Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von BabyQuartier, 28. SSW am 20.02.2022, 9:07 Uhr

Selbstzweifel/Körper/Leistung

Hallo Alle,

endlich den richtigen Partner, endlich schwanger! Nach 2 Frühaborten in den letzten 2 Jahren, dürfen wir uns endlich auf eine kleine Maus freuen! Das ist toll... dennoch:

Ich fühle mich total schlecht und verurteile meinen Körper hart, weil er vieles ohne Medizin nicht schafft. Kurze Zusammenfassung: Minimale Blutgerinnungsstörung - deshalb spritze ich 1x/Tag Clexane. Übelkeit von der 6-20 SSW (es war die Hölle und ich konnte quasi nur liegen und zwischendurch mal 5-6 Std arbeiten). Dann ging es mir eine Woche gut. Danach 3 Wochen Corona (wieder 2 Wochen liegen und eine Woche langsam wieder zu Kräften kommen). Dann ging es mir einen Tag gut und dann die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes. Jetzt benötige ich erneut Medizin um mein Kind gesund auf die Welt zu bringen. Jetzt habe ich Angst vor einem Kaiserschnitt und sogar, dass ich nicht stillen kann... Dann käme ich mir wirklich vor wie die Versagerin schlechthin. Mit der Frage: Wäre ein Baby ohne Medizin überhaupt in mein Leben gekommen?!

Vielleicht habt ihr ein paar andere Perspektiven für mich auf diese Situation.
Ich bin müde vom "positiv bleiben"....

Aktuell hoffe ich darauf, dass sobald die Maus da ist, der Weg nicht so wichtig war/ist...

Liebe Grüße und alles Gute euch allen < 3

 
7 Antworten:

Re: Selbstzweifel/Körper/Leistung

Antwort von Beccaaa am 20.02.2022, 11:39 Uhr

Ich finde den Weg nicht wichtig. Ob künstliche Befruchtung, natürlich, mit oder ohne Medikamente, Kaiserschnitt oder nicht, adoptiert oder leiblich... wir alle gehen den Weg zu unserem Wunschkind und überwinden dabei eben mehr oder weniger Hürden. Du tust alles dafür, dass dein Baby gesund zur Welt kommt und das macht dich für mich zu einer guten Mutter. Du wirst später dann alles dafür tun, dass es deinem Kind gut geht. Ein Medikament zu brauchen hat nichts mit versagen zutun: Würdest du über dein Kind später sagen es versagt, weil es ein Medikament brauch wenn es krank ist, oder eine OP? Nein.. Also tust auch du das nicht.
Klar man kann sich immer fragen "was wäre gewesen wenn.." aber es ist nunmal so, dass wir heute medizinische Möglichkeiten für alle möglichen Notlagen/Probleme haben und das ist auch gut so.
Ich fände wohl eher problematisch wenn ein Arzt/eine Ärztin sagt etwas ist unbedingt notwendig und man lehnt aus Prinzip ab.
Man unterliegt auch schon sehr dem Druck von außen wie eine Schwangere zu sein hat. Letztendlich tut aber jeder das beste für sein ganz individuelles Kind und die eigene individuelle Situation, da gibt es meiner Meinung nach kein besser oder schlechter (natürlich innerhalb gewisser Grenzen).

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Re: Selbstzweifel/Körper/Leistung

Antwort von MissL, 15. SSW am 20.02.2022, 11:40 Uhr

Hey Liebes,

ich weis es ist sehr schwer da positiv zu bleiben und du denkst dir wahrscheinlich auch oft warum kann ich nicht einfach normal sein. Ich kenne das.
Aber versuch doch mal so zu denken: Du bist trotz alldem jetzt hier und hast es geschafft. Du bist trotz allem so stark geblieben hast nicht aufgegeben und kämpfst immer weiter.
Klar, es ist anstrengend und es wäre einfacher, wenn es nicht so wäre aber du kannst stolz auf dich sein dass du nicht aufgibst. Viele hätten es womöglich.
Versuche deine Ängste ein wenig zur Seite zu schieben und dir in Bezug zum Stillen und Kaiserschnitt erst Gedanken zu machen wenn es soweit ist. Vorallem beim Stillen spielt auch die Psyche eine große Rolle... Und selbst wenn es nicht klappt dann ist es so, du tust alles damit es deinem Kind gut geht und das ist das Wichtigste.
Du wirst nach der Schwangerschaft sicherlich belohnt und wirst auch wieder schöne Zeiten erleben, da glaub ich ganz fest dran.
Fühl dich gedrückt

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Re: Selbstzweifel/Körper/Leistung

Antwort von majalino, 22. SSW am 20.02.2022, 15:11 Uhr

Hi,

da hast du ja schon viel durchgemacht und ich kann verstehen, dass du niedergeschlagen bist - du wartest ja quasi die ganze Zeit drauf, die Schwangerschaft unbeschwert genießen zu können und jedesmal ist irgendwas.

Da darf man auch mal zweifeln, genervt und traurig sein.
Andererseits: Du bist schon gleich im letzten Trimester angelangt und ja, das hast DU geschafft, das hat dein Körper geleistet mit eben etwas Unterstützung.

Ich konnte erst durch ICSI schwanger werden (ohne Medikamente überhaupt keine Periode, grottiges Spermiogramm). Als ein Bekannter in der KiWu-Phase mal zu uns sagte, vielleicht sollte man es auch mal gut sein lassen und vielleicht wären manche Körper eben nicht dafür gemacht, hätte ich ihm fast eine reingehauen. Wir haben es zwei Jahre lang probiert und hatten dann wahnsinniges Glück, dass die ICSI gleich geklappt hat. Ohne diese Unterstützung hätten wir einfach kein Kind, und tatsächlich macht es jetzt überhaupt keinen Unterschied, dass wir nachhelfen mussten.

