Schlafen, einschlafen, durchschlafen

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Geschrieben von 81-luna-81 am 06.12.2010, 20:16 Uhr

Ist das schon "ferbern"?

Hallo,
bisher war ich immer gelegentliche stille Mitleserin und habe schon einige Diskussionen hier mitbekommen.
Nun habe ich mal eine Frage, wenn ihr vom "ferbern" schreibt, meint ihr dann "nur" das schreien lassen der Kinder oder seht ihr es auch schon als "ferbern" an, wenn Babys in ihrem eigenen Zimmer in ihrem eigenen Bettchen schlafen "müssen".
Bei uns ist es so, dass meine Tochter ( 8Monate ) wach in ihr Bettchen gelegt wird und dann meist ohne Probleme einschläft. Mal plappert sie noch ein bisschen, aber meistens schläft sie völlig erschöpft gleich ein. Wir machen das aber nicht so, weil es in dem Buch JKKSL steht, sondern weil wir gute Erfahrung damit gemacht haben, ohne dieses Buch vorher gelesen zu haben. Einschlafbegleitung mag sie nicht gerne, da will sie dann lieber mit mir spielen. Da ist sie wohl dann abgelenkt von mir oder was auch immer.
Ich hätte gerne eure Meinungen dazu.
Danke schon mal!
Luna

 
25 Antworten:

Re: Ist das schon "ferbern"?

Antwort von Andrea&Würmchen am 06.12.2010, 20:43 Uhr

Hallo,

mach Dir bitte nicht zu viele Gedanken. Ihr habt einen Weg gefunden, wie die Kleine gut schläft und mit dem Ihr alle klar kommt. Wie andere dazu sagen oder darüber denken, ist doch völlig egal.

Aber um Deine Frage zu beantworten: Ferbern ist für mich genau das, was in dem entsprechenden Buch beschrieben wird: Das Kind in sein Bett zu legen und in größer werdenden Abständen nach ihm zu schauen, wenn es weint. Wenn das Kind lediglich in sein Bett gelegt wird und dort ruhig schläft, ist das für mich: gut.

LG,
Andrea

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Re: Ist das schon "ferbern"?

Antwort von ailana am 06.12.2010, 20:43 Uhr

Also, das nicht "ferbern" (wo auch immer das anfängt), sondern absolut richtig und toll, dass Eure Kleine das so umsetzt (denn das können viele Babys lange nicht).

Was denkst Du, wieviele Eltern tagtäglich versuchen, ihr Kind auf diese Weise zum schlafen zu bringen?! Das ist ja mustergültig ;-)

Wenn die Kleine damit nicht glücklich wäre, dass sie alleine einschlafen "soll", dann würde sie sich schon melden, glaub mir. Dann wärst Du sicherlich schneller da wie der Blitz ;-) Also, alles gut und Daumen hoch für Deine Tochter, die das so toll macht...

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NEIN !

Antwort von SkyWalker81 am 06.12.2010, 20:50 Uhr

Lass dich doch nicht verunsichern, wenn hier manche das Familienbett so "verherrlichen".
Bei meinem grossen Sohn lief das genauso wie bei eurem Kind:
er schlief gerne und supergut in seinem Bett in seinem Zimmer.
Zu dieser Zeit kannte ich das Forum noch nicht und habe daher auch
KEINERLEI Bedenken gehabt, etwas falsch zu machen.

Mein Sohn ist inzwischen 9 Jahre alt und hat keine Schaden davongetragen. Er ist und war ein Superschläfer, schmust nach wie vor gerne VOR dem schlafen und beim Aufstehen und tagsüber
mit seinen Eltern und seinem kleinen Bruder(der war schon immer schlechter Schläfer bei dem das Familienbett aber keine Besserung brachte; ich habe lange bei ihm im Zimmer auf dem Schlafsofa geschlafen und das klappte ganz gut).

