Angst Arbeitgeber Schwangerschaft mitzuteilen

Hey!
Ich fühle sehr mit dir mit. Als ich das meinem Chef damals erzählen musste, hatte ich auch sehr große Angst, vor allem, weil ich in einer Arztpraxis arbeite und die „Hauptkraft“ bin und erstmal schwer zu ersetzen. Außerdem haben wir damals die Vereinbarung getroffen, dass ich ein paar Jahre arbeite, bis mein Chef in Ruhestand geht. Das tat mir für ihn auch leid, weil er entweder jetzt im März, wo mein Mutterschaftsurlaub anfängt, aufhören oder einen Ersatz für mich suchen müsste, was hier vor Ort sehr schwierig ist. Und ich bin offensichtlich ungeplant schwanger geworden. Er war natürlich auch nicht begeistert, aber letztendlich kann er nichts anderes tun, als das zu akzeptieren. Und bei dir ist das nicht anders. Außerdem werden die bestimmt schnell einen Ersatz finden und du kannst nach der Elternzeit wieder zurückkommen.

Du hast dein eigenes Leben, bist kein Kind oder Jugendliche mehr und mit deinen 24 Jahren durchaus fähig, Mutter zu werden, deshalb haben da die Arbeitgeber & co. schon mal nichts zu sagen, die müssen das hinnehmen. Nicht umsonst gibt es Mutterschutz und vor allem auch Kündigungsschutz.
Außerdem hat die andere sehr klug gehandelt, indem sie nichts beim Vorstellungsgespräch gesagt hatte, sonst wäre sie gar nicht erst eingestellt worden und man MUSS beim Vorstellungsgespräch nichts sagen, das ist ein Recht der Arbeitnehmer. Und dass über sie gelästert wurde, ist sehr sehr frech, offensichtlich hast du Kollegen bzw. Arbeitgeber, die nicht einfühlsam und dazu sehr frech sind. Dann brauchst du auch keine Rücksicht auf die nehmen.
Ich verstehe, dass du Angst hast, aber dir soll bewusst sein, dass du ein gutes Recht hast, Kinder zu kriegen und auch den richtigen Zeitpunkt dafür auszuwählen, da hat deine Teamleiterin überhaupt nichts zu sagen. Erwarte keine nette Reaktion, sondern versuche es, beim Gespräch mit ihr, so selbstbewusst zu wirken wie nur möglich. Du musst und sollst dich auch auf gar keinen Fall rechtfertigen. Du bist schwanger, du stehst nun unter Mutterschutz, der Mutterschaftsurlaub fängt dann und dann an und fertig. Die ausführliche Erklärung aus dem anderen Kommentar ist sehr gut und passend, hat mir auch sehr gut gefallen. Bei solchen Arbeitgebern darf man überhaupt nicht klein beigeben und in die Opferrolle springen.

Ich hoffe, ich konnte dir noch irgendwie helfen und bin mir sicher, dass du es schaffen wirst! Wenn du willst, kannst du ja noch erzählen, wie das Gespräch abgelaufen ist. Würde mich freuen, noch von dir zu hören!