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Geschrieben von Leewja am 04.09.2015, 10:36 Uhr

auswendiglernen

wilde Diskussion beim elternabend. ...wir sind sehr dafür, dass Dinge auswendiggelernt werden, seien es Gedichte zum Schulen des auswendiglernens und zum entwickeln eines sprachrhythmusgefühls oder sei es das 1x1 oder seien es schlicht englischvokabeln.
wir finden sogar, grausam altmodische Eltern, die wir sind, das wöchentliche Tests dazu angemessen wären.

wir beide haben nämlich die langjährige Erfahrung in Medizin und Jura, dass man ohne auswendiglernen herzlich wenig schafft.

erwartbare gegenhaltung vieler anderer Eltern und der lehrerin:man muss das verstehen und herleiten, auswendiglernens ist Blödsinn für dressierte Affen.

dazu finde ich: das 1x1 kann ich aus dem schlaf gerissen, betrunken oder in den wehen liegend wie aus der Pistole geschossen aufsagen und randomisierte Aufgaben richtig beantworten, und zwar ausschließlich wweil ich es intensiv auswendiggelernt habe.
natürlich muss ich auch verstehen, warum 5x5 25 ist, aber die Antwort kommt nicht durch nachvollziehen, nachrechnen, verstehen, sondern, weil ich sie einfach auswendig WEISS.

die Schichten der haut, die normale turnoverzeit von keratinozyten, die Dosierung von sekukinumab oder die Behandlung eines erysipel habe ich auch auswendig gelernt, damit sie jederzeit, auch nachts um drei abrufbar ist.

ich kann auch nicht 20 englischv okabeln einfach mal mit Sinn und Verstand lesen und verstehen und beherrsche sie dann, sondern ich musste sie auswendiglernen, um sie zu behalten.

kann ja sein, dass alle das anders sehen, vieleicht sind wir da komisch, aber musstet ihr nie auswendiglernen oder haltet ihr das auch für völlig überflüssig?

ist es wirklich sinnvoll, zu erwarten, dass die Kinder das 1x1 jedesmal wieder tatsächlich durchrechnen oder die einzelnen Reihen zumindest im kopf durchgehen, um auf 9x7 zu kommen also 7 14 21 28...usw. denken müssen, anstatt es einfach so zu wissen?

was also haltet ihr von almodischem auswendiglernen?

 
78 Antworten:

Re: auswendiglernen

Antwort von Antje04 am 04.09.2015, 10:42 Uhr

Ja, ich finde das auch ist sehr wichtig. Und sehr viel in der Schule ist doch stures Auswendiglernen von Daten, Fakten und Vokabeln! Das fällt möglicherweise viel leichter, wenn man das Auswendiglernen schon gelernt hat. Jeder hat da ja eine andere Methode.
Putzig, dass sich da gerade die Lehrerin dagegen wehrt.

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Re: auswendiglernen

Antwort von Lauch1 am 04.09.2015, 10:46 Uhr

Ich denke die Mischung machts: nur Auswendiggelerntes reicht für ein Jusstudium nicht. Man muss Gelerntes auch anwenden können.
Hier in Ö ist gerade der erste Jahrgang mit Zentalmatura durch. Und dadurch verändert sich der gesamte Unterricht in den Gymnasien, weil alle Tests standardisiert sind.
Der veränderte D Unterricht, weniger Literatur und Lyrik, mehr Sprachverständnis, wird aber gerade von Germanisten sehr kritisiert.

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Re: auswendiglernen

Antwort von sojamama am 04.09.2015, 10:48 Uhr

Bin da zwiegespalten.

Einerseits finde ich es gut, denn es wird im Leben mehrmals Situationen geben, wo man sich einfach mal was merken muss und auswendig können muss.
Ebenso in der weiteren Schullaufbahn. Vokabeln müssen auch gelernt werden, das 1x1 ... ja, muss man erstmal verstehen, aber dann auch können.
Ein Gedicht ist immer schön, um sowas zu üben finde ich. Auch für ein Referat muss ich einiges auswendig gelernt haben, um die Fakten dann gut rüberzubringen.
Auch im Musikunterricht, Liedtexte z.B. muss ich ja auch können.

Stures auswendig lernen ist sicherlich nicht schön, aber es gibt doch soviele Möglichkeiten, es auch anders zu lernen.
Ich denke da nur an den 1x1 Rap von "junge Dichter und Denker".

melli

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Re: auswendiglernen

Antwort von Fredda am 04.09.2015, 10:49 Uhr

Einmaleins, Gedichte, Lieder, Hauptstädte, Hunderassen, Texte, Musikstücke, in bin Auswendiglernfan.

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Re: auswendiglernen

Antwort von kanja am 04.09.2015, 10:56 Uhr

Ich finde Auswendiglernen gut.

DIe Gedichte in der Grundschule fand ich super, Vokabeln natürlich, gewisse andere Dinge auch, u.a. das 1x1.

Mir und meinen Kindern fiel und fällt Auswendiglernen glücklicherweise relativ leicht. Da kann man auch gut "dafür" sein.

Es gibt halt Leute und Kinder, die tun sich mit Auswendiglernen schwerer. Da mag man dann versucht sein, das als doof abzutun.

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ja, natürlich muss man es auch verstehen

Antwort von Leewja am 04.09.2015, 10:57 Uhr

aber um überhaupt qualifiziert in die Materie einsteigen zu können, sei es Jura, Medizin, literaturwissenschaft oder profikochausbildung....muss man die jeweiligen Grundlagen, die Sprache sozusagen, beherrschen.

ich kann keinem, der sieden, kochen, sauTieren, braten, schmoren und backen nicht unterscheiden kann, beibringen ein sternekoch zu sein.


ich kann Shakespeare nicht verstehen , wenn ich keine Vokabeln kann.

ich kann kein guter Arzt sein, wenn ich bestimmte Dinge, wie Anatomie, Physiologie, etc. nicht kenne.

ein guter Jurist braucht sicher viel Verständnis der Materie, Phantasie und strukturiertes denken, aber er muss eben auch Gesetze und Grundlagen auswendig können, zumindest muss er auswendig wissen, wo er was findet.

und um über Geschichte und gesellschaftsentwickelungen zu sprechen, muss man die bisherigen mensxhheistereignisse einigermaßen einordnen können, zeitlich wie örtlich, und das sind Daten und Fakten. ..die muss man auswendiglernen.

so greift natürlich h eins ins andere....

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Re: auswendiglernen

Antwort von SchwesterRabiata am 04.09.2015, 11:01 Uhr

WENN ich also Kinder habe, denen das leicht fällt, sag ich natürlich auch recht schnell "Find ich gut", wenn ich ein Kind zu Hause habe, was sich abquält dabei, finde ich das weniger gut als Eltern. Vielleicht lasse ich mich dann dazu herab eventuell zuzugeben, daß es notwendig ist, aber gerne mache ich das dann nicht, weil ich ja nicht unbedingt möchte, daß Noten von etwas in die Beurteilungen einfließen, was mein Kind nicht kann und wo es sich sehr, sehr abmühen muß.

Persönlich fände ich, daß man mit diesen Training halt schon früh anfangen sollte, aber nicht unbedingt mit Benotung, kleine Reime und Verse, einfach um das Gedächtnis zu trainieren. Bringt aber nur was, wenn das überall durchgeführt wird, und nicht später in der höheren Schule ein Teil der Kinder da schon Übung haben und einen Vorteil und die anderen dumm gucken, weil sie plötzlich vor der Aufgabe stehen den Erlkönig zu lernen, wo sie doch vorher noch nicht einmal ein Weihnachtsgedicht lernen mußten.
Ich denke auch, man sollte es den Kindern schon schmackhaft machen, man muß nicht dauernd seit 200 Jahren die gleichen Klassiker auswendig lernen lassen (ich erinnere mich, daß meine Mutter schon die gleichen Gedichte konnte, die ich lernen mußte, die Schwalbe vom Eriesee könnten wir vermutlich heute noch im Kanon aufsagen ;-)).


