Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von el presinente am 27.10.2004, 21:25 Uhr

@sahira, vielleicht kann ich dir helfen...!?

Hallo,
ich bin Kinderkrankenschwester und habe 7 Jahre auf einer Frühgeborenen-Intensivstation gearbeitet und arbeite seit einem Jahr in der Anästhesie, kenne mich also zwangsläufig mit Entbindung und gerade mit WKS ganz gut aus. Wenn ich (hoffentlich) bald schwanger werde ist das für mich auch die erste Wahl. Das muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden. Ich will hier keinen Experten-Rat geben, dafür gibt´s ein anderes Forum aber vielleicht kann ich Dir die eine oder andere Frage beantworten.
Lieben Gruß, Moni

 
5 Antworten:

Re: @sahira, vielleicht kann ich dir helfen...!?

Antwort von sahira, 29. SSW am 27.10.2004, 23:57 Uhr

hallo moni,

das ist sehr lieb von dir. ich mache mir so viele gedanken über die art der geburt und über die betreuung danach.

da es bei uns fast zu einer künstl. befruchtung gekommen wäre und wir auch beide keine 20 mehr sind, gehen die gedanken in punkto geburt und "drumherum" schon in eine aussergewöhnliche (für manch eine frau unverständliche) richtung.
mir geht es eben nicht um mein wohlbefinden nach der geburt, sondern in erster linie um eine fürs kind risokoarme methode.

da ich aber kein arzt bin und mich eben nur laienhaft informieren kann, wäre ich für deine erfahrungen und meinetwegen auch für deine ganz persönliche meinung (eben geprägt auch durch deine erfahrungen bei der arbeit) sehr dankbar.

für mich stehen folgende fragen bei dem gedanken an einen WKS im vordergrund:
welche narkose "sollte" man wählen, d.h. wo liegen jeweils die vor-und nachteile einer PDA bzw. einer vollnarkose?

darf der werdende papa nur bei der PDA dabei bleiben? oder auch im falle einer vollnarkose?

welche risiken (medizinisch gesehen) bestehen bei diesen beiden methoden? gibt es da "eine bessere" variante?
wie sieht es z.b mit der gefahr einer bleibenden lähmung nach einer pda aus? ich weiß....sehr weit hergeholt, aber doch ein gedanken.

gibt es für das baby auch risiken durch einen KS????
mir sind "nur" die anpassungsschwierigkeiten bekannt. sind oder können diese gravierend sein?
gibt es sonstige risiken fürs kind bei einem KS?

werden wundschlauch und katheder IMMER nötig sein? oder entscheidet man da von frau zu frau ganz unterschiedlich je nach verlauf der op????

welche schmerzmittel darf ich nehmen, obwohl ich stillen möchte? gibt es da einschränkungen?

wie sieht es aus mit folgeschwangerschaften? könnte ein vorangegangener KS ernsthafte probleme für ein weiteres kind darstellen?

und noch eine waghalsige frage. darf ich fragen, warum du dich auch für einen WKS entscheiden würdest? aufgrund deiner erfahrung und deines berufes interessiert mich das schon sehr:-)

nun noch ganz zum schluß:
da du auf der frühgeborenen-intensivstation gearbeitet hast.
ab wann sind denn die würmchen erfahrungsgemäß soweit, dass sie gute chancen haben, ohne folgeschäden zu überleben? ich bin nun in der 29. ssw und mache mir immer wieder gedanken darüber. ich sehne diese (angeblich) endlich gefahlose 36. ssw so sehr herbei...

ach...mir würde noch vieles einfallen, aber ich fürchte zum einen, dass du jetzt schon in ohnmacht gefallen bist beim anblick meines textes....
zum anderen fürchte ich, wieder eine endlos-diskussion mit dazugehörigem streit hier im forum herauf zu beschwören......

na aber hoffen wir mal, dass dies ausbleibt.

dir schonmal vielen dank.....
und daumendrück, dass es bald klappt bei euch!!!

lieben gruß

sahira

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Re: @sahira, vielleicht kann ich dir helfen...!?

