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Geschrieben von Ralph am 26.01.2006, 14:23 Uhr

Sprache und Integration... (neuenthreadaufmach)

Hallo,

mir werden da zuviele Dinge miteinander vermischt, und man weiß gar nicht, wer sich auf was bezieht.

Daß es einer Demokratie schlecht ansteht, in irgendeiner Form das Pflegen der Muttersprache zu verbieten, steht außerfrage und muß hoffentlich hier nicht diskutiert werden (andernfalls wäre die Diskussion ja sofort am Ende, zumindest für mich).
Die fertigkeit, mehrere Sprachen zu sprechen, hat auf jeden Fall ja auch etwas Positives, und wenn man als Kind mehrsprachig aufwächst, ist das ein Segen, weil mit zunehmendem Alter das Lernen ja auch schwieriger fällt.

Ich glaube, wir können uns weiter darauf zusammen vetsändigen, daß die Amts-, Verkehrs- und damit auch Schulsprache in unserem Land Deutsch ist. Das steht ebenfalls nicht zur Disposition und muß daher auch nicht diskutiert werden.

Drittes und letzte Axiom wäre, daß die Integration immer von beiden Seiten, vom gastgebenden Volk UND von den ausländischen Mitbürgern, erfolgen muß, d.h. auf der einen Seite die Bereitschaft, durch Offenheit dem Fremden das Einleben zu erleichtern, durch das Angebot von Kursen usw. das Erlernen der Sprache zu vereinfachen und so eine weitere Integrationsarbeit zu leisten, von der anderen Seite die aufrichtige Bereitschaft, sich auch wirklich integrieren (lassen) zu wollen.

Bei diesen drei Punkten handelt es sich um ganz allegemeine Feststellungen ohne Wertung, und ich glaube, das ist auch das, worin wir uns hoffentlich alle einig sind. :-)

Und jetzt kann man in medias res gehen:

Der Vorschlag, solch ein "Deutsch-Reden-auf-dem-Schulhof-Gebot" einzuführen, halte ich schlichtweg für verfassungswidrig und in der Praxis auch gar nicht durchsetzbar. Irgendjemand postete das Türkischsprechen während einer Klassenarbeit... das ist klar, das dies unterbunden werden muß, aber das sind absolute Ausnahmesituationen, die auch gut durchsetzbar sind.

Ich habe hier aber auch merkwürdige Meinungen gelesen.

Wenn jemand sich z.B. weigert, auch nur ein Wort Deutsch mit seinem Kind zu sprechen, sondern nur litauisch, englisch, französisch oder was weiß ich, dann geht mir die Pflege der Muttersprache eindeutig zu weit. Dann braucht der/die Betreffende sich nicht zu wundern, wenn es mit der Integration später nicht so klappen will und das Kind zum Außenseiter in der Gruppe wird. Das nähme man lieber in Kauf, wird dann weiter gepostet... ja prima, und wenn es nicht klappt und das Kind dann hurtig hurtig in eine Sprachschule muß, um den Anschluß nicht zu verpassen, werden wieder Steuermittel erforderlich aufgebracht, die bei entsprechend rechtzeitiger Pflege des Deutschen (auch) zuhause nicht anfallen würden.
Dieselben Leute beschweren sich aber gerne, daß in unserem Land dann Mittel für eine entsprechende Kinderbetreuung fehlen... für mich nicht so recht nachvollziehbar.

Und ein weiteres Beispiel aus meiner Erfahrung: Mein Sohn kam zur Zeit des Bosniern-Konfliktes in die Grundschule, es gab unglaublich viele Flüchtlinge (Deutschland hatte wie so oft mehr Flüchtlinge aufgenommen als ganz Resteuropa zusammen), der Ausländeranteil der Klasse betrug 53%, ich meine, es waren 11 oder 12 Nationen.

Ein großer Teil der Kinder konnte kaum oder gar nicht Deutsch, weshalb das Niveau der Klasse zwangsläufig sehr schnell hinterherhinkte. Es gab Intensivkurse in Deutsch für die betroffenen Kinder, nur hat es der Gesdamtklasse im Grunde nicht viel genützt.
In der 4.Klasse berichtete dann die Klassenlehrerin, daß es für die türkischen Kinder eine Türkischstunde geben sollte. Auf meine Nachfrage, welche Stunde für diese Kinder dafür wegfallen würde, hieß es, die Deutsch-Intensivstunde. Hallo??????? Ich habe dann ziemlich intensiv argumentiert, daß das ja wohl das Allerletzte wäre, daß ausgerechnet die Stunde, die für die ausländischen Kinder (auch die Türken) eingerichtet wurde, zugunsten einer in meinen Augen dort eh nicht hingehörenden Türkischstunde aufgegeben wird (ich forderte dann aus dem Gleichbehandlungsgrundsatz heraus auch eine Indisch-, Russisch-, Portugiesisch, Afghanisch-, Africaans- und Serbokroatischstunde für die anderen Schüler... !!!).
Das Vorhaben wurde daraufhin aufgegeben, insbesondere nachdem ich angekündigt hatte, damit notfalls bis zum Landesschulrat gehen zu wollen.

Ich bekomme die Folgen fehlenden Integrationswillens in meiner Arbeit nur allzuhäufig mit. Ausländische Mitbürger, die z.T. schon Jahrzehnte hier leben, auch z.T. in Deutschland geborene, sprechen (von schreiben mag ich gar nicht erst sprechen) ein grottenschlechtes Deutsch. Die Verständigung klappt, aber das war's dann auch schon. Weshalb kaum jemand unter ihnen eine Arbeit erhält, ist auch klar. Die Chancen stehen für diese Bevölkerungsgruppe von vornherein sehr viel schlechter.

Woran genau es liegt, kann man sicherlich auch nicht verallgemeinern. Angesichts der alten (türkischen) Mütterchen, die auch heute noch still und leise und kaum ein Wort sprechend im Supermarkt einkaufen, um danach wieder in die Parallelwelt in ihrer Wohnung zu verschwinden, wage ich aber die These, daß z.B. diese Mütter samt ihrer Ehemänner nicht sonderlich integriert sein dürften. Wie kann ich es dann von den Kindern erwarten, wenn solch ein Wahnsinn zuhause vorgelebt wird?

Wenn ich in ein anderes Land gehe, dann muß ich mich den Gepflogenheiten dort vertraut machen und mich entsprechend anpassen, die Sprache lernen, evtl. auch zuhause, damit es flotter geht. Das schließt ja eben nicht aus, daß ich auch noch deutsch spreche, aber Vorrang hat immer, daß ich UND auch meine Kinder in der Fremde zurecht kommen, und zwar gut, und nicht mehr schlecht als recht!

Insofern plädiere ich auch für eine lebhafte Diskussion, ob nicht z.B. vor Ausstellen einer langfristigen Aufenthaltsgenehmigung die Integrationsbereitschaft und der Stand der Deutschkenntnisse regelmäßig abgeklopft werden sollte.
Überprüfung aller, auch der deutschen, Kinder ab Kleinkindalter hinsichtlich der Entwicklung Richtung Schulfähigkeit inklusive Deutschkenntnisse... das sollte zumindest mal angedacht werden.

