Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von snoopy36 am 24.10.2008, 10:49 Uhr

Trennung?

Hallo zusammen,

eigentlich kann mir keiner wirklich Rat geben, aber vielleicht finde ich hier ein paar Denkanstöße.

Ich bin seit 7 Jahren mit meinem Mann zusammen, seit 5 Jahren sind wir verheiratet und wir haben gemeinsam einen Sohn.
Im Grunde ist er ein "echt guter Mann", für mich war er immer nahezu perfekt und früher habe ich ihn über alles geliebt. Früher!
Meine Gefühle für ihn sind fast komplett eingeschlafen und ich finde keinen richtigen Grund dafür. Oder vielleicht ist es die Summe aus Kleinigkeiten?!

Seit ein paar Monaten bitte ich ihn nun um eine Trennung auf die Zeit, weil ich hoffe, dass ich ihn dann vielleicht vermisse und so wieder Nähe aufbauen kann. Leider lehnt er meinen Vorschlag ab. Wenn er geht, dann richtig und für immer, sagt er.
Also leben wir nebeneinander her. Er versucht viel, auf allen Gebieten und mit allen Mitteln. Er trotzt, weint, blockt ab, macht Geschenke, will Ausflüge...im Grunde müsste ich dankbar sein, so ein Exemplar zu haben, denn er liebt mich sehr und will mich nicht aufgeben. Und ich (blöde Kuh) möchte mich trennen, schaffe es aber nicht. Weil ich damit seine Welt zerstöre (er hat sonst niemanden) und unserem Sohn ja irgendwie auch den Vater nehme.
Nur, ich kann so nicht weitermachen. Ich sehe ja, dass er unglücklich über meine immer größer werdende Distanz ist. Aber ich schaffe es nicht, Nähe zu ihm aufzubauen. (manchmal denke ich schon, mit mir stimmt etwas nicht).

Ist bisschen wirr, ich weiß.
Hat jemand einen Rat, was ich/ wir tun kann/können? Einfach abwarten, ob sich bei mir was tut...oder warten, dass er selbst gehen möchte....oder ganz bewußt die Trennung durchziehen?


LG
snoopy

 
20 Antworten:

Re: Trennung?

Antwort von ninas am 24.10.2008, 11:06 Uhr

Mir drängt sich der Eindruck auf, dass eure Situation immer verfahrener wird. So lange du mit dem Gedanken der Trennung auf Zeit gehst, distanzierst du dich immer weiter von ihm, was zur Folge hat, dass er sich wieder immer weiter ins Zeug legt, womit du immer weniger anfangen kannst.

Wenn du eine Trennung auf Zeit möchtest, dann solltest du das Risiko in Kauf nehmen, dass er das als Trennung für immer sehen möchte. Wenn er nicht begreifen will, das du dich bei eurer Nähe immer weiter von ihm entfernst, dann wird er sowieso über kurz oder lang ganz auf dich verzichten müssen.

Aber erst einmal eine Frage, was heisst eigentlich Trennung auf Zeit?
Ich finde dieses Wort immer sehr eigenartig. Eine kleine Auszeit? Jeder darf mal in der Ehe machen wozu er Lust hat? Dann schaun wir mal wie es weitergeht?

Eine räumliche Trennung auf Zeit sagt mir was, auch etwas Distanz. Trotzdem sollten einige Beziehungsregeln aufrecht erhalten werden.
Überleg dir doch vielleicht einfach mal ein anderes Model, als die Trennung auf Zeit.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trennung?

Antwort von Maya81 am 24.10.2008, 11:15 Uhr

Trennung auf Zeit, sorry, aber das war schon immer und ist m. E. eine Trennung in Raten. Du bist zu feige, den Schlussstrich endgültig zu ziehen und quälst deinen Partner, indem du eine Trennung auf Zeit forderst. Und ihr beide wisst, dass das das endgültige Aus ist, deswegen wehr er sich auch so dermaßen dagegen .
Du schaust zu, wie er sich ins Zeug legt, wie er weint (und nennst das einen Versuch mit allen Mitteln), dabei ist er verzweifelt ohne Ende. Ich kann das gut nachvollziehen. Wäre ich auch wenn mein Partner mich allzu deutlich ablehnt. Was du tust, finde ich höchst unfair.

Im Übrigen, finde ich es sowieso naiv nach jahrelanger Beziehung zu erwarten, dass es noch wie verrückt kribbelt, dass man sich wie ein Teenager sehnt und übereinander herfällt. Diese Gefühle sind in diesem Stadium einer Beziehung anderen gewichen. Nämlich Sicherheit, Vertrauen, einer tiefen Liebe, die eben nicht mehr aufregend ist aber meiner Meinung nach viel wertvoller und beständiger. Überleg dir gut, ob du das aufs Spiel setzen willst.

