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Geschrieben von Leena am 15.12.2009, 12:17 Uhr

Der gesellschaftliche WERT von verschiedenen Berufen

...so, zumindest habe ich jetzt etwas zu denken, wenn Steuerberater (lt. Artikel ja "Steuerspargehilfen" - wieso muss die arme deutsche Sprache eigentlich immer so misshandelt werden? oder lesen das mehr Leute, wenn es "flapsiger" formuliert ist??) volkswirtschaftlich den größten Schaden anrichten...

Welche Konsequenzen das "für uns als Gesellschaft" haben sollte - mh, ich weiß nicht recht. Der Haken ist ja auch, dass viele "volkswirtschaftlich wertvolle" Jobs im sog. Niedriglohnsektor angesiedelt sind, und gerade in diesem Bereich gehen Arbeitgeber oft dermaßen schäbbig mit ihren Arbeitnehmern um, weil sie genau wissen, sie finden gleich wieder jemanden, der bereit sein muss, für einen Hungerlohn genau dieselbe dreckige Arbeit eben doch zu machen, und "Anlernen" ist in diesem Bereich oft auch kein echtes Problem, da dauert die Ausbildung eben nicht lange und kostet nicht viel. (Trotzdem finde ich es induskutabel, dass man heute als Reinigungsfachkraft, Müllmann oder in einem ähnlichen "volkswirtschaftlich wertvollen" Job auch als Vollzeitkraft gar nicht so viel verdienen kann, um davon einigermaßen eine Familie ernähren zu können. Da läuft doch ganz gewaltig etwas schief - und ich sehe nicht, dass sich daran etwas ändern wird - Begründung s. oben).

Ich kann mir schon gut vorstellen, dass die Autoren der Studie recht haben mit ihrem Argument, "gerade diejenigen Wirtschaftszweige mit den höchsten Einkommen sich nicht an den Kosten beteiligen, die der Gesellschaft tatsächlich durch sie entstehen".

Frage ist allerdings - welche Konsequenzen zieht man daraus?

"Strafsteuern" für Banker-Boni fände ich schon mal keinen schlechten Ansatz, theoretisch. *grins* Oder auch bei Abfindungen für sog. Top-Manager, die ihre Firma erfolgreich gegen die Wand gefahren haben (mehr oder weniger), und damit sie damit aufhören, bekommen sie noch ein paar Millionen als "Trost", während die Mitarbeiter auf Kurzarbeit gesetzt werden und Überstunden schrubben müssen, damit die Millionenabfindung überhaupt bezahlt werden kann.

Generell verstehe ich es allerdings nicht, wie ein einzelner Mensch 0,5 Mio. oder 1 Mio. Euro oder mehr pro Jahr "verdienen" kann (oder Gehaltssprünge von einem Jahr auf das andere von 150 bis 200 % haben kann). Und wenn man sich dann diese Studie anschaut - sollten vielleicht manche Unternehmen ihre Personalpolitik neu überdenken.

Andererseits - generell finde ich es suboptimal, wenn Steuern mal wieder als politisches Lenkungsinstrument genutzt werden - was sie natürlich auch sind, aber in vielen Fällen geht mir diese Steuersubvention schon gewaltig gegen den Strich. Wahrscheinlich allerdings auch deshalb, weil viele dieser "Lenkungsnormen" so sehr deutlich die Handschrift der FDP tragen, die ja immer die "Leistungsträger unserer Gesellschaft" fördern möchte - und das sind dann eben eher die erfolglosen Manager mit der Millionen-Abfindung, die sich anschließend vielleicht als "Unternehmensberater" o.ä. selbständig machen, als die Arbeitnehmerchen, die mit Kurzarbeit und Überstunden die horrenden Management-Kosten wieder "neutralisieren" dürfen... *grummel*

 
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