Ich denke, daß Lernen schon unterschiedlich ist.
Finde aber Gedächtnistrainingsübungen an sich sinnvoll, kann aber auch auch nachvollziehen, daß da viele ihre Schwierigkeiten haben, vorallem wenn sie spät damit anfangen, und dann keine Benotung möchten und vorallem Kinder mit Prüfungsangst.. jede Woche ein benoteter Zusatztest? Schwierig.

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Re: ja, natürlich muss man es auch verstehen

Antwort von Lauch1 am 04.09.2015, 11:03 Uhr

Ja klar, und Mediziner und Pharmazeuten müssen mehr auswendig lernen, als Techniker (war zumindest in meiner Studentenheimzeit so).
Aber gerade die klassische D Matura Leseliste, die ich noch hatte (Jahrgang 1974) gibt es heute nicht mehr.

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Re: auswendiglernen

Antwort von Fredda am 04.09.2015, 11:06 Uhr

Ja, aber die alten Balladen sind doch wunderschön.

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von benoten hab ich nix geschrieben!

Antwort von Leewja am 04.09.2015, 11:08 Uhr

einfach eine abfrage, kleines 1x1 montags, 15 englischvokabeln mittwochs, oder so. ein Gedicht 6 bis 8Zeilen alle zwei Wochen.

zum erlernen und üben eben.

das manche Kinder etwas gut können und andere nicht, ist eben so. andere können eben schöner schreiben, besser sachkundereferate vortragen, besser schnell laufen, besser schriftlich dividieren, was weiß ich.

ich halte alle genannten Sachen für sinnvoll, wichtig und erstrebenswert, auch wenn mein kind nicht alle gut kann.

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Re: auswendiglernen

Antwort von Sille74 am 04.09.2015, 11:09 Uhr

Ich selbst kann Auswendiglernen ueberhaupt nicht leiden, bin dementsprechend wenig ausdauernd und schlecht darin. Dennoch: Auswendiglernen muss beim Lernen einfach sein. Es gibt Dinge, die kann man sich nicht irgendwie herleiten, die muss man einfach wissen, sich merken und "stupide" (auswendig) lernen. Oder selbst, wenn man sie sich herleiten koennte, erleichtert es das effektive, zuegige Arbeiten/Vorankommen sehr, wenn man sie einfach so weiss.

Von daher bin ich dafür, dass auch das Auswendiglernen rechtzeitig gelernt/geuebt wird, am bestehen von Anfang an. Das heisst ja nicht (und wäre tatsaechlich aetzend), dass nur noch auswendig gelernt werden soll. Ich bin, wie schon einige Vorschreiberinnen, fuer eine gute Mischung.

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der Titel

Antwort von Morla72 am 04.09.2015, 11:11 Uhr

ist allerdings "John Maynard" und nicht "Die Schwalbe vom Eriesee".
:)

(Das musste jetzt raus, immerhin kann ich das Gedicht auch noch komplett.)

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Re: von benoten hab ich nix geschrieben!

Antwort von SchwesterRabiata am 04.09.2015, 11:12 Uhr

hast Du schonmal ein Kind gesehen, was nach 5 Stunden Vokaln büffelnd vor einem steht, weint und sagt, es bleibt nichts drin?

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Re: auswendiglernen

Antwort von Morla72 am 04.09.2015, 11:13 Uhr

Leewja, die anderen Eltern sind doof. Ganz ehrlich.
Gedichte und Lieder auswendig zu lernen ist sinnvoll und auch etwas schönes, und Dinge wie das 1x1 oder Vokabeln oder unregelmäßige Verben (go-went-gone, take-took-taken) sind einfach notwendig, wie will man die Sprache oder das Rechnen denn sonst lernen?

Ich bin bei Fredda, ich bin auch ein Auswendig-Lern-Fan. (Vor allem Heinz-Erhardt-Gedichte, wobei ich die nicht aktiv gelernt habe sondern einfach oft genug gehört)

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Re: von benoten hab ich nix geschrieben!

Antwort von Morla72 am 04.09.2015, 11:15 Uhr

Ich hab auch schon weinende Kinder im Sportunterricht gesehen, weil sie auch nach langem Üben die gewünschten Zeiten, Höhen, Weiten nicht hinbekommen haben und es trotzdem benotet wurde.

Und: 5 Stunden Vokabeln büffeln am Stück ist kontraproduktiv, da würde ich auch nichts behalten können.

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Re: der Titel

Antwort von SchwesterRabiata am 04.09.2015, 11:16 Uhr

ja, heißt so .... wohl wahr.
Für uns damals normal so eine "Masse" zu lernen, meine Kinder 9. und 6. Klasse mußten sowas noch nicht einmal annährend lernen.
Nur die Jüngere in der 5. hatte in der Grundschule zumindest schon ein paar Sachen von James Krüss z.B. die Weihnachtsmaus, gelernt. War aber die Ausnahme, meine anderen Kindern mußten sowas nicht, da war ein 8-Zeiler schon das äußerste...

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Re: der Titel

Antwort von Morla72 am 04.09.2015, 11:21 Uhr

Sehr schade. Mein Vater hat damals noch die Glocke komplett gelernt, und das war kein Gymnasium...

Es geht viel verloren, wenn die Ansprüche immer niedriger werden.

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Ich schwanke...

Antwort von Leena am 04.09.2015, 11:22 Uhr

Irgendwie schanke ich zwischen "ja, man muss es verstehen und herleiten können" respektive "wissen, wo man es findet", eben eine gewisse Systematik im Kopf haben und sich daran orientieren können, und "ja, manche Dinge muss man einfach auswendig lernen".

Vokabeln muss man (wenn man kein Sprachtalent ist) vermutlich stur "bimsen". Klar, man kann sich jede Menge Eselsbrücken bauen, Kontexte herstellen etc.pp., aber letztlich muss man sie eben können, sonst wird das nichts.

Das 1x1 sollte man, m.E., auch "besoffen im Schlaf" können, zumindest das kleine 1x1, das erleichtert es einem doch selbst, nicht mehr losrechnen zu müssen, sondern es einfach zu wissen.

Auf der anderen Seite - z.B. Gedichte "um des Aufwendiglernens willen" auswendig zu lernen... finde ich jetzt nicht unbedingt lebensnotwendig. Kurze Gedichte ins Kurzzeit-Gedächtnis - okay, schadet bestimmt nichts.
Meine Großeltern konnten übrigens nocht so ziemlich die gesammelte Bandbreite an klassischen deutschen Gedichten zeitlebens auswendig hersagen, vom Erlkönig über die Glocke bis zu Archibald Douglas und was weiß ich... ich kann's nicht mehr. Ein bisschen schade finde ich es - aber nicht so schade, dass ich was daran ändern wollte.

Aber ich erinnere mich immer noch mit Schrecken an meine Grundschulzeit, da mussten wir das Gedicht "Was hat Frau Pumpel eingekauft" von einem Tag zum anderen auswendiglernen, und da war irgendwie so gar nichts, woran man sich irgendwie inhaltlich festhalten und entlanghangeln konnte. Grausam! Meine Eltern sind schließlich mit mir losgezogen und so lange im Karrée um die Felder gewandert, bis ich / wir das Gedicht auswendig konnten. Lang angehalten hat es aber nicht... ;-)


Was hat Frau Pumpel eingekauft?

