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Geschrieben von bubumama am 02.06.2011, 11:59 Uhr

Wie und wann macht sich eine Dyskalkulie bemerkbar?

Hallo,

ich weiß, wahrscheinlich nerve ich schon, aber ich habe einfach ein wenig Angst.
Da ich selber eine relativ schlechte Schülerin in Mathe/Rechnungswesen/Physik/Chemie usw. war, möchte ich bei meiner Tochter nichts verpassen.

Ich selber habe mich scheinbar von Anfang an schwer getan mit Zahlen, ich tu mich heut noch schwer, d.h. ich kann rechnen, brauch aber ewig lange bis ich im Kopf ausrechnen kann, wieviel z.B. 98-56 ist oder so.

Wie und wann kann man denn merken, ob es eine Dyskalkulie ist oder einfach "Faulheit" am Lernen?
Was wird da getestet, wo wird das gemacht und wie geht´s weiter?

melli

 
9 Antworten:

Re: Wie und wann macht sich eine Dyskalkulie bemerkbar?

Antwort von vallie am 02.06.2011, 13:27 Uhr

bei meiner freundin hat sie die lehrerin in der 2.klasse darauf aufmerksam gemacht, es könne sein.
getestet wurde in einem speziellen insitut.
ort dürfte dir bekannt sein, ob es bei euch sowas gibt, mußt du ergoogeln.
weiter geht es bei einem positiven bescheid mit einer therapie, mehr oder weniger kostspielig, dauer ungewiss.

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Re: Wie und wann macht sich eine Dyskalkulie bemerkbar?

Antwort von marie74 am 02.06.2011, 14:01 Uhr

Wenn du dir viele Sorgen machst, sprich doch mal die Lehrerin darauf an, ob sie den Eindruck hat, dass dein Kind in Mathe nicht mitkommt.

Hinweise auf Dyskalkulie können sein:
Wenn kein Mengenverständnis vorliegt (ist 10 mehr als 3???),
nur/vorwiegend zählend gerechnet wird (oft sind die Ergebnisse um 1 falsch, weil sich die Kinder verzählt haben),
nicht erkannt wird, dass man z.B. statt 2 plus 14 lieber 14 plus 2 rechnet (es gibt Kinder, die fangen bei 2 plus 14 an, mit dem Rechenschieber zu den zwei Kugeln noch 14 weitere dazuzuschieben und zählen anschließend das Ergebnis),
plus und minus oft vertauscht wird (weil die Kinder keinen Sinn in den Rechenoperationen erkennen)
Zahlendreher können öfter vorkommen (41 statt 14, 6 und 9 können evtl. vertauscht werden...)
Mengen können nur schwer/gar nicht auf einen Blick erfasst werden (beim Rechenschieber wissen die Kinder immer noch nicht, dass 10 Kugeln in einer Reihe sind, sondern zählen z.B. immer wieder ab)

Um eine Dyskalkulie wirklich zu erfassen, muss dann getestet werden. Da müsstest du dich vor Ort informieren, wer das bei euch macht (manchmal gibt es schon zusätzliche ausgebildete Lehrer, in unserer Stadt gibt es eine, die noch für 5 weitere Städte zuständig ist, das ist aber selten, da sie die Lehrer diese Weiterbidlung komplett selbst bezahlen müssen), es gibt außerdem Institute für Lerntherapie, die testen.

Aber wenn deine Tochter nur die Rechenmauern nicht versteht oder es an einer Stelle hakt, würde ich mich noch nicht zu sehr sorgen!

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Nun, wisst Ihr, ich kam darauf, weil

Antwort von bubumama am 02.06.2011, 14:17 Uhr

sie nicht weiß, dass z.B. in ihrem WWF Buch, das Tier mit der Nr. 134 (ich zähle 1, 3, 4 einzeln auf) VOR dem Tier mit der Nr. 155 kommt.
Wobei das evtl. noch sehr schwer ist.... so hohe Zahlen kennt sie in der 1. Klasse noch nicht.