Jetzt komme ich bislang gut durch die Schwangerschaft und hoffe einfach sehr, dass auch die Wünsche wie Hausgeburt und Stillen klappen ... aber wenn dem nicht so ist, bin ich dann weniger Mama?

Ein bisschen Zweifel sind normal. Aber du kannst dir glaub ich ganz sicher sein, dass du in jedem Fall für deine Maus die allergrößte bist und garantiert keine Versagerin, wenn du so viel schon auf dem Weg zur Geburt durchgestanden hast.

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Re: Selbstzweifel/Körper/Leistung

Antwort von Maroulein am 20.02.2022, 18:44 Uhr

Anstatt an dir zu zweifeln und zu überlegen ob du es so geschafft hättest wäre der dankbare Ansatz viel positiver

Ich hätte nicht ein Kind ohne die moderne Medizin,bei der ersten hatte ich eine Gestose und Postpartales Hellp,ohne den Kaiserschnitt hätte ich sie auch nie raus bekommen da mein Körper keine Wehen produziert.
Die zweite lag in Querlage und war im Becken verkeilt,die wäre auch mit Wehen niemals da durch gepasst,und beweglich war sie auch nicht mehr,es war schon beim KS ein Akt sie heraus zu bekommen
Dank ASS hat sich die Gestose nicht wiederholt

Bei den anderen beiden waren es dann noch so Sachen wie Blutgruppenantikörper die uns das Leben schwer gemacht haben

Trotzdem bin ich froh und dankbar dass ich trotz meiner körperlichen " Unzulänglichkeiten" vier tolle gesunde Töchter haben darf.

Auch das Thema stillen ,geh es nicht verkrampft an,ich habe meine beiden Großen lange und gut stillen können,meine Milch hat sogar für zwei Kinder gleichzeitig gereicht,und dann kam alles anders als man denkt
Die dritte hatte nur 2345g,durch die Blutgruppenantikörper hatte sie eine schwere Gelbsucht,ist sofort beim Trinken eingeschlafen, deshalb hab ich gepumpt und die Flasche gegeben da sie eh schon auf unter 1900g abgenommen hatte,ich wollte nicht dass sie eine Magensonde bekommt,Zuhause bekamen wir beide Keuchhusten,stillen ist anstrengender als die Flasche,sie hat davon Hustenatakken bekommen und gebrochen,also weiter.mit der Flasche,nach vier Monaten war die Milch weg

Anstatt zu hadern bin ich dankbar dass es bei uns sichere gute Ersatzmilch gibt die den Babys nicht schadet,sie werden damit auch groß,und ehrlich gesagt war ich danach entspannter weil Pumpen und füttern super viel Zeit gebraucht hat,ich hatte oft nur 30 Minuten bis 1 Stunde Pause dazwischen (Grade nachts schlaucht das ungemein)

Es wird immer Dinge geben die nicht so laufen wie man sich das vorgestellt hat, deshalb Versuche ich alles ohne große Wunschvorstellung anzugehen wenn ich den Ausgang eh nicht beeinflussen kann,umso weniger wird man enttäuscht.


Im Endeffekt bist Du eine echte Kämpferin,du tust alles um überhaupt ein Kind zu bekommen und jetzt tust du eben alles damit es auch gesund zur Welt kommen darf,aufgeben wäre sicher viel einfacher gewesen.

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Re: Selbstzweifel/Körper/Leistung

Antwort von BabyQuartier am 20.02.2022, 19:01 Uhr

Vielen lieben Dank, dass du dir Zeit genommen hast zu antworten. Da sind ein paar Dinge dabei die grad bei mir ankommen und die ich glaube ich gut annehmen und festhalten kann.
Überhaupt war es eine gute Idee in dieses Forum zu schreiben. Erfahrene Mütter zu hören/lesen, die schon einen Weg hinter sich haben mit so einer wahnsinnigen Entwicklung.
Merci :)

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Re: Selbstzweifel/Körper/Leistung

Antwort von BabyQuartier am 20.02.2022, 19:04 Uhr

Danke. Auch in deiner Antwort sind hilfreiche Worte dabei und natürlich würde auch ich dir sagen: nein, dann bist du nicht weniger Mama.
Ich werde weiter üben, in den nächsten Tagen, freundlicher zu mir zu sein.

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Re: Selbstzweifel/Körper/Leistung

Antwort von BabyQuartier am 20.02.2022, 19:14 Uhr

Danke Maroulein, ganz genau wegen der Positivität und der Dankbarkeit die ich jeden Tag wieder neu mobilisiere, um wieder gut in den Tag zu starten und sowohl eine gute Mutter als auch eine gute Partnerin zu sein, habe ich diesen Eintrag geschrieben. Weil es wirklich an manchen Tagen hart ist. Deshalb Danke ich dir und den anderen sehr für eure Nachrichten und auch Berichte. Es ist alles ein riesen Prozess und viele von euch haben ihn auf die eine oder andere Weise durchgemacht. Hier im Netz hilft es irgendwie, dass dieser Abstand da ist und ich es dann lese.

Und es ist bewundernswert, dass du es schaffst konstant in der Dankbarkeit zu bleiben.
Ich übe noch :)

Merci nochmal und alles Liebe < 3

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