
Immer wieder erlebe ich in meinen Kursen, dass Mütter einander schier überbieten wollen: "Mein Kind kann schon ...", heißt es dann.
So verständlich der Stolz der Einzelnen ist, es bringt nichts, die Kleinen zu vergleichen, wie in einem Wettbewerb. Denn jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo und das ist gut so. Zwar können sich die meisten Kinder im 5. Lebensmonat umdrehen. In der Mehrzahl brauchst du dabei aber noch Unterstützung. So hilft es zum Beispiel, wenn die Mutter ihr Kind in Rückenlage an den Händen hält und behutsam in die Seitenlage führt. Auch Anreize wie der Klang der Spieluhr oder Mamas Gesicht können ein Kind dazu motivieren, sich auf die Seite zu drehen. Ist das geschafft, geht es weiter in die Bauchlage bis hin zum eigenständigen Aufstützen.
Erst mit dem 7. Lebensmonat drehen sich die Kinder dann bewusst und aus eigenem Antrieb. Manche sind so begeistert von ihrer neuen Fähigkeit, dass sie rollend die ganze Wohnung erkunden. Einige Babys geben sich mit den Füßchen oder der Hand noch zusätzlichen Schwung.
Wie gesagt, das sind nur Anhaltspunkte. Mach dir nicht verrückt, wenn dein Kind einem anderen Zeitplan folgt. Es ist jedoch sinnvoll, den Kinderarzt, einen Orthopäden oder Osteopathen aufzusuchen, wenn dein Kind sich mit 8 Monaten noch nicht allein umdrehen kann. Vielleicht liegen Blockaden vor, die es daran hindern und die behandelt werden sollten.
Noch ein Sicherheitstipp: Wann ein Kind sich aus eigener Kraft umdrehen kann, lässt sich im Einzelfall nie sagen. Stürze vom Wickeltisch gehören zu den häufigsten Unfällen im ersten Lebensjahr, weil die Kleinen plötzlich stark strampeln oder sich umdrehen. Am besten lässt du dein Kind daher nie alleine auf dem Wickeltisch. Ideal ist es, immer eine Hand an seinem Körper zu haben, wenn du dich umdrehst oder abgelenkt bist, etwa durch ein anderes Kind. Musst du kurz aus dem Zimmer, nimm dein Baby einfach mit oder lege es auf eine Unterlage auf den Boden.