LG, Maya

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trennung?

Antwort von tina54 am 24.10.2008, 11:33 Uhr

Ich kann ihnen zwar kein Rat geben, da ich selber das gleiche Problem habe.Bin erst aber seid 3 Jahren mit meinem Mann zusammen und sied 2 Jahren verheiratet.Aber ich weiß wie sie sich fühlen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

abwarten

Antwort von karina08 am 24.10.2008, 11:36 Uhr

Hi!
Schließe mich meiner "Vorrednerin" an. Was ist die Alternative? Neues Prickeln suchen, und das für ein paar Jahre und dann auf ein Neues? Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: es gibt viele Durststrecken in einer Partnerschaft, die können gut und gerne auch Jahre dauern. Aber wenn man nicht aufgibt und auch mal einfach abwarten kann, wird man sehen, dass auch wieder bessere Zeiten kommen. Dann wird es plötzlich wieder aufregend, das Vertrautsein schafft eine neue Basis. Auch nach 18 Jahren Beziehung können plötzlich wieder Schmetterlinge flirren, ich bin das beste Beispiel. Und: mit Kindern seid Ihr auch eine Solidargemeinschaft, da ist einfach nicht nur Prickeln gefragt, sondern auch andere Qualitäten.
Also, wenn Dein Mann keine groben Fehler hat, dann gib ihm eine Chance. Und quäle ihn nicht mit der Drohung "Trennung auf Zeit". Das muss ja super schrecklich sein, sich gegen den Abschuss zu wehren, Leistung bringen zu müssen und nicht zu wissen, wann man die Kündigung kriegt.
Dann lieber Nägel mit Köpfen und richtig trennen. Aber bedenke, was Du verlierst
Karina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Danke...

Antwort von snoopy36 am 24.10.2008, 12:42 Uhr

für Eure Worte und Meinungen.
In jedem Beitrag von Euch steckt viel Wahres.
Ja, ich bin vielleicht wirklich zu feige, selbst den Schlußstrich zu ziehen. Eben weil ich tatsächlich weiß, was ich aufgebe und verliere. Mein Mann ist ein Goldstück und ich verstehe einfach nicht, warum die Liebe verschwunden ist.
Aber vielleicht ist das ja nur eine "Phase" und irgendwann kommen die Gefühle wieder zurück. Und dann kann ich nur hoffen, dass es nicht zu spät ist...

Ich lass mir eure Worte noch ein wenig durch den Kopf gehen.

Dankeschön!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Danke...

Antwort von Silvana am 24.10.2008, 13:38 Uhr

Ich würde einfach mal alleine in den Urlaub fahren damit du merkst neben mir fehlt etwas, wäre doch eine bessere Alternative statt Trennung auf Zeit, Urlaub kann Zeitlich gut eingegrenzt werden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Danke...

Antwort von mamafürvier am 24.10.2008, 13:56 Uhr

Ich habe sowas auch mal erlebt.
Ich war Anfang 30 und für meinen Partner hatte ich dann nur noch ein freundschaftliches Verhältnis. Er war immer gut, ich mochte ihn schrecklich gern aber mehr aber nicht.
Ich habe mir gesagt... ich bin Anfang 30 und will noch mehr erlbene, als eine so geschwisterliche Beziehung.
Wir hatten kein gemeinsames Kind aber er lebte mit mir und meinen Kindern zusammen wie eine Familie.
Ich trennte mich, weil aus Mitleid bei jemandem bleiben, weil man ihn nicht verletzten will ist ja auch kein Motiv.

Er hat es nie verstanden, denn ich konnte auch nicht erklären warum. Es kag nicht an ihm aber es war einfach eingeschlafen.

Das ist 10 Jahre her... ich habe die Trennung ansich nie bereut, weil ich immernoch so denke, daß ich eine eingeschlafene Beziehung ohne Aussicht auf Rettung nicht halten würde... aber ich habe es tausend mal bereut, daß ich ihm das angetan habe. Ich sehe ihn oft, er wohnt ganz in meiner Nähe, fühl mich immer komisch und ich gönne ihm seine Beziehung mehr als eine Ex einem Ex etwas wirklich von Herzen gönnen könnte.
Er ist glaube ich der liebste Mann in meinem Leben gewesen... aber es fehlt irgendwie offenbar etwas.

Ob du dich trennst, weil es nicht nochmal aufflammen kann oder ob ncch eine Chance auf Wiederbelebung besteht müßt ihr selbst herausfinden.

lG Kerstin

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re:

Antwort von snoopy36 am 24.10.2008, 14:04 Uhr

wow...Kerstin, du sprichst mir aus der Seele.
Mitleid ist eine ganz schlechte Basis für eine Ehe (eigentlich gar keine). Vielleicht ist unser "Feuer" einfach aus und wir hatten 7 sehr schöne Jahre.

