsache Geld verdient.
Da scheint ja viel schief zu laufen derzeit, wenn man aktuell in die Medien schaut. Schlimm, denn ich dachte, man könnte Ärzten vertrauen.
Re: Wieder ein Frühchen gestorben
Antwort von Loraley am 08.03.2012, 14:49 Uhr
Ein Frühchen im KH wird doch nicht nur von Ärzten versorgt!
Du unterschlägst das Pflegepersonal und eben auch die Eltern.
Woher das Kind die Infektion hat ist doch noch gar nicht geklärt.
Es gibt tausend verschiedene Erreger und es gibt mehrere Arten sich zu infizieren. Womöglich ist das Kind während der Geburt infiziert worden?
Ist dann die Mutter schuld.....?
Du machst es Dir sehr einfach mit Deinem vorschnellen Urteil.
Kein (Kinder-)Arzt setzt leichtftig das Leben eines Patienten aufs Spiel und wem schon mal ein Patient ( und das kommt nun mal vor) verstorben ist der tut mir von ganzem Herzen Leid, denn das hakt man nicht so einfach ab.
Geldgierig sind eventuell die KH-Leitungen, die ihre Häuser auf Gewinn ausrichten und am Pflegepersonal sparen. Es gibt eindeutig Studien, daß bei ausreichend Pflegepersonal die nosokomialen Infektionen rückläufig sind.
Sowas IST schlimm, aber...
Antwort von Trini am 08.03.2012, 14:52 Uhr
es hängt wohl auch damit zusammen, dass die Anspruchshaltung immer größer wird.
Schaut man sich die Säuglingssterblichkeit an, so sinkt sie doch immer mehr.
Immer kleinere Frühchen werden gerettet - um welchen Preis, das wäre wieder eine Ethik-Diskussion wert.
Jedes tote Kind ist eines zuviel, aber nicht jedes tote Kind stirbt durch Schlamperei.
Trini
Ach du Scheiße...
Antwort von KlaraElfer am 08.03.2012, 14:57 Uhr
"Nehmen die Ärzte ihre Arbeit nicht wichtig genug oder warum müssen schon wieder Frühchen leiden und sterben? Passen die nicht gut genug auf?
Aber wahrscheinlich macht das denen gar nichts aus. Hauptsache Geld verdient."
Nee, das macht denen gar nix, wahrscheinlich schliessen die sogar Wetten darauf ab, wer die meisten Patienten verliert pro Woche. Sie wetten natürlich um Geld. Und helfen dann nach, weil sie so geldgeil sind, damit sie gewinnen. Das nennt man die Antihippokrat'sche Wettmafia, noch nie gehört? Über Leichen gehen die für eine Handvoll Dollar, über Leichen...
Sonst geht's dir danke?
Re: Sowas IST schlimm, aber...
Antwort von muddelkuddel am 08.03.2012, 14:58 Uhr
gerade infektionen sind bei frühchen (und anderen immungeschwächten personen) risiko nr.1. und ein krankenhaus ist, auch wenn man das gerne hätte, eben niemals keimfrei!
das muss nicht zwingend was mit schlamperei zu tun haben, denn ein frühchen aus der 30.Woche ist NICHT kerngesund sondern 10 wochen zu früh geboren - demzufolge auch anfälliger als ein "reifchen"
dennoch schmerzt es natürlich sehr, wenn ein kind stirbt, v.a. weil die frühchen-prognosen immer besser werden (aber eben keine garantie sind)
LG
Re: Danke, Klara.
Antwort von tiktak am 08.03.2012, 15:06 Uhr
Hirn einschalten,dann
Nein, ich glaube nicht, dass ein Arzt sowas absichtlich tut
Antwort von Seansmama am 08.03.2012, 15:39 Uhr
Kennst Du den Alltag einer Klinik? Hab selber dort gearbeitet und weiss was Ärzte leisten und keiner dieser Ärzte würde absichtlich ein Menschenleben aufs Spiel setzen. Es passieren Fehler, keine Frage, aber für Kinder wird hier soviel getan in der Medizin, dass hier die Schuld wo ganz anders liegt.
