Geschrieben von johli2011 am 13.12.2011, 14:45 Uhr |
Verlange ich zuviel Geduld?
Hallo, ich brauche heute mal euren Rat. Ich bin verheiratet und habe 2 Kinder. Mein Mann und ich hatten im letzten Jahr viele Tiefen und bösen Streit und waren mehrmals kurz vor der Trennung. Irgendwie haben wir den Schritt aber beide nicht getan. Es sind viele unschöne Dinge passiert, die mich total aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Ich habe daraufhin eine Therapie begonnen. Es hilft mir sehr mich wieder zu finden und ich versuche mehr auf mich und meine Bedürfnisse zu hören- habe ich noch nie gemacht. Das bedeutet, ich beschäftige mich im Moment viel mit mir. dazu kommt, dass ich viel krank war und bin und einen stressigen Job habe- die Batterien sind leer.
Seit unseren ewigen Streitereien habe ich jetzt überhaupt keien Bock auf Sex oder nur Knutschen oder Berührungen. Ich blocke total ab. Werde das auch mit meiner Therapeutin mal besprechen, aber das Problem ist, dass meine mann das nicht mehr lange akzeptieren kann. Er versucht immer, mich zu überreden oder fängt einfach an- ich kann nicht.
ich kann wieder normal mit ihm umgehen- reden etc. aber keine Berührungen ertragen.
Wir hatten bereits seit mehreren Monaten (ca. 7) keinen Sex mehr. Mir geht es dabei gut- ich vermisse nichts. Ich habe genug anderes woran ich arbeiten muss. Mein Mann ist an der Grenze- er will gerne Sex und Zärtlichkeit- ich will aber nichts tun, wofür ich nicht bereit bin. Einerseits tut er mir leid- andererseits habe ich noch nie auf meine Wünsche gehört. Ich muss damit endlich anfangen.
Strapaziere ich seine Geduld über? Er sagt immer mach doch einfach mal- man muss nur wollen- ich kann aber nicht. Deswegen bin ich ja in Therapie.
Re: Verlange ich zuviel Geduld?
Antwort von Pamo am 13.12.2011, 14:51 Uhr
Was ist die Alternative? Du tust es gegen deinen inneren Widerstand oder Willen? Mein Koerper ist kein Selbstbedienungsladen und die Theorie ueber die "maennlichen Beduerfnisse" kann mich mal kreuzweise.
Ihr solltet (weiter?) zur Paartherapie gehen. Vielleicht bessert sich dann eure Beziehung soweit, dass du wieder koerperliche Naehe zulassen kannst. DAS sollte doch eine Motivation fuer deinen Mann sein.
Re: Verlange ich zuviel Geduld?
Antwort von sweetbelly am 13.12.2011, 14:56 Uhr
Wenn du es jetzt zulässt obwohl du es nicht willst wird es dir noch schlechter gehen. Lass dir zeit, ihr müsst euch erstmal wieder näher kommen mit reden usw. dann kommt alles andere wieder von selbst. Löst eure/deine Probleme und dann habt ihr wieder eine chance.
Re: Verlange ich zuviel Geduld?
Antwort von bubumama am 13.12.2011, 17:07 Uhr
Vielleicht kannst Du ihn mal mitnehmen zur Therapeutin, die dann die Situation sachlich und emotionlos erklärt?
Also nur die Dinge anspricht, die jetzt Deinen Mann betreffen, zuviel "ausplaudern" wäre nun nciht gut, denn das ist DEINE Therapie und Therapeutin.
Aber vielleicht kann er so die Situatio besser verstehen und Dich verstehen und anders/besser mit Dir umgehen. Oder Dir hilft es weiter, weil Du es dann wieder anders siehst oder so
melli
Re: Verlange ich zuviel Geduld?
Antwort von mf4 am 13.12.2011, 18:24 Uhr
Ich finde keiner sollte mit wem intim werden, wenn er es nicht möchte aber...
es ist DEINE Therapie. DU willst keinen Sex. DU willst gar nichts körperliches von deinem Mann. DIR geht es gut dabei.
Wo ist das WIR?
Ich habe nichts gelesen, was irgendwie drauf schließen lässt, dass es noch ein Wir gibt, dass ihr wieder zusammen finden könnt/wollt.