Also mach das weiter so, solange das Kind friedlich einschläft. Es kommen sicher noch andere Phasen und dann ist es ja selbstverständlich, dass man DANN auch die Nähe gibt (unser Grosser hatte mit ca. 2 Jahren solch eine Phase, wo er nicht alleine schlafen wollte, ging etwa 3 Monate dann schlief er wieder alleine von SICH aus).

Du machst alles richtig !

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Nachtrag-Ist das schon "ferbern"?

Antwort von ailana am 06.12.2010, 21:00 Uhr

Ich hab zum Thema auch noch eine Frage:

Ist es "ferbern", wenn man sein Kind weinen läßt, aber dabei DURCHGEHEND bei ihm ist und tröstet???

Also z.B., wenn man möchte, dass das Kind im eigenen Bett schläft und es dort nicht herausholt, oder nach kurzem Trösten wieder ablegt, wenn es weint (nach Ausschluß von Hunger, vollen Windeln, Bauchschmerzen etc.)?

Würde mich mal interessieren, wie Eure Meinung ist...

Hintergrund: möchte meine Kleine in absehbarer Zeit (wenn sie 3-4 Monate ist) an ihr Kinderbett gewöhnen, weil ich neben ihr (sie schläft ohne Murren im Babybay) absolut nicht zu Schlaf komme, weil sie unglaublich aktiv und geräuschvoll schläft. Könnte aber mit Startschwierigkeiten verbunden sein, fürchte ich ;-)

P.S. Bitte keine (sicherlich gutgemeinten) Ratschläge, wie "warum soll das Kind im eigenen Bett schlafen", "warum nimmst Du es nicht zu Dir ins Bett", "warum soll Dein Kind alleine (ein)schlafen"... Antwort: weil Mama trotz allem noch ein wenig "eigenen Raum" braucht!

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Re: Nachtrag-Ist das schon "ferbern"?

Antwort von ditjulchen88 am 06.12.2010, 21:14 Uhr

Hallo, also ich glaub das is nich "ferbern"... Ich mein, du bist ja schließlich da und tröstest dein Baby, wenn es Angst hat oder sich unwohl fühlt. Du lässt sie ja nich allein in einem dunklen Raum allein. Sie hat ja dann deine Anwesenheit. Aber vielleicht merkt deine Maus das gar nich, bei uns war es so, sie is gleich im Babybett eingeschlafen, als sie das erste Mal drin lag. Wir haben aber auch noch bissel "Krach" gemacht (nich leiser gesprochen und bissel Licht reinscheinen lassen), so wusste sie, dass wir nich weg waren.

Ich drück euch die Daumen, dass ihr auch einen kleinen "Überall-Schläfer" habt.

LG Jule

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Re: NEIN !

Antwort von Kuscheling am 06.12.2010, 21:29 Uhr

Ich glaube, niemand hier "verherrlicht" das Familienbett.

Bei unserem Sohn lief das ähnlich wie bei euren Kindern:
er schlief problemlos in seinem Bett, ein eigenes Zimmer hatte er da noch nicht.
Auch ich kannte das Forum zu dieser Zeit noch nicht, hatte vom Familienbett noch nie etwas gehört und glaubte daher auch, alles richtig zu machen.
Und dennoch hat es sich furchtbar falsch angefühlt, das Kind dort hinein zu legen und wieder heraus zu holen, wenn es wach war.

Verunsicherung entsteht meiner Meinung nach eher dadurch, dass das Alleineschlafen so "verherrlicht" wird - "absolut richtig und toll" schrieb oben jemand und "mustergültig", Das ist doch Quatsch.

Ein Kind, was allein im eigenen Bett und Zimmer ein- und durchschläft ist nicht mehr oder weniger "Superschläfer" als ein Kind, dass im Familienbett einschlafbegleitet wird und nachts 15 Mal aufwacht. Das eine ist nicht schlecht und das andere nicht gut. Viele Schlafprobleme existieren nur, weil es solche Schubladen gibt und das Schlafverhalten des Kindes bewertet wird.