Denjenigen unter Euch, die evtl. gleich Ausländerfeindlichkeit riechen, halte ich ganz klar entgegen: Nein! Es handelt sich keinesfalls um Ausländerfeindlichkeit. Es muß nur endlich Schluß sein damit, daß es sich hier eine gewisse Klientel gemütlich macht, keinerlei Integrationswillen an den Tag legt, demzufolge kaum Deutsch spricht, also auch die eigenen Kinder entsprechend erzieht, deshalb keine Pflichten, merkwürdigerweise aber meist alle Rechte kennt, und das alles auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung.
Das ist ein gefährlicher Sprengsatz, den wir unbedingt auf gesetzliche und demokratische Weise entschärfen müssen.

Denn eines ist ja wohl auch klar: Ohne die Bevölkerungsteile, die ernsthaft einer Arbeit nachgehen (wollen), und damit meine ich ausdrücklich auch eine Menge ausländischer Mitbürger!, wäre unser heutiger Lebensstandard mit allen Sozialtransfers nicht möglich. Und je größer der Anteil der "vorsätzlichen Looser" in unserer Bevölkerung wird, desto höher werden die Steuerbelastungen einerseits, die Kürzungen an andererseits, und damit auch der soziale Konfliktstoff. Wer das mit Ausländerfeindlichkeit verwechselt, macht es sich versammt einfach.
Es wird Zeit, dieses Problem endlich anzugehen, bevor es sich nicht mehr lösen läßt.

Und nun Feuer frei auf Snoopy! ;-)

Viele Grüße
Ralph/Snoopy (der demnächst offline ist)

 
28 Antworten:

Re: Sprache und Integration... (neuenthreadaufmach)

Antwort von maleja am 26.01.2006, 14:32 Uhr

Schön geschrieben. (Auch wenn ich Dir in einem Punkt nicht so ganz recht geben kann. Das ist der, wie zu Hause gesprochen wird. Aber das kommt eben durch meine Weiterbildung zur Spracherzieherin)

Grüßle
Silvia

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Re: Sprache und Integration... (neuenthreadaufmach)

Antwort von Frosch am 26.01.2006, 14:37 Uhr

Hallo,

das ist wirklich ein gutes Posting. ABER trotz allem denke ich, es ist absolut legitim, zuhause die Muttersprache zu sprechen - wenn die andere Sprache auch beherrscht wird.

Ich war mal ein Jahr in Amiland - klar, eine andere Situation - aber ich habe ALLES darangesetzt, die Sprache zu lernen. Am Ende der Zeit hat KEIN Einheimischer gemerkt, daß ich aus D komme. Die haben mir das teilweise nicht geglaubt! Und da war ich wirklich stolz darauf.... Und hatte beim Heimkommen nach D IMMENSE Schwierigkeiten, wieder ins Deutsche zurückzufinden.

LG Antje

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Re: Sprache und Integration... (neuenthreadaufmach)

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 26.01.2006, 14:47 Uhr

Zustimmung, in allen Punkten, bis auf den mit dem Deutschsprechen zu Hause.

Ich habe am eigene Leibe gemerkt, daß man mit kleinen Kindern, wo Sprache etwas sehr emotionales, archaisches ist, nicht in einer anderen Sprache kommunizieren kann. Mein Englisch ist ausgezeichnet, ich habe lange im englischsprachigen Ausland gelebt und spreche es nahezu akzentfrei. Aber wenn es um "Heile heile Segen" oder "Schlaf Kindchen schlaf" geht, werde ich IMMER Deutsch reden, auch wenn ich die entsprechnden englischen Sprüche und Lieder kenne. Alles andere ist aufgesetzt.

Allerdings bin ich schon der Ansicht, daß auch Eltern genügend Deutsch können sollten, um z.B. einem Elternabend ohne Übersetzer beiwohnen zu können. Es ist grausig, wenn die Viertklässler als "Übersetzer" zu den Übertrittselternabenden mitgeschleift werden. Und dementsprechend sollten die Kinder auch ihre Eltern als "deutschsprechende" Wesen z.B. im Supermarkt oder beim Elterncafe erleben, damit es eben nicht zwei voneinander unabhängige Welten sind, die sie da erleben, sondern zwei Welten, die durchaus auch Schnittmengen haben.

Ich wäre für Kindergartenpflicht, spätestens im letzten Kindergartenjahr. In Hamburg gab es früher noch die Vorschule. Gibt es die eigentlich noch? Ich fand das toll. In Bayern gibt es sowas leider nicht. Da werden die Kinder eingeschult, um dann mit Entsetzen festzustellen, daß die ja noch nicht mal die Zahlen von eins bis zehn auf Deutsch können - aber dann ist es ja eigentlich schon zu spät.

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Hallo Ihr beiden... :-)

Antwort von Ralph am 26.01.2006, 14:48 Uhr

Ich habe nicht gepostet, daß zuhause Deutsch gesprochen werden MUß oder SOLL. Ich habe gepostet, daß notfalls halt AUCH zuhause die jeweilige Sprache gesprochen werden sollte, um die Integration zu beschleunigen. DAmit meinte ich nicht AUSSCHLIEßLICH. :-)

Wenn die Sprache des Gastgeberlandes im Großen und Ganzen von allen Familienmitgliedern beherrscht wird, stellt sich diese Frage eh nicht.
Im Ergebnis halte ich es ja auch für enorm wichtig, daß die Sprache der eltern bzw. die eigene Muttersprache erhalten bleibt.

LG
Ralph/Snoopy

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Re: Sprache und Integration... (neuenthreadaufmach)

Antwort von trixi1310 am 26.01.2006, 15:10 Uhr

*nicknicknicknick*
Das ist doch mal eine klare Ansage.
Lg trixi

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Re: Sprache und Integration... (neuenthreadaufmach)

Antwort von Nicole-Mami am 26.01.2006, 15:29 Uhr

Super-Posting - genau meine Meinung!

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Re: Sprache und Integration... (neuenthreadaufmach)

Antwort von Claudia36 am 26.01.2006, 16:01 Uhr

Super Posting und ganz meine Meinung.
Mein Posting von heute Nacht war wohl zu sehr emotionsgeladen!!!

mich regt das nur auf, hier im Rein _Main _Gebiet ist man als Deutscher nur noch Gast im eigenen Land.
Der Ausländeranteil bei meinen Kindern in der Schule beträgt 85 -90%.
Die Kriminalitätsrate an der Schule meiner Großen.... imenz hoch und die Lehrer haben selbst Angst in die Schule zu gehen.. Habe hier schon viel erlebt.
Ehrlich!!!
Es gibt solche und solche Ausländer, will hier nicht alle über einen Kamm scheren, liegt mir fern, habe viele ausländische Kollegen die super nett sind und mit dehen ich mich toll verstehen.
Es gibt aber auch andere Seiten und das sollte mit Erlaub aufhören, was sich manche hier herausnehmen, da würde ein Deutscher im Ausland hart bestraft werden.

