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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von sileick am 06.08.2014, 21:58 Uhr

Stillen, abpumpen und Fläschchen

Es gibt die Alternative, statt mit Flaschen per Becherfütterung zu füttern. Das braucht etwas Übung, wäre aber in Deinem Falle unbedingt zu machen, KEINE FLASCHEN MEHR! Dein Kind hat gelernt, dass es an der Brust nicht so leicht Milch bekommt, wie wenn es auf die Flasche wartet. Also wird es verständlicherweise ungeduldig, wenn man ihm die Brust anbietet, wo es doch anders viel leichter geht. Es muss erst mal wieder lernen, aus der Brust mit Geduld und Ausdauer Milch herauszukitzeln. Wenn es aber aus der Flasche trinkt, stimuliert es die Brust nicht mehr, und dann ist die Gefahr tatsächlich groß, dass es bald vorbei ist mit dem Stillen bzw. der Milchproduktion.

Deinen Frust kann ich sehr gut verstehen. Wir hatten keinen so schweren Anfang, und ich habe zum Glück nie zugefüttert (Hausgeburt, da hat keiner gleich von Zufüttern gesprochen, wir wurden in Ruhe gelassen, das Stillen lief gut an). Aber ich war anfangs noch vollkommen verkehrt informiert und meinte, ich muss Stillabstände einhalten (mind. 2h) und die Stillabstände auch vergrößern. Dadurch nahm unser Kind schlecht zu und hatte einen Wachstumsknick und schrie eine zeitlang unstillbar viel. Das war schrecklich. Ich habe dann ein paar Wochen gefühlt andauernd nur dagesessen und gestillt. Stillen - schlafen - aufwachen - stillen - schlafen, immer wieder Seite wechseln, und bereits nach 2 Wochen sah unser Kind schon wieder viel properer aus. Mein Kind überstreckte sich auch oft, schrie auch zwischendurch beim Stillen, vermutlich weil sie auch frustriert war, da nicht so viel kam, wie sie brauchte, aber das gab sich langsam, und langsam beruhigte sich alles. Was uns sehr geholfen hat, war das Tragetuch. Darin fand unsere durchs verkehrte Stillen doch auch etwas aus der Bahn geworfene Tochter ganz viel zur Ruhe und konnte friedlich schlafen, gewann wieder Zuversicht und Entspannung. In so einer Situation kann das der Beziehung zu Mama auch sehr helfen. Würde ich Euch empfehlen, wenn Du es nicht ohnehin schon tust.

Biggi und Kristina im Expertenforum empfehlen auch immer, dass Du mit der abgepumpten Milch Muttermilchsahne machst (in Spritzen füllen, etwas weiter reinziehen und auf den Kopf stellen, dann setzt sich die Sahne schnell oben ab und Du kannst sie per Spritze füttern). Das gibt auch noch mal einen Zunahmekick.

Was das Pumpen anbetrifft, denke ich, dass eine geringere Menge auch ein Zeichen Deines Stresses sein kann. Stress beim Stillen verzögert den Milchspendereflex, und das ist sowohl beim Pumpen als auch beim Stillen natürlich genau das, was wir nicht wollen. :-( Du wirst viel Geduld und Zuversicht brauchen, um diese Stillkrise mit Deinem Kind zu bewältigen, und leicht ist das nicht, aber es ist zu schaffen. Hier im Forum gibt es einige, die davon ein Liedchen singen können. Übrigens konnte ich auch in besten Zeiten fast nichts abpumpen, ganz ohne Stress. Während ich spaßeshalber, als sie schon ein paar Monate alt war und sich alles bestens eingelaufen hatte, mein Kind mal vorher und nachher wog (Unterschied ca. 200g!), bekam ich nach 1h Wechselpumpen nur knapp 40ml raus. Die Brust gibt der Pumpe keine Milch, meinte dazu meine Hebamme. ;-) Also die Menge, die Du abpumpst, sagt NICHTS darüber aus, wieviel Milch Deine Brust wirklich hergibt, wenn das Kind richtig schlürft. Das muss es aber wieder lernen, und dafür brauchst Du vor allem Geduld. Wenn das Anlegen nicht klappt, immer wieder versuchen, wenn das Kind schreit, noch mal pausieren, andere Seite anbieten, per Brustkompression helfen usw.

Den Tipp mit dem Brusternährungsset finde ich auch hilfreich. Das kann auch Dir etwas mehr Entspannung bringen.

Machs Euch beim Stillen bequem. Leg Dich mit einem Buch und Kind ins Bett, aufs Sofa oder mit Stillkissen in den Sessel, versuche, es auch Dir so angenehm wie möglich zu machen, und falls Dein Kind mit Abwehr reagiert, atme tief in den Bauch und bleibe schön bei Dir. Es braucht Geduld und den Fels in der Brandung, die Mama, die signalisiert: "Du schaffst das und ich helfe dir dabei!". Dieser Hinweis einer Trageberaterin damals hat mir auch sehr geholfen.

Alles Gute für Euch!

LG Sileick

 
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