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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Kiki1981 am 06.09.2013, 10:32 Uhr

sie müssen abstillen

Hallo,
Ähnlich wie selena im Post unten brauch auch ich Mut, da ich mittlerweile manchmal denke, es ist irgendwie alles meine schuld und ich bin zu blöd oder so.
Waren neulich bei der kinderärztin und die war etwas entsetzt das ich noch fast voll stille. Meine Tochter ist fast 10 Monate alt und brei ist blöd. Mit allem anderen wird nur gespielt... Nun solle ich endlich langsam abstillen da das ja auch nicht mehr so gut ist. Außerdem könne meine Tochter sich sonst nicht von mir lösen. Das sie noch nicht sitzen kann ist deshalb wohl auch meine schuld, vermutlich..
Ja ich würde gern mal eine Mahlzeit ersetzen. Doch soll sie hungern wenn sie nur wenige Löffel isst? War ich zu nachgiebig?
Wer kennt sowas? Und ist es nicht traurig das Kinderärzte so stillkritisch sind? Unsere war schon immer so, seit die kleine auf der Welt ist...

 
22 Antworten:

Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von Binamon am 06.09.2013, 10:50 Uhr

Hallo,

bitte vergiss direkt was die Ärztin sagt. Leider haben viele Ärzte keine Ahnung was das stillen betrifft. Mein Sohn ist, genau heute :-), 10 Monate alt. Hier wird auch noch gestillt. Zwar nicht so viel wie bei dir, aber noch genug. Uns wurde schon vor 5 Monaten gesagt, dass das stillen nicht reicht und er vor allem nachts nichts mehr bekommen sollte. Ich hab aber auf mein Kind gehört und ihm gegeben was er braucht. Im 1. Lebensjahr sind sie ja auch noch Säuglinge und die Hauptnahrung Milch.

Mein Sohn wiegt jetzt ca. 10 Kilo und ist über 80 cm groß. So schlecht kann meine Milch also nicht sein.

Hör einfach auf dein Kind. Biete ihm immer mal etwas an. Die fangen schon irgendwann an zu essen ;-)

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von Black Forest Girl am 06.09.2013, 11:38 Uhr


Ich weiß, dass es sicher auch andere Meinungen zum Thema "vollstilllen mit 10 Monaten" gibt, aber ich finde das ist völlig okay.
Warum bitte soll dein Kind davon einen Nachteil haben???
Die meisten Stillkinder die ich kenne, sind rund und speckig. Von wegen die Milch reicht irgendwann nicht mehr,
Wenn dein Kind noch kein Interesse an Beikost hat, dann ist da eben so. Dafür gibts Kinder, die total früh dran sind. Meiner hat schon mit 16 Wochen begeistert die ersten Karotten gegessen.
Ich glaube auch nicht, dass das lange Vollstillen dafür verantwortlich ist, dass die Kleine noch nicht sitzen kann. Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht.
Und zum Thema "loslassen". Eine klammernde, gluckende Mutti kann man auch sein, wenn man die Flasche gibt. Das hat doch damit nichts zu tun. Die Selbständigkeitsbestrebungen eines Kindes kann man stillend ebenso unterstützen, wie abgestillt.

Meine Vorrednerin hat Recht: Bei manchen Dingen frage ich mich ob die KIÄ auf dem neuesten Stand sind. Zum Beispiel Fluor: Das wird noch munter verschrieben, doch inzwischen hat sich die Meinung durchgesetzt, dass man das nicht mehr geben soll...

Ich würde ihr immer wieder Beikost anbieten und warum nicht auch mal was, was ihr Erwachsenen gerade esst. NATÜRLICH nur wenns babygerecht ist, z.B. einen Apfelschnitz oder etwas ungewürztes Kartoffelpüree.

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von Rattenpack am 06.09.2013, 11:39 Uhr

Ich habe mal einen wunderbaren Rat bekommen:
"Rede mit Kinderärzten nie über Kinderernährung und mit Tierärzten nie über Hundefutter."

Den Rat möchte ich gerne weitergeben. Wir waren lange bei einem Kinderarzt, dem ich auf die Fragen, wie das Essen (oder Schlafen) klappt, immer nur gesagt habe, dass wir zufrieden sind.

