1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von sunnybaby09 am 14.06.2010, 23:48 Uhr

Bin ich die Einzige, die so denkt?

Heute Abend hatten wir Elternabend und die Lehrerin gab uns einen Ausblick auf das was die Kinder in diesem Schuljahr noch erwartet und was auf sie im neuen Schuljahr zukommen wird.
Außerdem teilte sie uns mit, dass ab dem neuen Schuljahr ein Junge mit Down-Syndrom die Klasse besuchen wird und dieser Junge auch schon die letzten Tage vor den Sommerferien in die Schule kommen wird um die Klasse schon mal ein bisschen kennen zu lernen.
Einigen Eltern war dies nicht Recht und sie gaben Kommentare wie „Ich will nicht, dass mein Kind mit solch einem Kind zusammen unterrichtet wird.“ oder „Was will denn dieses Kind in einer normalen Schule?“ ab. Es entstand eine Diskussion und als ich mich zu Wort meldete und in etwa sagte: „Super, so lernen die Kinder eben, dass es auch Menschen/Kinder gibt, die eben anders sind. Außerdem bin ich mir sicher, dass sowohl unsere Kinder als auch der Junge davon profitieren werden, dass sie zusammen unterrichtet werden. Ich freue mich, dass mein Sohn mit diesem Jungen in einer Klasse sein darf. Und ich wünsche mir, dass der Junge viel Freude mit unseren Kindern haben wird und genauso auch unsere Kinder mit ihm und sie gemeinsam von einander lernen können.“ Manche Eltern blickten mich richtig entsetzt an....
Bin ich wirklich die Einzige bzw. eine der Wenigen, die so denken? Die es nicht schlimm finden, wenn ihr Kind Kontakt hat zu Kindern mit Behinderungen? Die ihrem Kind zeigen will, dass das Leben kein Wunschkonzert ist und man es so nehmen muss, wie es kommt? Wobei letzteres auf eigenen Erfahrungen beruht und auch mein Sohn weiß, dass im Leben nicht alles rund läuft und man leider auch negative Erfahrungen machen muss...
Ich hoffe so sehr, dass der Junge in die Klasse integriert wird und die Kinder nicht auf die Idee kommen ihn auszugrenzen, wobei das ja auch zum Teil von den Eltern vorgelebt wird...
lg Jeannette

 
17 Antworten:

Re: Bin ich die Einzige, die so denkt?

Antwort von wickiemama am 15.06.2010, 6:52 Uhr

ich wäre jetzt gar nicht auf die Idee gekommen, daß da jemand etwas dagegen haben könnte.
ich wünschte Integration wäre viel viel selbstverständlicher an den Schulen...

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Re: Bin ich die Einzige, die so denkt?

Antwort von Pebbie am 15.06.2010, 7:01 Uhr

Hallo !

Nein, das bist Du nicht.
Ich kann Dir auch meine Erfahrung sagen.
Mein Sohn ist sprachbehindert, und war nach den Osterferien 3 Wochen in der Regelschule hospitieren. Er sollte von der Sprachförderschule in die Regelschule wechseln.
Er steht überall 1-2, nur in Deutsch hat er wegen seines Sprachproblem bei der rechtschrebung Probleme, weil er Worte so schreibt wie er sie hört.
Er durfte icht wechseln, weil die Lehrerin "ihn nicht versteht". Das ging aber nur ihr so, seine Klassenkameraden bei denen er schnell integriert war, sahen das nicht so.
Nach einem Gespräch von Lucas Förderschullehrerin mit der Regelschullehrerin war klar, das es auch nicht das Problem war. Sie hatte augenscheinlich Angst, das der Klassenschnitt durch Lucas runter geht. Er passte einfach nicht ins Konzept.
Unnötig zu erwähnen, das er vor kurzem eine 2+ im Lesetest hatte. Seine Logopädin meinte nur: "so viel zum nicht verstehen".......