Claudia

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Re: Ralph

Antwort von saulute am 26.01.2006, 18:31 Uhr

Ich weiß nicht, ob du mit der mehrsprachigen Erziehung vertraut bist, aber wenn man seinem Kind die Muttersprache beibringen möchte,klappt es nur dann, wenn man mit seinem Kind konsenquent in der einen Sprache redet (OPOL systen one person one language).
Ich weiß nicht auch, ob du beobachtet hast, wie schnell kleine Kinder andere Sprache lernen, so dass wenn ein dreijährige in Kiga kommt, spätestens im halben Jahr spricht er Deutsch.
Und was ist deiner Meinung dann wichtiger: wenn ein Kind ein halbes jahr oder meinetwegen ein jahr zum Aussenseiter wird, oder dass mein Kind meine Muttersprache nicht oder sehr schlecht beherrscht, so dass ich gezwungen werde mein lebenlang, mich mit meinem Kind in einer mir fremden Sprache, zu unterhalten?
Ausserdem, ich könnte gar nicht mit meinem Kind Deutsch reden, obwohl ich diese Sprache ganz gut beherrsche (geschweige schon von den Ausländern, die selbst kaum die sprache können), Weil die kommunikation mit meinem KInd mir dann so unehrlich, unherzlich und gelogen vorkäme.
Das ist mein Prinzip, denn werde ich nie brechen, egal, was Deutsche über mich denken werde, den breche ich nicht mal für meinen Mann und übersetze ihm, was ich zu meiner Tochter gesagt habe. Und trotzdem werde ich mein Kind in das Land integrieren, indem ich frühzeitig sorgen werde, dass er soviel wie möglich den Umgang mit der deutschen Sprache bekommt. Und das ist kinderleicht. Schon jetzt versteht meine Ttochter mit 1,5 jahren einige deutschen Fragen durch den regelmäßigen Besuch der Krabbelgruppe.
Zu sagen, dass das Kind die deutsche sprache nicht lernt, wenn die Eltern mit ihm diese Sprache nicht sprechen, ist der größte Schwachsinn, den ich je gehört habe. Es gibt doch genug Beispiele, dass es nicht stimmt.
Die Integration hängt nicht davon ab, wie intensiv man in seiner Muttersprache lebt, sondern wie die Eltern bemüht sind, die sozialen Kontakte zur Aussenwelt zu pflegen.

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@saulute: Tja, dann bin ich wohl blind und taub und Du hast die Weisheit gefressen...

Antwort von RAlph am 26.01.2006, 19:35 Uhr

Weist Du, mir ist völlig schnurz, was irgendwelche Wissenschaftler dazu meinen. Wichtig ist, um es mit den Worten von Helmut Kohl zu sagen, was hinten rauskommt, wie die Realität aussieht. Wissenschaftler, Experten & Co. haben sich schon öfter geirrt (die reine antiautoritäre Erziehung war vor 35 Jahren das Nonplusultra, gilt heute aber weitestgehend als gescheitert!).

Ich finde Deine Art zu argumentieren mit Verlaub ziemlich naiv.

"...Ich weiß nicht auch, ob du beobachtet hast, wie schnell kleine Kinder andere Sprache lernen, so dass wenn ein dreijährige in Kiga kommt, spätestens im halben Jahr spricht er Deutsch. ..."

Liebe Saulute, ich habe soeben zwei kompetente Leute befragt, meine Kinder! Keine Mißverständnisse, sie sind 17 und 20 Jahre alt und haben beide diesselbe KiTa besucht. Beide haben übereinstimmend berichtet, daß das mitnichten so funktioniert, wie Du es erwartest. Die Kinder lernen es gebrochen und suchen sich recht schnell nach Möglichkeit Kinder, die in ähnlicher Situation stecken oder Kinder ihrer Nationalität. Letzteres war bei dem großen Ausländeranteil in unserem Stadtteil öfter der Fall, als Du glaubst. Und sie berichten, daß solche Kinder zwangsläufig ausgegrenzt wurden. Das dann evtl. den Kindern und/oder der Einrichtung in die Schuhe zu schieben, fände ich absurd.
Mein Sohn berichtet, daß selbst in der 10.Klasse so manches Kind noch nicht richtig Deutsch sprechen kann. Zufall?

Ich selbst habe es auch in vielen Fällen so empfunden. Kinder waren jahrelang mit meinen Kindern im Kindergarten, die Eltern nie bei den Elternabenden der KiTa, später auch nicht in der Schule. Somit mache ich mir meinen Reim darauf, was da zuhause abgeht. Integrationswillen? Null!

"...Das ist mein Prinzip, denn werde ich nie brechen, egal, was Deutsche über mich denken werde, den breche ich nicht mal für meinen Mann und übersetze ihm, was ich zu meiner Tochter gesagt habe. Und trotzdem werde ich mein Kind in das Land integrieren, indem ich frühzeitig sorgen werde, dass er soviel wie möglich den Umgang mit der deutschen Sprache bekommt. ..."

Ich als Dein Mann würde mir verbitten, daß Du mir zu 100% die Konversation zwischen Dir und UNSEREM Kind übersetzen mußt. Das ist selbstverständlich Eure Angelegenheit, ich möchte nur, daß Du weißt, daß Du damit ein fragwürdiges Bild abgibst. Aber da es Dir ja sowieso egal ist, wie Deutsche über Dich denken, ist Dir das, was ich dazu schreibe, auch gleichgültig (warum antworte ich Dir eigentlich? *grübel*).

"... Und was ist deiner Meinung dann wichtiger: wenn ein Kind ein halbes jahr oder meinetwegen ein jahr zum Aussenseiter wird, oder dass mein Kind meine Muttersprache nicht oder sehr schlecht beherrscht, so dass ich gezwungen werde mein lebenlang, mich mit meinem Kind in einer mir fremden Sprache, zu unterhalten? ... "

Du bist Dir offenbar gar nicht darüber im klaren, was es für ein Kind bedeutet, ein halbes oder gar ein ganzes Jahr Außenseiter zu sein. Wer sagt Dir, daß es nach einem Jahr schlagartig anders wird? Kannst Du Dir nicht vorstellen, daß sich das Kind, ohne es zu wollen, einen gewissen Leumund zulegt, in der KiTa, in der Schule, im Verein? Dagegen im Nachhinein ankämpfen zu müssen, ist schwer bis unmöglich, und das Kinderherz kann dabei so ganz nebenbei auch zugrundegehen. Ist Dir egal, ich weiß... *kopfschüttel*
Dabei erwarte ich ja gar nicht, daß Du AUSSCHLIEßLICH mit Deinem Kind Deutsch redest, ich stelle einfach nur Dein engstirniges Dogma in Frage, weiter nichts.

" ... sagen, dass das Kind die deutsche sprache nicht lernt, wenn die Eltern mit ihm diese Sprache nicht sprechen, ist der größte Schwachsinn, den ich je gehört habe. Es gibt doch genug Beispiele, dass es nicht stimmt. ... "

Und es gibt genügend Beispiele, daß es genau damit zusammenhängt, weil die deutsche Sprache zuhause überhaupt nicht fortgeführt wird, von daher ist es prinziepell alles andere als Schwachsinn, was ich in den Raum stelle. :-)

Ich fordere ja gar nicht, und ich wiederhole mich gerne dabei, daß zuhause ausschließlich Deutsch gesprochen werden soll, ganz im Gegenteil, wenn es ein weiteres Sprachpotential im Elternhaus gibt, sollten z.B. Dein Mann und Du "das dem Kind unbedingt mitgeben" (O-Ton von meiner Tochter von eben!), aber im Interesse des Kindes (!!) sollte auch zuhause bei Bedarf ein gewisses Pensum Deutsch gesprochen werden.