Ein anderer Kinderarzt, bei dem wir waren, sagte mr dagegen immer nur: Sie stillen doch - perfekt. Bieten Sie dazu einfach an, was da ist und ihr Kind wird sich nehmen, was es braucht.

Letztlich sind manche Kinder eben etwas früher dran und andere etwas später. Hinterher interessiert es niemanden mehr, wer mit 5 oder 12 Monaten zu essen begonnen hat, wer mit einem oder mit zwei jahren gesprochen hat, wer mit 2 oder 4 Jahren trocken war und wer mit 3 oder 6 Jahren Fahrradfahren konnte.
Es sind Kinder, keine Roboter, die alle gleich funktionieren :-)

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von Greenamy am 06.09.2013, 11:46 Uhr

Kann mich nur der Vorgängerin anschließen.Lass dir nicht reinreden,die Ärzte,jedenfalls die meisten schulmedizinischen,haben null Ahnung vom Stillen,dann wende dich lieber an Stillberater.Ich stille meine nun fast 1,5 Jahre alte Tochter immer noch sehr häufig,sie ist und war schon immer eine Wenig-Esserin.Aber so langsam probiert sie mehr und mehr aus,mir hat das Buch ''Mein Kind will nicht essen'' sehr geholfen,das Ganze entspannt zu sehen.Umso mehr Druck du dir selbst machst und deinem Kind beim essen machst,umso weniger wird es essen,schon gar nicht mit Lust und Freude.
Meine braucht halt (noch) nicht so viel an Essen,ist zwar eine leichte und zierliche, aber trotzdem gesund.Sie ißt hier und da bissel was mit,am besten geht immer noch der Milchbrei abends mit Haferflocken und Banane,vermutlich,weils süß schmeckt;-) Mit dem Stillen weiß ich auch,das sie genug Nährstoffe und Kalorien bekommt und keine Mangelerscheinungen bekommen wird.Sie trinkt wie gesagt noch sehr viel am Tag,nachts auch.Ich habe bis heute noch keine Mahlzeit richtig ersetzt.
Meine eigene Allgemeinärztin kommt aus Bayern,ist schon etwas älter und hat mir auch Mut gemacht,sie hat ihren Sohn 4 Jahre gestillt!! Sowas hört man auch nicht alle Tage.Und er fast nie krank gewesen.
Ein ganz interessanter Link zum Thema Stillen,auch Langzeitstillen und Stillen überhaupt,wie es in Deutschland und warum so gesehen wird...
aber auch Erfahrungsberichte,die vielleicht Mut machen.

http://www.stillkinder.de/warum-stillen-muetter-in-deutschland-nicht-laenger/

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loslassen

Antwort von Greenamy am 06.09.2013, 11:53 Uhr

ich kopiere einfach mal,was Biggi vom ExpertenStillforum zm Thema einer Mama mal schrieb:


der Einstellung, dass das Langzeitstillen die Loslösung beeinträchtige oder ein Problem in Hinblick auf die Theorie des Übergangsobjektes darstellt, ist keineswegs Fakt. Dieser Vorstellung liegt eine Hypothese zugrunde, für die es keinen Beweis gibt. Die Überlegungen beruhen auf Beobachtungen in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, die vor langer Zeit gemacht wurden. Dem Stillen oder gar dem längeren Stillen wurde dabei überhaupt keine Aufmerksamkeit entgegengebracht (wohl auch, weil kaum bzw. nicht lange gestillt wurde).

Die Praxis zeigt jedenfalls, dass langzeitgestillte Kinder nicht unselbständiger sind als kurz oder gar nicht gestillte Kinder und auch keine vermehrten Probleme mit der Loslösung haben, im Gegenteil: Oft haben sie ein so starkes Vertrauen in sich und die Welt, dass sie recht forsch die Welt entdecken wollen. Außerdem spricht gegen diese Theorie, dass es dann weltweit gesehen sehr viele Kinder Probleme mit der Selbstregulation haben müssten, denn es gibt ja nun mal viele Kulturen, in denen das lange Stillen deutlich über das Babyalter hinaus üblich ist und es gibt Kulturen, in denen keine Übergangsobjekte bekannt sind.