Zweitens dreht sie oft die Zahlen, also 32 ist dann 23 oder so, wobei das selten ist, weil die hohen Zahlen noch nicht dran sind. Ist also eher weniger der Fall, nur wenn sie versucht, diese zu lesen.

Drittens rechnet sie z.B. bei 2+14 NICHT 14+2, sondern schiebt wirklich 2 Kugeln hin und schiebt nochmal 14 dazu....

Viertens ist ihr das "Plus" und "Minus" Zeichen anscheinend manchmal ein Rätsel.....je nach Aufgabenstellung versteht sie es nicht.
Nehmen wir den Rechenkreis, in der Mitte steht die Zahl 20, im ersten Ring stehen einige Zahlen und im äußeren Ring auch, aber eben an den Stellen wo im Mittelring KEINE stehen. Versteht Ihr was ich meine?
Da soll man ja dann berechnen, was zur 20 fehlt, z.B. steht ganz außen 15 muss in die Mitte die 5, damit man auf die 20 im Innenkreis kommt.

Es ist immer ein Beispiel angegeben. Aber sie kommt oft durcheinander. Wobei das einfach am Verständnis liegen kann, sie hat evtl. auch einfach hier nur die Aufgabenstellung nicht verstanden. Mit Hilfe kann sie das dann.

Sie verrechnet sich häufig, auch teils nur um 1, oder hat immer wiederkehrende Fehler. Immer wieder ist bei ihr 9+9 16 statt 18.

Daher mache ich mir irgendwie Sorgen. Ich kann das üben, ich sitze dabei bei den Hausaufgaben, wir machen es gemeinsam.
Ich verstehe bis heute nicht, WIE sie das mit den Fingern und dem Rechenschieber macht. Sie macht das teils recht seltsam....

Meine Sorge ist, dass ich was übersehe, und es ihr geht wie mir. Ich leide darunter. Hänselein, auch in der Familie, waren immer dabei....
Beim Kniffel (kennt das Spiel jemand) muss man ja zusammenzählen, ich hab da oft lange gebraucht.... dann wurden die Eltern und mein Bruder ungeduldig, haben geschimpft, haben gelacht oder gesagt "meeeensch, jetzt stell dich doch nciht so an...." usw.
Ich konnte in der Mathematik nie richtig Fuß fassen, weil ich es nie verstanden habe. Nachhilfe für die Realschule hat mich nicht weitergebracht, weil ja schon die einfachen Dinge schwer waren für mich.

Danke jedenfalls schon mal für Eure Tips.

Ich habe auch ncoh eine Seite im Netz gefunden, "akl-bayern.de", die ist auf Legasthenie und Dyskalkulie ausgelegt, war recht interessant.

melli

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Re: Nun, wisst Ihr, ich kam darauf, weil

Antwort von Birgit1975 am 02.06.2011, 18:02 Uhr

bei uns wurden alle Kinder der ersten Klasse von einem ausgebildeten Lehrer der Schule Anfang des Schuljahres auf Dyskalkulie getestet---wie gestestet wurde den Eltern nicht mitgeteilt, nur ob auffällig oder nicht

auffällige Kinder wurden zu einem Mathe-Förderkurs zusammengenommen und hatten jetzt im 1.Schuljahr eine Extrastunde Mathe in der Woche

Mein Sohn war da nicht auffällig und hat super viel Spaß an Mathe, dagegen fällt ihm Lesen schwerer

Viel Geduld und evtl. mal andere Wege versuchen--Zahlen mit Kreide oder im Sand schreiben, Zahlen mit Rosinen legen oä.

LG

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Re: Nun, wisst Ihr, ich kam darauf, weil

Antwort von Suka73 am 03.06.2011, 2:05 Uhr

eine Freundin von mir hatte gleiche Sorgen bei ihrem Sohn auch, hat ihn in der ersten Klasse testen lassen und der Test war ok... dann hat sie ihn in der dritten noch mal testen lassen, und er ist mit Pauken und Trompeten durchgefallen... Ich denke, die RICHTIGEN Probleme kommen erst ab der zweiten, dritten Klasse - wenn die Grundrechenarten jetzt nicht beherrscht werden, dann bricht sie später weg.

