Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Neewoelckchen am 11.07.2023, 23:34 Uhr

Fehlgeburt - Tipps zur Verarbeitung

Hallo ihr Lieben

Ich stehe immer noch neben mir. Heute Morgen war ich bei der Frauenärztin zur Bestätigung der Schwangerschaft. Es hat alles super ausgesehen und gepasst. 6+4. heute Nachmittag habe ich Blutungen bekommen, im Krankenhaus war dann nichts mehr im Ultraschall zu sehen :(
Wie schlimm: heute morgen noch alles normal und ein paar Stunden später ist der Wurm
einfach weg.

Mach mir vorwürfe, dass ich was falsch gemacht habe. Wie seid ihr denn wieder positiv geworden?
Wir waren in der Kinderwunsch Klinik und total
Überrascht, dass es dann doch ohne Hilfe geklappt hat. Die Angst ist groß, dass es nicht wieder so ist und gleichzeitig will man ja positiv bleiben.

Ich musste es mir einfach von der Seele schreiben.

 
8 Antworten:

Re: Fehlgeburt - Tipps zur Verarbeitung

Antwort von Ameliawilliams am 11.07.2023, 23:46 Uhr

Oh nein...das muss sich unglaublich schmerzhaft anfühlen.

Meine Anteilnahme zu eurem Verlust!

Nun ich denke jede/jeder geht anders damit um und braucht was anderes. Ich habe mich nicht krankschreiben lassen, stand irgendwie auch nicht zur Debatte. Habe mich abends verabschiedet und Blumen der Natur übergeben. Das war unglaublich traurig und schmerzhaft, ich habe es aber gebraucht.

Ich brauchte n paar Tage, ohne gross darüber zu sprechen, ausser mit meinem Mann und meiner Mutter (es wussten ansonsten noch nicht viele Bescheid). Nach etwa 2 Wochen habe ich mit einigen Bekannten darüber gesprochen. Bis dahin hatte ich den grossen Teil verdaut.

Ich fand es wichtig zu trauern. Manchmal sind mir im Büro einfach die Tränen runter gelaufen. Na und? Das ist okay. Auch zwischen Kundenterminen mal kurz weinen, völlig okay! Manchmal musste ich mich auch einfach ablenken für n paar Stunden, mit Freundinnen nem Kaffee trinken oder so.

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Re: Fehlgeburt - Tipps zur Verarbeitung

Antwort von Ameliawilliams am 11.07.2023, 23:54 Uhr

Ach und wegen falsch machen... das kenne ich. Hätte ich auf Alkohol verzichten sollen, seit wir basteln? Sind meine Hormone aktuell doch im Ungleichgewicht (waren sie vor 10 Jahren bei Diagnose, inzwischen komplett anderer Körper usw.)? Hatte die Gyn unrecht und soll es natürlich nicht klappen? Hätte ich Progesteron nehmen sollen? Fragen über Fragen.

Meine Ärztin meinte, meistens sind es Chromosomenanomalien. Der Körper merkt, dass etwas nicht stimmt und die Natur regelt es. Hört sich beschissen an, ich weiss. Trotzdem war es ein schwacher Trost. Das einzige was sie mir geraten hat oder ich vorbeugend machen könne (stand heute mit 1 FG und noch wenigen ÜZ), sei Vitamine zu nehmen insbesondere Folsäure. Da gibts so Schwangerschaftspräparate.

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Re: Fehlgeburt - Tipps zur Verarbeitung

Antwort von NinaLangstrumpf am 12.07.2023, 6:37 Uhr

Hey, mein herzliches Mitgefühl. Kenne deine Situation auch - bei uns war es ähnlich. Ca. 1 Jahr probiert schwanger zu werden ohne Erfolg, dann schon die Überweisung in KiWu Klinik bekommen gehabt und aber doch in diesem Zyklus auf natürlichem Weg schwanger geworden - ein paar Wochen später die Ernüchterung: missed abortion.
Nachdem dann die erste Schwangerschaft beendet war, bin ich im zweiten Zyklus direkt wieder schwanger geworden - leider wieder missed abortion - aber ich hatte das Gefühl, dass mein Körper das mit dem „Schwangerwerden“ jetzt irgendwie begriffen hatte und immerhin das jetzt einfacher zu klappen schien als das ganze Jahr davor.
So war es dann auch beim dritten Anlauf… wieder nach zwei Zyklen schwanger geworden und heute bin ich in der 39. Woche mit unserem kleinen Wunder.