Komm mal von Deiner verbohrten Meinung herunter und lasse zumindest ein Überdenken Deines Standpunktes zu. Mir ist schon bewußt, daß Du das beste für Euer Kind willst, keine Frage, aber sich hinzustellen und zu sagen "egal, was Ihr denkt, meine Meinung ist eh die einzig richtige...", das halte ich für kein besonders starkes Argument. :-)

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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@Ralph

Antwort von maleja am 26.01.2006, 19:42 Uhr

Wieviele Kinder hast Du denn schon zweisprachig erzogen? Und wieviele Gedanken hast Du Dir dazu gemacht? Welches Recht hast Du, Menschen ihre VErfahrensweise (in meinen Augen die richtige. Denn, wie ich bereits geschrieben habe, habe ich mihc sehr mit diesem Thema befasst) vorzuwerfen?

Und hast DU denn die Weisheit mit den Löffeln gefressen? DU, der mit Zweisprachigkeit überhaupt nichts zu tun hat?
Ralph, Du weißt, ich schätze Dich sehr. Aber diese Ignoranz, die Du da von Dir gibst, ist nicht ok.

Meinst Du denn, diese Kinder, die gebrochen Deutsch sprechen würden besser sprechen, wenn ihre Eltern in demselben gebrochen Deutsch mit ihnen reden würden?

Ich kenne viele Kinder, die ihren Eltern nur noch in deutsch antworten. Und die schon gar nicht mehr richtig ihre Muttersprache können. Ich finde es schade. Auch wenn ich es auf der anderen Seite super finde, dass sie perfekt deutsch können.

das ist ein sooo difiziles Thema, das kannst Du als Nichtbetroffener ganz bestimmt nichtrichtig beantworten.

(Frag mal Titu, in welchen Schwierigkeiten sie steckt. Sie Italienerin, er Türke und die Kinder sind deutsch. Wo sind jetzt die Wurzeln?)

Grüßle Silvia

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Es zählen ja wohl in erster Linie die sicht- bzw. hörbaren Resultate...

Antwort von Ralph am 26.01.2006, 20:05 Uhr

Hi Maleja,

Antje (Frosch) hat es ziemlich genau auf den Punkt gebracht, was ich meine:

" ... ABER trotz allem denke ich, es ist absolut legitim, zuhause die Muttersprache zu sprechen - wenn die andere Sprache auch beherrscht wird.
... ", wobei ich Deinen und auch Saulutes Augenmerk auf den letzten HAlbsatz lenken möchte. ;-)

Ich halte nichts von der Haltung "Entweder oder", sondern vielmehr von einem "Sowohl als auch". Wenn das Kind gut Deutsch spricht, und das ist auf jeden Fall Grundvoraussetzung, wenn es hier in Deutschland eine optimale Föderung seiner Fähigkeiten erhalten soll, dann kann ich umso intensiver die zweite und dritte Sprache paralell dazu pflegen. Das kann dann ja tatsächlich in der Praxis so aussehen, daß das Kind außerhalb der Familie hauptsächlich deutsch und in der Familie die jweilige Muttersprache der Eltern spricht.

Du fragst, wo die Wurzeln beispielsweise von Titus Kindern liegen. Das ist eine ethische Frage, die in diesem Land ihr keiner beantworten kann. Ich gebe auch zu, daß dies eine sehr schwierige Situation ist, die ich bei Saulute nicht minder sehe. Verwerfungen, innere Zerissenheit, die Frage "Wie machen wir's nur richtig??", das ist alles in Ordnung, hat aber mit unserem Thema hier bei genauem Hinsehen nicht viel zu tun. Diese Frage stellt sich unabhängig von unserem Diskussionsthema, daß ja die Sprachfertigkeiten in erster Linie sieht.

Ich habe keine Kinder zweisprachig erzogen, das stimmt, ich erlaube mir aber trotzdem einen Zusammenhang zu sehen zwischen mangelnden Fertigkeiten der Kinder und einem fehlenden oder unzureichenden Integrationswillen der Eltern.

Was mich z.B. bei Saulute stört und auf die Palme bringt, ist der Absolutheitsanspruch mit dem Tenor "Nie werde ich es ändern und anders sehen...!" Warum nicht die These, ersteinmal so wie bisher weitermachen, aber BEI BEDARF durchaus bereit zu sein, auch zuhause nachzuregeln und ein gewisses Deutschpensum zuhause zu absolvieren. Warum dieses "Never, never, never!"-Einstellung???
Natürlich hängt es evtl. von der Auffassungsgabe des Kindes ab, natürlich hängt es evtl. vom Alter des Kindes ab, vom Bildungsstand der Eltern, von der Gruppen- und Klassenzusammensetzung, vom Engagement der Lehrer und Erzieher, aber eben auch vom Engagement der Eltern! Das fängt bei Deustchkursen für diese selbst an, geht über Einleben in das Nachbarschaftsleben, Besuch von Elternabenden, Gruppenfeste etc.pp bis hin zum zeitweiligen Deutschsprechen auch zuhause! :-)

Nein, Deine/Eure Argumente überzeugen mich in der Therie deshalb nicht, weil die Praxis z.T. völlig anders aussieht und ich halt die Ergebnisse sehe.
Und nochmal zum Abschluß: Es geht mir nicht darum, daß irgendwelche Sprachpotentiale brachliegen sollen, aber die Prioritäten müssen klar gesetzt werden.

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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Re: @saulute: Tja, dann bin ich wohl blind und taub und Du hast die Weisheit gefressen...

Antwort von saulute am 26.01.2006, 21:23 Uhr

Ich habe auch kompetente beispiele, wobei deine Kinder gar nicht kompetent sind, denn sie wurden nicht mehrsprachig erzogen.
Meine Nichte, mit Vermerk mit 10 jahren, ist vor einem halben Jahr nach Deutschland gekommen, geht zur Schule, hat in der Woche zweimal Deutschkurs, hat viele freundinnen, mit denen sie nur Deutsch spricht, und ihr deutsch ist schon sehr gut,nicht absolut perfekt, ihr fehlt noch vokabular, aber komischerweise akzentfrei und sie ist sehr gut in der Schule.
Anderes beispiel: meine beste Freundin ist mit ihrem Mann nach England ausgewandert, weil er dort Dozentenstelle bekommen hat, die Tochter war 5 jahre alt. sie sprechen in der Familie nur Litauisch. Die Tochter ist mittlerweile 10, geht auf eine Privatschule und soweit ich weiß, ist ihr englisch genauso gut, wie jeden englischen Mädchens.
Kontrabeispiele: Eine Bekannte mit mir, spricht mit ihrem Kind ab und zu gebrochenes Deutsch, das Kind spricht zwar trotzdem perfektes Deutsch, logisch, wächst in deutschland auf un geht zur deutschen Schule, kann aber nicht mehr auf Russisch antworten, nur verstehen. Und das finde ich traurig.