Auch ich hatte erst ab der zweiten Klasse Probleme und habe sie bis heute, auch ich kann nicht kopfrechnen oder nur schwer, auch ich vermute bei mir selbst eine Dyskalkulie und stehe auch dazu, ich KANNS einfach nicht, ich habe kein Zahlenverständnis und kann einfach nicht rechnen, nicht umsonst hatte ich ab der dritten Klasse immer eine Vier, danach immer eine Fünf in Mathe.

Mein Sohn ist ein recht guter Schüler, aber auch er verwechselt die Zahlen ... aus 86 wird 68, er überlegt bei 2 + 3, was das Ergebnis sein könnte und wenn ich danach 3 +2 sage, überlegt er wieder...

LG Sue

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suka

Antwort von bubumama am 03.06.2011, 8:18 Uhr

Ich war auch immer auf 3 und 4 in Mathe. In der Realschule kam der extreme Einbruch, in der 7. Klasse Ende hatte ich eine 5, in der 8. im Zwischenzeugnis eine 6 und im Jahreszeugnis habe ich mich in Mathe auf eine 5 retten können und Rechnungswesen von 5 auf 4 hoch.....sonst wäre es aus gewesen.....

Die Abschlussarbeit in Rechnungswesen sowie Mathe habe ich aber in der 10.Klasse, also die Mittlere Reife, jedoch jeweils mit ner 3 bestanden.

melli

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Re: Wie und wann macht sich eine Dyskalkulie bemerkbar? - Tipp zum Thema Umkehraufgaben

Antwort von marie74 am 03.06.2011, 16:17 Uhr

Das bei Umkehraufgaben dasselbe rauskommt, habe ich so erklärt: Ich habe 2 Schälchen genommen und in eines 2 Gummibärchen und in das andere 7 Gummibärchen getan. Dann kann das Kind ausrechnen, wieviel Gummibärchen es zusammen hat. Die Aufgabe dazu wird schön ordentlich auf ein Blatt geschrieben. Anschließend tauscht du die Schälchen um und fragst dein Kind, wieviel Gummibärchen es jetzt sind. Wenn deine Tochter es verstanden hat, wird sie nicht rechen. Falls ihr nicht klar ist, dass die Menge gleich bleibt, rechnet sie neu. Das soll sie ruhig. Ihr schreibt dann wieder die Aufgabe auf, genau unter die andere. Vielleicht merkt sie schon, das das Ergebnis gleich ist. Wenn nicht, sag du einfach: Guck mal, da kommt dasselbe raus. Tausch dann die Schälchen wieder (also lass nochmals 2 plus 7 ausrechnen) und schreibe erneut die Aufgabe auf. Nach einigen Versuchen wird ihr bestimmt etwas auffallen. Sonst erklärst du, nach einigen Rechenversuchen, dass immer dasselbe rauskommt, weil ihr keine Gummibärchen weggenommen habt/dazugetan habt. Die Zahl der Gummibärchen hat sich nicht verändert. Wenn du das mehrfach gemacht hast ggf. an mehreren Tagen, versteht sie bestimmt das Prinzip.

Wenn sie versteht, dass bei Tauschaufgaben immer dasselbe rauskommt, kannst du deutlich machen, dass es umständlicher ist 2 plus 7 abzuzählen als 7 plus 2 (weil man sich schneller verzählt).

Zahlen im Zehner- und Hunderterbereich kommen später noch, da würde ich mir im 1. Schuljahr noch keine Sorgen machen, wenn sie etwas vertauscht.

Verdopplungsaufgaben wie 7 plus 7, 8 plus 8 etc. kannst du probieren, deine Tochter auswendig lernen zu lassen, ähnlich wie bei Einmaleins-Aufgaben. Meinem Sohn hat das beim Rechnen sehr weitergeholfen, dass er diese Aufgaben auswendig wusste. Da er dann andere Aufgaben wie 7 plus 8 daraus ableiten konnte (am Anfang haben wir das so geübt: er hat 7 Finger gezeigt und ich auch, dazu das Ergebnis genannt, später ohne Finger).

