1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von wankistanki am 15.11.2004, 16:11 Uhr

Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Hallo zusammen,
nun ist es soweit gekommen, dass die Lehrerin heute bei uns angerufen hat und uns in die Schule bestellt hat.

Mein Sohn hat wohl heute den Bock geschossen und nur noch Streß gemacht, alle angepöbelt, mit der Federtasche geschmissen, rumgezickt, nicht mitgearbeitet und und und...

Nun will sie mit ihm ein "Belohnungsprogramm" machen. Er bekommt ein Bild mit einen Clown und Bällen auf den Tisch geklebt und immer wenn er etwas richtig macht, dann darf er einen Ball anmalen.
Ich kann nicht beurteilen ob das gut oder schlecht ist, aber das möchte sie zwei Wochen machen und wenn er sich dann besser bekommt er bis Weihnachten eine Chance sich zu intregrieren.
Wenn nicht muss er gehen!

Denn unser Sohn ist um 9 Tage ein Kann-Kind.

Der Kinderpsychologe in unserer nähe (30 km) hat den nächsten Erstgesprächstermin im Februar frei.

Und nu?????
Ich bin fix und fertig.
LG,
Daggi

 
23 Antworten:

Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von Birgit67 am 15.11.2004, 17:19 Uhr

warum hast Du Deinen Sohn eingeschult?? Aber alles mal halblang - so schnell wird nicht zurückgestuft. Bei uns an der Schule war letztes Jahr bei den 1. Klässlern chaos hoch 3, 3 Jungs standen kurz vor dem Schulausschluß weil sie unmöglich waren im Benehmen.

Vielleicht hilft was die Lehrerin macht - aber Du mußt bedenken - wenn es sich nicht bessert stört er die anderen Permanent und keiner kommt richtig zum Lernen.

Viel Glück weiterhin und evtl. mal mit anderen Lehrern von Deinem Sohn sprechen was die meinen oder auch bei Müttern anrufen was die Kinder so erzählen über Deinen Sohn, vielleicht hilft auch das einen Weg zu finden.

Meiner war allerdings nur zu Hause bis Freitag unmöglich, da hat es dann bei uns zu Hause so richtig gekracht - jetzt geht es zum Glück wieder.

vielleicht liegt es ja einfach auch an der Umstellung Kiga - Schule, ich denke bei meinem Sohn war es so weil er wirklich ganz ganz Frech und absolut anderst war als zuvor im Kindi

Gruß Birgit

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Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von Mariakat am 15.11.2004, 17:37 Uhr

Hallo,
ich finde die Idee der Lehrerin gut. Vielleicht hilft es doch. Ich finde es auch super von dir, dass du einen Kinderpsychologen zu Rate ziehen willst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr mit soviel vereinten Kraeften euren Jungen zur Vernunft bringen koennt. Vielleicht haette ihm doch noch ein Jahr Kiga gut getan, aber im Nachhinein ist man immer schlauer...
Das Wichtigste ist, dass ihr etwas an der Situation aendert, denn wenn es nicht besser wird, wird dich dieses Problem noch lange begleiten (auch wenn er dann naechstes Jahr wieder in die 1. Klasse kommen sollte).
Bespreche mit der LEhrerin alles in Ruhe und beschliesst gemeinsam einen Plan. Ich bin mir sicher, dass ihr das schafft.
Gruss Mariakat

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Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von wankistanki am 15.11.2004, 17:58 Uhr

Hallo,

wir haben ihn eingeschult, weil er ein schlaues Kerlchen ist. Mit dem Schulstoff kommt er ja auch gut klar.

Das schlechte Benehmenhat er ja auch zu Hause. Ich habe es nur nicht mehr wargenommen. Es war schon normal für mich, das mein Kind mich anbrüllt, wenn es etwas zu trinken haben will.
Ich habe ihn dann zwar immer wieder ermahnt, aber...

Und nun hab ich den Salat.

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Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von sonnenwunder am 15.11.2004, 20:54 Uhr

Hallo
Oh, Mensch, ich kann vestehen, daß Du echt fertig bist.Man fragt sich ja auch, warum das so ist und was man "falsch gemacht hat".

