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Geschrieben von Benedikte am 19.06.2011, 11:23 Uhr

Alba-mums net- GB in der Finanzkrise- Deine Worte zur Diskussionskultur

http://www.zeit.de/2011/25/Grossbritannien

Hallo Alba,
wocnetags lese ich die aktuelle Wochenzeitung- und sonnntags die Zeit.

Der Beitrag dort handelt zwar in erster Linie von der Finanzkrise in GB, darüberhinaus sagt er aber viel zur Diskussionskultur im dortigen Forum- und zwar ziemlich genau das, was Du auch öfter fallen liessest.

Benedikte

 
5 Antworten:

Re: Alba-mums net- GB in der Finanzkrise- Deine Worte zur Diskussionskultur

Antwort von Alba am 19.06.2011, 13:10 Uhr

Hallo Benedikte,
danke fuer den Link. Lustig, dass mumsnet jetzt auch in den deutschen Medien zitiert wird. In GB ist mumsnet mittlerweilen weit ueber den eigentlichen Benutzerkreis hinaus bekannt. Mumsnet ist zu gleich die witzigste und die furchteinfloessenste Gruppe Frauen (und recht viele Maenner, Herr Alba ua) die ich im Internet kenne.
Ich habe mich schon oft gefragt warum dort so anders diskutiert wird. Zum einen hat es sehr viel mehr Mitglieder und das Format ist anders (und unterstuetzt Diskussionen besser imo). Zum Teil liegt es sicher auch daran, dass MN mit Justine+Carrie (den Gruenderinnen) Leute am Steuer hat deren Namen mit MN verbunden ist. Die beiden greifen schon mal ein wenn es ausufert und engagieren sich sehr den Mitgliedern was zu bieten. All die webchats von MN haben immer sehr hochrangige Gaeste, von Politikern ueber Schrifsteller, Schauspieler, campaigners jeder colour...es gab sogar mal einen fiktionalen Charakter, Miss Rabbit von Peppa Pig.
Aber es liegt bestimmt nicht alleine am Format. Wenn ich zB im Spiegel bei den Foren reinschaue sehe ich oft die gleichen Diskussionsmuster wie hier. Ich fuehle mich dann oft sehr fremd.
Jetzt kommt hier aber endlich mal die Sonne durch (wir hatten einen miserablen Fruehling) und Albas gehen jetzt radfahren bevor der Regen und Sturm wiederkommt.
VG,
D

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Re: Alba-mums net- GB in der Finanzkrise- Deine Worte zur Diskussionskultur

Antwort von Benedikte am 19.06.2011, 15:52 Uhr

ich bin inzwischen der Ansicht, dass es einfach bestimmte volkstypische Eigenheiten gibt- zu den deutschen gehoert die Rechthaberei und wenig Toleranz. Und das schlaegt hier zu Buche, gerade bei Diskussionen wo es um emotionale Themen geht. MAn sieht das auch an der Haeufigkeit der Beitraege bestimmter user zu einem einzigen thread, auch mit nachklapps, wo ich mich oft frage, ob diejenige denn nicht wndlich aLLES gesagt hat und man dann merkt, es geht gar nicht darum, neue Informationen zu geben, Impulse zu setzen- sondern nur der posterin mit der abweichenden Meinung zu widersprechen.

Wohingegen der angelsaechsische Kulturkreis anders ausgerichtet ist. Vel mehr Debattenkultur. Ich war ja in einigen europaeischen Runden und die von den briten " geachaired" wurden, verliefen fast immer rund- auch aufgrund der Diskussionskultur. Fuer alle noch ein freundlichens Wort " Good point, Juan, thank you for your contribution, Lena, well said, Maria, interesting point, Vaira" und wenn es wirklicher Bloedsinn war, hiess es " but I would like to repeat, to add, we should rethink, we have to consider, we should keep in mind- oder, das schaerfste " I do not think that we can get an agreement on that".

Und- bei meinen Kindern war das ja immer schon Thema in der Schule- wie diskutiert man ergebnisorientiert, respektvoll.

nun denn- Gruss auf die Insel

Benedikte

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@Benedikte

Antwort von shinead am 19.06.2011, 18:19 Uhr

Du hast viele Vorurteile gegenüber Deutschen aufgeführt. Ist das auch typisch deutsch?

Ne, es gibt auch Foren in denen es anderes läuft. Liegt m.E. eher am Publikum.

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Naja, den Eindruck mit der Rechthaberei...

Antwort von MM am 19.06.2011, 19:19 Uhr

... habe ich z.B. auch - verglichen mit v.a. tschechischen Foren, die ich kenne.

In einem, vergleichbar dem RUB, nervt mich zwar auch manches, aber das sind andere Sachen als hier. Es gibt lange nicht so stark dieses "perfekt dastehen wollen" und "um jeden Preis das letzte Wort haben wollen"; auch empfinde ich da meist mehr Toleranz oder zumnidest Zurückhaltung bei Beurteilungen - auch sehr "inakzeptable" Meinungen werden i.d.R. nicht total in den Boden gestampft, bzw. man hat nicht den Eindruck, dass sich diejenigen, die dazu schreiben, darüber als "Gutmenschen" definieren müssen...

Auch habe ich in deutschen Foren bei manchen Themen den Eindruck von an Hysterie grenzender Herangehensweise/Einstellung vieler Teilnehmer/innen, z.B. bei Atomkraft, EHEC... etc., oft gepaart mit Einseitigkeit... - was dann eine sachliche Diskussion leider verhindert.
(Wobei in Tschechien werden dann viele wiederum zynisch, machen makabre Witze etc., was auch nicht unbedingt immer die Diskussion weiter voran bringt... )

Natürlich kann man das nicht verallgemeinern, aber bestimmte Grundzüge lassen sich schon ausmachen, denke ich (wobei natürlich nie alles auf alle zutrifft, klar!)...

In angelsächsischen Diskussionskreisen bin ich nicht sehr oft, aber wenn, dann war mein Eindruck ähnlich wie der von Benedikte.

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Re: Naja, den Eindruck mit der Rechthaberei...

Antwort von DK-Ursel am 20.06.2011, 10:59 Uhr

Hej allesammen!
Ui, wie interessant.

Ich schaue mir immer seltener und langsam ungern Diskusisonen im TV an - deutsche wohlgemerkt.
Da lßt nienmand den anderenaussprechen,d von der Moderatorin bis hin uz den Diskusisonsteilnehmern und klatschendem Pulblkum funkt immr jemand einem Gedankengang dazwischen - und so bleibt jeder auf stereotypen Meinungen hocken, statt sie auch mal erklären und somit überdenken zu können.
Zuhören ist leider keine starke seite "der Deutschen" dort.

Das kenne ich nicht so hier in DK - da bringt man schon den Kindern Respekt vor der Meinung anderer bei.
Und den kann man ja nur haben und zeigen, in dem man sie kennt, also erstmal zuhört.

Selbst meine Große verläßt schon seufzend den Raum,wenn wirklich mal eine dt. Talkshow läuft, die ich mir eigentlich gern ansehen würde, um am Ball zu bleiben über die aktuellen Themen in Dtld. und deren Handhabung der dt. Bevölkerung und Politik.

Gruß Ursel, DK

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