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Geschrieben von happy together am 06.06.2007, 20:17 Uhr

@einstein-mama

Ich habe die Diskussionen der letzten Tage um die Lehrer mit einem gewissen Laecheln auf den Lippen gelesen, du bist wirklich gut darin nur deine Seite der Vorteile herauszukehren. Ich hatte da noch ein paar Denkanstoesse fuer dich (uebrigends kein jammern, sondern nur aufzeigen das nicht alles sooo toll ist wie von dir beschrieben und einfach nur ein "ich verstehe dich nicht"). Ich habe aus einem vorangegangen Posting von dir mal einige Stichworte von rausgenommen um sie zu kommentieren.

Du meckerst z.B. ueber die Beihilfe. Warum eigentlich? Ich zahle genauso wie du meine Rezeptgebuehren, meinen Krankenhausbeitrag etc. Alles das wurde laengst an die Bedingungen der gesetztlichen Krankenkasse angepasst. Im Gegensatz zu dir habe ich noch den Nachteil, dass ich zunaechst alles selber zahlen muss, egal wie hoch die Rechnung ist, und es mir dann mit entsprechender Verzoegerung, Zeitaufwand und Papierkram von der Krankenversicherung und der Beihilfe irgendwann wiederholen kann. Letztendlich zahlt dein Arbeitgeber doch ebenfalls einen Teil deiner Kosten, indem er seinen Anteil an den Krankenkassenbeitraegen bezahlt. Wo ist also der grosse Vorteil deb du beschreist?

Beamtenstatus war ein weiterer Aspekt von dir. Hat mit der Unkuendbarkeit und der damit verbundenen Sicherheit heutzutage bestimmt Vorteile. Verbeamtet werden aber (zumindest in Bremen) nur noch "gesuchte" Lehrer, d.h. Lehrer mit Faechern die selten studiert werden. Damit will man sie davon abhalten in andere Bundeslaender abzuwandern. Nebenbei hat der Beamtenstatus allerdings den Nachteil, dass deine Arbeitsbedingungen per Gesetz mal ebend veraendert werden koennen, ohne das du so etwas wie ein Streikrecht o.ae. haettest. Du kannst es nur hinnehmen. Uebrigends wurde in meinen 6 Jahren nach den Referendariat zweimal die Wochenstundenzahl heraufgesetzt, keine Gehaltserhoehung gezahlt, saemtliche Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld eingestellt. Das muss man dann halt hinnehmen.

Ferien: solange man Kinder hat ist es sicherlich ein unschaetzbarer Vorteil mit ihnen gemeinsam frei zu haben, zumindest einen Teil der Zeit, da Fortbildungen in den Ferien liegen ebenso wie Praesenztage und Unterrichtsvorbereitungen, Korrekturen. Wenn man aber keine Kinder hat, oder die Kinder Erwachsen sind, ist man immer noch auf diese Zeit festgelegt, man kann nie z.B. in der ruhigen Nebensaison mal Urlaub machen.

Feiertage: haben meines Erachtens sehr viele Berufe. Warum also ein Privileg der Lehrer in deinen Augen?

keine Ueberstunden: nein, leider werden in dem Job keine Ueberstunden gewertet und bezahlt, das wuerde mein "angemessenes Gehalt" (Zitat von dir aus dem gleichen Posting) deutlich erhoehen. Mit Stundenvorbereitungen, Konferenzen, Zeugnisvorbereitungen, Korrekturen etc. komme ich ueber das Halbjahr gesehen auf eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von etwas ueber 50 Stunden. Das ist nicht unbekannt und wird offiziell durch die Ferien abgegolten. Wir arbeiten also quasi waehrend der Schulzeit fuer die Ferien vor.

Es ist wie in jedem anderen Job auch, du akzeptierst seine Vor- und Nachteile. Es gibt immer Menschen, die fuer einen Beruf leben, viel investieren und wirklich gut sind, ebenso wie die, die sich um nichts ausser ihre Vorteile scheren. Egal ob du nun von den Lehrern sprichst, oder von den Aerzten, die du immer wieder als Gegenbeispiel fuer Lehrer ins Feld fuehrst.
Von soher verstehe ich immer noch nicht, wieso du so sehr auf dem Berufsbild der Lehrer herumhackst? Vielleicht kannst du dir noch einmal die Muehe machen mir zu erklaeren, wieso es dir so wichtig ist eine ganze Gruppe so nieder zu machen?

 
4 Antworten:

Re: @einstein-mama

Antwort von einstein-mama am 06.06.2007, 20:51 Uhr

Alles richtig!
Solange Lehrer wie Du ihre vorgegebene Arbeitszeit und den nötigen Idealismus einbringen, habe ich dem gar nicht entgegen zu sprechen.

