Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, mal wieder! brauche ich Ihren Rat. Und zwar geht es um meine Tochter (fast3) die seit ca. zwei Wochen in den Kindergarten geht. Sie war schon lange ganz verrückt danach und jetzt haben wir tatsächlich einen Platz bekommen. Schnuppertage waren super. Eine tolle Einrichtung mit gutem Konzept und sehr netten Erziehrinnen. Eingewöhnung lief auch erstaunlich gut, 3 Tage kurzes weinen und jetzt absolute Begeisterung. Jetzt gibt es nur ein Problem. Seitdem sie im Kindergarten ist steppt hier der Bär. Es wird geschlagen, geschubst, die kleine Schwester gepiesackt, nicht mehr gehorcht, jedes zweite Wort ist "Geh weg!", "Mein Gott!" oder "Meine Fresse!", A..loch, Sch.. oder schlimmeres. Natürlich war mir klar das sie aus dem Kindergarten gewisse Verhaltensweisen und diverse "schlimme" Wörter mitbringt, aber das es so heftig wird hätte ich nicht gedacht. Ich gebe auch zu das es mich sehr und auch den Alltag belastet da ich mein Kind nicht mehr wieder erkenne und nicht richtig damit umzugehen weiß. Im Gespräch mit den Erziehern wurde mir gesagt bei behüteten(?) Kindern sei das häufig so und würde sich geben sobald der Reiz des Neuen vorbei sei. In der Gruppe wäre nur aufgefallen das sie sich nichts vormachen lässt und durchaus ihre Meinung vertritt, sie aber auf keinen Fall negativ auffalle. Ich bin trotzdem im Moment ziemlich unglücklich mit der ganzen Situation und weiß mir nicht zu helfen. Ich denke ich muß jetzt zu Hause konsequent dagegen arbeiten, will aber auch nicht nur mit erhobenem Zeigefinger dastehen und bei allem trotzdem das negative sehen. Können Sie mir nicht Mut machen und dieses Verhalten als Anfangssymptom bestätigen. Und haben Sie vielleicht praktische Tipps für mich? Ich dachte schon an Herzchen (habe noch Perlen) für schöne, "liebe", Tage die nachher eine schöne Kette werden, oder ähnliches? Möchte halt nicht nur schimpfen sondern das Gute bestärken. Ich danke Ihnen schon mal im voraus und vielen lieben Dank dafür das Sie sich immer die ganze Arbeit machen. Mit Sicherheit bis bald... und MfG Sam
Christiane Schuster
Hallo Sam Die Meinung der ErzieherInnen kann ich wirklich nur bestätigen: Ihre Tochter fühlt sich nach diesem Entwicklungsschritt plötzlich als "Große und Starke", orientiert sich an den älteren Kindern in der Gruppe, die für sie ja schon groß sind und versucht, sich mit ihrer Ausdrucks- und Verhaltensweise interessant zu machen. Auch wenn sie bald wieder zu ihrer sicheren Orientierung zurückgefunden haben wird, kann ich Sie gut verstehen, wenn Sie sich nicht nur "einfach" Ihrem Schicksal fügen wollen: Ein "Geh weg" sollten Sie wörtlich und konsequent annehmen und sie Damit eine Weile ignorieren; der liebe Gott kann nichts dafür und Ihre Tochter wird auf Ihre Nachfrage hin weder wissen, was eine Fresse, noch was ein A...loch ist, da sie es sonst im richtigen Moment und nicht falsch anwenden würde. Schließlich haben weder Ihre Tochter noch Sie eine Fresse und wie ein A...loch sehen Sie auch nicht aus!:-) -um nur einige Beispiele zu nennen-. Reagieren Sie mal auf diese konsequente, bzw. nachfragende Weise und bleiben Sie möglichst gelassen. Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: ich freue mich auf Bald.:-)
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