Auch wenn es sich für dich vielleicht aktuell einfach nur beschissen anfühlt, hoffe ich, dass meine Geschichte dir vielleicht trotzdem ein bisschen Mut macht.
Lass den Kopf nicht hängen, du hast sicher nichts falsch gemacht - die Natur ist manchmal so, aber es hat alles einen Sinn…
Du könntest eventuell Gerinnungsstörungen abklären lassen und nach der Schilddrüse schauen lassen um sicher zu gehen, dass es da keine Probleme gibt für weitere Schwangerschaften.
Ich drück dich ganz fest und wünsch dir alles Gute und viel Glück auf dem Weg zu eurem kleinen Wunder!

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Re: Fehlgeburt - Tipps zur Verarbeitung

Antwort von Ruto am 12.07.2023, 8:49 Uhr

Ich hatte zwar selbst keine Fehlgeburt, aber viele Ängste diesbezüglich (auch weil ich wegen Zysten immer wieder Blutungen während der Frühschwangerschaft hatte).
Was mir immer half, war die Einstellung, dass sich die Natur nur von den nicht überlebensfähigen Föten/Embryos trennt und das ein jahrtausendlanger Prozess ist.
Und dass in den meisten Fällen eben Chromosomen schuld sind, nicht das "Fehlverhalten" der Mütter.

Da ihr schon in einer Kinderwunschklinik wart: Habt ihr schon Blutbilder und Co machen lassen? Besprecht am besten mit denen mögliche Ursachen, falls es wirklich was gab. Wahrscheinlicher ist aber, dass es ein blöder Zufall war, dass sich die Natur gegen das Kind entschieden hat.
Und: Ganz offensichtlich lag eure Gyn sowieso falsch, denn es hat ja jetzt schon einmal von ganz allein geklappt, d.h. es wird bestimmt auch wieder klappen.

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Re: Fehlgeburt - Tipps zur Verarbeitung

Antwort von Lillimax am 12.07.2023, 10:24 Uhr

Hallo,

sei erstmal feste gedrückt!

Bei der Verarbeitung der FG ist es wichtig zu wissen, dass frühe Aborte NICHT von außen ausgelöst werden. Man hat also nichts falsch gemacht. Natürlich suchen wir bei so etwas immer nach der Ursache, das ist menschlich. Aber die Ursache früher FGs sind Fehler bei der frühen Zellteilung. Die Natur bemerkt diesen Irrtum und hört auf, den Embryo weiterzuentwickeln.

Beim nächsten Mal wird sicher alles gut laufen. Weit über 90 Prozent aller FGs wiederholen sich nicht. Wissenschaftler vermuten als Ursache, dass der Körper auch aus einer missglückten Schwangerschaft lernt, und beim nächsten Mal geht daher meist alles glatt.

Ich selbst hatte auch eine FG (9. SSW mit Ausschabung unter Vollnarkose). Mein Arzt sagte damals: „Ein intakter Embryo bleibt, egal was man macht. Und ein nicht-intakter geht, egal was man macht.“ Das heißt, du hattest keinen Einfluss darauf. Man muss schon schwere Alkoholikerin sein, oder sehr schlimme Hammer-Medikamente nehmen, um selbst eine FG auszulösen, und sogar das überstehen die meisten Embryonen, wenn sie ansonsten intakt sind.

Hak den Gedanken daher unbedingt ab, dass du irgendetwas gemacht hättest, das falsch war, das ist Unsinn. Die frühe Zellteilung ist ein hochkomplexer Prozess, und hier passieren der Natur leider manchmal Pannen. Die Hälfte aller Frauen mit Kindern hatte auch schonmal eine FG, das ist (leider) etwas Natürliches im Leben einer Frau.

Ich selbst konnte damals rasch nach der OP wieder nach vorn schauen, ich weiß nicht genau, woran das lag, das geht vielleicht bei den einen schneller, bei den anderen dauert es länger. Jedenfalls verliefen die zwei Folgeschwangerschaften perfekt und bilderbuchmäßig, und so wird es sicher auch bei dir sein.

LG

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Re: Fehlgeburt - Tipps zur Verarbeitung

Antwort von Neewoelckchen am 12.07.2023, 12:21 Uhr

Ihr Lieben,

vielen lieben Dank für eure lieben Worte. Das hat mir sehr geholfen.
Ich habe morgen meinen Termin in der Kinderwunschklinik, um wegen einer Ausschabung zu schauen und alles weitere zu besprechen.