Das lange Stillen führt definitiv nicht zu einer verspäteten Loslösungsphase, aber Ihr Kind spürt jetzt Ihre Unsicherheit und das ist etwas, was Kinder extrem schlecht vertragen. Kinder brauchen Klarheit und Zweifel sowie Unsicherheit der Eltern verwirren sie und beeinflussen ihr Verhalten, so dass sie z.B. besonders klammern oder eben sehr lange und häufig an der Brust trinken. Das Problem ist nicht das Stillen – das in diesem Alter außerdem noch vollkommen normal ist, denn statistisch gesehen findet ein selbstbestimmtes Abstillen meist irgendwann zwischen dem zweiten und dem vierten Geburtstag statt – sondern der Druck, der von außen auf Ihnen lastet.

Kennen Sie noch andere langzeitstillende Mütter im realen Leben? Ich denke, dass Ihnen der Austausch mit anderen Eltern von langzeitgestillten Kindern sehr gut tun würde. Wenden Sie sich doch einmal an eine Stillberaterin und fragen Sie, ob es eine Kleinkinderstillgruppe in Ihrer Nähe gibt. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben.

Das Verhalten deines Kindes wird sicher von manchen Menschen als extrem anhänglich oder mutterfixiert bezeichnet, doch es ist ein vollkommen normales Verhalten für ein Baby.

Es ist sogar wichtig, dass ein Kind zunächst eine feste und verlässliche Bindung zu einer Person aufbaut (und diese Person ist bei einem gestillten Kind naturgemäß fast immer die Mutter). Aufbauend auf dieser Erfahrung kann das Kind dann später seinen Horizont erweitern und Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen. Doch das „Fundament" der engen Beziehung zur ersten Bezugsperson sollte fest sein und so zum Fundament der Beziehungsfähigkeit und Bindungsfähigkeit überhaupt zu werden.

Wie schnell oder langsam das Kind dann seine Fühler ausstreckt und Kontakt zu anderen aufnimmt und dort Bindungen knüpft ist ebenso wie das Laufenlernen oder Sprechen von Kind zu Kind verschieden. Jedes Kind hat da seinen eigenen Zeitplan.

Sie würden niemals an einer Blume ziehen, damit sie schneller wächst, denn Sie wissen, dass sie dadurch verkümmern oder sogar sterben würde. Genau so wenig können wir an unseren Kinder „ziehen", um ihre Entwicklung zu beschleunigen.

Keine Angst, Ihr Sohn wird weder ein Muttersöhnchen noch ein ewig unselbstständiger Mensch, sondern Sie legen jetzt den Grundstock für einen in sich ruhenden, selbstbewussten und selbstständigen Menschen.

LLLiebe Grüße,
Biggi

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Re: Stillen gehört nicht zur Arztausbildung...

Antwort von Hexhex am 06.09.2013, 12:59 Uhr

Hallo,

das Stillen kommt leider in der Kinderarzt-Ausbildung kaum vor, deshalb haben die meisten Kinderärzte hier erschreckend wenig Wissen. Viele sind außerdem unbewusst eher stillfeindlich eingestellt, ich hatte auch mal so einen, als meine erste Tochter ein Baby war.

Du kannst ruhig weiter vollstillen. Damit Deine Tochter keinen Eisenmangel erleidet, was bei kleinen Kindern relativ schnell geht, kannst Du ihr täglich ein paar Ferrosanol-Tropfen (Apotheke) auf einem Löffelchen mit Wasser geben.

Ansonsten würde ich einfach immer mal wieder Brei oder auch ein Stück Banane zum Nagen anbieten. Und zwar, wenn sie richtig hungrig ist, also VOR dem Stillen. Appetit macht Kinder nämlich experimentierfreudiger. Erzwingen musst Du nichts, das wird schon!

LG

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@Rattenpack

Antwort von Black Forest Girl am 06.09.2013, 13:47 Uhr

Toller Spruch!!! Da steckt viel Wahrheit drin.

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von faraday am 06.09.2013, 14:02 Uhr

Meine Tochter wurde mit 10 Monaten auch noch fast voll gestillt und zeigte wenig Interesse an fester Nahrung. Beim Kinderarzt habe ich das allerdings nie groß thematisiert.
Inzwischen ist meine Tochter 15 Monate alt und isst mit großem Appetit und wird tagsüber gar nicht mehr gestillt.
Im Übrigen ...seit 4 Wochen geht sie in die Krippe, die Eingewöhnung lief super, alle sind ganz begeistert, wie fröhlich und unkomliziert sie ist. Soviel nur zum Thema Ablösung...