Sie geht gebückt, sie keucht und schnauft
Ein dicker, prall gefüllter Sack
wippt auf dem Rücken, huckepack.
Sechs Kilometer Hühnerklein,
zwei Schaufeln Muskatellerwein,
zehn Zentimeter Erdbeereis,
ein Hektoliter Puddingreis,
Drei Bogen Zucker, Pfeffer, Salz
und Senf in Tüten ebenfalls.
Und siebzehn Tropfen Räucherlachs
und reizehn Tafeln Bohnerwachs
und zwanzig Röllchen Kräutertee
und fünfzehn Stangen Malzkaffee.
Zwei Literflaschen Sahnequark,
neunzehn Schachteln Tomatenmark,
verschiedene Scheiben Erdnussöl,
und hundert Tuben Weizenmehl.
Vier Löffel Käse, frisch gezapft,
und sieben Ballen Apfelsaft,
und Vollmilch, an die dreißig Pfund,
und Eier, etwa fünfzig Bund.
Und Blütenhonig, sechzehn Stück,
zwölf Dosen eingekochtes Glück
und Zahncreme, vierundzwanzig Paar,
und acht Minuten Kaviar
und ganz am Ende, ganz am Schluss
drei Wochen Schokoladenguss.

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Re: auswendiglernen

Antwort von SchwesterRabiata am 04.09.2015, 11:24 Uhr

Ich finde, daß Du das alles etwas subjektiv und nach Deiner Beschaffenheit siehst.
Gedichte lernen mag für Dich was schönes sein, für viele andere aber nicht. Es gibt ja auch Menschen, die finden Matheformeln toll, kann ich so gar nicht nachvollziehen...
Pauschal zu sagen, daß es was schönes und sinnvolles ist, kannst Du eigentlich nur sagen, daß es für Dich was Schönes ist und für viele, auch nicht für alle, was sinnvolles....

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Re: Ich schwanke...

Antwort von Morla72 am 04.09.2015, 11:26 Uhr

*lach* Leena, das Gedicht ist ja die gereimte Variante von Ich packe meinen Koffer...
DAS hätte ich auch ungern lernen müssen wollen!


Aber: ich finde grundsätzlich gut, Gedichte zu lernen. Es fördert das Sprach- und Rhythmusgefühl, das Gedächtnis wird trainiert und man erhält so, ich nenne es mal, Kulturschätze.

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Re: auswendiglernen

Antwort von Morla72 am 04.09.2015, 11:27 Uhr

Nein, ich sehe es auch für andere Menschen als schön und sinnvoll an.
Gerade wenn man vielleicht nicht das sprachliche Talent ist.

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"Es geht viel verloren, wenn die Ansprüche immer niedriger werden."

Antwort von Leena am 04.09.2015, 11:30 Uhr

Werden die Ansprüche niedriger, oder werden sie einfach anders? Geht wirklich viel verloren, wenn man seine Glocke oder seinen John Maynard nicht mehr auswendig kann?

Meine Großeltern konnten all diese Gedichte auch auswendig, meine Mutter konnte dann auch noch die Weihnachtsmaus etc. dazu... ich habe die Sachen noch gelesen, aber auswendig gelernt habe ich sie nicht mehr. Ich kenn sie, ich kann freudig ein bisschen daraus zitieren, aber fürs ganze Gedicht muss ich nachlesen.

Allerdings kann ich auch nachlesen, viele Gedichte kann ich auch mal Computer nachschlagen, und ich sitze abends hier mit elektrischem Licht und laufendem Computer. Die Zeiten, die mein Großvater noch kannte, wo die Familie abends bei Kerzenschein in der Stube saß und das Töchterlein die Glocke und der älteste Sohn die Odyssee rezitierte, die sind doch eher vorbei...

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich schade finde.

(Und - ja, ich lege schon Wert darauf, dass meine Kinder diese Klassiker zumindest mal gehört haben und etwas damit verbinden, aber sie auswendigzulernen, das steht auf meiner elterlichen Prioritätenliste, ehrlich gesagt, da nicht besonders weit oben.)

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ich unterschreibe hier!

Antwort von stjerne am 04.09.2015, 11:37 Uhr

Ich finde es auch schade, dass meine Kinder so gut wie nie ein Gedicht lernen müssen.

Es gibt immer Kinder, die mit etwas Schwierigkeiten haben. Ich war eine Lusche im Schwimmen und hätte gejubelt, wenn man den Schwimmunterricht abgeschafft hätte. Heute sehe ich das anders.

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Re: auswendiglernen

Antwort von lotte_1753 am 04.09.2015, 11:40 Uhr

Du kennst ja sicher den Witz vom Medizinstudenten, dem Physikstudenten und dem Telefonbuch. Da bist Du beruflich vorbelastet. :-)

Ich bin da etwas gespalten. Eine Fremdsprache ohne Vokabeln funktioniert nicht. Gedichte und Lieder schulen sicherlich das Sprachgefühl und ich finde es gut, dass unsere viel auswendig lernen. Jedes Auswendiglernen schult (wahrscheinlich) auch das Gedächtnis, das ist schon einmal nicht ganz schlecht. (Wobei ich das nur so als Laie denke, keine Ahnung ob es dazu Studien gibt.)

Aber den Sinn das 1x1 auswendig zu lernen sehe ich zum Beispiel nicht, bzw. nur als Krücke wenn das Kind eben nicht schnell genug rechnen kann. Auch in Geschichte, Sozialkunde, Chemie etc. könnte man viel auswendig lernen lassen, allerdings bin ich auch da eher skeptisch.


p.s. bei Jura möchte ich Dir widersprechen. Wenn man das System verstanden hat, braucht es eher wenig Auswendiglernerei. Man muss natürlich (sehr) viel Arbeit investieren, um das System zu verstehen und dann sehr viel Übung im Strukturieren von Fallen unter Prüfungsbedingungen. Das ist aber nicht wirklich Auswendiglernen.

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Re: auswendiglernen

Antwort von SchwesterRabiata am 04.09.2015, 11:42 Uhr

Schmunzel, ich wünschte gerade, Du würdest das mit meinem 16-jährigen Asperger-Autisten Sohn diskutieren, das wäre sicher interessant :-)
Nicht nur, weil er ganz anderer Meinung ist, er diskutiert auch gerne und ausdauernd und ausgesprochen logisch... (zu logisch oft)....

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Re: Ich schwanke...

Antwort von Leena am 04.09.2015, 11:43 Uhr

Ja, ich verstehe das Argument mit dem "fördert das Sprach- und Rhythmusgefühl" und kann's auch nachvollziehen. Definitiv.

Mir geht's ja im Prinzip ähnlich, und meinen "Tobias Knopp" konnte ich auch auswendig, weil ich ihn einfach nur oft genug begeistert gelesen habe - da kamen die richtigen Worte von ganz allein. ;-)

Andererseits sehe ich z.B. bei meinem ältesten Sohn, dass dessen Gehirn anders funktioniert als meins, mit Sprache kämpft er, da hat er irgendwie "kein Ohr für", kein Gefühl. Vokabeln muss er trotzdem stur auswendiglernen, hilft ja nichts, muss ja sein. Aber ich bin doch dankbar, dass ich bisher mit ihm noch kein "Monumentalgedicht" "bimsen" musste... Dafür kann er Mathe und hat ein räumliche Vorstellungsvermögen und einen Orientierungssinn, da bin ich regelmäßig platt. Irgendwelche Koordinaten von irgendwelchen Geo-Caches weiß er im Zweifelsfall auswendig, ohne sie auswendiglernen zu müssen, einfach weil sie glasklar in seinem Kopf rumstehen.

