Fau X schreibt ne Sterbeanzeige

Hi,

naja, deppert an der letzten Party ist halt, dass sie im Grunde ohne den Gastgeber stattfindet. Ich hätte von meinem Abgang auch meine eigenen Vorstellungen, aber ob die dann auch so umgesetzt werden? Sollte ich vielleicht `mal ausformulieren...

Es ist aber schon so, dass bei einem Begräbnis auch Menschen auftauchen
- die auf eine Einladung zum Leichenschmaus geiern (da kenne ich einen, der ist regelrecht berüchtigt dafür...)
- die sich freuen, dass sie einen wenigstens überlebt haben. Motto. Wer zuletzt lacht usw.
- die `mal schauen wollten, was sich die lieben Anverwandten das Begräbnis etc. so haben kosten lassen, ob sie genug trauern und wie sie gekleidet sind
- die jede öffentliche Gelegenheit ergreifen, um dort Leute zu treffen, mit denen sie ansonsten eher weniger Kontakt haben
- die den Verstorbenen zu Lebzeiten haben nach Strich und Faden haben auflaufen lassen und jetzt aus Erbschleichergründen die trauernden Anverwandten mimen und behaupten, alles sei doch ein großes Mißverständnis gewesen

Man achte immer auf die dunklen Sonnenbrillen, die nur kaschieren sollen, dass man eben NICHT geweint hat...

Ich gehe übrigens ganz gezielt zu keinen Beerdigungen mehr, schreibe aber Karten, lege Geld bei und bringe lieber später still und ohne an dem ganzen Schaulaufen teilnehmen zu müssen Blumen auf`s Grab und denke an den Menschen.

Ich finde die Idee gut. Dann kann sie wenigstens den Pharisäer noch lachend die Hand schütteln und vielleicht fangen die dann `mal an, über sich selbst nachzudenken. Jedenfalls bleiben dann im Ernstfalle dort, wo sie hingehören: daheim.

Ich werde erst beerdigt und dann gibt es eine Traueranzeige (wenn überhaupt) und es gibt eine Mitteilung an ein paar jobbedingt wichtige Leute, die über mein Ableben informiert werden müssen, Ende. Wer dann noch kommen will, wenn die Party vorbei ist, der kann ja ein paar Blümchen mitbringen. :-)

LG

Fiammetta