Du hast recht, aber trotzdem...
Antwort von Feuerpferdchen am 08.03.2012, 15:42 Uhr
...ich wundere mich schon manchmal etwas, die Frühchenstation war nach den toten Frühchen gesperrt, wurde aufwändig desinfiziert, anschl. wieder tote Frühchen...
Manchmal denke ich, wir sind im Zeitalter des Buches Medicus, als man noch keine Bakterien und Viren kannte, heute ist es ungefähr so, als würde das Rad in Deutschland neu erfunden,
wie es besser geht, zeigen uns die Niederlande...
Re: Wieder ein Frühchen gestorben
Antwort von Timtom am 08.03.2012, 16:10 Uhr
Das ist furchtbar!!!!!
Noch furchtbarer ist es aber, das noch vor 30 Jahren fast jedes Baby gestorben ist das vor der 30ssw geboren wurde....ich habe irgendwie das Gefühl, dass wir dem lieben Gott schon viel zu viel ins Handwerk pfuschen...
Die multiresistenten Keime stammen "von uns"...von denen die dauernd nach "Herr Doktor tun sie alles" und nach "Nein, eine Woche krank kann ich mir wirklich nicht leisten, ich nehm das Antibiotikum sofort!" oder "Ich hab immer Desinfektionsspray in der Tasche, falls mein Kleiner mal wo "fremd" zur Toilette mus...." schreien.
Niemand vom med. Personal hat diese Erreger gebastelt und niemand ohne eingebautes Mikroskop kann sie auf den ersten Blick sehen....
Mir macht diese Gesinnung Angst...ist ja wie wulffen....
LG Patty
*beifallklatsch*
Antwort von Reni+Lena am 08.03.2012, 16:55 Uhr
genauso ist es! danke!
Lg reni bekennende Nichtdesinfiziererin und Antibiotikavermeiderin:)
...und anderswo....
Antwort von Timtom am 08.03.2012, 17:10 Uhr
sterben viiiel mehr Menschen an Infektionen.
Nehmen wir mal Afrika....Windpocken, Malaria, Aids, Salmonellen, Grippe, Polio, Masern......
Klar; - WIR haben ja die dollen Antibiotika gegen viele dieser Infektionskrankheiten...aber DANN müssen wir in Kauf nehmen, dass sich neue Erreger "herausevolutionisieren" denen unsere tollen Medikamente eben nichts mehr anhaben können. Denn auch wenn wir "Zivilisierten" nicht doof sind und neues Zeug entwickeln können so sollten wir doch echt nicht vergessen, dass die Natur das schon länger (und auch besser!) kann als wir.
Könnte sie es nicht wären WIR längst ausgestorben!
In diesem Sinne
"Respekt wahren und VOR der Anklage mal kurz nachdenken"...
Ich finde es auch schlimm, aber ich kann und will es nicht alles ändern!
LG Patty
Re:
Antwort von Dreierbande am 08.03.2012, 18:20 Uhr
Möchte mal wissen, ob du auch noch Beifall klatschen würdest, wenn du ein Kind mit Immundefekt hättest, was ohne ständiges Desinfizieren und Antibiotika längst tot wär.
ja würde ich auch...
Antwort von Reni+Lena am 08.03.2012, 19:33 Uhr
ja, würde ich auch weil es hier nicht um Außnahmen geht sondern um die Mehrheit der Menschheit. Und der Mehrheit schaden die ständigen desinfektionsmittel und die Antibiotikafresserei mehr als sie nützen.
Einzelschicksale sind etwas anderes und nicht ausschlaggebend .
lg reni
Re: ja würde ich auch...
Antwort von Drillingsmama am 08.03.2012, 20:00 Uhr
HAllo
Es gibt bei Frühchen einen sehr gefürchtete Blutvergiftung, kenne den NAmen leider nicht momentan.
Durch die unreife des Darms gelangen Keime in den KÖrper und führen so zur tödlichen Blutvergiftung, wenn man es nicht schnell genug erkennt. ISt in den Frühchenintensivstationen sehr gefürchtet da wohl sehr schnell und heimtückisch.
