Thema:
Mein Baby sucht nach der Brust, weint aber wenn es dran ist.
Hallo,
Meine kleine Maus ist jetzt 12 Wochen alt, ich stille sie voll und sie entwickelt sich im großen und ganzen ganz gut.
Jedoch sucht sie (vor allem beim Papa) oft nach der Brust (meist am schulterbereich, wenn sie auf dem Arm ist). Wenn ich sie dann anlegen möchte, fängt sie an zu weinen. Dann nehme ich sie auf den Arm und sie hört wieder auf.
Warum sucht sie nach der Brust, wenn sie sich dann nicht andockt?
Ich habe schon unterschiedliche stillpositionen versucht und weiß echt nicht weiter. Sie nimmt auch recht gut zu. Wenn sie großen Hunger hat, dann klappt es meistens auch.
Ich kann sie allgemein nie mit der Brust beruhigen. Ich habe das Gefühl, dass sie nur zum Ernähren dient und nicht auch zum beruhigen. Ich stille eigentlich super gerne und wünsche mir so sehr, sie mit der Brust auch beruhigen zu können.
Im Internet lese ich nur Sache, dass die Babys nicht von der Brust möchten und man sie damit nur beruhigen kann. Ich wünsche mir so sehr dass ich mein Baby auf diese Weise beruhigen kann..
Dazu hat sie Schwierigkeiten dabei, den Unterdruck zu halten. Wir waren schon bei 2 Osteopathen und einer stillberatung deswegen und es hat sich ein wenig gebessert, ist aber nicht ganz weg (verkürztes zungenbändchen hat sie nicht).
Ich hoffe so sehr, dass ich nicht die einzige bin und einer hier vielleicht einen Rat für mich hat. Es zerreißt mir das Herz wenn ich weiß, sie will an die Brust aber dann nicht andockt. Was mache ich falsch und wie kann ich ihr helfen?
Schöne Grüße und vorab vielen Dank für die Hilfe und Antworten.
von
Rirarutsch
am 08.09.2021, 23:35
Hi, also dein Beitrag könnte auch von mir sein. Mein Baby ist jetzt knapp 20 Wochen alt und ich konnte sie von Anfang an nicht so wirklich beruhigen beim Stillen. Sie zappelt dazu auch sehr viel und häufig wird sie beim Stillen dann richtig unruhig. Ich hab mir auch schon oft gewünscht, dass das anders wäre, besonders, wenn ich lese, dass andere Mamas ihre Babys gemütlich in den Schlaf stillen. Mittlerweile finde ich es aber auch wirklich toll, dass meine Kleine sich von mir beruhigen lässt und nicht „nur“ von meiner Brust. Wenn sie unruhig ist oder weint und ich sie trage und ihren Kopf streichle und sie ganz fest halte, legt sie ihren Kopf an meine Schulter, hält sich bei mir fest und wird dann ruhiger und das ist wirklich auch schön.
Was ich mich bei dir frage - bist du denn sicher, dass dein Baby die Brust sucht? Meine Kleine macht auch häufig so Wackelbewegungen mit dem Kopf und steckt sich die Hände in den Mund und zutschelt an meiner Schulter und man würde meinen, sie hat Hunger, hat sie aber nicht (wenn ich es dann mit Stillen versuche, endet das meist auch nicht gut). Wir sind schon seit einer Weile bei Stillabständen von 4h und mehr und obwohl meine Stillberaterin gesagt hat, ich soll sie alle 2-3h anlegen, klappt es jetzt viel besser, wo ich akzeptiere, dass sie einfach nicht so häufig stillen möchte. Mit zunehmenden Alter trinken die Minis ja auch effektiver und müssen nicht mehr so häufig gestillt werden. Ich weiß bei meiner immer, dass sie wirklich hungrig ist, wenn sie ganz doll an meinem Finger saugt. Und wenn dein Baby ja an sich auch gut zunimmt, vielleicht sucht es nicht immer nach der Brust..?
von
Juli_und_die_Bohne
am 09.09.2021, 09:55
Ach und was mir noch eingefallen ist - als ich mal ganz besonders traurig war, weil mein Baby beim Stillen total unruhig war, hat mein Freund gesagt, wir nennen das ganze jetzt nicht mehr „Stillen“, sondern orientieren uns am Englischen - da heißt es „breastfeeding“, das passt besser zu uns ;)
von
Juli_und_die_Bohne
am 09.09.2021, 10:21
Erstmal vielen Dank für die Antwort. Es ist super zu lesen, dass wir nicht alleine mit diesem Problem sind.
Wenn unsere Maus nach der Brust sucht, sind wir uns schon ziemlich sicher, dass sie auch wirklich die Brust möchte. Sie sucht ganz stark nach der brustwarze, wackelt mit dem Kopf und versucht anzudocken und dann zu saugen.