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von Mama 0305 am 06.09.2013, 14:03 Uhr

Meine Freundin fing bei ihrer Tochter erst mit Beikost an, als sie 1Jahr alt war. Sie hat keinen Schaden genommen. Im Gegenteil, sie isst sehr gerne und es gab nie Probleme mit dem Füttern bei ihr.

Lass dich nicht verunsichern.

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von Kiki1981 am 06.09.2013, 14:14 Uhr

Hallo!
Ich danke euch für die vielen Antworten!
Meine Tochter ist halt auch recht zierlich und daher mache ich mir vielleicht schnell Gedanken. Man lässt sich oft auch schnell verunsichern...
Mein eigener Bruder wollte auch als baby nicht essen. Und jetzt? Frag ich mich immer, wo er das ganze Essen lässt, das er in sich reinschaufelt.. Das hätte ich der Ärztin mal sagen sollen , vor allem da sie meinte das meine Tochter immer eine schlechte esserin sein wird....

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von mirico11 am 06.09.2013, 14:24 Uhr

Hi, ich bin schockiert, das so etwas von einer Kinderärztin kommt ! Mit 10 Monaten, das ist doch gut :) Ich hab mein großen unfreiwillig fast 2 Jahre voll gestillt, er wollte nichts anderes zu sich nehmen. Wenn ich mir vom Kinderarzt Hilfe holen wollte, was ich mehrmals versucht habe, wie ich ihn von der Brust los kriege, hat er immer nur gemeint, ich solle sollange stillen, wie es geht. Was hat den das sitzen können, mit dem stillen zu tun ? Und warum soll das nicht gut sein, sie weiter zu stillen ? Versteh die Aussagen der Ärztin nicht :( Mach dir keinen Kopf. Lg

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von Rattenpack am 06.09.2013, 14:45 Uhr

Auf den letzten Satz hätte ich mich ja nicht beherrschen können und etwas gefragt wie:
"Ach, sie schauen auch in die Zukunft? Nehmen Sie dazu die Kristallkugel, Tarotkarten oder flüstern Ihnen das die Engel?"

So ein Blödsinn!
Meine Älteste ist bei uns die, die erst ganz spät angefangen hat zu essen (erste vereinzelte Häppchen mit 9-10 Monaten, ganze Mahlzeiten erst später). Dafür war sie, als sie einmal aß, die unkomplizierteste Esserin der Welt. Sie ist so ein Kind, das sich zum Geburtstag einen Besuch im spanischen Restaurant wünscht statt Zoo, Kino oder Indoorspielplatz und alle Omas entzückt, weil sie absolut jede Hausmannskost abgöttisch liebt.

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von Lilisu am 06.09.2013, 16:31 Uhr

Hallo!

Das wichtigste haben die anderen schon gesagt. Sie haben Recht... und das sage ich als Ärztin.

Kurz zu uns.. meine ist 18 Monate und wird noch sehr viel gestillt. Seit kurzem isst sie endlich auch mehr feste Nahrung, wurde bis dahin auch fast voll gestillt. Sie wollte es nicht anders.

Seit heute versuche ich sie abzustillen, da ich seit einigen Tagen aus irgendeinem Grund fiese Schmerzen beim Stillen habe.. die Zeit war toll, aber ich freue mich auch wieder auf mehr "Freiraum".

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von MamaundMini86 am 06.09.2013, 17:36 Uhr

Mein Sohn ist 16 Monate und isst ein paar Nudeln und Etwas Obst. Ansonsten stillt er noch fast voll!
Ich kann ihn nicht hungern lassen! Er nimmt keine Flasche also bleibt nur die Brust!
Irgendwann wird er schon essen!
Achja ich habe 12 Monate voll gestillt!

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weiß nicht, ob es schon gesagt wurde...

Antwort von angi159 am 06.09.2013, 17:41 Uhr

... aber soweit ich weiß, empfiehlt sogar die WHO Kinder 2 Jahre zu stillen (natürlich nicht voll, aber sie wird schon was essen, wenn ihr die Milch nicht mehr reicht). Zumindest das sollte doch ein KA wissen...

Kenne einige Kinder, die den Brei ausgelassen und dafür später "richtig" gegessen haben.