Sorry für die Ausschweifungen. Ich denke, das wird auch das Problem bei Euch sein. Die Eltern sehen nur ihre eigenen Kinder. Ich finde es toll, das die Lehrerin dahinter steht und dem Kind einen normalen Schulweg ermöglichen will. Das ist das Gegenteil von dem was ich erfahren musste. Ausserdem gibt es bei Trisomie 21 - Kindern eine so grosse Spannweite der Erkrankung, vielleicht steckt der Junge die anderen leistungsmässig in den Sack.
Ich wünsche es ihm auf jeden Fall von Herzen, das er einen guten Start und dann eien guten Stand in der Klasse hat !

LG Ute

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Re: Bin ich die Einzige, die so denkt?

Antwort von Leseratte am 15.06.2010, 7:32 Uhr

Wenn der Stoff nicht darunter leidet, finde ich es völlig in Ordnung.

Wir haben auch ein Integrationskind in der Klasse. Das klappt prima - außerdem hat das Kind noch einen zusätzlichen Betreuer. Dieses Kind ist voll integriert - da gibt es keine Probleme. Gerade in den ersten Grundschuljahren sind die Kinder doch noch offen und gehen ganz natürlich mit einer Behinderung um.

Allerdings muss gesichert sein, dass der Unterrichtsstoff nicht darunter leidet - hier kommt es wirklich auf den Grad der Behinderung an. Manches Kind ist in einer Förderschule besser aufgehoben.

Aber ich denke das hat die Schule schon durchdachte und wenn es von deren Seite keine Bedenken gibt - warum soll man sich als Eltern da einmischen. Nee, wäre da auch offen ... hoffentlich bekommen die Kindern nicht mit, dass manche Eltern so negativ reagieren. Meisten sind das die Kinder die damit auch ein Problem haben.

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Re: Bin ich die Einzige, die so denkt?

Antwort von Patti1977 am 15.06.2010, 8:06 Uhr

Hallo,

ich find sowas gut, gerade für die Kinder, deren Eltern was dagegen haben. Baut die Blockaden früh ab und vielleicht hilft es auch, dass die Eltern eine andere Denkweise erhalten.

lg

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Re: Bin ich die Einzige, die so denkt?

Antwort von supermampfi am 15.06.2010, 8:09 Uhr

Hi! Kann es sein, daß sie nur die Bemerkung gemacht hat aber nicht näher ausgeführt? Also: Daß der Stoff nicht leidet, sie die Kinder darauf vorbereitet, den Jungen etwas beschrieben, das Down-Syndrom erklärt usw.
Man kann nur etwas ablehnen das man nicht kennt, oder wovor man "Angst" hat. Es gibt leider viele Menschen, die mit Behinderten ein Problem haben - aber eben durch Unwissenheit.
Und gerade Eltern machen den Fehler, ihren Kindern vorzuleben daß es selbstverständlich ist gesund zu sein... Und diese Kinder sind dann geschockt, wenn sie sehen, daß das eben nicht der Fall ist.
Deswegen sehe ich den Fehler auch bei der Lehrerin, wenn sie das nicht weiter ausgeführt hat.

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Re: Bin ich die Einzige, die so denkt?

Antwort von BM 123 am 15.06.2010, 8:50 Uhr

Zumal Down-Syndrom relativ ist und der Junge durch die Krankheit warscheinlich gar nicht sehr eingeschränkt ist.
Immerhin wird ihm der besuch einer normalen Schule ja durchaus zugetraut.

Wär ich jetzt auch nicht drauf gekommen das jemand damit ein Problem haben kann.

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Re: Bin ich die Einzige, die so denkt?

Antwort von liha am 15.06.2010, 9:13 Uhr

Für mich käme es erstmal darauf an, wie ausgeprägt die Behinderung des Kindes ist. Und vor allem darauf, wie die Unterrichtsform, die Lehrerin usw. auf das Kind abgestimmt sind.
Grundsätzlich finde ich integrative gut, richtig und wichtig. ABER: Es muß so ausgelegt sein, dass die andern Kinder nicht schulisch darunter zu "leiden" haben.

