Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von monschischi am 07.06.2007, 8:50 Uhr

Madeleine und andere Kinder

Die Eltern der kleinen Madeleine haben deutsche Urlauber, die zum Zeitpunkt des Verschwindens ihrer Tochter an der Algarve waren, gebeten, ihre Urlaubsfotos durchzusehen und an sie weiterzugeben. Währenddessen gibt es zunehmend Kritik am Verhalten der Mc Canns.

Mit einem verzweifelten Appell haben sich die Eltern der entführten Madeleine an die Menschen in Deutschland gewandt. „Wir wissen noch immer nicht, wo Madeleine ist“, sagte der Vater Gerry McCann in Berlin. „Deswegen möchten wir deutsche Touristen bitten, die in der Zeit vor der Entführung nahe dem Ferienort Praia da Luz in Portugal waren, ihre digitalen Fotos auf die Internetseitezu laden.“

Dabei seien vor allem Bilder mit fremden Menschen im Hintergrund interessant. Die vierjährige Madeleine aus England war am 3. Mai aus einer Ferienanlage an der Algarve-Küste in Portugal entführt worden

Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Eltern auch noch Oberbürgermeister Klaus Wowereit treffen. Ein Treffen mit Bundesjustizministerin Brigitte Zypries kam nicht zu Stande. Von Berlin aus will das Elternpaar nach Amsterdam weiter reisen, danach steht Marokko auf dem Plan.

Der Fall hat weltweit großes Aufsehen erregt. Seit dem Verschwinden ihrer Tochter reisen die Eltern von professionellen Managern betreut quer durch Europa und bitten die Öffentlichkeit um Hilfe. Diese Auftritte haben inzwischen nicht nur Verständnis, sondern auch Kritik und Skepsis ausgelöst.

Der deutsche Kriminalpsychologe und Experte für Entführungsopfer, Christian Lüdke, zeigte sich irritiert über das Vorgehen der Eltern: „Es beschleicht einen ein eigenartiges Gefühl, dass möglicherweise hier noch andere Kräfte am Werk sein könnten, die von der eigentlichen Tat oder dem Verschwinden dieses Kindes ablenken könnten“, sagte der Traumatologe am Dienstag im RBB-Inforadio.In der Regel seien die Eltern in solchen Fällen total geschockt und zögen sich zurück. „Sie verfallen in eine gefühlsmäßige Vollnarkose“, erläuterte Lüdke. „Was hier überraschend ist, ist die Energie, die dieses Ehepaar aufbringt und in einer regelrechten PR-Kampagne auf Tournee geht. Das ist schon sehr auffällig und eher untypisch für Opfer.“

Der Experte äußerte Zweifel, dass professionelle Kinderhändler das Mädchen entführt haben könnten. Schließlich seien Belohnungen in Millionenhöhe ausgesetzt; wenn es sich bei dem Täter um Menschenhändler handeln würde, hätten die sich das Geld längst geholt und das Kind freigelassen.

Lüdke wies darauf hin, dass die Täter in 75 Prozent solcher Fälle aus der Verwandtschaft oder der Bekanntschaft der Familien stammten. „20 Prozent sind verwandt, 40 Prozent sind bekannt, in 15 Prozent sind es flüchtige Vorbeziehungen“, sagte der Experte. „Das heißt, es gibt eine relativ große Wahrscheinlichkeit, dass der Täter aus dem persönlichen oder dem beruflichen Umfeld der Familie stammt.“

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.