Mein Tip:geh zu einer Erziehungsberatungsstelle.Hier ist z.B die caritas oder bei der FBS gibt es eine.Oder wende Dich ans Jugendamt, wo man eine bei Euch findet.
Denn wenn Dein Sohn auch das Verhalten zu Hause zeigt, dann muß da was passieren.

Ich selber fahre seit Jahren sehr gut mit dem Triple-P Programm.Habe vor 1,5 Jahren auch einen Elternkurs mitgemacht dazu.

Macht mich so betroffen, daß er Dich sogar anbrüllt, wenn er was zu Trinken möchte.
Das ist keine gute Basis.Ihr müßt doch gegenseitig Achtung voreinander haben!

*knuddeldich*
Sonja

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Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von krümelliese am 16.11.2004, 8:29 Uhr

Hey Daggi!
Dieses Belohnungsprogramm wird bei uns auch an einem "schwierigen" Kind in der Klasse durchgeführt. Dieser Junge hat auch nur gestört und immer geprügelt. Bei ihm scheint es zu funktionieren. Zumindest jetzt wo es neu ist. Also, ein Versuch ist es wert.
@sonnenwunder: Was ist das Triple-P Programm??????
LG Danny

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Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von angi3 am 16.11.2004, 9:51 Uhr

Hallo
was sagt denn dein Kind warum es dies in der Schule macht? War es in der Pause oder im Unterricht?
Kann man den keinen Psychologen, SPZ Schulpsychologischen Dienst finden, der schneller ein Termin macht?

Viele Grüße
Angi

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triple P

Antwort von sonnenwunder am 16.11.2004, 13:43 Uhr

Hallo!
Triple P ist ein Erziehungsprogramm, abekürzung für positive parenting programme.
Kernpunkt ist es ,das positive Verhalten der Kinder zu verstärken durch Belohnungssystem und Lob und qualitativ hochwertig verbrachte Zeit mit dem Kind.
Man lernt auch viel über die Art und WEise, wie man mit Kindern reden sollte:auf Augenniveau gehen, Anweisungen nicht fragend formulieren, das Kind anfassen, wenn es nicht zuhört etc pp
Um damit auf Dauer negatives Verhalten zu verringern.Nichtsdestotrotz gibt es auch dafür "Bestrafungen", die aber die Würde des Kindes nicht verletzen.
Stiller Stuhl oder Auszeit.

Letzere kommen bei uns aber fast nie mehr zum Einsatz.
Neben dem Grundprogramm gibt es kleine Helfer.Alles bestellen kann man u.a. bei Jako-o.
Falls möglich sollte man aber einen Elternkurs mitmachen, das hat irre Spaß gemacht und man konnte anhand eigener konkreter Probleme lernen, wie man zu Lösungen kommen kann.

Alles in allem finde ich, daß das endlich mal ein Konzept ist, was sehr oft mit meinem Bauchgefühl zusammenfällt, d.h. man muß nicht erst lange nachdenken, wie man nun handeln sollte.

Liebe Grüße
Sonja

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Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von wankistanki am 16.11.2004, 13:46 Uhr

Vielen Dank für Deinen Beitrag. Nette Tipps ;-)

Aber was ist ein Triple-P Programm?

Lg,
Daggi

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Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von wankistanki am 16.11.2004, 14:01 Uhr

Hallo,

das Belohnungprogramm, was bestimmt auch zu triple P gehört, hat gut angeschlagen. Er durfte heute die ersten drei Bälle anmalen und hat sich tierisch gefreut.
Jrtzt grad bei den Hausaufgaben fängt das schon wieder an.
"Nun kann ich alles nochmal wegradieren und neu schreiben, nur wegen dir" *schnauz

Puh!

Ich habe heute mit einer Dame von der Diakonie gesprochen. Sie macht für mich einen Termin mit einem Erziehungsberater in meiner Nähe und meldet sich dann wieder bei mir.

10 - 14 Tage hat sie gesagt. Besser als drei Monate!

Ich hoffe das dieser Streß dann bald ein Ende hat, denn Nummer Drei im meinem Bauch mag diesen Streß garnicht.

