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Geschrieben von SteffiSt am 13.07.2011, 14:22 Uhr

Oh man, wie verhält frau sich richtig? Brauche wirklich Rat.

Hi miteinander,

ich befinde mich im Moment in 2 Sachen im Zwiespalt, wie ich mich verhalten soll und brauche "Erfahrenenhilfe, villeicht sogar Betroffenenhilfe", da ich mich in "sowas" noch nie habe reinversetzen müssen.

Fall 1:
Die Mutter der besten Freundin meiner Tochter liegt im KH mit Verdacht auf Darmkrebs. Ich trau mich nicht anzurufen wie es ihr geht. Also nicht im KH, sondern die Familie zu Hause. Die Tochter (10) zu fragen geht nicht, weil die Tochter in die Schwere der Krankheit nicht eingeweiht ist.
Ich würde als Angehöriger denken, die ruft nur aus "Sensationsgier" an. Ich möchte aber nicht aus Neugier fragen, sondern, weil mich das wirklich sehr bewegt.

Fall 2:
Befreundete Familie hat heute (jetzt gerade) Gerichtsverhandlung gegen eine Ärztin, die für den Tod des Kindes (10) verantwortlich gemacht wird.
Wie begegne ich denen heute Abend? Ich treffe sie heute zu 95%.
Auch hier: Ich möchte 1. nicht neugierig wirken, aber auch 2. nicht herzlos, in dem das Thema todschweige.

Shit, wie verhält man sich da richtig? Gibts nen goldenen Mittelweg??

LG

 
5 Antworten:

Re: Oh man, wie verhält frau sich richtig? Brauche wirklich Rat.

Antwort von Morla72 am 13.07.2011, 14:32 Uhr

Bei Punkt 2:
Einfach ehrlich sein. Also sagen, dass man ehrlich interessiert ist, aber es auch völlig verstehen kann, wenn die Eltern da jetzt gerade nicht drüber reden möchten und lieber abgelenkt werden wollen. Und dann ihnen ganz offen die Entscheidung überlassen, ob und wieviel sie erzählen wollen.

Bei Punkt 1:
Je nachdem, wie gut du die Leute kennst.. wenn der Kontakt hauptsächlich über deine Tochter ist, würde ich mich mit Anrufen lieber zurückhalten. Das können die gerade nicht gebrauchen, das "Fremde" jetzt Mitleid aussprechen wollen oder nach näheren Infos fragen.
Wenn ihr auch so gut befreundet seid, dann kann man das schon eher machen.

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Re: Oh man, wie verhält frau sich richtig? Brauche wirklich Rat.

Antwort von SteffiSt am 13.07.2011, 14:35 Uhr

zu punkt 1: Ich würde die Mutter als ne gute Bekannte bezeichnen, also, wie kennen uns ein wenig mehr als nur als Mütter der Kinder.

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Re: Oh man, wie verhält frau sich richtig? Brauche wirklich Rat.

Antwort von Morla72 am 13.07.2011, 14:38 Uhr

Das musst du dann abwägen, wie das Verhältnis nun ist.
Ich würde wohl eher warten, bis ich jemanden der Familie (Vater, Oma oder wer auch immer) persönlich treffe und dann fragen.. so ein Anruf ist schon was anderes.

Oder eine Mail schreiben? Damit überfällt man die Leute nicht so, sie können die Mail lesen, wenn sie dafür Zeit haben und sich in Ruhe überlegen, was und wann sie antworten... ist manchmal die taktvollere Variante.

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Punkt 1

Antwort von Erzangie am 13.07.2011, 14:47 Uhr

Zu Punkt 1 kann ich dir aus Sicht der "Kranken" etwas sagen: Mich hat am meisten genervt, dass alle ÜBER mich aber keiner MIT MIR geredet hat. Fragen nach meinem Befinden waren mir angenehm, denn ich ich konnte immer entscheiden, ob ich mein Herz ausschütten oder doch lieber nur abgelenkt werden wollte. Ich selbst konnte sehr wohl unterscheiden, ob jemand aus Sensationsgier mich anspricht, oder aus echter Anteilnahme. Wenn du das authentisch rüber bringst, wird sich deine Bekannte freuen, dass du dich meldest und nicht wie so viele andere kneifst. Freunde und Bekannte werden in Krebssituationen erschreckend schnell weniger ;-)) Das Kind würde ich auf gar keinen Fall ansprechen, Kinder sind eh überfordert in so einer Situation.

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Re: Oh man, wie verhält frau sich richtig? Brauche wirklich Rat.

Antwort von Silvia3 am 13.07.2011, 15:47 Uhr

Wenn ich mit Verdacht auf Darmkrebs im Krankenhaus liegen würde, würde ich es als Zeichen der Wertschätzung betrachten, wenn die Mütter der Freundinnen meiner Töchter, die ich etwas besser kenne, sich mal nach meinem Befinden erkundigen würden. Natürlich solltest Du nicht neugierig fragen, ob schon irgendwelche Ergebnisse vorliegen, sondern eher so nach dem Motto, Du hättest gehört, dass XY im Krankenhaus sei und Du wolltest mal hören, wie es ihr ginge und ob man schöne Grüsse ausrichten könne. Wenn es angemessen ist, evtl. fragen, ob man XY im Krankenhaus telefonisch erreichen kann oder ob Du ggf. bei der Kinderbetreuung helfen kannst, indem Du die Tochter mal nachmittags zu Dir nimmst.

Bei der anderen Sache würde ich wahrscheinlich nur nachfragen, wenn heute auch das Urteil gesprochen wurde (falls Du das weißt). Dann würde ich nach dem Ausgang des Verfahrens fragen. Wenn es nur erst einmal eine "Bestandsaufnahme" war und es weitere Termine gibt, würde ich nicht nachfragen, denn dann gibt es ja auch eigentlich nichts, was die Eltern erzählen könnten. Da würde ich eher nur allgemein fragen, wie es ihnen denn geht und evtl. im Gespräch mal den Namen des verstorbenen Kindes oder ein Ereignis erwähnen, bei dem das Kind dabei war, so nach dem Motto "mein Kind hat erst kürzlich erwähnt, wie gern sie immer mit ABC gespielt hat" oder "letztes Jahr um diese Zeit waren die Kinder ja auf Klassenfahrt". Also irgendwas, dass zu erkennen gibt, dass Du auch manchmal noch an das verstorbene Kind denkst. Ist aber eine sehr schwierige Situation und sicher situationsabhängig, auf Krampf würde ich es nicht erwähnen.

Silvia

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