Mein zweiter Sohn ist da wiederum ganz anders, der liebt es, mit Sprache zu spielen, liebt große Ausdrücke, Redewendungen und kann seinen halben Harry Potter auswendig...

Insoweit ergänzen sie sich gut. :-)

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Re: auswendiglernen

Antwort von Lauch1 am 04.09.2015, 11:45 Uhr

Gebe Lotte Recht: Bei Jus hast du immer den Kodex d.h. du musste wissen wo du was findest.

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Re: auswendiglernen

Antwort von Loonis am 04.09.2015, 11:49 Uhr

Da bin ich ganz auf Deiner Seite.
Vokabeln ,1x1 ,Gedichte ...das muss man halt auswendig lernen.
Da brauche ich nichts herleiten ,es muss halt sitzen.
Klar ,geht dem das Verstehen an sich voraus ,aber ich muss es
nun mal auswendig pauken.

Gedichte vergisst man halt wieder ,weil ich dieses ja meist nur
1x auswendig lerne.
Aber das 1x1 brauche ich stets und ständig.Will ich eine Sprache lernen,muss ich d.Vokabeln lernen. Das ist ja ganz logisch.

LG LOonis

PS. Und ich bin Krankenschwester. Die Anatomie konnte ich in der Ausbildung im Schlaf! Alles auf Latein natürl.

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Re: auswendiglernen

Antwort von Loonis am 04.09.2015, 11:49 Uhr

Da bin ich ganz auf Deiner Seite.
Vokabeln ,1x1 ,Gedichte ...das muss man halt auswendig lernen.
Da brauche ich nichts herleiten ,es muss halt sitzen.
Klar ,geht dem das Verstehen an sich voraus ,aber ich muss es
nun mal auswendig pauken.

Gedichte vergisst man halt wieder ,weil ich dieses ja meist nur
1x auswendig lerne.
Aber das 1x1 brauche ich stets und ständig.Will ich eine Sprache lernen,muss ich d.Vokabeln lernen. Das ist ja ganz logisch.

LG LOonis

PS. Und ich bin Krankenschwester. Die Anatomie konnte ich in der Ausbildung im Schlaf! Alles auf Latein natürl.

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Ich hab nur jahrelang neben meinem damalsnochnichtmann gelernt

Antwort von Leewja am 04.09.2015, 11:50 Uhr

und gute güte, hat der viel auswendig gelernt.
dazu kommt der quasibesessene Wille, nicht zu verlieren und sehr gutes umdieeckedenken, so dass er ein ausgesprochen erfolgreicher und guter Anwalt ist, soweit ich es mitbekomme.

aber viel auswendiggelernt hat er definitiv, wahrscheinlich mehr als ich.
oder ich hab halt genug verstanden ;))

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Re: auswendiglernen

Antwort von Leena am 04.09.2015, 11:51 Uhr

Ich glaube, in Sachen Jura bin ich auch eher bei Lotte.

Mehr oder weniger sind Gesetze doch irgendwo "in sich logisch" aufgebaut, und wenn man oft genug damit arbeitet, weiß man doch so grob, wo man suchen muss, ohne genau den Satz, Absatz und Paragraphen auswendiglernen zu müssen. Oder andersrum - Dinge, die man wirklich oft braucht, oder auch gewisse "technische Ausdrücke", automatisiert man im Hirn doch eh... geht mir zumindest so.

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John MAynard war unser STeuermann - aus hielt er, bis er das Ufer gewann...

Antwort von wassermann63 am 04.09.2015, 11:59 Uhr

Ich musste das GEdicht noch auswendig lernen ;-) und für Schiller's Glocke musste die Nebensitzerin ran bim bam..

Allerdings kann ich mich heute, nach über 40 Jahren, nur noch an den ersten Satz erinnern.

Meines Erachtes ist es pure Synapsenverschwendung, wenn man vom bisher praktizierten Erlernen über verschiedene Kanäle (sehen, hören, nach-sprechen, selber machen) einzig und allein auf "vom screen abglotzen" und "mit Fingerspitze drauftupfen oder drüberwischen" übergeht. Das Ergebnis wird sein: digital hervorgerufene geistige Verarmung und direkter Übergang des bisherigen Hirninhaltes auf goggle und Co...

Deswegen bin ich absoluter Fan u.a. von auswendig lernen, zuhören, selber sprechen und vor allem selber tun :-)

LG
JAcky

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Re: Ich hab nur jahrelang neben meinem damalsnochnichtmann gelernt

Antwort von lotte_1753 am 04.09.2015, 12:02 Uhr

Ich kenne auch die Stories von Kommilitoninnen die sich Karteikarten mit Definitionen an den Schminkspiegel geklebt haben und die man nachts wecken konnte und Dir die Definitionen der verschiedenen Theorien zum Wegnahmebegriff wortgetreu vorbeten konnten.

Ich hielt das (und halte es immer noch) für völlig überflüssig. Es schadet nichts, aber die Arbeit und der mögliche Ertrag (in Punkten) stehen in keinem Verhältnis. Die Professoren sagten uns das auch, nur glaubte denen das kaum jemand!

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Anderes Thema: Kritik an der Medizin

Antwort von pflaumenbaum am 04.09.2015, 12:07 Uhr

Vorab: ich bin auch für das Auswendiglernen des 1x1 und auch von Gedichten. Wir fragen im Soziologiestudium auch stur Definitionen ab, die müssen auch auswendig gelernt werden.

Andere Frage: es gibt ja durchaus auch Kritik an der Medizinausbildung, die genau das Auswendiglernen betrifft- nämlich dass Mediziner Studien zu wenig hinterfragen können. Siehst du das auch so?

Und noch etwa: machst du einen Unterschied zwischen lernen und auswendig lernen?

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Unbedingt wichtig!

Antwort von KKM am 04.09.2015, 12:10 Uhr

Klar, man muss es verstanden haben. Aber es ist effektiver, es auswendig zu können.

In der 7. Klasse habe ich meine Tochter gezwungen, die unregelmäßigen Verben zu lernen, bis zum Umfallen.... und ist jetzt die Einzige der Klasse, die das Passiv beherrscht...

Es gibt Dinge, da geht es nicht ohne!

Grammatikalische Elemente der Sprachen und Grundlagen der Mathematik gehören definitiv dazu!

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Re: auswendiglernen

Antwort von Silvia3 am 04.09.2015, 12:10 Uhr

Ohne die anderen Beiträge gelesen zu haben:

Ich stimme Dir vollkommen zu. Es gibt ein Grundwissen, das man auswendig beherrschen muss, dazu gehören mindestens das kleine 1x1, Vokabeln, auf dem Gymnasium auch das Wissen, was ein Plusquamperfekt ist usw. Ein Grundwissen an geschichtlichen Daten, Hauptstädten, berühmten Persönlichkeiten und vielleicht das eine oder andere Gedicht sollte auch vorhanden sein.

Gerade in Mathematik stelle ich bei meinen Damen immer wieder fest, dass sie das 1x1 nicht beherrschen, was dann zu erstaunlichen Fehlern führt. Ihn mangelt es dadurch m.E. auch an einem Grundverständnis für Zahlen. In ihren Noten spiegelt sich das meist nicht wieder (ach, da habe mich mich verrechnet, gab aber nur einen Punkt Abzug, weil ich danach richtig weitergerechnet habe - sie hatte mal eben um zwei Kommastellen daneben gelegen und es nicht gemerkt), aber im Alltag merkt man es, wenn sie Preise nicht im Kopf addieren können, aber auch nicht merken, wenn sie sich auf dem Handy-Taschenrechner vertippt haben.