Lg,
Daggi

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Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von suermel am 16.11.2004, 16:51 Uhr

Hallo
verusch es gelasen zu sehen,
und zeig deinem Sohn das du für Ihn da bist, und ganz Wichtig das du
zu Ihm stehst. Egal was er für ein Mist baut, es ist dein Sohn.
Er hat ein Grund warum er sich so benimmt. Versuch raus zu finden was!
Unterfordert überfordert, fühlt sich nicht wohl!
Zeig Ihm das du Ihn Lieb hast, auch wenn er 1 Jhar zurück gestellt wird.
Er braucht dich jetz!
LG silvia

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Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von sonnenwunder am 16.11.2004, 21:35 Uhr

Hallo Daggi!
Das freut mich, daß Du bei der Diakonie Hilfe bekommst!
Ne, also 3 Monate Wartezeit ist nicht akzeptabel gewesen!!!

Und ich denke, auch wenn Du manchmal hiflos und sauer bist.Nimm ihn in den Arm und lobe ihn wo es nur geht.Sage ihm ,daß Du stolz bist, wenn er etwas gut macht.(die 3 Bälle, die er anmalen durfte!!)
Er muß halt merken, daß sich positives Verhalten lohnt und unabhängig davon, daß Du ihn liebst.Er muß ein Grundgefühl sozusagen entwickeln, daß egal was er macht ,daß ihr für ihn da seid und für ihn einsteht.

Ich selber wurde als Kind oft mit Liebesentzug gestraft, es war so schrecklich!
Meine Mutter hat dann tagelang nicht mit mir gesprochen!
Und auf der anderen Seite hat sie mich nicht mal gelobt, als ich in der Grundschule Klassenbeste war!

Daher ist es mir sooo wichtig, daß bei meinen Kindern anders zu machen.

Ich wünsche Dir viel Glück und erzähle bitte, wie es Euch so ergeht!

Liebe Grüße
Sonja

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Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von Leihmac am 16.11.2004, 23:00 Uhr

Hallo wankistanki!

Ich wollte mal sagen: Hut ab und alle Achtung! Wie du dich reinkniest um die Lösung der "Probleme" deines Sohnes in Angriff zu nehmen ist echt toll! Davon können sich manche Eltern ne Scheibe abschneiden! Das ist gut so!!! Nur so kriegt ihr das in den Griff!
Frag die Lehrerin doch ruhig mal nach dem Schulpsychologen. Der ist genau für solche Fälle da und müsste eigentlich auch eher als in 3 Monaten Zeit haben!

Weiterhin viel Erfolg und Durchhaltevermögen! Und lass dich durch "Rückschläge" nicht entmutigen! Die gibt es immer.

Alles Gute,
Leihmac

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Danköööö

Antwort von wankistanki am 17.11.2004, 10:07 Uhr

Hallo,

Ihr seid alle sooo lieb.

Ich versuche unsere Kinder zu loben wo es nur geht.

Aber das ist wohl auch das Problem in der Schule. Er hat nie Misserfolge kennengelernt. Er ist mein Bester, mein Größter, mein Schlauster...

Das sagt die Lehrerin ihm natürlich nicht und dann wurmt ihn, das er nicht der wichtigste ist von 20 Kinder.

Er spielt inzwischen auch auf dem Schulhof nur noch mit größeren (3-5 Klasse) denn da ist der wieder die Hauptperson. Nur das ist gefährlich z.B. wegen dem Rauchen u.s.w.

Ich bleib am Ball und berichte weiter...


Vielen Dank an Euch alle!

Lg,
Daggi

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Re: Rauchen????

Antwort von Sylvia1 am 17.11.2004, 12:53 Uhr

Hallo Daggi,

entschuldigung dass ich mich hier einschleiche ;-), ich hab das Thema gerade mal durchgelesen, leider ohne dir konstruktiv was zur Lösung beitragen zu können.

Aber was mich jetzt stutzig macht ist, dass du schreibst, dass du es gefährlich findest, dass dein Sohn jetzt auf dem Schulhof mit älteren Kindern der 3 - 5 Klasse spielt, z. B. "wegen dem Rauchen".

Habe ich das jetzt richtig verstanden? Rauchen bei euch etwa schon Kinder der 3. - 5. Klasse, also 8- bis 11jährige???
Darüber wäre ich ja mega-schokiert, wenn das wirklich so wäre!!! Macht denn da die Schule nichts gegen? Falls es wirklich so ist, würde ich das mit dem Rauchen aber dringenst mal beim Schulleiter ansprechen. Das darf nun wirklich nicht sein. Und erst Recht nicht, dass so junge Kinder wie dein Sohn auch noch zum Rauchen verführt werden!