Ich bin der meinung, dasss jedes halbwegs intelligente Kind, was hier geboren oder sehr jung nach Deutschland kommt, wenn er nicht gerade zu HAuse eingesperrt wird und normale Kontakte zur Aussenwelt und deutschprachigen Kindern pflegt, ist binnen kürzesten Zeit der deutschen Sprache mächtig, egal welche Sprache zu Hause gesprochen wird.

Ich kenne eine Diplomatenfamilie, deren Kinder jede zwei Jahre neue Sprache erlernt hat, je jünger desto spielerischer.
Das Problem, und das ist meine größte Sorge (daher meine harte und konsenquente Haltung), ist umgekehrt - dass Kinder automatisch die Umgebungssprache am besten sprechen, und die Muttersprache immer mehr in den Hintergrund gerät, je größer die Kinder werden und je mehr sie deutschprachige Kontakte haben. Und wenn die Muttersprache dann noch zu Hause der deutschen verfällt, ist sie bei einem Kind unwiderrufbar verloren.
Lies doch mal ab und zu in dem Forum Mehrsprachig, da wird sich dir eine völlig neue Problematik eröffnen, und zwar, wie bringe ich mein Kind dazu, was in DEutschland aufwächst, auch die Muttersprache zu sprechen.

Deine übrige Polemik, was Zweisprachigkeit betrifft , ist diletant.

aber in einem stimme ich dir zu, dass Eltern dafür verantwortlich sind, wie schnell ihre Kinder im Land integriert werden, (Und da wiederhole ich mich gerne nochmal ), indem sie nicht auf Brechen und Biegen gutes oder gebrochenes Deutsch mit ihrem Kind sprechen, sondern, indem sie ihre Kinder ganz einfach an dem deutschen gesellschaftlichen Leben teilhaben lassen (sprich, schule, sportverein, deutsche Freunde einladen, Spielgruppen, an allen Aktivitäten teilnehmen lassen, die auch deutsche Kinder tun).

Und zum Schluß, ich habe dir doch schon geschrieben, selbst, wenn ich so dumm wäre und mir vornehmen würde, mit meinem Kind deutsch zu sprechen, würde ich das seelisch nicht verkraften, ich könnte keine aufrichtige und herzliche Kommunikation zu meinem Kind aufbauen. Ich würde mich auch als KInd komisch fühlen, wenn meine Mutter ständig mit mir in zwei sprachen wechslen würde. denn jede Sprache bedeutet eine Identität und sie soll meinetwegen von mehreren personen gewechselt werden , aber nicht von einer Person, besonders von einer Mutter.

Ich bin heute als Erwachsene immer noch verwirrt und verdutzt, wenn die russische Deutschen immer zwischedurch mal Russisch, mal Deutsch reden, ich weiß dann nie, in welcher Sprache ich antworten kann.

Und sogar mit meinem Mann, als ich kennengelernt habe, konnte er nur englisch. jetzt kann er etwas Deutsch und will mit mir auf Deutsch sprechen, aber ich kann es nicht , ich habe dann das Gefühl, eine völlig andere Person steht mir dann gegenüber. So du siehst, welche Macht die Sprache in der Identifikationsproblematik hat, und sowas willst du einem Kind zumuten?

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Re:Und Ralph

Antwort von saulute am 26.01.2006, 21:31 Uhr

Und gottseidank ist mein Mann verständnisvoller und toleranter als du, er versteht meine Sorge, die übrigens auch seine ist. :-)

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Re: Sprache und Integration... (neuenthreadaufmach)

Antwort von Jake94 am 26.01.2006, 22:21 Uhr

Konnte heute nachmittag leider nicht mehr mitmischen, da ich weg mußte...

Tut mir leid, wenn einige meiner Postings agressiv 'rüberkamen - ich hatte mich ziemlich über einiges geärgert.

Einig sind sich aber wohl alle in einem Punkt: Das man die Landessprache seiner Wahlheimat beherrschen sollte, weil nur so Integration möglich ist.

Ich denke, daß zu diesem Thema alles gesagt wurde, was zu sagen ist.
Punkt, aus!

LG
Kerstin

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Re: Jake94

Antwort von saulute am 26.01.2006, 22:29 Uhr

schade, ich dachte du würdest noch mehr etwas in Richtung mehrsprachiger Erziehung sagen.

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Mehrsprachige Erziehung

Antwort von Nicole-Mami am 26.01.2006, 22:53 Uhr

Ich muss hier noch einmal Ralph zur Seite springen.
Ich selbst habe zwar keine Kinder mehrsprachig erzogen (obowhl ich das prinzipiell toll finde), aber ich habe im Bekanntenkreis diverse Beispiele:

Ehemaliger Arbeitskollege (er Franzose, sie Deutsche):
Beide Kinder sprechen beide Sprachen fließend, zu Hause spricht die gesamte Familie französisch, weil ansonsten fast ausschließlich deutsche Kontakte bestehen und die Kinder so perfekt beides lernen.
Sozialer Hintergrund: Beide Elternteile berufstätig und voll im gesellschaftlichen Leben integriert. Modell funktioniert.

Ehemalige Arbeitskollegin (Er Spanier, sie Deutsche):
Beide Kinder sprechen beide Sprachen fließend, Eltern reden in der jeweiligen Muttersprache mit den Kindern und Spanisch untereinander (wegen mangelndem Lernwillen von ihm)
Sozialer Hintergrun: Beide berufstätig und voll im gesellschaftlichen Leben integriert. Modell funktioniert.

KiGa-Kind von meinem Sohn (beide haben in Kanada gelebt, sie spricht deutsch, er französisch):
Kind spricht beide Sprachen, mit dem Vater französich, aber sobald deutsche Eltern oder Kinder dastehen, für die das Gespräch relevant ist, sprechen alle deutsch. Er berufstätig, sie gerade wieder mit Baby zu Hause, beide voll ins gesellschaftliche Leben integriert. Modell funktioniert.

Tochter meines Mannes:
Geht zur Schule in einem Wohnbezirk mit extrem hohem Ausländeranteil. Hat die 7. Klasse Oberschule besucht, 31 Kinder, davon 29 nicht deutsch. Eltern hauptsächlich nicht berufstätig und - ins deutsche Gesellschaftsleben - in keinster Weise integriert.
Jetzt haben die Schüler die 10. Klasse abgeschlossen, mehr als die Hälfte der Schüler hat gar keinen Schulabschluß erlangen können, ein Großteil gerade mal den Hauptschulabschluß, einige wenige die Realschule und 2 dürfen weitermachen bis zum Abitur - ich muss wohl nicht erwähnen, wer diese 2 sind.
Modell hat nicht funktioniert!
So ganz nebenbei: Auf dem gesellschaftlichen Ereignis "Abschlußfeier" hat man außer den Lehrern, den Schülern und den Eltern der deutschen Kinder auch niemanden finden können...

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Wohin soll das führen...

