Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von FrauStorch am 20.01.2017, 9:37 Uhr

Kenne mich selbst nicht mehr :(

Hallo,

Ich finde es gibt solche und solche Sorgen. Ein Warnsignal ist, wenn es einen so beschäftigt, dass man nicht mehr Schlafen kann. Dann sollte man sich schonmal damit auseinander setzen. Besonders wenn Panikattacken hinzu kommen sollte man beginnen das ganze ernst zu nehmen.
Du sagtest, dass es dein Partner nicht versteht und ich hab den Eindruck, dass du es selber auch nicht ganz verstehst. Vielleicht einfach mal da dran anknüpfen? Wenn man selber kein Verständnis für sich hat dann ist es auch schwierig es einem anderen so zu vermitteln, dass er es nachvollziehen kann.

Du schreibst, dass du dich faul und alleine fühlst, bezeichnest dich als "Heulsuse", du "dramatisierst" und klagst "auf hohem Niveau". Ich vermute dir ist es nicht bewusst aber du gehst sehr hart mit dir ins Gericht, deine eigenen Bewertungen dir und deinen Gefühlen gegenüber sind negativ und abwertend.
Interessant wäre dochmal der Frage nachzugehen, woher eigentlich diese hohen Ansprüche kommen. Die Idee, dass man immer produktiv sein muss, nicht untätig sein darf, dass man nur was wert ist wenn man etwas (von außen erkennbares) leistet. Häufig findet man die Antwort darauf in den Dingen, die man in der Kindheit gelernt hat. Wie war denn die Einstellung deiner Eltern zu dem Thema? Was haben sie dir so an Werten und Standards mitgegeben? Wie wurde mit dem Thema Leistung umgegangen. Wann gab es Lob, wann Tadel? Das musst du hier natürlich nicht schreiben, nur mal so als Denkanstoß...

Darüber hinaus scheint es ja auch um das Thema Kontrolle zu gehen. Da spielen übrigens die Panikattacken eine Rolle, denn diese kommen ja meist wie aus heiterem Himmel und rufen starke Hilflosigkeit (als Gegenstück zur Kontrolle) hervor.
Ich würde mir an deiner Stelle kurzfristig etwas Unterstützung hinzu holen. Jemandem mit dem man die Gedankenkarussels einmal besprechen kann und der einen hilft und erklärt, wie man da wieder raus kommt. Denn als erstes muss man erstmal verstehen, was da gedanklich in einem vorgeht und wo man am besten ansetzt. Es geht nicht darum eine ewiglange Therapie machen zu müssen sondern manchmal reichen ein paar Stunden um sich selber wieder etwas zu befreien.

Denn ehrlich gesagt, kann sich das was du beschreibst auch als Anfang einer depressiven Episode entwickeln. Und damit das nicht passiert ist es wichtig, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen und manchmal braucht man dafür einfach eine zweite Person um einem mal eine andere Perspektive zu zeigen. Und dein hormoneller Zustand tut da ebenfalls noch was zu. Auf den kann man es aber nicht alleine schieben, ich denke hier geht es auch viel um gelernte, negative Grundannahmen...

Zuletzt noch ein Gedankenanstoß: Wir neigen dazu unseren Gedanken viel Glauben zu schenken. Damit mein ich: Wenn ich etwas denke, dann ist es auch Realität und wahr. Das liegt daran, dass unsere Gedanken einen großen Einfluss auf unsere Gefühle haben. Wenn ich mich als wertlos und unnütz bewerte, dann fühle ich mich auch traurig und frustriert und bin niedergeschlagen. Ich komme aber vermutlich nicht auf die Idee zu hinterfragen, ob meine Bewertung vielleicht gar nicht stimmt, weil es sich ja auch so ANFÜHLT. Ich hab also sowohl meine Gedanken als auch meine Gefühle die mir beide sagen: Ja du bist ein schlechter Mensch. Die Frage ist also: bist du wirklich unnütz (und am Ende dann ja wertlos) weil du im BV bist oder denkst du das aktuell nur über dich selber? Auch nur mal so zum drüber nachdenken.

Alles Gute dir!

 
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