Ich kann mich erinnern, dass zu meiner Schulzeit sogar auf der weiterführenden Schule allen Schülern der Unter- und Mittelstufe (also bis einschl. Kl. 10) das Rauchen auf dem Schulhof untersagt war. Und wer trotzden erwischt wurde, bekam echt Ärger damals. Ich kann es mir daher ehrlich gesagt absolut nicht vorstellen, dass das heutzutage (wo der Nichtraucherschutz und Gesundheitsbewußtsein heute sehr viel stärker vorhanden ist als vor 20, 30 Jahren) ausgerechnet an Grundschulen erlaubt sein soll. Hinter die Lösung/Klärung dieses Problems würde ich mich aber mal hinterklemmen an deiner Stelle!

Alles Gute,
Sylvia

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Re: Rauchen????

Antwort von wankistanki am 17.11.2004, 22:14 Uhr

Hallo Sylvia,

ich war genauso geschockt wie Du. Das mein Sohn bei den Großen "abhängt" hat mir die Lehrerin gesagt und auch das die Kinder sich in den Schulhofecken dann gerne mal heimlich eine anstecken. Auch sonst wär das nicht der richtige Umgang für ihn.
Und ich finde, da hat sie Recht.
Das mit dem Rauchen passiert wohl eher heimlich, aber das es passiert wissen die Lehrer (iss ja schon mal was).

Die Gefahr ist ja nicht nur auf dem Schulhof. Die Kinder haben vielleicht den gleichen Schulweg und gehen auch mal zusammen nach Hause. Dann wird sich eben da eine angesteckt, oder ein Alkopop aufgemacht...

Ich kann leider nicht immer bei ihm sein. Ich kann ihn nur aufklären und ihm vertrauen. Nachspionieren werde ich ihm nicht.

Lg,
Daggi

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Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von MiniMama am 18.11.2004, 16:21 Uhr

Hallo,

habe eben erst Deinen Beitrag gelesen und hoffe, Du liest auch so späte Antworten noch ..... :-)

Deine Schilderung ähnelt sehr den aktuellen Problemen meiner Schwester und da ich in meiner Praxis schon ab und an mit Kindern gearbeitet habe, möchte ich Dir folgendes dazu sagen:

Die Lösung liegt für mich in Deinem zweiten Beitrag. Dort wurde für mich ziemlich klar, dass Du im Grunde -zumindest auf unterbewusster Ebene- sehr genau weißt, wo das Problem liegt und wie die Lösung aussehen muss. Dass Du Dein Kind nämlich schlicht verwöhnt hast. Und ich meine das nicht vorwurfsvoll, denn in der Gefahr schweben wir alle, ich selbst tue es oft, meine Schwester hat es jahrelang getan weil ihr Sohn sehr oft krank war. Und nun bekommt sie die Rechnung präsentiert mit Schulproblemen (und er ist bei weitem kein Kann-kind mehr!!).
Zum Glück konnte ich ihr das klarmachen, denn sie saß schon in den Startlöchern für die "große Psychologen-Runde", hatte schon einen Termin für die ADHS-Testung usw. usf. aber das Problem liegt mit Sicherheit nicht am Kind. Sondern die Eltern (respektive meistens halt leider die Mutter) muss ihr Verhalten ändern, dann verändert das Kind automatisch auch sein Verhalten. Aber: erwarte keine kurzfristigen Ergebnisse, das dauert. Denn Du musst Dir mal überlegen, wenn Du es bisher akzeptiert hast, dass Dein Sohn Dich anschreit wenn er was zu Trinken möchte, aus welchem Grund soll er sich denn dann die Mühe machen und sich gut benehmen?? Von seinem Standpunkt aus verhält er sich also vollkommen logisch! Mach Dir das bitte unbedingt klar: von seiner Sichtweise her hat er Recht, denn bisher klappte das doch prima. Also freu Dich darüber, dass Dein Kind so clever ist und die -derzeitige- Lage absolut richtig beurteilt hat.

Also: Du musst Dein Verhalten ändern und darfst ihm solche Dinge nicht mehr durchgehen lassen.