In der Klasse meiner Nichte (7. Schuljahr) ist ein leicht geistig behindertes Kind. Er ist ein lieber und netter Junge und ich finde es toll, wie er in die Klasse integriert ist.
Aber es hat auch nachteile für die anderen.
Der Junge hat eine eigene Sonderlehrerin für sich. Das sieht so aus, dass sie neben ihm sitzt und ihm alles, was die Klassenlehrerin erklärt nochmal richtig im Flüsterton erklärt. Auch wärend der Klassenarbeiten ständig dieses geflüster.
Meine Nichte sagt, dass das tierisch nervt und sie sich vor allem bei Stillarbeit nur sehr schlecht konzentrieren kann.
Außerdem springt der Junge auch oft einfach plötzlich auf oder er gibt "Geräusche" von sich, die den Unterricht stören.
Das ist dann für die "gesunden" Kinder nicht so toll. Da kann ich die Eltern verstehen, dass sie skeptisch sind.

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Re: Bin ich die Einzige, die so denkt?

Antwort von thora2002 am 15.06.2010, 9:48 Uhr

Das da überhaupt jemand unterscheide macht ist für mich überhaupt nicht verständlich!!

Es sind Menschen wie jeder andere auch. Warum muss man darüber diskutieren ob er in die Klasse "darf" oder nicht. Er kommt in die Klasse und fertig.

Die Leute die etwas dagegen haben sollten sich im klaren sein das auch Ihren Kindern was passieren kann. Auch diese Kinder können einen Unfall haben und danach behindert sein. Dann wollen die doch auch das man Ihr Kind so akzeptiert wie es ist.

Schlimm

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@Thora2002

Antwort von sunnybaby09 am 15.06.2010, 10:03 Uhr

Genau so denke ich auch.
Zumal es ja sowieso feststeht, dass der Junge in die Klasse kommt.

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Re: Bin ich die Einzige, die so denkt?

Antwort von sunnybaby09 am 15.06.2010, 10:06 Uhr

Danke euch für die Antworten. Sie zeigen mir, dass ich doch nicht alleine bin mit meiner Denkweise.
Ich hatte gestern vergessen zu erwähnen, dass die Lehrerin ausführlich über den Jungen berichtet hatte und auch die Eltern des Jungen da waren, so dass wir direkt Fragen an sie stellen konnten.
Der Junge ist soweit fit und auf der Förderschule ist er wohl unterfordert.
lg Jeannette

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Vielleicht macht er Abitur und studiert...

Antwort von Petra28 am 15.06.2010, 11:08 Uhr

Schau mal hier:http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/bildung-die-unmoegliche-karriere_aid_198391.html

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Ich finde es eine Frechheit, das....

Antwort von jolina25 am 15.06.2010, 12:54 Uhr

...es noch Eltern gibt, die sowas denken und das denn auch noch laut sagen. Vorallem vor den Eltern des betroffenen Kindes! Wie müssen die sich denn gefühlt haben...??!!

Mir würde das im Traum nicht einfallen, meine Söhne so zu erziehen, das sie denken eine Behinderung wäre etwas "unnormales"!

Ich find das ganz schlimm..und ich hätte an dem Abend bestimmt gefragt..ob sie noch was merken bzw. was ihnen das Recht gibt so über ein behindertes Kind zu reden...

Ganz ganz schlimm....

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Re: Bin ich die Einzige, die so denkt?