Antwort von jonimami, 28. SSW am 28.10.2004, 10:02 Uhr

hallo,

ich wollte auch mal meinen Senf dazu abgeben... eine Frage, die du gestellt hast, war, ob das Baby auch andre Probleme, außer Anpassungsschwierigkeiten bekommen kann. Ich kann dazu sagen, dass mein Krümel einen KS ganz gut überstanden hat, nur war er hinterher so ko, dass er über 14h durchschlief. Naja und ne Freundin von mir hatte auch nen KS, da ist es leider nicht so gut gegangen. Das Baby hat Atemaussetzer bekommen und mußte auf ITS überwacht werden.... es war einfach zu streßig für den Wurm und sein kleiner Körper konnte sich nicht so schnell ans Draußensein gewöhnen. Mir wurde auch nach dem KS gesagt, dass die Babys grundsätzlich mindestens 2h hinterher überwacht werden müssen, weil das ganze nicht sooo harmlos für die Babys ist.

Einen Wundschlauch hatte ich bei meinem KS nicht, ich denke sowas bekommt man auch nicht mehr, hatte niemand in meinem Zimmer... und wir waren 3 KS. Ich denke es kommt auch immer auf das Krankenhaus an, ob der Papa mit in den OP darf oder nicht. Bei meiner Freundin ist das strengstens untersagt, auch wenn keine Vollnarkose gemacht wird, bei uns war es erlaubt.. da würde ich einfach vorher mal nachfragen. Aber ich glaube meist dürfen die Papas nur dabei sein, wenn die Mama bei Bewußtsein ist. Ich hatte keine PDA, sondern eine Spinale.... die wirkt schneller und man spürt weniger. Bei der PDA kann die Betäubungsdosis ja nachlassen und man muß dann nachspritzen... ich wollte es gar nicht erst soweit kommen lassen, dass ich Schmwerzen merke und die Spinale war auch echt gut....

Der KS danach war voll sch..... würde ich nicht so gerne wieder machen, aber ist ja jedem selbst überlassen.

Ich hoffe, ich konnte dir auch ein bißchen helfen. Bin auch Kinderkrankenschwester und in deinem Forum, falls du noch Fragen haben solltest.

LG Bianka mit Jonas und Krümelchen

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Re: @sahira, vielleicht kann ich dir helfen...!?

Antwort von abaveima am 28.10.2004, 11:00 Uhr

Hallo Sahira,

Eigentlich lese ich hier nur still mit, bin im Moment auch nicht schwanger. Aber ich fand Deine Fragen, welche Du Moni stelltest, sehr interessant, das heisst, man merkt, wie sehr Du Dich mit diesem Thema beschäftigst!
Auch ich bin Kinderkrankenschwester, habe auf einer Frühchenintensiv und auch einige Jahre auf einer Wochenbettstation gearbeitet. Deshalb kenne ich mich mit diesem Thema auch recht gut aus!

Prinzipiell ist zu sagen, dass ein Kaiserschnitt eine grosse Bauchoperation ist und bleibt. Es ist echt nicht gut, wenn man dies einfach verharmlost. Natürlich geht es meist gut, aber trotzdem ist die Sterblichkeitsrate nach geplantem Kaiserschnitt immer noch 4x höher als nach vaginaler Geburt, auch wenn sie insgesamt niedrig ist. Fieberhafte Verläufe sind im Wochenbett gut 5x häufiger als nach vaginaler Geburt, auch ist der Blutverlust nach Kaiserschnitt wesentlich grösser.

Blasenverletzungen, welche es bei vaginalen Geburten nicht gibt, kommen bei Kaiserschnitt vor.
Nach der OP können sich Verwachsungen bilden, welche starke Schmerzen hervorrufen.
Für Folgeschwangerschaften ist es von Bedeutung, ob schon ein Kaiserschnitt vorangegangen ist oder nicht. Es besteht das Risiko einer Narbenruptur (Riss), zudem ist das Risiko für Plazenta prävia oder eine eingewachsene Plazenta wegen der Narbe an der Gebärmutter höher. Auch die Rate an Totgeburten steigt an, eventuell bedingt durch die durch Narbengewebe verminderte Gebärmutterdurchblutung.