Antwort von Ralph am 26.01.2006, 23:03 Uhr

Hi Saulute,

es macht keinen Sinn, hier jeweils immer mehr Beispiele für die eigene Meinung aufzutischen. Entscheidend ist, daß weder die eine noch die andere extreme Meinung richtig ist, keine der beiden habe ich vertreten.

Was für die eigenen Kinder letztlich Muttersprache wird, können die Eltern letztlich gar nicht bestimmen, auch Du nicht. Ich denke, daß da genau das Land mit der jeweiligen Sprache die entscheidende Rolle spielt, in dem und von dem das Kind am meisten sozialisiert wird. Als Eltern festzulegen, welche Sprache das zwangsläufig zu werden hat, halte ich im Hinblick auf die Identität, die das Kind entwickelt, für äußerst fragwürdig. Für mich ist vollkommen nachvollziehbar, wenn die "Umgebungssprache", wie Du es nennst, die Muttersprache der Kinder wird, wenn sie viele, viele Jahre in dem betreffenden Land aufwachsen. Dein Beispiel z.B. der Diplomatenfamilie muß deshalb zwangsläufig hinterherhinken, denn in diesen Kreisen gewinnt die Sprache der Eltern eine gänzlich andere Bedeutung. Sie wird umso wichtiger, je öfter das Aufenthaltsland und somit die "Umgebungssprache" gewechselt wird. Darin gehe ich mit Dir auch völlig konform.

Deine Sorgen in Bezug auf die Identitätsfindung der Kinder in einer mehrsprachigen Familie verstehe ich voll und ganz, das ist berechtigt. Heimat, Wurzeln, Tradition und Geschichte, das gehört alles dazu, ganz gewiß auch die Sprache. Diese Probleme löst man aber nicht, indem man seine eigenen Probleme, die man hiermit hat, auch noch bewußt auf die Kinder projeziert. Du hast ja selbst gepostet, daß DU ein grundsätzliches Problem damit hast, mit Deinem Kind Deutsch zu sprechen. Hmmm, wie willst Du denn Deinem Kind später antworten, wenn es z.B. mit einem Deutschproblem aus der Schule zu Dir kommt? Du sprichst doch recht gut Deutsch, willst Du es ihm dann auf litauisch erklären? Saulute, das ist doch absurd! Deshalb: "Sag niemals nie!" Ich habe schon begriffen, worum es Dir geht (glaube ich jedenfalls), nur daß Du zwangsläufig und völlig zweifellos Erfolg haben und Dein Vorhaben durchstehen wirst, daran habe ich schon meine Zweifel. :-)

Und was Deine Ausdrucksweise angeht, so kann ich diese nicht nachvollziehen. Ich sehe nicht, daß ich polemisch argumentiert habe, wenn Du das so empfindest, dann überprüfe mal den Grundton Deiner Postings, nicht nur in diesem Thread. Vielleicht meinst Du es nicht so, kann sein, aber es kommt manchmal merkwürdig rüber.

Und ich finde es schade, wie schnell Du meinen Kindern ihre Kompetenz absprichst, die sie ganz eindeutig im Alltagsleben mit manchen (nicht mit allen!) ausländischen Kindern erworben haben. Das hat in diesem Zusammenhang mit Mehrsprachigkeit nichts zu tun. Wenn Du die feinen Nuancen nicht siehst, mit denen ich argumentiere und die sie beobachtet und heute beurteilt haben, so ist das bedauerlich. Beide sind übrigens keine Knalltüten, sondern haben durch entsprechende Aktivitäten bereits jetzt eine sehr hohe Sozialkompetenz, gehen mit sehr offenen Augen durch's Leben. Grünschnäbel, als die Du sie im Zusammenhang mit unserem Thema hinstellen willst, sind sie mit Sicherheit nicht. :-)

Vielleicht ist jetzt auch das Medium Internet einfach überfordert, könnte gut sein, daß in einem persönlichen Gespräch die Argumente besser rüberkämen. Lieber einmal so richtig in den Haaren liegen, dafür aber vielleicht besser einander verstehen. *grübel*

In diesem Sinne und trotz allem liebe Grüße
Ralph/Snoopy

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Das ist doch ok...

Antwort von Ralph am 26.01.2006, 23:04 Uhr

... solange Ihr Euch da einig seid. Hoffen wir inständig, daß es sich auch für Euer Kind als das Richtige herausstellt. Und das meine ich wirklich ernst! :-)

LG
Ralph/Snoopy

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@saulute

Antwort von Jake94 am 26.01.2006, 23:32 Uhr

Aber ich habe doch schon so viel dazu geschrieben. Bei dieser Diskussion drehen sich alle nur im Kreis.

Was ich aber noch anmerken will:
Warum nennt hier eigentlich niemand das Kind beim Namen? Bei dem von einigen befürworteten Deutschgebot auf deutschen Schulhöfen geht es ja wohl hauptsächlich darum, GANZ BESTIMMTE Sprachen ausszuschließen, nämlich türkisch, arabisch und osteuropäische Sprachen.

Über Englisch würde sich niemand aufregen, ganz im Gegenteil. Englisch ist Weltsprache, englisch ist in unserer amerikanisierten Welt cool.

Alle sind begeistert, wenn sie erfahren, daß mein Mann Engländer ist und mit unserem Sohn englisch spricht. Das kennst Du bestimmt auch!? Wäre er Türke, Araber oder Russe, würden die meisten wohl die Nase rümpfen oder sich zumindest ihren Teil denken.
Und wenn die Kids auf den Schulhöfen englisch sprechen würden? Das ist wohl der Traum eines jeden Englischlehrers...

Laß Dich nicht beirren oder ärgern, Saulute. Was Du tust, ist schon gut so.

LG
Kerstin

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Re: Sprache und Integration... (neuenthreadaufmach)

Antwort von ZeynepsMama am 26.01.2006, 23:35 Uhr

Hallo Ralph!

Ich als Mama, die zweisprachig erzieht und Deutsche mit türkischer Abstammung ist, gebe dir in allen Punkten vollkommen Recht und möchte dich gerne in einem Punkt aufklären:die Mütterchen und Ehemänner und wie sie wohl in ihrer Paralellwelt leben. Ich habe auch eine Mama und eine Papa, die in dieser Parallelwelt lebten und immer noch leben. Ich und meine beiden Brüder beherrschen das Deutsche perfekt und haben in der deutschen Gesellschaft keinerlei Probleme. Ich habe studiert und meine Brüder haben eine Ausbildung gemacht. Warum das so ist, liegt daran, dass mein Papa sehr gut aufgepasst hat, dass wir das Türkische gut lernen. Da wir Türkisch sehr gut beherrschten, war es nur wenig Arbeit, das Deutsche zu erlernen. Die Kinder, die jetzt in den Grundschulen und in der Sekundarstufe I Sprachprobleme haben, können noch nicht einmal ihre Muttersprache gut sprechen.
Sehr wenige Eltern gehen bewusst mit der Sprache um.
Aber eins muss auch sein:das Deutsche muss auf jeden Fall gelernt werden, sonst geht nichts mehr!!!
Und noch eine weitere Erklärung für dich: soweit ich verstanden habe, arbeitest du bei der Arbeitsagentur. Die 1. Generation Migranten, besonders türkische Migranten, stammen aus sehr ärmlichen Verhältnissen. Sie haben gerade mal den Grunschulabschluss oder können gar nicht lesen und schreiben. Dass diese Menschen kein Bewusstsein für Sprache entwickeln konnten, muss man aus ihrer Biographie her betrachten. Aber die 2. und 3. Generation darf sich nicht hinter den ungebildeten Eltern verstecken, sie wissen ganz genau, wo welche Kurse angeboten werden.