Leider scheinst Du aber die Ausnahme zu sein (Pisastudie, die beweist dass es wohl nicht so ist).

Uns zeigt eben die Erfahrung, auch die der anderen Eltern, dass Lehrer ihre Aufgaben nicht so ernst sehen.

Wenn Du diese erwähnte Zeit wirklich dazu hernimmst um Korrekturen/Vorbereitungen vorzunehmen, dann stellt sich mir die Frage, warum nicht in der Schule?
Warum zu Hause?
Kein Mensch hat eine Stechuhr zu Hause und da stellt sich schon die Frage wieso Herr Meier aus der 1b um 14 Uhr im Freibad sitzt....

Verstehst Du was ich sagen will?

Was den Beamtenstatus angeht, geb ich Dir völlig recht, mein Mann ist selbst Beamter. Das mit der Beihilfe versteh ich aber nicht. Mein Mann mußte bisher zwar Behandlungen finanz. vorstrecken, muß aber nichts selbst bezahlen, bzw. hat alles restlos erstattet bekommen.

Und noch eine Frage die mich interessiert. Bei unseren bayr. Beamten besteht die 42 Std-Woche, ich weiß nicht wie es in Bremen ist.

Wenn jetzt mein bekannter Lehrer nach dem Unterricht sich bei den Korrekturen ein Bein bricht, gilt das dann als Dienstunfall?
Oder, glaubt ihn einer dass er nur kurz ein Blatt aufheben wollte und dabei umgeknickt ist?

Verstehst Du worauf ich hinaus will?

Mag sein, dass Du wirklich 50 Std. wöchentlich arbeitest. Warum gibt man Dir dann nicht die Möglichkeit dies an Deinem Arbeitsplatz zu tun?

Das wäre für Dich einfacher und für diejenigen, die ich hier eigentlich anprangere ein Schuß ins Knie.

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und noch was

Antwort von einstein-mama am 06.06.2007, 20:55 Uhr

Danke für die Sachlichkeit!

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Re: @einstein-mama

Antwort von happy together am 06.06.2007, 21:21 Uhr

Wenn ich meine Vorbereitungen in der Schule machen sollte, muesste ich dort einen entsprechenden Arbeitsplatz haben, d.h. einen Rechner mit den noetigen Programmen, genug Platz fuer meine Materialien und vor allem Ruhe. Wir haben an der Schule 2 Lehrerzimmer fuer etwa 70 Kollegen. Kannst du dir vorstellen dort konzentriert zu arbeiten?

Ich lebe im Moment noch in den USA und hier hat jeder Lehrer seinen Raum und damit auch einen Arbeitsplatz. Dafuer muessen die Schuler immer von Raum zu Raum wandern.

Wie wuerdest du dir eine Loesung vorstellen?

Wenn die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden gebe ich dir voellig Recht, im Moment sage ich aber es ist mir nur im sehr geringen Umfang moeglich in der Schule meinen Unterricht vorzubereiten, naemlich wenn ich Versuchsaufbauten fuer Physik durchteste.

Mit der Beihilfe scheint es von Bundesland zu Bundesland anders geregelt zu sein. Bremen versucht hier zu sparen und hat alles an die Regelungen fuer Krankenkassen angepasst, einschliesslich der Praxisgebuehr. Die Regelarbeitszeit fuer Beamten liegt zur Zeit hier bei 40,5 Stunden.

Um den Herrn Meier aus der 1 b zu verteidigen, der sitzt vielleicht abends am Schreibtisch wenn er nachmittags im Freibad ist? (Nur ein Scherz, ich weiss ja was du meinst) Ansonsten: wie geschrieben, die Personen, die nur ihren eigenen Vorteil ziehen wollen gibt es in jeder Branche.

Mir ging es einfach darum, dass sehr pauschal verurteilt wurde. Das man darueber aber auch sachlich und normal diskutieren kann, zeigt ja unsere (zumindest bisherige) Diskussion. Bin also sehr gespannt auf deine Antwort.

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kurze Erklaerung

Antwort von happy together am 06.06.2007, 21:26 Uhr

Ich bin in Elternzeit und wir sind fuer zwei Jahre hier drueben, weil mein Mann hier an einem Projekt arbeitet. Im Sommer (oh Schreck, in vier Wochen) ziehen wir wieder zurueck. Ich habe bis zur Geburt meines Sohnes vor 25 Monaten voll gearbeitet und werde nach den Sommerferien mit halber Stundenzahl wieder einsteigen.

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