Aber: mutiere jetzt bitte nicht zur gestrenten Schrei- und Strafe-Mutti, das endet nur in Tränen und Nervenzusammenbrüchen! Sondern besorge Dir gute Bücher darüber, wie man konsequent aber dennoch liebevoll sein kann. Ich bin der festen Überzeugung, dass Du dafür keinen Psychologen brauchst (obwohl ich selbst im psychologischen Bereich arbeite). Mein absoluter Buchtip hierfür: "Kinder sind vom Himmel" von John Gray (11,- EUR).

Lies das Buch durch, schreibe Dir die wichtigsten Sachen raus, die Du jetzt ändern wirst und dann besprich das Ganze mit der Lehrerin. Denn sie muss wissen, dass Du etwas tust, dass das aber Zeit braucht, damit sie Dich nicht jede Woche wieder mit ihren Klagen belastet. Ihr müsst unbedingt zusammen arbeiten!

Viel Erfolg dabei und Kopf hoch: Du bist die beste Psychologin, Therapeutin, Heilerin, Coach oder was auch immer für Deinen Sohn. Ihr kriegt das hin.

Ciao
MiniMama

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Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von wankistanki am 18.11.2004, 20:37 Uhr

...aber klar lese ich auch noch späte Beiträge, denn das Problem ist ja noch lange nicht behoben. Vielen Dank für Deinen tollen Beitrag!

Ich weiß wo die Probleme liegen (hier zu Hause), da hast Du recht. Ich versuche auch schon seit ein paar Wochen anderes damit umzugehen. Nur, ich schaffe das nicht. Schreien und Nervenzusammenbrüche, ja die hatte ich auch schon. Ich weiß manchmal nicht mehr ein noch aus.

Und da arbeitet man Wochenlang dran, dann klingelt das Telefon und die Lehrerin beschwert sich über genau das Problem.

Ich bin im dritten Monat schwanger, habe ein ziemlich dünnes Nervenkostüm und bin dicht am Wasser gebaut.

Das Buch werde ich mir auf alle Fälle mal anschauen b.z.w. lesen, aber meinen Termin (wenn er denn mal endlich wäre) werde ich auch wahrnehmen.

Die Kinder (und ich) müssen das einfach innerhalb der nächsten zwei Monate lernen, denn wenn mein Bauch später richtig dick ist, kann ich viele Dinge nicht mehr machen und da muss dann ein NEIN genügen.

Lg,
Daggi

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Re: Nun ist es soweit, Elterngespräch in der Schule.

Antwort von MiniMama am 18.11.2004, 21:24 Uhr

hi Daggi,

genau wg. dieser "Nervenzusammenbruch-Sache" hab' ich meiner Schwester das Buch empfohlen. Denn sie ging auch schon in die Richtung "jetzt werde ich aber SOO streng sein wie noch nie" oder "dem werd' ich's jetzt aber endlich mal zeigen". Also genau das andere Extrem von dem, was Sie die letzten 7 Jahre falsch gemacht hat. Aber das kann auch nicht die Lösung sein, wir haben unsere Kids doch lieb. Und bislang hat dieser Weg auch nur dazu geführt, dass meine Schwester (alleinerziehend mit Säugling) extrem nahe am Wasser gebaut ist und zum Beispiel das Hausaufgaben-machen jeden Tag mit Tränen endet und das wo der Kleine nun erst seit grade mal 8 Wochen in der Schule ist und sich monatelang tierisch auf die Schule gefreut hatte!! :-((

Nein, das kann's doch wirklich nicht sein. Lies das Buch, das steht wie es auch anders geht. Hier ein Beispiel das sich total bescheuert anhört aber es funktioniert: wenn ein Kind etwas machen soll (etwas was jetzt wirklich sein muss und wirklich nicht aufschiebbar ist), aber rumtrödelt oder durch Diskussionen verzögert, oder oder oder. Dann höre auf damit mit ihm darüber zu diskutieren, denn wenn Du es schon eimal erklärt hast (z.B. warum man Zähne putzen muss oder so) dann weiss das Kind warum das sein muss, das genügt. Kinder sind schlauer als wir denken und meistens genügt es, Dinge einmal zu erklären. Die lassen uns aber einfach gerne reden, darum denken wir oft, wir müssten die Dinge tausendmal erklären, bis die Kids es endlich begreifen. Irrtum!