Dies sind nur einige mögliche Komplikationen.
Und ich muss Dir sagen, dass ich etliche Frauen mit Komplikationen erlebt habe. Muss aber nicht sein.

Und gerade bei meiner Arbeit auf der Neonatologie haben wir wirklich oft Kinder nach Kaiserschnitt betreut! Diese Kinder hatten das Atemnotsyndrom. Dieses Risiko ist für ein Baby 4x höher nach Kaiserschnitt. Da war jeweils die Trennung zwischen Mutter und Kind nicht so schön, auch wenn das Ganze meist nur 2-3 Tage dauerte. Die Lungen des Babys waren nicht ausgepresst worden, wie bei einer Spontangeburt und dies bereitete oft Probleme. Auch habe ich Kinder mit Schnittverletzungen erlebt (durch das Skalpell).

Wie schon gesagt, normalerweise verläuft ein Kaiserschnitt ohne Probleme. Bei einem Wunschkaiserschnitt nimmt man aber diese Risiken eigentlich ohne Grund in Kauf. Das ist vielen nicht bewusst.

Aber Du machst Dir ja Gedanken dazu und das ist gut!
Ich kann Dir sagen, dass Frauen zwar während der Spontangeburt starke Schmerzen haben (auch aus eigener Erfahrung!). Aber man bekommt irgendwie die Kraft dazu und nachher ist es vorbei. Da ist man einfach nur froh und auch etwas stolz, dies gemeistert zu haben. Natürlich hat man nachher auch noch Schmerzen (Naht etc) mal mehr, mal weniger. Jedoch haben die Frauen mit Kaiserschnitt OHNE ZWEIFEL viel stärkere und unangenehmere Beschwerden!! Dies habe ich nun wirklich fast täglich miterlebt! Und das ist nicht schön.

Wegen den Drainagen kann ich Dir nur sagen, dass in unserem Spital seit einiger Zeit nur noch selten solche gelegt wurden. Dies war auch eine Erleichterung für die Frauen. Denn das Rausziehen dieser Drainagen war sehr schmerzhaft.

Wegen der Anästhesie kann Dir Moni sicher besser Auskunft geben. PDA ist aber sicher besser für das Kind, es kriegt weniger ab davon. Und auch Du würdest sicher lieber sofort nach dem Kaiserschnitt Dein Kind sehen wollen und nicht nach einer Weile benebelt aufwachen...Bei uns waren die Männer bei PDA dabei, aber nicht bei Vollnarkose. Müsstest Du sicher im Spital nachfragen!

So, jetzt habe ich Dich aber genug zugetextet!
Lass mich nur noch das eine sagen:
es ist jedem überlassen, so zu entscheiden, wie er es für gut findet!
Aber: eine Spontangeburt ist etwas einmalig intensives und ich empfand es im Nachhinein einfach unfassbar und wunderbar! Das hatte ich geschafft!? Mit der Unterstützung meines Mannes?! WOW!
Ich durfte 1 Stunde lang mein Kind auf meiner Brust haben, er hat auch gerade an der Brust getrunken, dann durfte ich was essen und duschen gehen...es war richtig harmonisch!
Du siehst, ich bin begeistert und würde mich auch schon auf eine nächste Geburt freuen!

Überleg es Dir weiter so gut, ich denke, Du kommst zu der richtigen Entscheidung!

Liebe Grüsse,
Debi.

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@sahira, vielleicht kann ich dir helfen!?

Antwort von abaveima am 28.10.2004, 11:17 Uhr

Hallo,
ich bin`s nochmal. Habe ganz vergessen, auf die Frage wegen dem Frühgeburtsalter einzugehen!
Ich kenne Deine Angst! Musste wegen vorzeitigen Wehen liegen und rechnete auch immer das Alter des Babys aus.

