zurück| Geschrieben von Lauch1 am 18.11.2012, 22:45 Uhr |
Stillen und Arzneimittel
http://www.uni-duesseldorf.de/kojda-pharmalehrbuch/FortbildungstelegrammPharmazie/SerieApothekenpraxis/Stillzeit_fuer_FortePharm_2010.pdf
Bitte vor allem Abstrakt (steht in Deutsch unter dem Englischen) lesen.
Beitrag beantworten
Re: Stillen und Arzneimittel
Antwort von niccolleen am 19.11.2012, 12:00 Uhr
Naja das ist aber auch mit Vorbehalt zu sehen.
Es gibt ja keine Studien, was dem gestillten Kind schadet, und die darf es ja auch aus ethischen Gruenden nicht geben.
Von althergebrachten Substanzen gibt es also Erfahrungswerte, und von neuen weiss man nur, was in die Muttermilch uebergeht, so es ueberhaupt Teil der Studie der jeweiligen Substanz war. Was damit dann im Kind passiert, weiss man auch noch nicht. Wenn noch keine Studie zum Medikament von der Herstellerfirma gemacht wurde, dann steht auf dem Beipackzettel dass es nicht fuer die Stillzeit zugelassen ist. Klar, weil man ja das Risiko nicht kennt. Kann auch null sein, aber man weiss es nicht. Bei vielen Substanzen kann man darauf schliessen, wie die Wirkung sein wird, wenn es verwandte Substanzen oder Substanzgruppen gibt, die z.B. schon lange im Handel sind. Es koennen auch Fehleinschaetzungen passieren, wie z.B. beim Contargan, das ja damals verheerende Auswirkungen hatte, allerdings bei schwangeren Frauen.
Dann kommt noch dazu, dass jede Frau und jedes Baby ein bisschen einen unterschiedlichen Metabolismus haben, und was bei einem ein Problem ist, ist beim anderen keines.
Also Pauschalantwort gibt es keine, glaub ich, man muss das fuer die jeweilige Situation eingrenzen. Dass in D so viele Aerzte einfach fuers Abstillen sind, finde ich noch immer total komisch. Also da zahlt es sich wohl wirklich aus, das erstmal zu hinterfragen und sich eingehend ueber das Medikament anderweitig zu erkundigen. Die Schwierigkeit fuer viele ist es halt, serioese von unserioesen Quellen zu unterscheiden. Sieht man ja, wie die letzte Posterin in einem der vorigen Threads einfach gemeint hat, sie vertraut nur den Aerzten und nicht "irgendwelchen Internetseiten". Wenn man die Vorbildung nicht hat, woher soll man dann auch unterscheiden koennen! Oft noch schlimmer ist die Sache dann, wenn man mit Halbwissen oder aus einer verwandten Branche kommt, das erkenne ich bei mir sehr oft. Da verschaetzt man sich dann auch leicht.
lg
niki
Re: Stillen und Arzneimittel
Antwort von Hibiskus-M am 19.11.2012, 15:11 Uhr
Danke! Sehr guter Text! Denke ja auch das viele Ärzte sich einfach nicht für stillende interessieren und das Wort abstillen ist sehr schnell und einfach für sie gesagt.
Re: Stillen und Arzneimittel
Antwort von Lauch1 am 19.11.2012, 15:13 Uhr
Abstillen ist aber nur bei wenigen Arzneimitteln nötig, und der eigentliche Skandal ist es, dass sich im Posting unten 3 Ärzte weigern bei Embryotox nachzufragen.
Re: Stillen und Arzneimittel
Antwort von niccolleen am 19.11.2012, 19:29 Uhr
Ja ich hab eh verstanden, worauf du dich bezogen hast und sehe das auch genauso wie du. Nur wenn die Aerzte mit dem Internet nicht so vertraut sind, werden die das vielleicht auch nicht ernstnehmen, auf "irgendeine" Internetseite zu schauen, was weiss ich. Versteh ich eh nicht, wieso die so hinten nach sind. Mein Kinderarzt ist eigentlich immer am neuesten Stand, kommt mir vor.
lg
niki
