1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Lusil am 16.11.2005, 15:22 Uhr

Kann-Kind: Unheimlich stolz und aber auch unsicher!

Hallo,
gestern war unser erstes Lehrer-Eltern-Gespräch und es war überaus positiv. Luis ist ein Kann-Kind und wurde am 27. September 6 Jahre alt. Wir haben ihn auf Anraten der Erzieher, Ärzte und Kooperationslehrerin und auch aufgrund unseres eigenen Gefühls vorzeitig eingeschult. Was haben wir uns da alles anhören müssen - gerade von Eltern, die ihre Kann-Kinder letztes Jahr noch zurückgestuft haben. Und jetzt sind wir so zufrieden. Im Gegenteil, die Lehrerin meinte, dass er gerade im kognitiven Bereich (Wahrnehmung, Erkennen, Wiedergeben) ca. 3 Jahre vorne draus wäre und dass er selbst die Lehrerin sprachlich oft "in die Tasche stecken würde". (Luis drückt sich oft sehr gewählt, fast schon geschwollen aus). Sie hat sich überlegt, ob wir zuhause uns alle so unterhalten:-) Wir hörten praktisch nur positives und sie meinte, sie habe bisher noch nicht so ein Kind in der 1. Klasse gehabt (und die Lehrerin ist so um die 50 Jahre alt). Das machte mich und meinen Mann natürlich mächtig stolz. Einziger Kritikpunkt, er kann sich oft kaum bremsen und kümmert sich fast schon penetrant wie ein Lehrer um die Mitschüler bei Wissensangelegenheiten. ABer das hätte sich schon gebessert.
Wir sind also stolz und aber auch unsicher. Soll man ihn noch zusätzlich fördern, ja, nein, wenn ja, wie? Wer hat ähnliche Erfahrungen?
Ansonsten ist er ein ganz normaler Junge, der seine Freunde hat, Mittags auf die Gass geht und sich mit seiner kleinen Schwester zankt.
Gruß Claudia

 
6 Antworten:

Re: Kann-Kind: Unheimlich stolz und aber auch unsicher!

Antwort von antonia am 16.11.2005, 20:52 Uhr

hallo,

duch meine freundin habe ich mich in letzter zeit etwas mit einem ähnlichen thema befasst und nach meinen informationen ist es super wenn die kinder ein instrument lernen, künstlerisch gefördert werden. so wurde es meiner freundin für ihren sohn geraten der aber erst im nächsten jahr eingeschult wird, ist kein kann-kind.

viele grüße
antonia

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Re: Kann-Kind

Antwort von Bonnie am 17.11.2005, 10:34 Uhr

Hallo Claudia,

na also, dann war es ja die richtige Entscheidung! Ich kann gut verstehen, dass Ihr erleichtert und stolz seid.

Achtet aber darauf, Euren Sohnemann nicht zu sehr für seine überdurchschnittlichen Leistungen zu loben. Es ist eine große Gefahr, dass wir Eltern Anerkennung fürs Kind meist mit Leistung verbinden. Es ist aber wichtig, Liebe und Anerkennung von der Leistung abzukoppeln. Lobt ihn also ganz bewusst auch viel für Dinge, die nix mit Schule zu tun haben, sondern im menschlichen Bereich angesiedelt sind: Zum Beispiel, wenn er einem anderen Kind etwas abgibt, beim Spielen rücksichtsvoll ist, sich bei Spielgeräten abwechselt mit anderen Kindern, ein trauriges Kind tröstet, Euch ungefragt im Haushalt zur Hand geht, mal die Blumen gießt, den Tisch deckt usw.

Kinder tun fast ALLES, um geliebt zu werden. Verbindet man Stolz, Lob und Anerkennung zu einseitig mit der Schule, versteht das Kind bald, dass es vor allem dann von seinen Eltern angenommen wird, wenn es Leistung bringt. Dies ist die Basis für fast sämtliche Neurosen (und Depressionen) des Erwachsenenalters.