In so einer Situation soll man dann den Dialog völlig einstellen und dem Kind immer nur diesen immer gleichen Satz sagen "Bitte, putz' jetzt Deine Zähne." (wobei das "Bitte" dabei sehr wichtig ist!). Nichts anderes mehr. In einer ruhigen, gleichmässigen Stimme, mit einem ruhigen freundlichen Gesichtsausdruck. Und wenn es 30mal sein muss. Zunächst wird das Kind schimpfen, dann vielleicht anfangs mal ausflippen. Aber irgendwann wird es merken, da geht nix bei Mama. Du musst wie eine Stahlwand sein. Irgendwann macht er es dann weil ihm das einfach zu langweilig wird und er anders nicht weiter kommt. Es ist nämlich stinklangweilig, wenn Du nichtmal mit ihm streitest. Wenn er/sie dann macht, worum Du gebeten hast (also z.B. Zähne putzen), dann schaltest Du in der gleichen Sekunde um auf völlige Begeisterung und stürmisches Lob, so als ob er es gleich bei der ersten Aufforderung ganz brav gemacht hätte. Du musst nicht schreien, drohen oder bestechen. Nichts davon. Immer nur diesen gleichen Satz sagen. Wie eine Stahlwand.

Ich fand das anfangs so bescheuert, hab's aber trotzdem probiert und es ist genial! Vor allem: das mit dem 30mal musst Du nur anfangs machen, bis er das Spiel kapiert hat. Dann musst du dieses Verfahren nur noch in großen Ausnahmefällen anwenden.

Was mir selbst immer in Krisen- und Streitsituationen hilft, ist das Erinnern daran, dass mein Kind das nicht aus Absicht oder Bosheit macht, das meine Tochter mich jetzt nicht bewusst ärgern will, dass ich es nicht persönlich nehmen darf, dass Sie ein Kind ist und aus ihrer Position heraus jetzt logisch handelt. Denn wenn man ruhig und ausgeglichen im Sessel sitzt und über diese Dinge nachdenkt ist das ja jedem vollkommen klar. Aber in der Krise, wenn der Zorn in uns Müttern hochsteigt, so kurz vor der Schrei-Grenze, da vergessen wir diese Dinge. Da steigen uns die Tränen in die Augen, weil wir denken "warum ist mein Kind so gemein zu mir, warum ärgert es mich so, warum tut es mir das an?"

Daher: Auszeit nehmen (am besten auf dem Klo, nur da hat man seine Ruhe....), 3x tief ein- und ausatmen und darüber nochmal nachdenken.

Übrigens: nicht dass Du denkst, ich hätte das alles perfekt im Griff. mitnichten. Aber gute Frisöre sind meistens schlecht frisiert, Lungenfachärzte rauchen wie die Schlote und Zahnärzte haben schiefe Zähne....... ;-)

Grüße
MiniMama

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es wird eher schlimmer las besser

Antwort von wankistanki am 19.11.2004, 14:59 Uhr

Hallo MiniMama,

von dieser Technik habe ich auch schon gehört, ausprobiert und wieder schleifen lassen. Gut das Du mich dran errinnert hast.

Das sogenannte Belohnungsprogramm in der Schule läuft ziemlich schlecht. Er begreift es nicht, das es nur für liebe Kinder eine Belohnung gibt. Es interessiert ihn auch nicht wirklich. Um nicht zu sagen, es ist ihm egal.
Ich habe ihn heute nach der Schule gefragt wieviele Bälle er denn anmalen durfte und er sagte: weiß ich nicht. Nochmal nachgefragt sagte er: einen.
Ich: warum nur einen, ihr hattet doch 4 Stunden?
Er: weiß ich nicht.
Ich: hast Du ärger gehabt?
Er: weiß ich nicht. Einmal hat die Lehrerin ein Kreuz in den Ball gemacht.
Ich: Hm, dann hast Du vielleicht nicht aufgepasst oder nicht mitgemacht?
Er: nö.

Naja, ich hab ihn dann für den einen Ball gelobt und ihn gebeten es dann nächste Woche besser zu machen.
Nur dann ist dem Papa der Gragen geplatzt und es folgte eine Moralpredigt über Benehmen, Respekt und Aufrichtigkeit.

