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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Kandee am 15.09.2021, 17:06 Uhr

Stillstart und dauernd Angst…..

Hallo,

Ich muss jetzt hier mal kräftig jammern… vllt habt ihr ja Trost für mich..?

Mein kleiner ist jetzt genau eine Woche alt. Er kam mit 3200g auf die Welt, am Freitag sind wir mit 2940 aus der Klinik heim. Dann hat er stetig zugenommen bis Montag 3040- seitdem stagniert es und ich mach mich völlig verrückt

Wir stillen, stillen, stillen. Alle 1,5-2h. Er trinkt langsam, meistens sitzen wir dann hier für gute 30 Minuten… es kommt definitiv was rein, kommt ja auch was unten aus ihm raus… er ist zufrieden, entspannt, Hebamme sagt, er ist fit und sie meint, er braucht halt einfach ein bisschen mehr Zeit

Aber in mir drin sieht’s total beschissen aus. Ich bin nur am heulen, mach mir einen Riesen Stress, mach mich völlig verrückt, weil er nicht zu nimmt…

Er hat oft kalte Füße und Hände, die Hebamme hat jetzt gesagt, wir sollen die nächsten Tage komplett haut auf haut kuscheln, dass er die Energie halt nicht ins warm halten stecken muss, sondern von mir warm gehalten wird…

Ich fühl mich völlig panisch, hilflos und verzweifelt. Ich weiß nicht, was ich noch mehr tun kann. Ich bin hier, ich stille ihn, ich kuschle ihn… meine bw waren schon blutig, das stillen ist teilweise echt hardcore, aber ich tu es.
Dann keine „Ergebnisse“ zu sehen, macht mich völlig fertig…. :(

Ich weiß nicht mehr weiter

Ich tu mich auch sehr schwer, gedanklich loszulassen…. Ich Steck komplett in so einem blöden Tunnel fest gedanklich und emotional….

 
6 Antworten:

Re: Stillstart und dauernd Angst…..

Antwort von natiiimum am 15.09.2021, 18:11 Uhr

Hallo :) ich kann dich sehr gut verstehen und möchte dir dazu sagen halte durch, der erste Monat stillen ist nicht immer einfach, wir hatten ähnliche Probleme und mein kleiner hat einmal sogar 4 Stunden am Stück nur an die Brust gewollt.. dieses häufige Stillen nennt man clusterfeeding, das machen Neugeborene um die Milchproduktion weiterhin anzuregen das die Menge genau passt .. als er dann ca. 5/6 Wochen alt war hat er das nicht mehr gemacht. Allerdings gibt es immer wieder Phasen wo die kleinen öfter an die Brust wollen, vor allem die Babys die keinen Schnuller nehmen gehen auch zur Beruhigung an die Brust.
Ich habe auch oft überlegt abzustillen weil es echt anstrengend war den ersten Monat, ich bin aber froh es nicht gelassen zu haben. Mein kleiner ist mittlerweile 4 Monate alt und ich stille ihn immer noch, Flasche will er eh nicht die lehnt er würgend ab ihm schmeckt keine Flaschenmilch und Silikon mag er auch nicht. Kalte Füße und kalte Hände sind meines Wissens bei den kleinen erstmal normal.. hatte meiner auch aber auch dies hat sich gelegt, mach dir erstmal nicht zu viele Gedanken, du sagst ja das er zufrieden ist und es unten genug raus kommt, er macht doch auch regelmäßig pipi oder ?
Alle neuen mamis machen sich viele Sorgen die meistens unnötig sind und man sich später denkt oh man warum hab ich soooo viel nachgedacht.
Genieß es das dein kleiner so viel Nähe beim stillen sucht, bleib entspannt denn dann ist er es auch.
Hat er mit Bauchweh zu tun ?
Denn da wollte mein Zwerg auch häufig an die Brust und will es auch immer noch.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig zu reden.

Achjaa und es ist immer super für die kleinen wenn ihr haut auf haut liegt, mach das.

Liebe Grüße
Natalie mit Zwerg, 4 Monate

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Re: Stillstart und dauernd Angst…..