Unser Sohn schläft, so wie er schläft. Manchmal mehr, manchmal weniger anstrengend für mich. Wer bin ich, dass zu bewerten?

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Re: Ist das schon "ferbern"?

Antwort von Kuscheling am 06.12.2010, 21:43 Uhr

Nein, das ist kein Ferbern (www.ferbern.de).

Wenn es für euch passt, ist alles vollkommen im grünen Bereich.

LG

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Re: Ist das schon "ferbern"?

Antwort von Kuscheling am 06.12.2010, 21:45 Uhr

Ich möchte nur anmerken, dass nicht alle Kinder, die mit dem alleine (ein)schlafen unglücklich sind, das auch zeigen.
Ich will damit nicht sagen, dass es bei der Fragestellerin so ist. (oder bei irgend jemand sonst)

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@81-luna-81

Antwort von rabarbera am 06.12.2010, 23:00 Uhr

Nein, das ist nicht ferbern, bei Gott nicht, auf keinen Fall - mach dir diesbezüglich mal keine Sorgen! ;-)
LG

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@ailana

Antwort von rabarbera am 06.12.2010, 23:12 Uhr

Meine Meinung dazu:

Nein, auch das ist nicht "Ferbern"! Ferbern ist eine Methode, die nach einem Arzt namens Dr. Ferber benannt wurde ;-), und diese Methode beinhaltet ausdrücklich, dass man das Zimmer immer wieder zwischendurch verlässt, während man sein Kind schreien lässt. (Dr. Ferber hat diese Methode übrigens erst für Kinder ab 1 Jahr und nur für "Notfälle" vorgesehen, aber das nur am Rande!)

Wüdest du fragen: ist das auch "Schreien lassen", würde ich allerdings dagen: meiner Meinung nach ja, wenn auch natürlich in abgeschwächter Form, wenn du das Zimmer nicht verlässt!
Besonders bei einem kleinen Baby von 3-4 Monaten, da ein so kleines Baby die Welt noch garnicht richtig begreift und daher häufig, um wirklich sicher zu sein, dass Mama (oder sonstige Bezugsperson) DA ist und es beschützt und es keine Angst haben muss, intensiven KÖRPERKONTAKT braucht, und der ist nicht gegeben, wenn das Baby im Bettchen liegt und du nur daneben sitzt, oder es immer wieder nur kurz heraus nimmst und wieder hinein legst, obwohl es noch oder dann wieder weint...

Sorry... aber so sehe ich das!

LG

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Nee :)

Antwort von Püminsky am 06.12.2010, 23:13 Uhr

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Und mit 8 Monten hatte ich auch so traumhafte Einschlafbedingungen, wie du.
Genau das gleiche. Zu dem Zeitpunkt schlief er auch in seinem Bett in seinem Zimmer. Davor bei mir im Bett, ich hab ihn aber mit meiner Unruhe immer geweckt und so hatten wir beide gar keinen Schlaf.
Da war esach so. Kind ins Bett bringen, zudecken, schnell gute Nacht sagen, raus und Tür zu. Kind schlief. Eine Sekunde länger im Raum, und das Kind drehte auf.
Aber mit etwa 1,5 Jahren begann dann das Bedürfnis der Einschlafbegleitung. Das sah erst so aus, dass er in ein großes Bettkam, wo ich mich mit ihm hinlegte und belieben musste, bis er schlief. Durfte mich nicht mal hinsetzen, musste so tun, als schliefe ich auch. Nachts kam ich dann rüber zu ihm, wenn er weinte. Plötzlich schliefen wir besser zusammen. Dann kam er zu mir rüber. Will nicht alles ausführen weil zu lang. Die Bedürfnisse wechselten immer wieder mal und ich hab alles mitgemacht.
Mit 2 etwa fing es an, dass er Gute-Nacht Geschichten wollte. Mal war er nach einem Pixibuch weg, mal nach 5.
Seit er 2,5 ist, will er auch gern mal ein Hörspiel zum Einschlafen. Er schläft derzeit bei mir im Bett von Anfang an. Hatten aber letztens wieder ne Nacht, da ist er in sein Zimmer umgezogen gegen 1 Uhr.