Meine große will Jura studieren. Bin mal gespannt, wie sie das werden soll, denn auswendig lernen hat sie nie gelernt.

Wenn ich darauf hinweise, dass das Gehirn trainiert sein will, heißt es nur, wieso, wenn ich was wissen will, google ich. Das muss man heute nicht mehr wissen, Du bist ja so von gestern!

Silvia

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"Er hat uns gerettet, er trägt die Kron', er starb für uns, uns're Liebe sein Lohn!"

Antwort von Strudelteigteilchen am 04.09.2015, 12:16 Uhr

Ich bekomme zwar nicht mehr den ganzen John Maynard hin, aber doch noch ein paar größere Brocken,. Das gleiche gilt für die Glocke. Den Erlkönig bekomme ich komplett hin, aber den haben wir auch damals im Schulchor gesungen, außerdem hat KindKlein den letztes Schuljahr lernen müssen.

Ich finde Auswendiglernen nicht sinnlos, und manche Sachen MUSS man einfach auswendig können. KindKlein mußte das leidvoll erfahren, weil er das Einmaleins nicht auswendig konnte und die Malfolgen immer gerechnet hat. In der Grundschule ging das noch, aber im Gym hat ihm das dann das Genick gebrochen, weil er bei Proben und Exen nicht fertig wurde. Da hat er es endlich eingesehen und gepaukt.

Man kann darüber diskutieren, was auswendig gelernt werden soll und wie viel. Ich finde es durchaus kritisch, daß das bayerische Abitur im Vergleich zu meinem Hamburger Abi sehr auswendig-lern-lastig ist. Aber gar nichts auswendig lernen ist mMn auch nicht der richtige Weg.

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Re: auswendiglernen

Antwort von lotte_1753 am 04.09.2015, 12:19 Uhr

Wobei es ja eher um Definitionen und Aufbauschemata geht. Es setzt sich ja niemand hin, und lernt § 242 StGB auswendig. Obwohl, mal versuchen: Wer einem anderen eine bewegliche Sache in der Absicht wegnimmt, sich diese zuzueignen wird mit [...] bestraft. Das ist nun aber wirklich (nach 15 Jahren) der Automatismus.

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Mein Studium ist ja urlange her

Antwort von Leewja am 04.09.2015, 12:21 Uhr

und da war zum teil die Kritik berechtigt.
unsere aktuellen pJ Studenten haben offensichtlich ein umfassenderes medizinverständnis bekommen, problem orientiertes lernen ist da eine sache, mehr praktisches schon im Studium. scheint gut zu funktionieren.

und ja, natürlich ist lernen was anderes, als auswendiglernen, beim einmaleins und Vokabeln ist es noch mehr nur auswendig, als sinnerfasend, klar.

aber es gibt Dinge, die man eben im Schlaf herben kann. dass man trotzdem das große ganze sehen muss, den Menschen und nicht nur die laborwerte, die tiefen des seelischen eiflusses, dass man herzlich, freundlich, zugewandt sein uss. ..ssein ussteht aalles außer Frage.

trotzdem nützt einem ein noch so menschlicher freundlicher Arzt nicht, der im Notfall nicht auswendig weiß, wieviel Adrenalin man wie verdünnt wohin spritzt....oder der spontan nicht auswendig weiß, wo der trigeminus verläuft und ihn durchschneidet. dann hängt deine Augenbrauen wie bei Karl Dall und der Typ kann sich seine Freundlichkeit sonstwohin schieben....

hm...über die juristerei mag ich mich nicht streiten...ich glaube, gewisse Definitionen, Grundsätze und auch gesetzesstellen auswendig zu können, schadet nicht....mein mann regt sich aber auch regelmäßig auf über Kollegen und v.a. Richter, die sich im öffentlichen recht oder wo auch mmer "nicht auskennen" ;)

aber da seid ihr mehr drin und näher dran als ich. Er macht sein Ding ausgesprochen erfolgreich und er hatte 8 Karteikästen mit auswendiggelernten Geschichten da stehen. ...zumindest für ihn hat es funktioniert.

meine Schwester schreibt ihre Doktorarbeit über Bob Dylan in vergleichenden kulturwisschaschaften..die weiß ganz erstaunliche unmengenseltsamer Dinge auswendig....da schnalle ich völlig ab. also, auch in den Schön geistigen fächern scheint es nicht ohne zu gehen....

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Re: Mein Studium ist ja urlange her

Antwort von Maxikid am 04.09.2015, 12:26 Uhr

Mein Mann hat auch so fast jeden Paragraphen im Kopf und kann ihn runter sabbeln. Ich habe ihn kennen gelernt, da war ich kurz vor dem 2. Examen und hatte aber schon eine eigene Firma.

LG maxikid

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Re: Mein Studium ist ja urlange her

Antwort von Maxikid am 04.09.2015, 12:27 Uhr

Wollte noch sagen, dass er dann immer in meiner Küche sich vorbereitet hat. So gut es eben ging, wenn man sich gerade frisch verliebt hat. LG maxikid

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gnihihi

Antwort von Morla72 am 04.09.2015, 12:32 Uhr

Da wurden sicher ganz andere Sachen "vorbereitet".

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Re: auswendiglernen

Antwort von Isa2012 am 04.09.2015, 12:32 Uhr

Ich habe eine Ausbildung im medizinischem Bereich gemacht und musste ach viel auswendiglernen.
Wie ist die Haut aufgebaut?
Zellwachstum
Blutdruckwerte (Normwerte usw)
Bestandteile Blut
Infektionskrankheiten
Impfgeschichten usw
Mir bringt es nichts zu verstehen wie die Grundimmuniesierung ist,ich muss das auswendig lernen um das so wiedergeben zu können.
Ich habe auch sehr darauf geachtet dass das 1x1 von Tochter immer wieder gelernt wurde und weiß dass viele Eltern dass nicht so regelmäßig gemacht haben.
Das ist mir relativ egal.Ich konnte immer gut auswendig lernen und habe so meine Ausbildung sehr gut absolvieren können.
Hätte ich in meiner Schulzeit dieses nicht gelernt wäre es mir mit Sicherheit schwerer gefallen.
Und so ist es ja bekanntlich in vielen Branchen.
Ich denke nicht dass es einem Kind schadet,wenn es gelernt hat auswendig zu lernen.
Dass es keinen Sinn macht grundsätzlich den Stoff nicht zu verstehen und alles auswendig lernen zu wollen,denke ich ist klar.

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Re: auswendiglernen

Antwort von lotte_1753 am 04.09.2015, 12:40 Uhr

Im Grunde ist eine Frage der effektiven Verwendung von knappen Ressourcen. Ich habe soundsoviel Unterrichtszeit und soundsoviel Lernzeit zur Verfügung. Ist es da sinnvoll, diese zur Verfügung stehende Zeit mit dem Lernen der Bürgschaft zu verbringen? Die Kompetenz "freier Vortrag" die auch mit dem Gedichte rezitieren geübt werden sollte, wird heute mit Referaten gefüllt, die deutlich früher verlangt werden als zu meiner Zeit. Die Kompetenz "mit klassischen Zitaten glänzen" braucht es heute auch eher weniger.

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Re: auswendiglernen

Antwort von Leena am 04.09.2015, 12:44 Uhr

Ich schaue dann eher die Leute groß an und rufe laut aus: Das sind aber Lebenshaltungskosten nach § 12 Nr. 1, die können Sie nicht abziehen! Oder - da greift aber das Zufluss-Abfluss-Prinzip nach § 11 Abs. 1, das müssen Sie anders zurechnen! Wahlweise - da besteht aber keine Beschwer, § 350 AO!