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zum sitzen noch ein Mut mach Satz

Antwort von Selena8805 am 06.09.2013, 20:43 Uhr

Meine kleine ist zwar noch nicht zehn Monate aber vielleicht macht dir das Mut:
Sie ist nicht gekrabbelt, hat ganz vorsichtige rollversuche unternommen und konnte nicht sitzen -
Innerhalb der letzten ein einhalb Wochen ist sie losgerollt, gekrabbelt, sitzt wie eine eins, steht viel (mit halten) und versucht schon erste tippelSchritte. O.o
Ach und klatschen kann sie :)

Vielleicht hat sie ein Zirkusmädchen letzte Woche angespornt, das mit 15 Monaten kerzengerade auf Papas Hand stand und dabei geklatscht hat ;)

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von sileick am 06.09.2013, 22:23 Uhr

Liebe Kiki1981,

es ist schon viel gesagt worden, das Dir bestimmt ganz viel Mut macht. Unsere Tochter ist auch zart und klein, schon immer gewesen, jetzt 22 Monate jung und stillt noch immer recht viel. Für ihre eigenen Verhältnisse stillt sie allerdings schon richtig wenig, denn sie hat sehr lange erst alle Stunde, um die 12 Monate dann so alle 2 Stunden, selten mit längeren Abständen gestillt, nachts zum Glück dann nicht mehr ganz so oft.

Ich kann Deine Sorge sehr gut verstehen, habe mir damals auch einen riesigen Kopf gemacht, weil unser Kind nach wahnsinnig schönem Essstart (mit Baby-Led-Weaning, was ich sehr empfehlen kann, siehe www.baby-led-weaning.de) mehrere Monate (so zwischen 10 und 13) nur sehr wenig aß. Da waren mal ein paar Beeren oder ein winziges Stück Kartoffel, aber sie pickte wirklich nur. Das änderte sich, als sie dann frei laufen lernte (ca. 14-15 Monate), da fraß sie förmlich und bekam gefühlt gleich zwei Wachstumsschübe hintereinander, sie hörte gar nicht auf damit. Nun pausiert sie wieder, isst mal mehr, mal weniger, aber wir lassen sie immer ganz selbstbestimmt essen und nötigen sie nicht.

Wie Greenamy kann ich Dir das Buch "Mein Kind will nichts essen" von Gonzalez wärmstens empfehlen. Mir hat es so viel Mut gemacht, unseren Weg so weiterzugehen. Es ist außerdem amüsant geschrieben und man kann es in einem Rutsch durchfressen.

Letztendlich haben wir in Deutschland doch wohl vor allem ein Problem damit, dass Leute ZU VIEL essen und keine gesunde Wahrnehmung für Hunger und Sattsein haben. Das mag wohl an genau den Spüchen der Ärzte liegen, die Dich jetzt so verunsichern. Sie kommen zum Einen noch aus Nachkriegszeiten, als man doch sehen musste, dass die Menschen besser ernährt werden, aber auch durch die ewige Kindernahrungsindustrie, die erfolgreich Ärzte indoktriniert hat, um das Stillen zu unterbinden, damit mehr Fastfood für Kinder bzw. Babys verkauft wird. Leider wissen die meisten KinderärztInnen zu wenig über das Stillen und beschaffen sich keine aktuellen wissenschaftlichen Informationen zum Thema Babyernährung und Stillen.

Übrigens ist unser Kind, langsam tatsächlich langzeitgestillt, sehr offen für Neues und neue Menschen, zieht mit Freundinnen und Nachbarinnen los, auch wenn sie sie noch gar nicht lange kennt, und man kann wirklich nicht sagen, dass sie ein Loslösungsproblem hat, mit 22 Monaten ohnehin eine sehr verfrühte (Fehl-)Diagnose. Sie hatte aber auch immer wieder diese Phasen, in denen sie sehr anhänglich war und quasi nur MAMA ging. Sie hat das dann bekommen, so gut es der Alltag erlaubte, und das war ziemlich gut, weshalb sie sich dann umso sicherer fühlte und sich super lösen kann. Die Phasen kommen immer wieder.