Du wirst feststellen, dass dien Kind immer wieder andere Anforderungen hat. Mal mehr Nähe braucht, mal weniger. Auch tagsüber. Solange du dem nachkommst und es deinem Kind gut geht mit deinen Entscheidungen, ist doch alles okay. Egal wo es schläft :)

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Danke!

Antwort von 81-luna-81 am 07.12.2010, 12:08 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten, ich lass mich immer so leicht verunsichern, grade seit ich hier im Forum immer wieder lese... Ich muss einfach lernen, dass es gut ist, wenn es gut ist und nicht hören und lesen was andere gut finden.
Danke!

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Re: Ist das schon "ferbern"?

Antwort von DieMichaela am 07.12.2010, 14:28 Uhr

Ich möchte Kuscheling 100% beipflichten und betonen, daß viele Kinder Bedürfnisse haben OBWOHL sie sie nicht zeigen. Ich hatte unten eine Literaturempfehlung dazu gegeben. Das ist also kein "Familienbettgewäsch" sondern psychologischer Fakt.Ob das bei Dir so ist kann keiner von uns sagen.
Du bist die Mutter und wenn Du in guter Verbindung zu Dir selbst stehst und intuitiv handeln kannst dann wirst Du am besten wissen, was richtig für Euch ist.
LG

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@kuscheling, @DieMichaela

Antwort von katzenmama77 am 07.12.2010, 15:18 Uhr

"Ich möchte nur anmerken, dass nicht alle Kinder, die mit dem alleine (ein)schlafen unglücklich sind, das auch zeigen."

woher willst Du das wissen???

Ich denke schon, das ein Kind, dass sich unwohl fühlt in einer Siuation, es auch äußert.
Es sei denn, alle Bedürfnisäußerungen wurden ignoriert und missachtet, so dass das Kind resigniert. Aber bei einem Kind, was zufrieden gut allein einschläft und es noch nie damit Probleme gab, kein Weinen oder ähnliches gab, sollte es keinen Verdacht geben, zu glauben, das Kind könnte sein Unbehagen nicht äußern.
LG

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Nachtrag

Antwort von katzenmama77 am 07.12.2010, 15:22 Uhr

genauso wie ein Kind sich Narung einfordert, Nähebedürfnis äußert, Schmerzen äußert oder ähnliches, genauso wird auch ein Kind, was Unbehagen beim Einschlafen verspürt, sagen, dass ihm das nicht gefällt.
Da vertraue ich meinem Kind und das traue ich ihm auch voll und ganz zu.
LG

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@katzenmama77

Antwort von rabarbera am 07.12.2010, 15:35 Uhr

Ich bin zwar nicht Kuscheling od. DieMichaela, aber:

ICH finde es z.B. sehr bemerkenswert, dass hier im Forum immer wieder (wirklich sehr, sehr häufig!) verzweifelte Mütter (Väter?) anfragen, deren Kinder z.B. im 1. Lebensjahr problemlos allein ein- und/oder durchschlafen konnten - und plötzlich können bzw. wollen sie (mit 1 Jahr od. 1 1/2 oder wie auch immer) nicht mehr allein (ein-)schlafen, wehren sich mit allen Mitteln dagegen!!
Ich bin ja nun schon ziemlich lange und auch oft in diesem Forum - ich weiß nicht, ob dir solche Postings auch schon aufgefallen sind? Jedenfalls gab es bereits viele dieser Art!

- Jedenfalls zeigen diese Postings mir, dass manche kleinen Babys, die scheinbar problemlos und glücklich allein (ein-)schlafen, damit in Wirklichkeit doch nicht immer so glücklich sind, wie es scheint, zumindest nicht dauerhaft. Aus irgendeinem Grund scheint es einige Kinder zu geben, die als kleine Babys ihren Wunsch nach nächtlicher Nähe noch nicht so zeigen können (warum auch immer), dies dann aber, wenn sie etwas älter sind, umso vehementer tun und die (verpasste) nächtliche Nähe einfordern und nachholen wollen!