Ist aber alles nichts, was ich mal getreulich auswendig gelernt hätte, ich brauch's nur einfach so oft, das es eben besagter Automatismus ist... :-)

Die Aufbauschemata im Steuerrecht sind allerdings, zugegebenermaßen, vergleichsweise überschaubar. Und ich darf mich gleich auf die jeweiligen "Knackpunkte" stürzen und muss nicht bei Steuerpflicht und Wohnort im Sinne der AO anfangen, wenn man über Steuerbefreiungen für Nachtarbeit streitet.

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Re: auswendiglernen

Antwort von DecafLofat am 04.09.2015, 12:44 Uhr

es gibt solche und solche themen... manche eigenen sich fürs auswendigernen (einmaleins, gedichte...) andere weniger.
ich selbst liebe es gedichte auswendig zu lernen, kann dir willkommen und abschied von goethe noch immer komplett aufsagen, gelernt habe ich es in der zehnten klasse, das war vor geschmeidigen neunzehn jahren... den panther von rilke hingegen habe ich vergessen, nachdem ich ihn (wahrscheinlich im gleichen schuljahr) lernen musste.
als ich für den fachwirt lernte, gab es so einiges, dass mir total uninteressant erschien, so dass ich es einfach auswendig lernte, auch weil ich wusste, wie in etwa die prüfungsfrage zu dem thema (sofern sie denn kommt... alte prüfungsbogen waren dazu anhaltspunkte) formuliert sein würde. die prüfung habe ich bestanden, ziemlich gut sogar, aber das war reines bulemie-lernen,einmal rein damit, dann ausgekotzt, wenig verinnerlicht. am interessantesten war für mich in der ganzen zeit noch der themenkomplex "führung" und die ganzen psychologischen hintergründe, ansichten, spielereien dazu, sowie VWL. aber alles was dann zu fachidiotisch wurde, fand ich irre zäh... ich meine, es reicht mir im alltag wenn ich weiß wo ich es in etwa nachschlagen kann, nicht alles muß aus der pistole geschossen kommen.
wie die curriculae der schulen en dateil so aussehen, weiß ich selbst erst in zwei wochen aus eigener erfahrung, da wird ein ältester eingeschult. aber soweit ich mich erinnere, ist dein sohn nur knapp älter als meiner... meiner würde mir den vogel zeigen, wenn ich von ihm verlangte, etwas "auswendig zu lernen". hingegen, seine CDs die er hört (benjamin, hexe lili, diverse kinderlieder CDs) kann er auswendig mitsprechen und -singen.
das entspricht doch auch dem, was dir vorschwebt, oder?
reines "wissen" auswendiglernen wird schon noch früh genug kommen, spätestens beim 1&1, oder?
und wenn es dir so wichtig ist, warum nimmst du dir mit deinem sohn nicht 1x/woche selbst einen text vor?

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Gedichte dürfen wir gern drüber streiten

Antwort von Leewja am 04.09.2015, 12:51 Uhr

aber 1x1 muss sein, finde ich.

und tatsächlich habe ich den Anspruch, das gewisse Dinge in der schule zumindest eingefordert werden, zuhause auswendig lernen tun wir ja.

es fehlt, irgendwer schrubben es, eben später sonst am Grundschutz, auf dem allerlei aufbaut.iaufbaut.ist doch schade.

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Ist doch eigentlich ganz klar

Antwort von maleja am 04.09.2015, 12:51 Uhr

Manche Dinge lernt man am besten auswendig, manche lernt man am besten durch verstehen.
Das hat doch nichts mit altmodisch oder modern zu tun.

Ok. Bei den Hauptstädten wäre ich als Mutter doch auch gegen das Auswendiglernen. Da fände ich Lernen durch Erleben viel sinnvoller....

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Die Kompetenz "mit klassischen Zitaten glänzen" braucht es heute auch eher weniger.

Antwort von Leena am 04.09.2015, 12:54 Uhr

Ja, aber - je nach Typ - kann sich darin auch ein Stück Unterhaltung und Lebensqualität ausdrücken.

Ich liebe es, mir mit meinem Mann zu bestimmten Schlagworten Zitate um die Ohren zu hauen. Oder, wahlweise, zu einem bestimmten Schlagwort jede Menge Liedtexte o.ä. "umzudichten".

Wir hatten z.B. letztens einmal Läuse bei dem einen Nachwuchs (bäh, igitt, pfui deibel!) und haben dann eine halbe Autofahrt mit wachsender Begeisterung damit verbracht, Songtexte "anzupassen" (von "Laus Me Baby One More Time" über "Be sure to wear some Läuse in your hair" bis zu "10 kleine Läuselein"). Total sinnfrei, klar - aber wir hatten (nach der Anti-Laus-Großaktion) unseren Spaß! :-)

Braucht man nur Dinge, die man wirklich unbedingt "braucht"..?

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Lotte

Antwort von maleja am 04.09.2015, 12:54 Uhr

Wie geht der Witz???

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Re: Die Kompetenz "mit klassischen Zitaten glänzen" braucht es heute auch eher weniger.

Antwort von Morla72 am 04.09.2015, 12:59 Uhr

Zumal man mit klassischen Zitaten durchaus auch mal bei "Wer wird Millionär" mal die halbe Million abräumen kann.

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maleja

Antwort von DecafLofat am 04.09.2015, 13:01 Uhr

die hauptstädte der bundesländer waren bei mir z B eine frage im einstellungstest für mein ausbildungsunternehmen. hatte sich damals rumgesprochen, hat man sie halt gelernt. kennen durch bereisen wäre uaf die schnelle damals also keine option gewesen, und ich wllte den test schon gerne bestehen damals.

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Re: Gedichte dürfen wir gern drüber streiten

Antwort von DecafLofat am 04.09.2015, 13:04 Uhr

wie gesagt, wie es derzeit so ist, weiß ich ja erst in 10 tagen...
das schreiben nach gehör z B werde ich nicht praktizieren, meinem sohn bringe ich das schreiben zur not zusätzlich selsbt bei, ich kenne genug fälle wo die mütter von 3. oder gar 4. klässlern verzweifeln weil die kinder noch immer nicht wissen, wie manche worte richtig geschrieben werden...
und das 1x1 wird heutzutage nicht mehr auswendig-gelernt? bei uns zu hause dann ganz sicher.
und ich hatte in der 10. zwei lehrer (geschichte und chemie), die haben am anfang JEDER stunde 3-4 schüler abgefragt zur vorherigen stunde. und das waren die fächer, in denen unsere klasse echt nen super schnitt hatte. man hat einfach die vorherige stunde wiederholt, so für sich.

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Re: Lotte

Antwort von lotte_1753 am 04.09.2015, 13:06 Uhr

Eine Physikstudentin und eien Medizinstudentin bekommen die Aufgabe, das Telefonbuch auswendig zu lernen. Die Physikstudentin fragt "warum?", die Medizinstudentin fragt "bis wann?".

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decaf

Antwort von maleja am 04.09.2015, 13:06 Uhr

Das war ja eigentlich nicht wirklich ernst gemeint von mir. War das denn nicht ersichtlich???

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Re: Lotte

Antwort von maleja am 04.09.2015, 13:07 Uhr

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Re: Lotte

Antwort von maleja am 04.09.2015, 13:09 Uhr

Musste ich gleich mal meinem im-moment-fürs-staatsexamen-auswendiglernenden medizinstudentensohn schicken...

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ups!