Puh, wo das wohl noch hinführt. Vielleicht sollten wir ihn doch erstmal aus der Schule nehmen.
Ich habe heute nochmal bei der Diakonie angerufen und den Termin dringlich gemacht, mal sehen wann die sich nun melden.

Lg,
Daggi

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Re: es wird eher schlimmer las besser

Antwort von MiniMama am 21.11.2004, 16:18 Uhr

hmmm, hört sich wirklich stressig an. Vor allem, wenn ihm selbst gar nicht klar ist, dass es ein Problem gibt, dann wird er sich auch nicht bemühen können, das Problem zu lösen.

Hast Du denn mit ihm mal über das Ganze gesprochen? Also auch ziemlich ehrlich und "erwachsen"? Denn ich denke, das würde ich bei meiner Tochter schon machen, auch wenn sie noch jünger ist. Ich würde zunäcsht mal versuchen ihm klar zu machen, dass wir beide zusammen arbeiten müssen, dass er also quasi auf gleicher Augenhöhe hier mit mir steht. Ich würde ihm dann erklären, dass er aus der Schule nochmal rausmuss, wenn sich nix ändert. Denn vielleicht möchte er das ja auch. Von daher wird hier nur Ehrlichkeit was nützen. Wenn er raus will aus der Schule, kannst du eh nichts machen. Wenn er aber nicht will, und Du ihm klar machen kannst, dass er da dann aber was dafür tun muss. Dann bist Du schon weiter, dann kannst du mit darüber sprechen, was man anders machen könnte. Wobei ich dann so vorgehen würde, dass ich ihm zuerst das Problem erkläre: worüber beschwert sich die Lehrerein? Warum beschwert sie sich bzw. warum geht so ein Verhalten in der Klasse nicht? Warum muss man sich in der Schule vielleicht auch besser benehmen als zu Hause? Usw. usf. Und dann würde ich zuächst IHN fragen, ob er denn eine oder mehrere Ideen hat, wie man das verbessern könnte und ob Du ihm vielleicht dabei helfen kannst. Wenn er keine Idee hat,dann kannst du ihm vielleicht (zurückhaltend) den einen oder anderen Vorschlag machen. Und ich hätte da auch überhaupt kein Problem damit, die eine oder andere Belohnung für Verhaltensverbesserungen in Aussicht zu stellen.

Aber alles hängt davon ab, ob ihm klar ist, dass er von der Schule muss wenn sich nix ändert und ob ihm das was ausmacht. Denn es ist wirklich nicht ausgeschlossen, dass ihm das vielleicht sogar recht ist. Naja, und dann kann man wahrscheinlich nichts tun, dann braucht er vielleicht noch ein Jahr Pause.

Wenn er bleiben will, dann versuche, dass soviele Lösungsansätze wie möglich von ihm kommen, oder dass es zumindest so aussieht, als seien es seine Ideen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit einfach größer, das es funktioniert.

Viel Glück
MiniMama

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hab noch was vergessen...

Antwort von MiniMama am 21.11.2004, 16:24 Uhr

... ich fände es auch nciht schlecht, wenn Du ihm ehrlich sagst, dass Du vielleicht auch mit "schuld" daran bist, dass Du nämlich versäumt hast, ihm rechtzeitig beizubringen, dass manche Verhaltensweisen (anschreien) einfach nicht gehen, dass Du das halt getan bzw. nicht hast, weil Du ihn so furchtbar lieb hast. Dass Du jetzt aber kapiert hast, dass das vielleicht nicht so klasse war und dass Du jetzt mit ihm gemeinsam versuchen willst, das nachzuholen.

Ich finde es einfach wichtig, dass er kapiert, dass hier nicht alle Erwachsenen sich zusammentun können und mit allen möglichen Tricks versuchen an ihm herum zu doktern, rumzuerziehen und/oder rum zu therapieren. Sondern dass er auf gleicher Ebene mit Dir und den anderen steht, dass es nur mit seiner Mitarbeit geht. Aber er muss halt auch über die Konsequenzen Bescheid wissen, die anstehen wenn sich nichts ändert.

Gruß
MiniMama

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Re: hab noch was vergessen...