Zum Verständnis von Mengen habe ich gerne Türme mit Duplo-Steinen gebaut, da kann man gut sehen, dass 7 mehr ist als 2. Manchen Kindern fällt es leichter zu verstehen, dass eine Menge größer ist, wenn die Menge "in die Höhe geht" als wenn man die Steine nebeneinander legt und vergleicht. Bei größeren Zahlen kann man später schön an einer Messlatte gucken. Für den Bereich der nicht auf der Messlatte drauf ist, habe ich ein Maßband (das man in Möbelhäusern kriegt) genommen und druntergeklebt. Dann kannst du euch selber mesen, aber z.B. auch die Barbie drunterstellen und gucken ob die größer ist als die Babypuppe. Die Größere bekommt natürlich die größere Zahl.

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Eine großartige Chance für Dich

Antwort von Franz Josef Neffe am 04.06.2011, 14:11 Uhr

Einem Kind kann nichts Erfreulicheres passieren als ein Erwachsener, der was MIT IHM ZUSAMMEN LERNT. Als Ich-kann-Schule-Lehrer lerne ich mit Hochgenuss MIT Kindern und empfehle das auch den Eltern heiß. LERNEN heißt ja wörtlich EINE FÄHRTE DES LEBENS VERFOLGEN, Erfahrungen sammeln, und das wird gemeinsam erst schön.
Wenn Du nicht so weit weg bist von Deinem Kind, bist Du das ideale Lernvorbild. Ein Lehrer, der 5 km voraus ist, nützt als Vorbild nichts; den sieht man ja gar nicht mehr. Aber eine Mutter, die 5 m voraus lernt, an der kann man sich gut orientieren. So entstehen Freundschaften fürs Leben.
Mütter sind MÄCHTIGE SENDER. Was Du denkst und fühlst, das strahlst Du aus, und diese STRAHLEN dringen ganz tief in Dein Kind hinein. Nun überleg mal, ob es klug ist, immer an die eigenen Schwächen zu denken und diese auszustrahlen! In der Ich-kann-Schule würde man sich eher ständig ausmalen wie man sich selber gut entwickelt, man würde sich selber bestärken und ermuntern und bestätigen und an sich glauben. Davon wächst man immer ein Stückchen weiter aus dem Problem hinaus, und damit ist man das wichtigste Vorbild für Problemlösung für sein Kind.
"Dyskalkulie" sehe ich als Ich-kann-Schule-Lehrer eher als Problem, das pädagogisch verursacht ist. Wenn Du nur die TALENTE des Kindes immer freundlich und hoch interessiert ansprichst, dann spitzen sie die Ohren und von Interesse und Anerkennung wachsen sie.
Wann hast Du die letzten 20 Jahre Deinen Rechentalenten gesagt, dass sie GUT sind? Nie? Wovon sollen sie dann wachsen? Achtung und Anerkennung sind die wichtigste Nahrung für die Talente. Gerade die (noch) schwachen brauchen sie. Also: stärke erst Deine und dann die Talente Deines Kindes, sie wachsen garantiert! Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

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Ein SPZ testet.....

Antwort von Caot am 06.06.2011, 12:45 Uhr

....dafür braucht Ihr aber eine ÜW vom Kinderarzt. Ich würde, wenn du Dir arg Sorgen machst, einfach ein wenig übertreiben,. Zum Kinderarzt gehen und dort um Abhilfe bitten. Tochter hat die und die Schwierigkeiten...,Du hast Dyskalkulie und dann kann das in einem SPZ abgeklärt werden. Vielleicht besprichst du Dich auch noch einmal mit der Lehrerin...erzählst Ihr deine Bedenken..was sagt sie denn dazu...sind die Probleme deines Kindee noch im Rahmen oder schon auffällig....bevor man am Herzdrücken stirbt....geh zum Kinderarzt.

VG.

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