LG Dilek

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Re: Wohin soll das führen...

Antwort von saulute am 26.01.2006, 23:43 Uhr

"Was für die eigenen Kinder letztlich Muttersprache wird, können die Eltern letztlich gar nicht bestimmen, auch Du nicht."
Na ja, Muttersprache ist für mich, wie das Wort schon sagt, die Sprache der Mutter oder die Sprache der Eltern, in unserem Fall zwei. Andererseits hast du recht, insofern das Kind die Muttersprache als seine Muttersprache nennt, die er am besten beherrscht. Und genau da fängt meine Problematik an und deine Theorie, dass ausländische Kinder, die in der Familie nur ihre Muttersprache sprechen würden, nicht Deutsch lernen würden, zunichte geht. Kinder, die hier geboren werden und aufwachsen, werden die deutsche Sprache mehr als Muttersprache empfinden, als die Sprache, die sie zu HAuse sprechen. Also kann es für mich gar keine Frage für Integrationsprobleme für solche Kinder geben. Und wir, ausländische Eltern können wir uns, wenn das Kind unsere Sprache gut beherrscht, mit der Illusion abfinden, dass es unsere sprache auch als Muttersprache empfindet. Das ist schon traurig genug.
Aber deinerseits dazu noch aufzufordern, dieses zarte Pflänzchen von dem Bewußtsein, sprachlich auch noch woanders dazu zugehören,mit den Füßen zu strampeln, indem man seine Muttersprache noch mit Deutsch vermischt, finde ich als absolut endgültig inder sprachentwicklung eines Kindes, besonders, wenn es um solche "exotischen" Sprachen, wie Litauisch geht, die mein Kind nirgendwoanders im Ausland, ausser aus meinen Lippen hören wird. Und die soll ich noch mit Deutsch verdünnen? Ich habe sowieso keine Hoffnung, dass mein Kind je ein anständiges, anspruchvolles litauisch lernt, aber noch weniger, wenn ich ihm ab zu noch Deutsch garniere.
Natürlich würde ich meinem Kind bei Hausaufgaben in Deutsch helfen, aber ich spreche vom Alltag, und da werde ich bestimmt kein Wort auf Deutsch verlieren, es sein denn mein Kind fragt, was es auf Deutsch bedeutet.
wie gesagt, ich lehre meinen Mann Deutsch, aber ich rede mit ihm im Alltag nicht auf Deutsch, das sind für mich zwei grundsätzlich verschiedene Sachen.

Das Beispiel mit der Diplomatenfamilie habe ich nur deswegen gebracht, um dir anschaulich zu machen, wie schnell die Kinder sich integrieren und fremde Sprachen lernen, und nicht , wie wichtig denen die Muttersprache ist.

Was mich nur so wütend macht, dass du diese schmerzhafte Problematik, wie wichtig es für die Eltern ist, dass ihre Kinder die sprache der Eltern einwandfrei beherrschen können, nicht richtig verstehst, indem du noch vorschlägst, sich mit eigenen Kindern noch auf Fremdsprache zu unterhalten. Stell dir vor, deine Kinder könnten kein Deutsch, wärest du glücklich damit?

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Re: @saulute

Antwort von saulute am 26.01.2006, 23:57 Uhr

Danke, Kerstin, genauso ist es. Wenn wir unterwegs sind, und mein Mann mit meiner Tochter Englisch spricht, finden alle toll, dass meine Tochter Englisch lernen wird. wenn ich anfange mit meiner tochter Litauisch zu sprechen, fragen zuerst alles, was das für eine Sprache wäre, und wenn ich antworte,es ist Litauisch, die Antworten sind: "Finden sie nicht, dass sie mit ihrer Tocher Deutsch sprechen sollten, damit sie diese sprache auch lernt?"
Was solls? Ich habe damit gelernt, zu leben, dass es willkommene und nicht so willkommene Ausländer gibt. Fuck it!

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Re: @saulute

Antwort von Jake94 am 27.01.2006, 0:04 Uhr

Ich sag's ja immer: Ausländer ist nicht gleich Ausländer.
Aber jetzt kann ich nichts mehr schreiben, weil ich müde bin und schlafen gehe (solltest Du vielleicht auch tun - lach -).
Morgen ist auch noch ein Tag!

LG
Kerstin

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Re: @Ralph bzgl. Saulute

Antwort von babyschmuserle am 27.01.2006, 9:01 Uhr

Saulute spricht hier von 3jährigen Kindern! Ist Dir schon einmal in den Sinn gekommen, dass selbst 3jähreige Kinder von deutschen Eltern, die nur deutsch hören mit 3 Jahren evtl. noch gar nicht sprechen? Soetwas gibt es auch! Werden diese Kinder dann im Kiga auch ausgegrenzt? Nein! Weil Kinder andere Möglichkeiten haben zu kommunizieren. Nicht nur über die Sprache! Kinder lernen in diesem Alter so schnell. Saulute hat recht. Ihr Kind wird, wenn es ersteinmal im Kiga ist schnell Deutsch lernen und nicht als Außenseiter behandelt werden, nur weil es die Sprache nicht spricht. Kinder gehen in diesem Alter noch ganz anders miteinander um! Sogar ein Kind, das stumm ist, könnte in einen normalen Kiga gehen ohne ausgegrenzt zu werden!
LG
Pascale

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Nur einige Sprachen verbieten?

Antwort von Ralph am 27.01.2006, 9:35 Uhr

HAllo Kerstin,

so hatte ich es eigentlich nicht verstanden, aber nun gut. DAs wäre noch verwerflicher als die "allgemeine" Forderung.

Ganz gleichgültig, welche Sprache bei einem Kind zuhause gesprochen wird. Für mich gibt es keine, KEINE EINZIGE, Rechtfertigung, einem Menschen das Sprechen einer bestimmten Sprache zu verbieten, schon gar nicht zuhause (Ausnahmen wie Türkisch während der Klassenarbeit bestätigen die Regel... *grins*).
Das gehört zur Entfaltung der Persönlichkeit, und die ist in unserer Verfassung ganz vorne im Artikel 2 Absatz 1 jedem Bürger garantiert, und das ist gut so! :-)

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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Definition...

Antwort von Ralph am 27.01.2006, 9:59 Uhr

Hi Saulute,

hmmm..., da liegt der HAse im Pfeffer, wir definieren Muttersprache verschieden. :-)
Muttersprache hat aber nichts mit der "Sprache der Mutter" mehr zu tun, obwohl dieser Begriff sicherlich aus dieser Quelle einmal konstruiert wurde.