Antwort von wankistanki am 22.11.2004, 11:43 Uhr

Hallo,

diese Gespäche haben wir alle durch, lang und geduldig. Aus ihm ist nix raus zu bekommen und er antwortet auch nicht. Er weicht immer aus, egal was ich ihn frage.

Das einzige was ich von ihm raus bekommen. Er würde liebend gerne lesen und schreiben lernen, aber die Lehrerin ist doof und Schule ist langweilig.

Er läßt uns nicht an sich ran. Ich habe ganz viel und einfühlsam mit ihm geredet, auch über Liebe und Streit, das streiten nicht schön ist, das ich das garnicht möchte, das ich ihn lieb hab, das wir doch lieber Freunde sein wollen...

Heute Nacht musste er dann mal wieder (nach 3 Jahren) bei mir im Bett schlafen. Albträume, hmm, gibt mir zu denken.

Ich habe mir jetzt zwei Bücher zum Thema bestellt. 1. John Gray > Kinder kommen vom Himmel und 2. Jan-Uwe Rogge > Kinder brauchen Grenzen.

Damit werde ich mich dann bis zum Termin mit der Erziehnungberatung über Wasser halten. Was anderes bleibt mir nicht übrig. Ich komme allein nicht an ihn ran.

>Knuddeln, liebhaben, schmusen, viel reden, Verständnis, u.s.w. ist immer Programm bei uns und wenn er sagen würde, ich will nicht in die Schule, dann wäre das eine ganz andere Sache, aber so...

Lg,
Daggi

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Re: hab noch was vergessen...

Antwort von MiniMama am 22.11.2004, 14:24 Uhr

Ich meinte eigentlich weniger, Verständnis, lieb haben etc. Denn das kam durch Deine Beiträge schon klar rüber, dass es daran bei Dir nicht hapert :-)

Ich stelle mir das eher so vor:

"Ok, pass auf, wir müssen was besprechen. Deine Lehrerin hat sich über folgende Dinge beschwert:"(genau erklären, wie die "unerwünschten" Verhaltensweisen aussehn).

"Um in der Schule klar zu kommen, musst Du Dich aber ab sofort wie folgt verhalten: "(genau erklären, wie er sich verhalten soll. Ist SEHR wichtig! Nicht immer nur sagen was er nicht machen soll, sondern genau beschreiben was er machen soll und wie er das machen soll. )

"Ich weiss nicht, warum Du Dich bisher anders verhalten hast. Und wenn Du nicht möchtest, musst Du es auch nicht erklären. Aber Du sollst wissen, dass folgendes geschehen wird, wenn Du Dich künftig nicht so verhältst, wie ich Dir eben beschrieben habe:" (erklären, dass er aus der Schule raus muss etc.)

=> also ihn weder versuchen zu analysieren ("warum verhältst Du Dich so?"), noch ihm das Ganze mit moralisch-ethischen Erklärungen deutlich machen.

=> sondern ganz praktisch erklären: Fakt ist dies und jenes und wenn das so bleibt, dann geschieht xyz. Ohne Wertung. Ohne Schimpfen oder Drohen. Einfach nur ihm die Fakten sagen. Und auch wenn er nicht antwortet oder sich nicht irgendwie äußert kannst Du sicher sein, dass er das versteht. Kinder stellen sich oft unwissender als sie sind, unterschätze Deinen Knirps nicht.

=>und ganz wichtig ist die Sprache: weniger über die falschen Verhaltensweisen reden, sondern immer wieder ganz deutlich die richtigen, die erwünschten Verhaltensweisen betonen!! Also nicht sagen "Du sollst keinen Krach machen." Sondern andersrum formulieren: "Du sitzt ruhig und entspannt an Deinem Tisch, hörst aufmerksam zu und meldest Dich, wenn Du etwas weißt."
Diese Art positiv zu formulieren ist im übrigen auch die Basis der Hypnosetherapie. Darüber hinaus ist sowohl bei der Erziehung wie auch bei der Therapie wichtig: kurze, einfache Sätze. Keine Werturteile abgeben, sondern einfach nur Konsequenzen aufzeigen. Klarmachen, dass die Entscheidung bei ihm liegt, Du kannst ihm nur aufzeigen welche Entscheidungsmöglichkeiten er hat. Er muss wählen.

Wenn Du magst, kannst Du mich auch gerne anmailen.

Gruß
MiniMama

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