Lass Dich nicht zu sehr verunsichern, wenn solche Klammersprüche kommen. Nimm Dein Kind, wie es das gerade braucht, stille es, so lange es will (übrigens macht es bei uns keinen Unterschied, ob ich vor oder nach dem Essen stille) und Du es magst und genieße die Zeit, in der Du ihm das Beste geben kannst, was Mama bieten kann: haufenweise Abwehrstoffe, die optimale Kombination an Nährstoffen und lebendigen Zellen, wunderbar weiche, warme Nähe und Geborgenheit und Deine Liebe in jeder Hinsicht, denn das ist Stillen! Es ist so schön! Ich würde manchmal gern wissen, wie sich das für unsere kleinen Mäuse anfühlt, wenn sie da so gemütlich schnubbeln.

Ich wünsche Dir ganz viel dickes Fell, wenn die Sprüche kommen und eine wunderschöne, intensive, lange (falls Du und Dein Kind das auch mögen) Stillbeziehung!

Viele Grüße

Sileick

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Toller Artikel

Antwort von chrpan am 06.09.2013, 22:57 Uhr

im aktuellen Wirbelwind Magazin: es wurde über eine Studie mit über 1000 Kindern zw 3 und 5 Jahren berichtet. Jene Kinder hatten die gesünderen Cholesterinwerte (als Marker für späteres Risiko, an Herz-Kreislauferkrankungen zu leiden), die selbstbestimmt waren beim Essen: die, die dann aßen, wann sie wollten, in dem Tempo, das sie mochten und soviel, wie sie Lust hatten, hatten niedrigere Cholesterinwerte ("schlechtes" Cholesterin wurde erhoben oder der Quotient, das hab ich vergessen).
Dabei war übrigens völlig egal, was sie gegessen haben!!! Faszinierend, oder?
Daher kann ich dem Abstillen, damit endlich Brei gefuttert wird, überhaupt nichts abgewinnen. Was denn dann? Auf Kunstmilch umsteigen? Und das soll dann gesünder sein? Auch beim Angebot MuMi und Brei muss das Baby selbst bestimmen können, wann und ob überhaupt es Brei möchte. Dieser Druck (den ich auch selbst mit einem Spät-Breiesser abbekommen habe) ist vermutlich beeinflußt durch Lobbying der Babygläschen-Hersteller.
Ich glaube auch nicht, dass man in dem Alter schon präventiv Eisenpräparate braucht, wenn keine Beschwerden, kein Mangel und dgl erkennbar sind.

LG,
Chris

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Re: Stillen gehört nicht zur Arztausbildung...

Antwort von Lian am 07.09.2013, 8:42 Uhr

Kann ich nur bestätigen. Im Medizinstudium gabs eine (1!) Vorlesung über Einführung der Beikost. Stillen wurde eher am Rande erwähnt. (Dass das am Anfang besser ist). Dann gabs noch das Thema Brustentzündung in Gynäkologie, aber lediglich als Symptome - Therapie (keine oder Antibiotikum) - Komplikationen.

Liebe Grüße
Lian (11 Monate und 22 Monate gestillt)

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von Alfina am 07.09.2013, 13:54 Uhr

Schließe mich meinen Vorrednerinnen an. Nur noch soviel dazu:
200ml Muttermilch enthalten soviele Kalorien wie 1,5kg Möhren. Warum soll ein Kind davon dann bitte satter werden, als von Milch?
Liebe Grüße
Alfina

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von Danyshope am 08.09.2013, 13:14 Uhr

Komme aus dem Ernährungsbereich. Ein Facharzt den wir damals hatten mit Schwerpunkt Morbus Crohn und andere schweren Magen-Darmerkrankungen meinte wegen Ernährung, das seien Kollegen in den wenigsten Fällen davon Ahnung hätten. Im Grudnstudium ist Ernährung keine Pflicht, und deshalb würden die wenigsten angehendem Mediziner das auch belegen. Entsprechend haben viele Ärzte nur das Grundwissen was Lieschen Müller und Hans Glück von nebenan auch haben. Und, einen wirklich guten Arzt würde man daran erkennen, das er seine Grenzen erkennt und dann entsprechend an die "Fachbereiche" weiterleitet. Ist es medizinisch, dann an den entsprechenden Facharzt, ist es ernährungstechnisch, dann an den entsprechenden Ernährungsfachmann (normalfall Diätassistentin, Oecotrophologen) usw. Für mich war deshalb klar, bei Stillfragen frage ich eien Stillberaterin, udn nicht meienn Arzt. ich sage dazu das ich stille, weil es wichtig sein kann (bei Soor muß Mutter zB mitbehandelt werden), das war es aber auch schon. Und bisher muß ich sagen, fahre ich damit bestens. Meien FA ist begeistert das ich noch stille (Sohenmann ist 13 Monate alt), mein Kinderarzt nimmt es zur Kenntniss und findet es auch OK, mein Hausarzt eh, die Zahnärztin meint eh es stillen zu wenige Frauen ausreichend lange und der Schilddrüsen-Experte meint ebenso, das viel zu wenig Frauen ausreichend lange stillen. Der geht sogar soweit und sagt, das eien Untersuchung an meiner Schilddrüse (es wurde ein Knoten im US gefunden) zur genaueren Diagnostik noch einige Monate warten kann, wir kontrollieren per US ob er wächst, dann muß man schauen. Ansonsten warten wir ab, bis sich mein Sohn abgestillt hat. Wohlgemerkt, bis er, nicht bis ich!