LG drillingsmama
das ist eine NEC
Antwort von Reni+Lena am 08.03.2012, 20:14 Uhr
nekrotisierende enterokolitis
Glaub aber nicht, dass sowas in diesem fall der grund war. Eine NEC ist eine gefürchtete aber leider "normale" erkrankung bei frühchen. Da würde nicht so ein Wirbel drum gemacht werden.
Ach moment...
Antwort von Reni+Lena am 08.03.2012, 20:16 Uhr
doch könnte sein, es wurde ja nur von der Kollegin erzählt. ich dachte da stand schon wieder was in einer zeitung ....
Re: Wieder ein Frühchen gestorben
Antwort von almut72 am 08.03.2012, 20:35 Uhr
Ich lese jetzt nicht alle Antworten.
Aber ein Kind, das ein Viertel der Tragzeit verpasst, hat einfach keine optimale Chance!
Ärzte sind keine Götter. Und vertrauen kann man niemandem.
Aber leichtfertig gehen die verantwortlichen Menschen mit diesen kleinen Lebewesen sicher nicht um.
Re: Wieder ein Frühchen gestorben
Antwort von Timtom am 08.03.2012, 20:57 Uhr
Jetzt klatsch´ich mal Beifall!
Danke almut72!
Re: Wieder ein Frühchen gestorben
Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 08.03.2012, 21:10 Uhr
Boaaaah, na wie bist DU denn drauf????
Hast du eigentlich eine Ahnung, was Ärzte und Pflegepersonal tagtäglich leisten, gerade in solchen schwierigen Bereichen der Medizin, wo die Patienten immer zwischen Leben und Tod schweben???
Weißt du, wie es sich für Ärzte und Pflegende anfühlt, wenn sie sich wochenlang den Arsch aufreißen (sorry, aber nur das passt!), um Leben zu retten..... wenn Ärzte in ihrer FREIzeit zu Problemfällen hinzukommen und unbezahlt (!!!) helfen, wenn Schwestern Doppelschichten schieben, weil`s sonst nicht zu packen ist.......... und dann nach langem Kampf selbiger verloren gegeben werden muss???!!!
Scheinbar weißt du das nicht, sonst würdest du hier nicht so einen Mist erzählen.
Sorry, aber da finde ich ganz klare Worte, denn du erwischst mich gerade auf dem "richtigen Bein".
Ich kenne übrigens einige Ärzte im Freundeskreis und erlebe mit, wie sie solche Situationen erleben. Kein Spaß!
Das macht Mediziner, egal ob Schwestern und Ärzte sehr sehr betroffen. Keinem ist der Tod eines Patienten egal, gleich gar nicht der Tod eines Kindes!
Zur Rolle der Medien kann ich nur sagen, dass es manchmal besser wäre, einfach mal nichts zu sagen/schreiben, statt aus dem Tal der Ahnunglosen irgendwelchen Mist bzw. fachlichen Nonsens zu schreiben.
Was Infektionen angeht - wie schon von anderen beschrieben, ist das doch gerade im Krankenhaus und speziell in der Intensivmedizin eine Gratwanderung.
Werden Antibiotika flächendeckend und oft bzw. auch nur prophylaktisch eingesetzt, hat man ggf. kurzzeitig weniger Infektionen, hat allerdings längerfristig mit schwierigen Resistenzentwicklungen zu rechnen.
So einfach ist das eben nicht.
Und keine Schwester und kein Arzt setzt leichtfertig ein Menschenleben aufs Spiel.
LG
S (heute sowieso sauer und in Aufregstimmung schon seit dem Wochenende)
Re: Wieder ein Frühchen gestorben
Antwort von Christine70 am 08.03.2012, 21:39 Uhr
ein frühchen, welches in der 30. ssw geboren wurde, ist nicht gesund.
Es kann immer noch was passieren.
wie viele frühchen sterben an gehirnblutungen. sie sind immer anfälliger für krankheiten als reife babys.
Es sterben immer wieder frühchen, was schlimm ist - keine frage. aber jetzt wird das alles so hochgepushed :(
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