Es gibt echt viele Babies, welche es ab 30.SSW sehr gut machen, meist waren die Kinder ab 32.-33. recht problemlos und ab 34.SSW waren es für und Pflegende schon grosse Kinder:-).
Dann ist meist das selbständige Atmen kein grosses Problem mehr, natürlich müssen sie wegen eventuellen Aussetzern noch überwacht werden, das Hirn muss einfach noch ganz "reif werden". Auch das selber-trinken-lernen ist dann ein Thema. Dies lernen die Kinder mit dem "Erwachen" des Schluckreflexes und der körperlichen Kraft dann langsam Schritt für Schritt.

Jedes Kind macht es anders!
Aber mit 30 Wochen hast Du dann sicher schon ein "gutes Alter" erreicht und Du kannst ruhig werden!

Debi.

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Re: @sahira sorry das es so spät wurde!

Antwort von el presinente am 28.10.2004, 19:53 Uhr

Hallo,
hab heute lange gearbeitet deshalb kann ich erst jetzt was zu Deinen Fragen sagen.
Meine Kolleginnen haben ja schon viele Fragen super beantwortet, vieles beruht auch bei mir auf eigenen Erfahrungen, von statistischen Zahlen halte ich persönlich nicht so viel.
Ich fange mal mit der Frage zur Narkose an, ist jetzt aber nur das Vorgehen in unserem Haus:
bei einem geplanten KS machen wir falls nicht ausdrücklich eine Vollnarkose gewünscht wird oder med. Gründe dafür sprechen eine sog. Spinale, dabei wird einmalig ein sehr wirksames Medikament in den Liquorraum gespritzt und die Betäubung hält etwa 3-4 Stznden an, dies hat den großen Vorteil das der der erste Wundschmerz und auch die anfangs heftigen Nachwehen noch betäubt sind. Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Eine PDA nehmen wir nur wenn der KS sekundär gemacht wird, also eine Spontangeburt geplant war und aus welchem grund auch immer nicht klappt, dann wird in den schon vorher liegenden Katheter ein Mittel gespritzt was die selbe Schmerzausschaltung hat wie die Spinale. Väter dürfen bei uns auf Wunsch immer dabei sein, bei einer Vollnarkose halte ich persönlich allerdings nichts davon weil meiner Meinung nach keiner was davon hat. Die Frau bekommt es nicht mit und der Mann kriegt einen Schock seine Frau da so liegen zu sehen.
Die Risiken von Kaiserschnitt und Spontangeburt liegen bei den heutigen Methoden soweit ich weiß ungefähr gleich hoch.
Zur Frühgeburtlichkeit, das mit dem Übersachreiten der 30. Woche ist schon richtig, so ganz aus dem gröbsten raus sind die Babys erst so ab der 34. Woche, dann ist auch die Lungenreife komplett. Ausnahmen gibt es natürlich immer!!! Die sog. Anpassungsstörung bei Babys nach KS ist schon eher möglich, den Kindern fehlt einfach der nötige Streß. Ist aber meiner Meinung nach nicht so tragisch. Muss aber dazu sagen das immer was passieren kann.

Es ist ein großer Eingriff, das darf man nicht vergessen. Das Risiko einer Blasenverletzung beim KS ist natürlich durchaus möglich, genau so gut kann aber auch bei der Spontangeburt der Darm verletzt werden, beim Dammschnitt ist eine Verletzung des Schließmuskels möglich und so weiter. Auch Verwachsungen nach dem KS sind wie bei jeder anderen Bauchop natürlich möglich. Oh je, was waren denn noch die anderen Fragen??
Zu meinen persönlichen Gründen möchte ich hier nicht allzu viel sagen, ich habe nur wegen meiner Erfahrungen im Krankenhaus große Angst vor einem kindlichen Sauerstoffmangel unter der Geburt, habe da schon schlimme Dinge gesehen!
Und jetzt noch an alle...
Dies sind meine persönlichen Erfahrungswerte und Ansichten, keine allgemeingültigen Regeln!!
Falls noch jemand Fragen hat, mailt mich an!
Gruß Moni

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