Antwort von biggi71 am 15.06.2010, 13:16 Uhr

hallo,
ein riesen grund warum unsere tochter auf unsere katholische grundschule gehen soll, sind integrationsklassen. ich kann es nicht verstehen, das es noch menschen mit solch furchtbaren ansichten gibt
lg

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Fände ich auch total gut,

Antwort von Idamama am 15.06.2010, 16:12 Uhr

mein Sohn war schon im Kiga mit behinderten Kindern zusammen und alle haben davon profitiert. Er hat ein super Sozialverhalten und die Integrationskinder haben super Fortschritte gemacht. Zusammen mit ihm ist ein sprachbehindertes Mädchen in die erste Klasse gekommen, die er seit dem beim Lernen begleitet. Er ist immer ganz geknickt, wenn das Mädchen einmal nicht so gut abschneidet. Die Mutter musste damals auch ganz schön kämpfen, damit das KInd aufgenommen wurde - schade.In Bayern gibt es glaube ich auch einen neuen Bildungsplan, nachdem die Regelschulen verpflichtet werden sollen, einen gewissen Prozentsatz an behinderten Kindern aufzunehmen.

Es gibt no soo viel zu verbessern an unserem Schulsystem.
Gruß Idamama

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ist mit sicherheit eine bereicherung

Antwort von Zwillingsmama04 am 16.06.2010, 13:13 Uhr

kann man nur hpffen das die kinder deren eltern soetwas gesagt haben etwas von ihrer bereicherung mit nach hause nehemn

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Danke Euch!

Antwort von sunnybaby09 am 16.06.2010, 22:34 Uhr

Eure Antworten haben mir gezeigt, dass ich doch nicht die Einzige bin, die es toll findet, dass der Junge in einer normalen Grundschule eine Chance bekommt. Und ja, es gibt Eltern, die der Meinung sind, dass behinderte Kinder nichts auf der Welt verloren haben (ganz drastisch ausgedrückt). Ich habe es selber erlebt, da ich mit einem behinderten Kind schwanger war und es Kommentare wie "Wie könnt ihr nur ein behindertes Kind bekommen?" oder "Was wollt ihr denn mit so nem Ding?". Deshalb hat es mich eigentlich nicht so sehr geschockt, dass manche Eltern dem Jungen keine Chance geben wollten.
Ich habe gestern den Jungen mit seiner Mutter in der Stadt getroffen und wenn ich nicht gewusst hätte, dass er Trisomie 21 hat, wäre es mir nicht aufgefallen. Heute war der Junge dann das 1. Mal in der Klasse und mein Sohn erzählte begeistert von dem Jungen und er berichtete auch, dass sich alle gefreut haben, dass sie jetzt einen neuen Klassenkamerad bekommen haben, wobei einige wohl ein bisschen schüchtern ihm gegenüber gewesen waren und ich bin gespannt wie es sich weiter entwickelt. Und ich hoffe sehr, dass manche Eltern sehen wie unproblematisch ihre Kinder mit einem behinderten Kind umgehen.
lg Jeannette

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Re: Ich finde es eine Frechheit, das....

Antwort von JonasMa am 19.06.2010, 0:52 Uhr

Ich denke auch, daß es eine Bereicherung werden wird. Und ja , wir haben auch 2 Integrativkinder oder - hier werden sie GU-Kinder genannt (gemeinsamer Unterricht) - in der Klasse. Ich finde es weder schlimm noch sonst etwas.
Im Gegenteil. Hier sollte ein Integrativer KiGa eröffnet werden und wäre es dazu gekommen, wären meine auch dahin gegangen. Leider ist er bisher noch immer nicht im Bau (wird wohl auch eher nicht....) . Für Kinder eine sehr wertvolle und wichtige Erfahrung.
Ich persönlich fände es auch nicht schlimm, wenn ein Junge mit Down-Syndrom in die Klasse käme - auch dort gibt es sehr große Unterschiede bei dem Grad der Behinderung. Und wären sie nicht in irgendeiner Art fähig in einer 'Regelschule' zu bestehen, würden sie nicht angenommen werden - soweit ist die Integration hier beim besten Willen nicht.
Und die Eltern, die so reagiert haben, die sollen mal echt schämen. Sie kennen das Kind nicht mals und urteilen übervoreilig. Ich hasse das wie die Pest. Ich glaube, ich hätte kaum ruhig bleiben können bei dem Elternabend....

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