Antwort von DecafLofat am 04.09.2015, 13:11 Uhr

kann ich mich damit rausreden dass ich etwas unter strom stehe und heir gerade nur auf die schnelle zerstreuung suche?
meine tage sind z zt recht... puh... mir fehlt das wort.
ich lebe unter dauerbeschallung eines siebenjährigen der sich SO langweilt dass seine geschwister von 8.30 bis 11.45 im KiGa sind und sich so schlecht alleine beschäftigen kann (will?) - ständig geister er mir als schatten hinterher... heute hab ich erst gar nciht versucht irgendwas zu schaffen sondenr wir haben de nvrmittag über taufkerzen (wir machen ne großtaufe in zwei wochen...) gebastelt udn er redet wirklcih SO VIEL! gescheites zeug, wirres zeug, süßes zeug, aber eben einfach VIEL! durchzug fällt mri da schwer... nachmittags trage cih öfter oropax, da sind die kleinen dann oft miteinander beschäftigt und ich klinke mich zumidnst eteas aus, akustisch (schlimme, laute sachen hört man dennoch....) aber gerade hab ich so nen punkt erreicht... puh.
dorry, da fiel mir deine ironie nicht so direkt ins auge. v a weil ich das mti den hauptstädten ja eben selbst so wissen musste...

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Ganz deiner Meinung!!

Antwort von und am 04.09.2015, 13:13 Uhr

...und das sage ich als Mathematikerin - wo Mathe doch DAS Fach per se ist, von dem behauptet wird, man könne es nicht auswendig lernen, sondern es müsse alles "verstanden" und "hergeleitet" werden.

Mathematikstudium ist Auswendiglernen pur! Wer eine Matheklausur bestehen will, muss folgendes AUSWENDIG können: Definition, Satz, Beweis. Definition, Satz, Beweis. Definition, Satz, Beweis. Und das hundertfach. Dazu sämtliche schematischen Rechenverfahren. Der dabei erforderliche Grad des Verstehen- und Anwendenkönnens beschränkt sich auf den einer Hausfrau oder eines Grundschulkindes. Der Gauß-Algorithmus beispielsweise lässt sich jedem pfiffigen Viertklässler beibringen, sofern er das 1x1 kann - auswendig - wohlgemerkt. Auch das Rechnen mit komplexen Zahlen habe ich schonmal einem Grundschulkind beigebracht.
Das echte, tiefere Verständnis für Zusammenhänge (die man nicht in der Vorlesung serviert bekommen hat, sondern auf die man irgendwann von selber kommt), kommt erst viel viel später! Auswendig gelernte Fakten sind die Basis, ja ein essentieller Grundpfeiler für späteres, echtes Verstehen.

Im Studium wird man als allererstes mal mit aller Härte mit dem Auswendiglernen konfrontiert. Zumindest jeder, der ein sogenanntes "hartes" Fach studiert hat, wird das bestätigen.
Allein Sozialpädagogen vielleicht nicht....

Ich sehe die allgemeine Tendenz des Schlechtmachens des Auswendiglernens in den Schulen ebenfalls sehr kritisch und als eine massive Herabsenkung des Lernniveaus an.
Was ich dagegen tue - zu Hause dagegensteuern, von Kleinkindalter an. Meine Kinder haben den Spaß am Auswendiglernen mit der Muttermilch eingesogen. Die haben Kindergedichte auswendiggelernt, ohne dass sie es gemerkt haben.

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1x1

Antwort von lotte_1753 am 04.09.2015, 13:21 Uhr

Ich habe die Diskussion jetzt das dritte Mal zu Hause, bin also in Übung (und hier ist noch Sommerloch). Wenn ich das Kind "zwinge" Lösungswege zu finden für die Rechnung 6*9, also zum Beispiel 6*10-6 DANN trainiere ich das Zahlenverständnis. Dann merkt das Kind auch, dass es nicht so gerne abzieht, also macht man es das über das addieren. Man weiss 6*6 und addierst dann 12 und 6. Mein zweiter Sohn macht etwas völlig abstruses, aber er kommt damit schnell zum richtigen Ergebnis. Diese ganze Übung fehlt, wenn ich stumpf auswendig lernen soll, dass das 54 ist. Das ist mir deutlich wichtiger, als dann irgendwann bei sinnlosen Schnellrechentests ein paar Punkte weniger zu haben.

Unser Kompromiss ist, dass die Kinder zuerst nach meiner Methode herleiten müssen (Quadratzahlen und 7er-Reihe auswendig, der Rest wird gerechnet) und sie es dann, wenn es nicht schnell genug gehen sollte, auswendig lernen müssen.

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Re: Ganz deiner Meinung!!

Antwort von lotte_1753 am 04.09.2015, 13:29 Uhr

Gimme a break!

Es schmeichelt Dir vielleicht, dass Du so schlau bist, dass Du das Mathematikstudium so einfach fandest, dass es "jede Hausfrau oder ein Grundschulkind" kann (wobei ich nicht weiss, was das mit der Hausfrau soll). Also ich muss sagen, ich bin schreiend vor der Mathematik weggerannt, weil ich die Lineare Algebra und Analysis-Vorlesungen intellektuell nicht verstanden habe.

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lineare Algebra und Analysis waren im VWL-Studium noch rechnen, da War noch

Antwort von Silke11 am 04.09.2015, 13:54 Uhr

Nichts mit Beweisen, der "reinen" Mathematik. Das war locker.

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Das 1×1 sollte selbst in der Grunschuldig meines Sohns, über deren niedrigen

Antwort von Silke11 am 04.09.2015, 14:00 Uhr

Anspruch und deren unterirdisches Niveau ich ja desöfterern geklagt habe, auswendig gelernt ("automatisiert") werden. Finde ich auch sinnvoll, genauso wie Vokabeln, lateinische Formen (ohne das geht es im LateinUnterricht m.E. gar nicht).

Juristen müssen aber keine Gesetze auswendig lernen, irgendwann kann man es halt bei manChen Paragraphen, weil man sie so oft prüft oder anwendet.

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ich musste in der 5. Klasse auch noch die Reihen des großen 1x1 lernen, mein

Antwort von Silke11 am 04.09.2015, 14:07 Uhr

Sohn aber leider nicht mehr.

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Wie furchtbar, würde man manche Dinge nicht auswendig wissen.

Antwort von Petra28 am 04.09.2015, 14:07 Uhr

Im Sinne von "automatisiert wissen oder können". Wer erinnert sich nicht an seine ersten Fahrstunden, als man eben noch nicht automatisiert konnte, wie das mit der Kupplung, dem Gas und der Schaltung funktioniert. Es ist auch blöd, beim Klavierspielen die Noten nicht auswendig zu können (es sei denn, man ist irgendein musikalisches Genie, das nach Gehör nachspielen kann). Und ja, es ist einfach super praktisch, das Einmaleins auswendig zu können, weil ich damit viel Zeit spare, die ich für die Lösung des Problems verwenden kann (z.B. habe ich genug Geld dabei?) und eben nicht für die Rechnung an sich. Mein Sohn lernt gerade, dass es super praktisch ist, gewisse englische Schlüsselsätze auswendig zu können, weil man darüber gleich mehrere Vokabeln drin verpackt hat, die man anderweitig wieder einsetzen kann.

Kurz: Manche Dinge sollte man automatisiert abrufen können.

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Kommt drauf an

Antwort von Johanna3 am 04.09.2015, 14:26 Uhr

Wir mussten oft Gedichte auswendig lernen, was mir zwar nicht schwerfiel, mir der Sinn aber nicht wirklich einleuchtete - auch heute noch nicht.

Anders sehe ich es mit Vokabeln oder bestimmten Merksätzen u.ä.