Antwort von FullOfJoy am 16.09.2021, 12:04 Uhr

Ich weiß nicht, ob mein Beitrag dir hilft. Aber ich verstehe dich und würde dich gern in den Arm nehmen.
Dieses Gefühl kenne ich nur zu gut! Bei meinem 2. Kind wurde dieses Gefühl irgenwann so übermächtig, dass ich weder schlafen noch essen konnte. Ich verfiel in eine Wochenbettdepression.
Das muss bei dir keinesfalls so sein! Es sind einfach auch die Hormone, die uns da beeinflussen und rückblickend erscheint dann vielleicht alles doch nicht mehr ganz so schlimm. In der Situation ist es das aber!
Ich möchte dich ermutigen, dir Hilfe zu suchen wenn du merkst, dass diese Gefühle überhand nehmen. Dies habe ich damals zu spät getan und mir damit schöne Momente mit meinem Kind genommen, weil ich einfach ständig belastet und unter Druck war. (Übrigens kamen wir dennoch zum Vollstillen und ich stillte 3 Jahre!)

Bei meinem 3. Kind nun kamen all diese Emotionen wieder hoch. Zum Glück konnte ich diesmal mit meiner Hebamme darüber reden. Für mich habe ich nun entschieden, in ein solches Loch nicht mehr fallen zu wollen. Ich pumpe nun ab und füttere die Muttermilch mit der Flasche. Dies ist ein gangbarer Kompromiss für uns alle, es sind einfach noch andere Kinder da, die eine halbwegs belastbare Mama brauchen. Auch wenn es manchmal noch wehtut, weil ich immer gern gestillt habe... Aber auch dieses 3. Kind war einfach auch zu saugschwach und ich hatte nicht die Kraft, mich diesen Ängsten nochmal zu "unterwerfen".

Ich hoffe, du fühlst dich etwas verstanden. Mir haben damals Kommentare wie "das braucht einfach noch Zeit" oder "er holt sich, was er braucht" null geholfen. Denn wenn man in dieser Angstspirale steckt, ist man für rationale Gedanken wenig offen.

Alles Liebe dir! Ich fühle mit dir und kann es so gut nachempfinden.

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Re: Stillstart und dauernd Angst…..

Antwort von Jumalowa am 16.09.2021, 12:28 Uhr

Hallo Kandee, ich schließe mich den anderen an in dem was Sie schreiben.

Du steckst noch am Anfang des Wochenbetts. Ich habe die ersten zwei Wochen sehr viel geweint, lass es raus, das ist wichtig. Bleibe mit deiner Hebamme im Gespräch.
Du machst alles richtig und toll. Man sagt Stillkinder nehmen in Blöcken zu. Also mal gute Zunahme, dann lange nichts.

Bei uns hat es ewig gedauert bis wir damals die 3 kg erreicht haben.
Hast du jemanden der dich seelisch unterstützen kann? Was würde Dir momentan gut tun?

Die ersten Wochen können hart sein, man wird überrannt von seinen Gefühlen. Hinterher habe ich gedacht, ich war garnicht mehr ich selbst.
Das kennen viele und du bist allein!

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Re: Stillstart und dauernd Angst…..

Antwort von Kandee am 16.09.2021, 13:33 Uhr

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Es ging mir damals bei meiner Tochter fast genau so.
Der Stillstart war mist, Ich konnte sie erst spät anlegen und hatte kaum Hilfe, Brust konnte sie nicht gut fassen, also gab es Stillhütchen- mit denen wir aber gut zurecht kamen und sie dann nach 2 Wochen ca ausschleichen konnten.
Damals hab ich auch immer Angst gehabt dass sie verhungert und mich wegen jedem Gramm verrückt gemacht.
Wir haben dann 1 Jahr sehr entspannt und glücklich gestillt.

Also ich weiß, dass mein Baby nicht verhungern wird und dass es besser werden kann, aber ich bin dennoch völlig verzweifelt wieder und nur am heulen.

Dabei müsste ich es doch besser wissen…
Heute hatte er nun 20g mehr als gestern. Ich weiß nicht, ob das viel oder wenig oder genau richtig ist. Es sind jetzt 120g in fast 1 Woche (morgen ist es eine Woche, dass sein er im kh nicht mehr abgenommen sondern sein gewicht stagniert hat). Das sollte ja eigentlich passen..

