Geschrieben von sileick am 10.07.2015, 23:34 Uhr |
17. monatiges Kind stillen
Ich kann Deinen Bericht sehr gut aus eigener Anschauung nachvollziehen. Auch bei uns war es lange so, dass unsere Tochter sehr viel stillte, auch im zweiten Lebensjahr. Im dritten wurde es etwas weniger, aber bis zum dritten Geburtstag bzw. kurz danach war immer noch recht viel stillen für das Alter angesagt.
Ich muss allerdings sagen, dass ich im zweiten Lebensjahr in manchen Situationen darauf bestanden habe, dass es gerade nicht geht. Wenn es wirklich so war, dass es nicht ging, also beim Kochen oder wenn es mir draußen einfach zu kalt war o.Ä. Dann habe ich in Kauf genommen, wenn Frust geschoben wurde, aber meist hat sie das recht leicht akzeptiert. Es gab eben keine Alternative, sprich, Mama war sich sehr klar und sicher, dass sie in dieser Situation nicht möchte und dass sie auch nicht wird. Deswegen Riesenkrakeel gemacht hat meine Tochter
Wir hatten es auch so, dass oft großer Bedarf nach Stillen gemeldet wurde, sobald das Essen frisch und warm verzehrbereit auf dem Tisch stand. Ich habe mich immer gewundert, wie das angehen kann. Sie aß ja auch gern, wenn auch lange nicht so viel. Und wir haben nie Zwang beim Essen ausgeübt und auch keine übertriebenen Vorstellungen vom Verhalten am Tisch gehabt, außer solchen Sachen wie nicht mit Essen herumwerfen, nicht absichtlich rummantschen usw.
Bis ich mit ihr mal darüber gesprochen habe, und dabei kam folgendes heraus. (Ich muss dazu sagen, dass unsere Tochter ganz früh schon sehr differenziert ausdrücken konnte, was sie brauchte oder nicht wollte etc.) Wenn das Essen auf dem Tisch stand, nahm sie auf einmal wahr, wie groß ihr Hunger war, und dann war die automatische Reaktion der Zwang, unbedingt stillen zu müssen. Das kam so von innen. Ich hab ihr dann erklärt, dass ein größeres Kind durch stillen allein eben auch nicht mehr richtig satt wird und dass der Hunger erst richtig gestillt werden kann, wenn gegessen wird. Außerdem habe ich mit ihr darüber gesprochen, dass ICH gerne das Essen heiß genießen möchte, wenn es gerade auf den Tisch gekommen ist und nicht erst nach dem Stillen, wenn es schon nicht mehr so gut schmeckt wie frisch aus dem Topf.
Das Ende vom Lied war, dass sie akzeptiert hat, erst zu essen und dann zu stillen. Manchmal hatte sie es aber so nötig, dass ich sie dennoch vorher kurz stillen ließ. Abgesprochenermaßen kurz, und das nahm sie dann dankbar an.
Mit der Zeit war das nicht mehr nötig, und heute wird sich an den Tisch gesetzt, und weder vorher noch hinterher muss gestillt werden. Sie stillt noch zu den Schlafenszeiten, abends vor dem Schlafen, mittags in den Schlaf und ggf. wenn sie dann mal Verlängerung braucht, aber das wird auch gerade immer seltener, und morgens zum Aufwachen. Alles sehr schön und kuschelig.
Im Rückblick auf diese manchmal schon mühsame Zeit, da sie so viel stillen musste, bin ich überzeugt, dass sie es so brauchte, und dass es fein ist, dem nachzukommen. Einzige Ausnahme ist, wenn Du selbst in bestimmten Situationen wirklich nicht möchtest und sich innere Ablehnung aufbaut, weil Du Dich quasi so gezwungen fühlst. Dann muss Dein Kind da durch, dass er auch mal die Grenzen von Mama akzeptieren muss. Trösten wirst Du ihn dann auch müssen und Verständnis zeigen, ihm ankündigen, wann er wieder darf und deutlich machen, dass Du seinen Frust verstehen kannst. Aber er kann es lernen, dass auch Du Teil dieser Beziehung bist und ebenfalls Wünsche und Vorstellungen hast. Wenn Du Dir darüber ganz klar bist, wird es auch klappen.
Nach meinen Erfahrungen machst Du nichts falsch, wenn Du das Stillbedürfnis Deines Kindes erfüllst, so lange Du Deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse dabei nicht ignorierst.
Gemütliches Kuscheln!
LG Silke
- 17. monatiges Kind stillen - Mamii2014 10.07.15, 20:31
- Re: 17. monatiges Kind stillen - Kräuterzauber 10.07.15, 20:45
- Re: 17. monatiges Kind stillen - sileick 10.07.15, 23:34
- vergessen - sileick 11.07.15, 14:41
- Re: 17. monatiges Kind stillen - Sille74 11.07.15, 1:02
- Re: 17. monatiges Kind stillen - Bajuli 11.07.15, 13:43
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