Ich fand es als Schülerin schöner, wenn Klassenarbeiten häufig geschrieben wurden. Das gab einem auch eher die Möglichkeit eine verpatzte Klausur auszugleichen. Was bei zwei Klassenarbeiten pro Halbjahr anders aussieht.

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Re: lineare Algebra und Analysis waren im VWL-Studium noch rechnen, da War noch

Antwort von lotte_1753 am 04.09.2015, 15:14 Uhr

Mathe auf Diplom ist schon heftig. Alle Übungen waren Beweise, ab der ersten Woche. Ich kann schon rechnen, aber das war klar über meinem Niveau.

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Re: "Er hat uns gerettet, er trägt die Kron', er starb für uns, uns're Liebe sein Lohn!"

Antwort von SchwesterRabiata am 04.09.2015, 15:43 Uhr

nunja, wenn wir mal noch weiter denken. Erstmal lernt man das Einmaleins, oder eben nicht, man rechnet sich durch die Grundschule, in der nächsten Schule dann das erwachen, erstmal entweder Freude, weil man es kann, oder böses Erwachen, weil nicht. Und 3 Jahre später gibts einen 100 Euro Taschenrechner und keinen interessierts mehr ob man das Einmaleins beherrscht oder nicht...

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Re: "Er hat uns gerettet, er trägt die Kron', er starb für uns, uns're Liebe sein Lohn!"

Antwort von Petra28 am 04.09.2015, 16:05 Uhr

Doch, zum Tag der offen Tür, wenn der betreffende Schüler aus dem Mathe-Leistungskurs dann nicht ausrechnen kann, wie viel Rückgeld es auf einen 10 Euro-Schein gibt, bei 6 bestellten Keksen zu je 70 Cent...

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... und der Biochemie-Student fragt ...

Antwort von Sille74 am 04.09.2015, 16:21 Uhr

... "Ist das alles?"

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Re: auswendiglernen

Antwort von Sille74 am 04.09.2015, 16:29 Uhr

Ja, finde ich auch: bei Jura muss man gar nicht sooo furchtbar viel auswendig lernen, zumindest weniger als landlaeufig so gedachtwird. Mir war's aber trotzdem fast schon zu viel (s.o.) ... Bestimmt ist deshalb lediglich ein halbwegs akzeptables (erstes) und ein ordentliches (zweites) Examen herausgekommen, aber nichts Besonderes ... ;-))

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Decaf,,,

Antwort von Leena am 04.09.2015, 16:35 Uhr

Nimm Dir bitte nicht zu viel vor, und rede erst einmal mit der Lehrerin!

Gerade was das Schreiben nach "Anlaut-Tabelle" betrifft (oder bringe ich da jetzt als Laie komplett alle Begriffe durcheinander..?)... mit dem richtigen Lehrer und dem richtigen Kind kann das wunderbar klappen, auch (und gerade), wenn man als Eltern nicht reinredet - ist zumindest meine Erfahrung!

Kind3 hat ja mit "Schreiben nach Gehör" samt Anlaut-Tabelle schreiben gelernt, und war von Anfang an mit so viel Spaß und Begeisterung dabei, seine eigenen Geschichten zu schreiben... ihn da mit Rechtschreibung "aufzuhalten", hätte ihn jedenfalls nur frustriert. Und vom Schreiben ist er ans Lesen gekommen, er kann begeistert Bücher verschlingen und liest wirklich gerne und viel. Rechtschreibprobleme hat er jedenfalls nicht, ich schiebe es mal darauf, dass er so gerne liest und irgendwann dann einfach auch weiß, wie die Worte richtig aussehen.

Ich war zu Anfang ja extrem skeptisch und hätte mir die Klasse für mein Kind auch nicht ausgesucht - aber jetzt, nach der Grundschule, weiß ich, was für ein Glück wir damit hatten!

Es passt sicherlich nicht für alle Kinder - aber für ihn hat es gepasst. Wie Faust aufs Auge.

Lass die Schule doch erstmal auf Euch zukommen...

LG, L.

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Re: Ganz deiner Meinung!!

Antwort von Sille74 am 04.09.2015, 16:38 Uhr

Deswegen hast Du ja dann Jura studiert. Dafür ist, wie jeder weiß, Intelligenz nicht hinderlich ...

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Re: auswendiglernen

Antwort von wolke76 am 04.09.2015, 17:00 Uhr

Bin ganz bei dir und Fredda.

Anbei sei die Bemerkung erlaubt, dass die "alten" Gedichte und Lieder auch zur Kultur des in letzter Zeit bei vielen so hochgehaltenen Abendlandes gehören. Komisch, lernen will sie keiner mehr...

Ich bin absolut dafür! Und wenn es nur dafür ist, sich in schlaflosen Nächten dann doch noch in den Schlaf zu rezitieren... ;-)

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Mathe und Auswendiglernen...

Antwort von Leena am 04.09.2015, 17:10 Uhr

Ich hab mal meinen Mann gefragt, der selbst Mathematiker ist... er schaute sehr groß, schüttelte drei Mal den Kopf und meinte schließlich, natürlich muss man auch mal was lernen, aber... nee, "Auswendiglernen pur" wäre das Mathematikstudium definitiv nicht.

Offenbar gehen auch bei Mathematik die Auffassungen, wie viel man inhaltlich herleiten kann und wie viel man stur auswendiglernen muss, sehr auseinander.

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Re: auswendiglernen

Antwort von Badefrosch am 04.09.2015, 17:46 Uhr

Also ich find Daten, Fakten und Vokabeln (speziell in der ersten Sprache) müssen auswendig gelernt werden.
Vokabeln in einer weiteren Fremdsprache können ggf. hergeleitet werden, z.B. das englische "recommend" in anderen Sprachen, recomendre, recomendare

Grundsätze Mathe, Physik und Chemie müssen auch erst mal auswendig gelernt werden, sowas wie Formeln. Durch Übung kann man dann einiges herleiten, man muss aber wissen wie !

Gedichte fjnde ich schön, aber überflüssig zum auswendig lernen.

Wichtig ist, dass Kinder das lernen lernen. Lerntechniken, wie kann ich etwas lernen, dasd es im Kopf bleibt, Eselsbrücken usw.

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Re: Mathe und Auswendiglernen...

Antwort von lotte_1753 am 04.09.2015, 18:28 Uhr

Ich glaube, die Meinungen hierzu gehen nur dann auseinander, wenn man erwähnen möchte, dass man das Studium so beiläufig nebenher gemacht hat, weil es so simpel ist. Ist eigentlich blöd, weil ich und sicher viele andere auch allen, die ein Mathestudium mit Diplom angeschlossen haben, echt Bewunderung entgegenbringe.

(Jura ist ein bisschen speziell, weil die Examensnote so überaus wichtig ist und da viel Angst mitspielt, man könne irgendwo eine viertel Note verlieren, und dann steht da nicht die 9 sondern nur die 8,75 - oder man fällt durch. Also geht man zum Repetitor und frisst alles in sich rein. Ist ein perverses System, auch heute schaue ich bei deutschen Juristen zuerst auf die Note bei Bewerbungen und steht da 6 oder 7, dann muss da ne ganze Menge mehr kommen - und ich bin in dieser Beziehung noch recht liberal.)

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Re: Mathe und Auswendiglernen...

Antwort von Leena am 04.09.2015, 19:32 Uhr

Nein, von "so simpel" habe ich nicht gesprochen. Gerade Mathe ist doch ein Fach, bei dem viele denken, wenn sie in der Schule in Mathe-Leistung gut waren, reicht das... ist aber offensichtlich nicht so. Und gerade dann reicht "Auswendiglernen" anscheinend auch nicht unbedingt.

Was anderes wollte ich damit nicht sagen. :-)

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