Wenn ich sie dann anlege, klappt es manchmal und manchmal nicht. Es ist auch öfter so, dass sie dann überhaupt keine Geduld hat. Wenn sie beim ersten Mal suchen an meiner Brust, die brustwarze nicht schnell genug zu fassen bekommt, fängt sie an zu weinen und ich habe gar keine Chance mehr sie in Ruhe anzudocken.
Normalerweise beruhigen wir sie dann auf dem Arm und versuchen sie in Ruhe noch einmal anzulegen. Was dann leider nicht mehr klappt auch nicht mit unterschiedlichen Stillpositionen.
Es fällt mir unglaublich schwer, das dann so zu akzeptieren. Da ich weiß, dass sie eigentlich an die Brust möchte.
Ich denke, dass ich so wie bei dir, das einfach so hinnehmen muss. Es ist einfach nur sehr schwer.
Das ist auch eine super Idee, "das stillen" anders zu nennen. Das versuchen wir auch mal.
von
Rirarutsch
am 09.09.2021, 13:38
Dass sie die reflexhaften Bewegungen mit dem Köpfchen macht, heißt nicht automatisch, dass sie auch wirklich Hunger hat. Dieses angeborene Programm des Köpfchendrehens kann auch einfach den Wunsch nach Nähe ausdrücken. Meine Kinder haben das auch manchmal gemacht, ohne wirklich Hunger zu haben.
Das Problem ist: Wenn Du sie dann zu früh anlegst, obwohl sie keine energischen (!) Hungersignale zeigt, dann ist das Interesse an der Brust nur gering. Dies begünstigt auch das schwache Saugen.
Du solltest Deiner Maus die Brust nur anbieten, wenn sie wirklich Hunger hat. Das machen Babys deutlich, wenn sie anfangen zu knöttern oder zu weinen und sich dann nicht mehr ablenken lassen, ohne sehr nachdrücklich zu werden. Trau Dich, auf eine “klare Ansage” Deiner Tochter zu warten, und dann erst die Brust anzubieten.
LG
von
Bonnie
am 09.09.2021, 10:23
Vielen Dank für die Antwort :)
Es ist gut zu wissen, dass Babys diese Bewegungen wegen eines Reflex machen und nicht unbedingt die Brust suchen.
Ich möchte nur nicht sie erst anlegen, wenn sie weint oder meckert. Sie versucht mir ja dann früh genug die Anzeichen zu geben und darauf möchte ich ja reagieren.
Ich warte auf jeden Fall von jetzt an, länger ab bis sie eindeutige Anzeichen macht und versuche sie dann anzulegen.
von
Rirarutsch
am 09.09.2021, 13:48
Jetzt antworte ich hier auch nochmal :) Ich kann total verstehen, dass du deine Kleine nicht erst anlegen willst, wenn sie schon richtig dolle Hunger hat. Das erschien mir bei meiner auch erst nicht richtig, weil es dann ja schon so dringend ist. Tatsächlich läuft es bei uns aber wirklich viel besser seitdem ich es so mache. Mir ist aufgefallen, dass sie oft nur anders bespaßt werden will, wenn sie ein bisschen meckert oder eben, wie von Bonnie geschrieben, nur auf den Arm genommen werden möchte. Also genau, trau dich ruhig, es anders zu probieren. Vielleicht klappt es dann ja besser :) Und ansonsten möchte ich dir noch Mut machen - bei uns ist es so gelaufen, dass das Stillen mit zunehmendem Alter besser wird. Vor knapp 3 Wochen gab es nochmal eine sehr anstrengende Phase, wo mir jetzt aber auch klar ist, dass sie im 19 Wochen Schub war (das äußert sich bei uns übrigens durch noch weniger Interesse am Stillen und Stillabständen von bis zu 8(!) Stunden, was ja auch bei den meisten Babys genau andersrum ist). Jetzt ist es wieder viel besser geworden und der bewusstere Zustand, der bei vielen Babys ja dazu führt, dass sie beim Stillen von ihrer Umgebung abgelenkt werden, hat bei uns dazu geführt, dass das Stillen besser klappt, weil sie es jetzt quasi besser hinkriegt :)
von
Juli_und_die_Bohne
am 11.09.2021, 15:22
Ahhh…wir haben das gleiche Baby! Für meine ist die Brust auch nur zum trinken da…zur Beruhigung mal nuckeln? Fehlanzeige. Nachts trinken? Fehlanzeige. Ich biete ihr unter Tags dauernd die Brust an, die spuckt sie dann aus oder dreht gleich den Kopf weg. Schnuller nimmt sie auch nicht. Argh…
von
Gini8414
am 29.09.2021, 18:37