Und dennoch mach ich mir fürchterlich Druck und das stillen macht (auch wegen der Wunden Brustwarzen halt) einfach im Moment keinen Spaß :(

Ich hab jetzt bei YouTube mal still-Meditationen angehört, vllt hilft es…. Und ich lese jetzt beim stillen, einfach ablenken, dass ich mich dabei nicht so unter Druck setze……

Jetzt mach ich mir nämlich den Druck, dass er morgen wieder etwas zugenommen haben muss usw…

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Re: Stillstart und dauernd Angst…..

Antwort von Windpferdchen am 16.09.2021, 15:46 Uhr

Hallo,

ein paar Tipps von mir (habe langzeit-gestillt), vielleicht helfen sie ja:

- Ein Säugling muss erst nach 14 Tagen sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Er muss bis dahin auch nicht zunehmen. Bei Euch ist alles völlig normal.

- Ein Baby kann seine Temperatur noch nicht gut selbst regulieren, deshalb darfst Du ihn deutlich wärmer einpacken als ein bereits älteres Baby.

- Dein Sohn sollte nicht ununterbrochen dauernuckeln, dann werden die Brustwarzen blutig und er kann keinen richtigen, starken Appetit entwickeln. Warte, bis er sich von sich aus (!) meldet und nachdrücklich Essen fordert. Dann trinkt er auch zügig und motiviert. Wenn er nur an der Brust herumhängt, trinkt er nur kleine Mengen.

- Vertraue Deinem Sohn! Er weiß besser als Du, was er wann braucht, und er zeigt Dir das auch glasklar. Hunger kannst Du nicht übersehen und nicht überhören. Und vertraue auch Deinem eigenen Körper. Er kann sogar problemlos genug Milch produzieren, um zwei Babys zu ernähren (Zwillinge können problemlos vollgestillt werden). Ein einziges Baby ist für die Brust easy-peasy.

- Zwischen den Stillmahlzeiten bitte IMMER Lanolin (Lansinoh-Salbe, Apotheke) auf die Brustwarzen geben, nach jeder einzelnen. Es ist ein Naturprodukt und keimfrei, das Baby darf es in den Mund bekommen. Es schützt vor blutigen Warzen.

- Es klingt ein wenig, als ob Du mit dem Gedanken spielst, abzustillen und die Flasche zu geben. Vielleicht bist Du vom Stillen nicht felsenfest überzeugt, weil Dir irgendjemand (Mutter?) erzählt hat, es sei etwas Schwieriges oder Unsicheres und Baby würden davon nicht satt. Solche tiefen, manchmal unbewussten Überzeugungen bremsen einen leider unnötig aus und zerstören Gelassenheit und Vertrauen, die doch so wichtig (und eigentlich angeboren und einfach) sind.

- Entdecke solche Muster bei Dir selbst, das ist wichtig, um die Panik loslassen zu können und nicht vorzeitig abzustillen. Damit würdest Du Deinem Sohn etwas unendlich Wertvolles nehmen.

- Anfängliche Stillhürden sind ganz normal! Ich hatte sie auch. Es dauert mehrere Wochen, bis sich alles gut eingespielt hat. Irgendwann werden die Warzen auch nicht mehr wund, die Haut gewöhnt sich. Es kommt die Zeit, wo Stillen das Bequemste und Praktischste der Welt ist. Aber das dauert ein bisschen. Bei jeder Frau.

LG

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Re: Stillstart und dauernd Angst…..

Antwort von Kandee am 16.09.2021, 17:29 Uhr

Vielen Dank für deine lieben Worte.

Es ist in der Tat so, dass meine Grundüberzeugung wohl ist, dass es wieder schwierig wird, wie bei meinem ersten Kind. Und ich mir damit wohl selbst Steine in den Weg lege…

Ich packe meinen Zwerg jetzt heute schon deutlich wärmer ein als die anderen Tage. Und das bekommt ihm schon sehr gut.

Ich hab jetzt weleda stilltee hier, bissl Malzbier getrunken und höre ein paar affirmationen und Meditationen…

Heute fühlt es sich schon etwas besser an..

Für die Brustwarzen habe ich mir Silberhütchen besorgt

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