Ist jetzt nur mein Eindruck bzw. eine (unbewiesene!) Theorie von mir!
Du darfst das natürlich gern für Humbug halten! ;-))

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@rabarbera

Antwort von katzenmama77 am 07.12.2010, 16:10 Uhr

ja das ist mir auch aufgefallen.
Mein Kind ist so eines, was gut und gerne allein einschläftund weiterschläft.
ABER, wenn es sich nach mir sehnt, wie neulich als sie so krank war, dann meldet sie sich...und sie bekommt das wonach sie sich sehnt. Wenn die Zeit vorbei ist, also in ihrem Fall die Krankheit, fordert sie es nicht mehr ein, schläft wie gewohnt allein in ihrem Bett.
Das zeigt mir, das ein Kind durchaus in Lage ist, genau dann nach Bedürfnissen zu rufen, wenn ihm danach ist und wenn es wieder gut ist, dann darf es so weitergehen wie vorher.
Sicher ist das auch typabhängig, von Kind zu Kind unterschiedlich...
LG

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@katzenmama77

Antwort von rabarbera am 07.12.2010, 16:39 Uhr

Da gebe ich dir recht: es ist sicher nicht bei allen Kindern gleich! Und ich wollte auch auf keinen Fall behaupten, dass ALLE Babys/Kinder, die problemlos allein einschlafen, damit in Wirklichkeit unglücklich sind!
LG

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Re: @kuscheling, @DieMichaela

Antwort von Kuscheling am 07.12.2010, 20:46 Uhr

gelesen, weiß nicht mehr wo, und eigene Erfahrung

Ich befürchte, dass das was du so non-chalant als "ähnliches" bezeichnest, also "Quengeln", "Jammern", "Motzen", "Meckern", "Schimpfen" ..., gelegentlich gar nicht als Bedürfnisäußerung wahrgenommen und ignoriert wird (ist ja auch in diesem Forum oft zu lesen) und zur Resignation führt...insofern hast du also Recht.

DieMichaela hat unten ein Buch empfohlen, in welchem wohl noch eine andere Möglichkeit beleuchtet wird, ich habe das (noch) nicht gelesen.

LG

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Re: @katzenmama77

Antwort von Püminsky am 07.12.2010, 22:17 Uhr

Ich hab auch so ein Kind: mit etwa 6 Monaten bis etwa 16 Monate schlief er allein in seinem Zimmer in seinem Bett. Er wurde hingelegt, bekam ein "Gute Nacht mein Schatz, schlaf gut!" und ich ging raus. Dann schlief er sofort ein.
Versuchte ich, länger dabei zu bleiben, fing er an, zu weinen, wurde unruhig und fand nicht mehr in den Schlaf.

Ich kann definitiv sagen: Mein Kind war nicht unglücklich dabei, wenn es sofort und allein einschlief! Genau wie Katzenmama es schon sagte, habe auch ich immer darauf vertrauen können, dass er mir signalisiert, wenn ihm etwas nicht passt. Was er ja auch letztlich tat, wenn ich blieb. Noch wichtiger: Er konnte auch immer drauf vertrauen, dass ich sofort reagierte, wenn er ein Signal gab. Es gab also wirklich keinen Grund, für ihn resigniert und traurig im Bettchen zu hocken.

Später kam er dann zu mir, brauchte meine Nähe. Die bekam er auch selbstverständlich sofort. Aber auch da hat sich im Laufe der Zeit viel geändert. Erst musste ich einfach neben ihm liegen bleiben. Vorlesen gab nur Theater, er brauchte Ruhe. Dann musste ich ihm Bücher vorlesen, wäre ich still geblieben, gäbe es entsprechend eine lautstarke Reaktion.
Dann kam die Phase mit den Hörspielen. Bloss kein Buch mehr! Biene Maja musste es sein. Jetzt ist es mal so mal so.
Und: Meist schläft er bei mir im Bett, aber es gibt auch Phasen, da wandert er von sich aus gleich in sein Zimmer, in sein Bett.