Zitat:

"Als Muttersprache bezeichnet man die in der frühen Kindheit ohne formalen Unterricht erlernte Sprache. Diese prägt sich in ihrer Lautgestalt und grammatischen Struktur so tief in das Bewusstsein ein, dass im Allgemeinen etwa ab der Pubertät keine andere Sprache mehr diesen Platz einnehmen kann. Jeder nicht an einer besonderen Sprachschwäche leidende Mensch erlernt in dieser Zeit die in seiner Umgebung vorherrschende Sprache in der gleichen Perfektion wie die vorherige Generation. Die Muttersprache verbindet sich eng mit mentalen Strukturen und der Begriffsbildung. Insofern ist es wichtig, dass Kinder sie komplett ausbilden.

In den USA, aber auch in anderen Teilen der Welt, ist die Tendenz zu beobachten, jede Person, die über einigermaßen brauchbare Fremdsprachenkenntnisse verfügt, als "bilingual" beziehungsweise "multilingual" zu bezeichnen. Sprachenpolitisch kann dies als der Versuch gesehen werden, die tatsächliche Mehrsprachigkeit großer Bevölkerungsgruppen, die neben der Majoritätssprache eine andere Muttersprache sprechen als die der sie umgebenden sprachlichen Majorität, im Verhältnis zu der als idealisiert aufzufassenden und nur vorgestellten reinen und perfekten Einsprachigkeit aufzuwerten. In Deutschland trifft dies unter anderem auf die Migrantengruppen der Nachkriegszeit zu."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Muttersprache

Wenn ich mir das genau durchlese, könnten wir beide recht haben. Durchaus möglich, das litauisch zunächst Muttersprache für Dein Kind wird, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß es letztlich doch eine andere Sprache wird, im Idealfall beide gleich fließend gesprochen werden.

Das löst natürlich überhaupt nicht die Probleme mit Identitätsfindung des Kindes, die Du angesprochen hattest.
Lies meine Postings noch einmal genau durch, dann wirst Du feststellen, daß ich das Sprechen der, nenne ich es mal "elterlichen Sprachen" zuhause ausdrücklich befürworte, es aber durchaus für erforderlich halten kann, daß hin- und wieder AUCH Deutsch gesprochen wird, und zwar in den Fällen, wo es in der Familie entscheidende Defizite gibt, die Integration stark beeinträchtigt oder sogar entgegensteht. Du hast recht, daß das in der Verantwortung der Eltern liegt, gesetzlich vorschreiben kann und will ich da nichts, da habe ich mich hoffentlich klar und deutlich ausgedrückt. Diese "Deutschsprechen" soll auch gar nicht zwangsläufig auf der "emotionalen" Ebene (Elisabeth sprach z.B. von der Zubettgehen-Zeremonie...) stattfinden.

Von vornherein sich aber gegen alles Deutschsprechen mit dem Kind auszusprechen, nein, da bleibe ich bei meiner Meinung, das für alle Zeiten von vornherein festzuschreiben halte ich nach wie vor für fragwürdig.

Zum Schluß noch einmal etwas sehr persönliches:

"... Stell dir vor, deine Kinder könnten kein Deutsch, wärest du glücklich damit? ..."

Nein, glücklich wäre ich nicht, und das würde auch bei mir nicht geschehen. Aber, und darin scheinen wir beide uns zu unterscheiden, wenn ich mich entscheide, mit meiner Familie samt meinen Kindern ein neues Leben in einem anderen Land aufzubaue und zu gestalten, müßte und würde ich, wenn auch schweren Herzens, akzeptieren, daß das Deutsche bei meinen Kindern immer mehr ein Nischendasein einnehmen wird, während die Sprache des neuen Landes mehr und mehr das Leben meiner Kinder (und ja auch meines) durchziehen und durchdringen würde. Es würde mir weh tun, ganz bestimmt, Saulute, aber ich könnte es doch nicht verhindern. Was würde ich also wollen? Das nicht nur ich, sondern auch meine Kinder beste Begleitunmstände haben, und wenn es sprachlich hakt, würde ich zusätzlich auch zuhause die neue Sprache ZUM TEIL sprechen. Am Abendbrotstisch, vielleicht beim Fernsehen. Emotionale Teile wie Trösten, Freude, in den Arm nehmen, alles, was mit "Seele" zusammenhängt (Du verstehst, was ich meine?), das würde mit Sicherheit auf Deutsch stattfinden. Das alles wäre für mich eben kein Widerspruch, sondern ein Versuch der Anpassung an die Umstände, die ich mir aber selbst ausgesucht hätte.
Gut, so stelle ich es mir vor, ob es so einträfe? Keine Ahnung, aber so in etwa würde ich diese Sache angehen. :-)

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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@ saulute

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 27.01.2006, 10:28 Uhr

Ich habe (noch *grins*) nicht alles durchgelesen, aber ich möchte zum Prinzip "Zweisprachige Erziehung" ein paar Anmerkungen machen.

Zum einen: OPOL ist nicht das einzige anerkannte Prinzip in der zweisprachigen Erziehung. Es gibt auch das Konzept der Umgebungssprache/Familiensprache. Dazu ist es allerdings nötig, daß sich das Kind jeden Tag für mehrere Stunden in der Umgebungssprache aufhält, daher ist es eher für größere Kinder geeignet.

Das OPOL-Prinzip geht aber auch davon aus, daß BEIDE Sprachen dem Kind weitgehend gleichwertig beigebracht werden. Wenn Dein Kind die einzigen deutschen Sätze aus der Krabbelgruppe kennt: Was spricht Dein Mann mit dem Kind? Um das OPOL-Prinzip wirklich "nach Lehrbuch" durchzuziehen, müßte er sich jeden Tag über einen nennenswerten Zeitraum auf Deutsch mit dem Kind beschäftigen: Deutsche Bücher vorlesen, Spiele spielen etc. Wenn er das nicht tut sondern bei jeder Beschäftigung mit dem Kind Dich als Übersetzer braucht, dann ist das kein OPOL.

Ich persönlich finde OPOL auch wesentlich sinnvoller, wenn beide Elternteile im Grunde beide Sprachen sprechen oder es zumindest lernen.

Ich habe mit meinem Mann ja OPOL praktiziert. Es war schwer, weil die Kinder sehr früh ganztags betreut waren und daher praktisch von morgens bis abends nur Deutsch gehört haben. Zusätzlich erschwert wurde es, als wir die "Familiensprache" von Englisch auf Deutsch geändert haben (um meinem Mann das Erlernen der deutschen Sprache zu erleichtern). Nun ist ja sozusagen auch noch ein Parent und damit eine Language abhanden gekommen, was ich sehr schade finde. Ich bemühe mich, mit den Kindern trotzdem Englisch zu üben, indem ich ihnen englische Bücher vorlese, ihnen englische Videos zeige und auch selber hin und wieder Englisch mit ihnen rede. Ich denke schon, daß das dem OPOL-Prinzip nicht grundsätzlich schadet. Wie ich oben schon schrieb: Deutsch ist als meine Muttersprache definitiv meine "emotionale" Sprache. Aber ich finde es wichtig für die Kinder, daß sie sehen, daß Englisch nicht nur "Papas" Sprache ist.

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muss Ralph einfach beipflichten !!! (ot).

Antwort von salsa am 27.01.2006, 11:21 Uhr

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