Ich bin der Meinung, Menschen sind aufgrund der Folgen falsches Umgangs mit Beikost im Säuglings- und Kleinkinderalters essgestört. Sei es wegen Adipositas, sei es wegen Magersucht/Bulemie. Allergien usw mal völlig aussen vorgelassen. Essen sollte immerw as natürliches sein, es solte Spaß machen, aber nicht mit Druck, Leistung oder Belohnung gleichgestellt werden. Denn dann läuft was verkehrt. Und genau das passiert, wenn man essen dermaßen thermasiert wie es leider immer wieder gemacht wird. Was nutzt es dem weinenden Kind den Brei aufzudrücken? Oder zu versprechend, wenn du den Löffelchen Brei isst, dann hat Mama dich ganz doll lieb? Oder es gibt eine Belohnung?

Ist das gesunder Umgang mit Essen - wohl eher nicht. Also lasse ich doch mein Kind lieber entscheiden ob es isst. Und mit Muttermiclh ist es noch sehr lange bestens versorgt. Wenn es mag, gibt es Beikost dazu - und so sollte es auch sein. Wenn e 1-2 Löffel sind, bestens, perfekt. Mehr muß auch gar nicht sein. Wichtig ist halt, das ich es dem Kind anbiete. Der rest kommt dann irgendwann von ganz alleine.

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Re: "sie müssen abstillen"

Antwort von sileick am 08.09.2013, 15:07 Uhr

Hallo noch einmal,

ich kann Danyshope nur zustimmen!

Übrigens kommt Ende September das Buch von Gill Rapley "Baby led weaning" auf Deutsch heraus. Ich habe es mir aufgrund einer Einführung durch unsere wunderbare Hebamme (gefühlt macht sie das, inklusive Hausgeburten, seit 750 Jahren) damals auf Englisch gekauft und fand es sehr hilfreich. Es nimmt den Essensdruck enorm raus, und so hat die Beikost- (nicht Breikost-) Einführung bei uns vor allem unheimlich viel Spaß gemacht. Ich kanns nur empfehlen, sich damit auseinanderzusetzen, auch wenn wir es nicht so skavisch gemacht haben, wie teils vorgeschlagen. Zum Beispiel habe ich immer auch mal Hirsebrei (sehr viel Eisen) angeboten, auch mal mit Birne vermengt oder so, und wir haben auch, wenn unser Kind sonst verzweifelt war, weil es so schwer ging, sich das Essen selbst zu nehmen, schon mal den Löffel angeboten, aber stets auf freiwilliger Basis und wenn wir merkten, dass sie es auch möchte. Ansonsten hat unser Kind selbstständig gegessen, was wir essen, und das tut es auch noch heute. Sie probiert einfach alles und hat Spaß daran! Die lästige Breikocherei und Püriererei entfiel bei uns komplett, ebenso hat unsere Tochter noch nie Gläschenfutter bekommen, was ja doch letztendlich Dosenfutter für Kinder ist und damit nie so gut wie richtiges Essen, geschweigedenn Muttermilch.

Anbei die komplette Beschreibung des Titels (ich hoffe, das wird hier nicht als Werbung betrachtet :-)):

Baby-led Weaning - Das Grundlagenbuch: Der stressfreie Beikostweg von Gill Rapley, Tracey Murkett und Ursula Rahn-Huber (30. September 2013)

Fröhliches Essen!

Sileick

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