Seid also ruhig weiterhin stolz auf Euren Kleinen - aber zu mindestens 50 % auf Dinge, die mit ihm selbst und seiner Persönlichekeit zusammenhängen, nicht mit seinen intellektuellen Fähigkeiten, huh?

Meine Tochter ist auch so ein Überflieger, vor allem im sprachlichen Bereich. Sie sprach schon mit zwei Jahren in komplizierten Relativsätzen und benutzte den Konjunktiv II bereits korrekt etc. Ich finde, unsere Kinder brauchen jetzt keine zusätzliche intellektuelle Förderung. Wichtiger ist zum Beispiel, dass sie ein Hobby entwickeln, dass nicht-intellektuell ist, damit sie sich auch körperlich und im Sozialverhalten positiv entwickeln. Ideal ist hier - je nach Begabung - entweder ein musisches Hobby sein (meine Tochter fand z.B. eine Malwerkstatt für Kinder toll, die von einer Künstlerin angeboten wird, es kann auch ein Musikinstrument oder Kinderchor sein etc.). Oder ein sportliches (Judo für Kinder, Fußball, Modern Dance, je nach Neigung).

Auch körperliche Bewegung macht nämlich intelligent und fördert ein Kind. Außerdem werden hier Fähigkeiten wie Teamgeist, Durchhaltevermögen, Fairness und Mut belohnt - das braucht Euer kleiner Überflieger genauso dringend, wie seine Fähigkeiten im Rechnen und Schreiben.

Liebe Grüße,

Bonnie

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@bonnie

Antwort von Lusil am 18.11.2005, 8:59 Uhr

Hallo Bonnie,
Du sprichst mir aus der Seele. Genauso denke ich auch und ich hoffe inständig alles richtig zu machen. Dein Beitrag ist interessant und ich werde ihn mir noch mal genau durchlesen. Wie alt ist denn Deine Tochter?
Gruß Claudia

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Re: Kann-Kind: Unheimlich stolz und aber auch unsicher!

Antwort von Graupapagei3 am 18.11.2005, 10:37 Uhr

Ich denke mal, dass es vielleicht schön wäre, wenn er eine geregelte Freizeitaktivität hat, in der er sich austoben kann.
Unser Großer (11/99)geht um Schwimmtraining und spielt Cello, dadurch ist er einfach besser ausgelastet.
Übrigens hat er diese Woche im Hort Schule gespielt. Er war der Lehrer (was auch sonst!), seine Schüler sind 3. und 4.Klässler - na ja dazu fiel mir nichts mehr ein.

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Re: Kann-Kind: Unheimlich stolz und aber auch unsicher!

Antwort von jasömafe am 18.11.2005, 12:09 Uhr

Hallo Claudia,

unser Großer (5,5 Jahre) ist auch den Mitschülern vorraus.
Ich möchte auch überhaupt nicht darüber nachdenken, wenn wir auf den Rat der Erzieherinnen gehört hätten und er erst nächstes Jahr zur Schule gekommen wäre, was hätten wir unserem Kind angetan.

Als sportlichen Ausgleich spielt unser Sohn Fußball, ein Instrument möchte er derzeit nicht erlernen und ich werde ihn auch nicht zwingen.

Als Motivation und und zur Unterstützung der Lernfreude hat seine Lehrerin am Mittwoch empfohlen, daß er zu seinen heißgeliebten Rechenaufgaben noch ganze Sätze, Briefe oder kleine Geschîchten schreiben soll/darf.
Er wird nämlich bei zu großer Unterforderung unausstehlich und zur Familienqual.

Die Lehrerin rät also unbedingt auch die vorhandenden Fähigkeiten zu unterstützen und somit auch zu fördern, um die Kinder vor Langeweile beim Lernen zu schützen.

LG Alex

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Re: Kann-Kind: Unheimlich stolz und aber auch unsicher!

Antwort von Graupapagei3 am 18.11.2005, 13:12 Uhr

Das ist bei unserem auch so, der wird auch richtig unausstehlich, wenn nicht genügend INPUT da ist. Na ja da kann man schnell Abhilfe schaffen, dann kriegt er was er braucht.

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