Fazit: die Bedürfnisse - nicht nur beim Schlafen übrigens - ändern sich stetig bei Babys/Kleinkindern. Wenn man darauf eingehen kann, macht man ganz bestimmt nichts verkehrt. Auch wenn das heisst, dass das Baby mal das eigene Bett/Zimmer vorzieht. Ich muss ihm meine Nähe nicht aufnötigen, er ist glücklich, wenn er das bekommt, was er möchte und hat es cshon immer gut zeigen können. Durchgeschlafen hat er aber nie, weder allein noch mit mir. Das kommt jetzt gerade erst so langsam, derzeit etwa 2x die Woche.

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Katzenmama

Antwort von DieMichaela am 08.12.2010, 14:22 Uhr

Leider handelt es sich hier um ein reales psychologisches Phänomen, das Du gerne nachlesen kannst oder bei jedem Therapeuten erfragen kannst.
Ich weiß das deshalb so genau, weil ich selbst als Kind narzistisch besetzt war, sprich mich den Bedürfnissen meiner Eltern angepaßt und meine eigenen Bedürfnisse nicht geäußert habe. Ich habe mich (auch schon vor der Geburt meines Sohnes) jahrelang mit dem Thema Bedürfnisbefriedigung beschäftigt und kann Dir garantieren, mehr Kinder als Du glaubst passen sich in einer für sie schädlichen Weise an. Nicht nur, daß sie sich dann bei den elementarsten Bedürfnissen wie Hunger nicht melden (denk doch bitte an Stillrythmen, Flaschenrythmen, nächtliches Abstillen, nächtliches Fläschenverbot) sondern diese Kinder negieren ebenso ihre Emotionen, was bedeutet, daß sie im späteren Leben nicht in der Lage sein werden ihre Emotionen selbstständig zu regulieren.
Das mag nicht immer vorkommen, das ist das worst case Szenario, nichtsdestotrotz sollte sich jede Mutter ganz genau hinterfragen, ungefragt ein Maximum an Nähe schenken und vorallem nichts vom Kind erwarten.
Wenn Du Literaturtips dazu haben möchtest helfe ich Dir gerne!
LG

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Re: @rabarbera

Antwort von DieMichaela am 08.12.2010, 14:27 Uhr

Ja Katzenmama, ein Kind ist dazu in der Lage, wenn es
a) Eltern hat, die keine unerfüllten Bedürfnisse an ihren Kindern stillen und/oder
b) unsensibel genug sind auf die Bedürfnisse seiner Eltern zu pfeifen. Diese Kinder kann man im übrigen nur beglückwünschen
Es sagt ja keiner, daß Dein Kind zur Sorte "ich-passe-mich-an" gehört. Viele tun es aber. Die westliche Erziehung verlangt es ja förmlich....

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Re: @DieMichaela

Antwort von katzenmama77 am 08.12.2010, 14:56 Uhr

Danke für Deinen Beitrag, genau das habe ich ja auch gemeint.
LG

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@DieMichaela wg. Literaturtipps

Antwort von rabarbera am 08.12.2010, 22:50 Uhr

Liebe Michaela,
muss nochmal nachfragen: "Das Drama des begabten Kindes" von Alice Miller ist in diesem Zusammenhang deiner Meinung nach empfehlenswert, oder? Oder hast du noch bessere Vorschläge?
Danke & LG

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Re: @DieMichaela wg. Literaturtipps

Antwort von DieMichaela am 09.12.2010, 15:59 Uhr

Ja, ist super das Buch Eigentlich sollte es jeder gelesen haben, der erzieht. Du kannst es bei Amazon sehr günstig gebraucht kaufen.
Ich habe mir sagen lassen "Am Anfang war Erziehung" von der selben Autorin soll ebenfalls sehr gut sein!
LG

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