Da meine normale Frauenärztin derzeit im Krankenstand ist, habe ich mich dazu entschieden dort hinzughen, weil ich dann die Ärztin wenigstens schon kenne.

Und wie ihr sagt: das wichtigste ist, dass man sich nicht selbst die Schuld gibt. Ich hatte mir Vorwürfe gemacht, weil ich (als ich noch nicht wusste, dass ich schwanger bin) wegen einer Salmonellen Infektion Antibotika genommen habe und das nach drei Tagen gleich abgesetzt habe. Aber irgendwie bleiben dann doch die Schuldgefühle.

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Re: Fehlgeburt - Tipps zur Verarbeitung

Antwort von BabyDream92 am 12.07.2023, 16:40 Uhr

Hallo,

es tut mir sehr leid zu lesen, dass du eine Fehlgeburt hattest. Ich wünsche es keinem
ich habe zwei Fehlgeburten hinter mir, und obwohl mein 5 Wochen alter gesunder Sohn gerade neben mir liegt denke ich oft noch an unsere zwei Sternchen und bin traurig.

Ich habe eine kleine Kiste die einen relativ präsenten Platz im Wohnzimmer hat. Dort sind die positiven Tests, Ultraschallbildern und sonstige kleine Andenken aufbewahrt. Das Buch „Jede dritte Frau“ hat mir sehr geholfen weiterhin positiv zu bleiben. Ebenso habe ich mir ein Sternenband bestellt. Das ist ein Armband, was man kostenfrei bestellen kann, als Erkennungszeichen für Sterneneltern. Www.sternenband.de

Alles Gute für dich

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Re: Fehlgeburt - Tipps zur Verarbeitung

Antwort von Ninchen321 am 13.07.2023, 11:42 Uhr

Hey Liebes,

Ich wünsche dir viel Kraft und es tut mir leid, dass auch du diese Erfahrung machen musst.

Ich habe es selbst erlebt und weiß, dass es verdammt weh tut.

Ich sage dir, wie ich damit umgegangen bin:

Zum einen musst du dir die Trauer zugestehen. Unterdrückte Gefühle sind nie gut. Also weine und trauere. Das ist okay!

Ich habe fest daran geglaubt, dass mein Kind keine Lebensqualität gehabt hätte. Wenn dieses Kind geboren worden wäre, dann wäre es sicher stark behindert gewesen und hätte außer einem qualvollen Leid nichts vom Leben gehabt.
Ich gönne meinem Kind also seine Erlösung. Als Mutter wünsche ich ihm nur das Beste.
So schmerzhaft der Verlust für mich auch ist. Es ist besser so für mein Baby.

Ich bin stolz drauf, dass mein Körper in der Lage war zu erkennen, dass etwas nicht stimmt. Und das solltest du auch sein.
Dass der Abgang so früh war. Dass mein Kind nicht erst zum richtigen Baby wachsen musste, um dann zu sterben.
Es ist besser für das Baby und für mich/dich.
Schlimmer wäre eine stille Geburt gewesen.
Oder ein Tod nach der Geburt.

Ich weiß, dass es unseren Sternchen nun gut geht.
Und es bleibt immer in meinem Herzen.

Ich habe offen mit anderen darüber gesprochen.
Plötzlich haben so viele Frauen gesagt, dass sie das selbe erlebt haben. Es tat gut zu wissen, dass es nicht unüblich ist und mit mir nichts falsch ist. Es redet halt niemand drüber. Aber es passiert vielen.

Sei nicht neidisch auf andere Mütter. Sie können nichts für dein Schicksal. Und vllt haben sie auch schon (mehrmals) das selbe erlebt. Freue dich für sie und sei dir sicher, dass du bald auch Mutter bist.

Ich bin mir sicher, euer Regenbogenbaby kommt bald zu euch. Egal ob mit oder ohne KiWu Klinik.

Dass du schwanger werden kannst, ist ja nun bewiesen. Und es wird auch nochmal klappen.

Die Angst wird beim zweiten Mal groß sein.
Angst ist ein schlechter Begleiter und er wird eine erneute FG nicht verhindern.
Daher solltest du dich dazu entscheiden die Angst zwar mit dir leben zu lassen, sie aber nicht all zu ernst zu nehmen.

Ein kleiner Muntermacher: Ich habe ein FG Risiko von ca 75%.
Nach meiner FG wurde ich nach 6 Monaten (bei mir = 4 ÜZ) wieder schwanger. Ich bin nun in der 23. SSW und es ist alles in Ordnung.
Deine Chancen stehen also sicher gut :)

Alles Gute

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