Schön und wichtig seine Bedürfnisse zu sehen aber wenn man nur sich selbst sieht ist das eine schlechte Basis für das Weiterbestehen einer Beziehung.
Schön geschrieben, da unterschreibe ich!
Antwort von celmin am 14.12.2011, 12:27 Uhr
xx
Re: Verlange ich zuviel Geduld?
Antwort von johli2011 am 14.12.2011, 13:59 Uhr
Ihr habt natürlich Recht- nur an sich denken hilft keiner Partnerschaft.
Dennoch ist es aus meiner Sicht wichtig, dass jeder der Partner für sich ganz bewußt ja zu dieser Partnerschaft sagt und vor allem mit sich weitestgehend im Reinen ist.
Wir sind auf einem Weg, der vielleicht wieder zu diesem WIR führt- ob es klappen wird, weiß niemand- es ist eine Option.
Ich habe in meinem Leben oft versucht, es allen Recht zu machen und habe nie an mich gedacht und habe mich zu schnell unter Druck setzen lassen. Meine Gefühle habe ich ignoriert. Jetzt lerne ich, auf mein Herz zu hören und auf meine innere Stimme- das ist denke ich nicht von Nachteil.
Unser WIR besteht zurzeit daraus, sich vorsichtig wieder an zu nähern. Eben nicht wegen jeder Klenigkeit auzurasten, den anderen wieder zu akzeptieren. Miteinander reden zu können und einen ganz normalen Umgang miteinander zu haben. Es ist erst ein Anfang- daraus kann wieder das WIR werden - aber für mich nicht unter Zeitdruck oder der Verpflichtung irgendwas tun zu müssen, nur weil es dem anderen zu langsam geht.
Unser WIR ist zur Zeit kein Sex oder körperliche Nähe außer mal Handhalten oder ein kurzer Begrüßungskuss.
Für ein WIR ohne Wenn und Aber reicht es noch nicht- aber da wir eben nicht auseinander gerannt sind, denke ich, es gibt noch eine Chance!
LG
johli
Re: Verlange ich zuviel Geduld?
Antwort von liebernicht am 14.12.2011, 17:06 Uhr
Sorry, aber wenn mal kurz die Hand halten und ein Begrüßungskuss nach all den Monaten das höchste der Gefühle ist, bist Du dann sicher das das einen Sinn hat ?
Dürfte er sich denn Sex woanders holen ? Bordell ,.. etc. ?
Für mich liest sich das alles mehr als verkrampft und nach extremer Überwindung ohne inneren Amoklauf den Alltag zu meistern.
Aus welchen Grund kämpft ihr um diese Beziehung, willst Du wegen IHM kämpfen, oder weil Du das Gefühl hast das es erwartet wird ?
Re: Verlange ich zuviel Geduld?
Antwort von Holzkohle am 14.12.2011, 18:49 Uhr
Begrüßungskuss und Händchenhalten.... mache ich auch mit nem guten Kumpel von mir...
Re: Verlange ich zuviel Geduld?
Antwort von junimami2001 am 25.12.2011, 13:21 Uhr
Zärtlichkeit und Intimität bringen Menschen nah zueinander. Sexualität ist etwas sehr intimes, das die Partner aneinander bindet.
Ihr werdet keine wahre Beziehung mehr haben, wenn ihr nicht den Schritt macht, euch annähern zu können. Aneinander anlehnen, ankuscheln, streicheln, sich fallen lassen - das ist ein wesentlicher Teil einer wirkliche, guten Beziehung. Ohne das ist alles unterkühlt und Alltagskampf. Dann kannst Du auch in eine WG ziehen oder eure Gemeinschaft WG nennen, in der man die Vertrautheit in der Sexualität auch mit jemandem anderen genießen darf. Die Zuneigung, Vertrautheit und Zärtlichkeit ist etwas, was jeder Mensch braucht, in größerem oder kleinerem Maße. Auch Du. Und wenn Du das mit diesem Menschen unerträglich findest, kannst Du das- auch wenn es erst in ein paar Jahren ist, je nach dem was vorgefallen ist - mit jemandem anderen irgendwann genießen und solltest das Recht auch Deinem Mann lassen, der unglücklich in dieser Konstellation ist.
Für Dich sein kannst Du doch auch alleine mit seiner moralischen Unterstützung als Vater des Kindes, der er nachgehen müsste auch nach einer Trennung.
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