Ich hab ihm neulich schon gesagt, er müsste eine Frau finden, die ihn richtig glücklich machen kann. Dann könnte er (mich) loslassen...

Mir tut es unwahrscheinlich weh, dass ich ihm so weh tue. Aber ich kann Gefühle doch nicht erzwingen, oder etwa doch?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re:

Antwort von mamafürvier am 24.10.2008, 14:11 Uhr

So schmalzig es klingt aber ich habe ihn aus Liebe los gelassen. Nicht die heiße Liebe die mir fehlte aber sie viel Zuneigung, daß ich ihm eine bessere gönnte, die ihn zu schätzen weiß. Ich glaube er hat sie nun seit einigen Jahren und wie er mir kürzlich erzählte planen sie ein Baby... ich mußte dann weg sonst hätt ich geheult... ich freu mich so sehr für ihn.
Mögen manche nicht verstehen. habs auch nie verstanden, er auch nicht und ich hab mich x mal gefragt ob das richtig war. Es kommt rein charakterlich nix besseres nach - zumindest kann ich mir das nicht vorstellen.
Meine Folgebeziehung (mit 2 Kindern) ging den Bach runter und ich frag mich manchmal, wie es gewesen wäre, wenn ich nicht...
... wie gesagt ich habe mehr erwartet und ich weiß nicht, ob es zu viel war. Aber ich konnte nicht anders.

lG Kerstin

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

sorry - mitleid ist kein grund

Antwort von karina08 am 24.10.2008, 14:49 Uhr

wegen Mitleid sollte man natürlich mit niemandem zusammen bleiben. Dass es nur noch Mitleid ist, habe ich im ersten posting nicht verstanden. (bis auf den kleinen nebensatz: er hat ja sonst niemanden). das mit den kindern verstehe ich schon eher, weil er nicht der leibliche vater ist und nach einer trennung sicher kein kontakt mehr übrig bleiben würde.

ich bin davon ausgegangen, dass der einzige grund ist, dass nach so langer zeit die liebe weg ist. und in dem fall würde ich nach wie vor abwarten. ich hätte bei uns auch nie gedacht, dass die liebe und die leidenschaft wieder kommt. allerdings hatte ich auch in allen den jahren nie mitleid mit meinem mann. eher war ich traurig, dass wir beide lange zeit nur eine zweckgemeinschaft führten.

alles gute
karina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

noch mal sorry - ist ja sein sohn

Antwort von karina08 am 24.10.2008, 14:52 Uhr

tut mir leid, habe da was verwechselt. wenn es sein leiblicher sohn ist, brauchst du keine angst zu haben, dass du ihm den vater nimmst. auch wenn der junge bei dir wohnt, kann sein verhältnis zum vater immer noch sehr eng sein. für euch beide mag das eine trennung erschweren, aber für das kind ist es kein großes problem, wenn ihr gut damit umgeht. darüber solltest du dir keine sorgen machen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: noch mal sorry - ist ja sein sohn

Antwort von Nicole-Mami am 24.10.2008, 16:35 Uhr

Brrr - sorry, aber da muss ich jetzt mal mitsenfen:

"aber für das kind ist es kein großes problem, wenn ihr gut damit umgeht. darüber solltest du dir keine sorgen machen."

Entschuldige bitte, aber das ist Blödsinn. Für Kinder ist es IMMER eine Katastrophe, wenn die Eltern sich trennen, mögen diese auch nocht so "gut" damit umgehen. Erst recht, wenn offensichtlich für die Kinder (das Kind) gar kein nachvollziehbarer Grund für die Trennung vorliegt (erzählt ihm bloß nicht, die Liebe ist "einfach weg", sonst wird er Angst haben, dass die Elternliebe zu ihm auch eines Tages "einfach weg" sein kann).

Wir sind seit über 13 Jahren ein Paar und einige davon auch schon verheiratet. Unsere Beziehung hatte (und hat) viele Höhen und Tiefen und zwischendurch gab es sogar mal eine Zeit, als wir uns nicht einmal mehr leiden konnten.

(Auch) wegen der Kinder haben wir immer durchgehalten, versucht Lösungen zu finden, miteinander zu reden und unser Miteinander wieder zu verbessern. Oft war es schwierig, oft langwierig, manchmal scheinbar hoffnungslos, aber IMMER hat es sich gelohnt.

Heute führen wir eine Ehe, in der durchaus - auch nach all den Jahren - manchmal noch die Schmetterlinge fliegen, in der wir uns an uns und unseren Kindern erfreuen und in der wir das Vertrauen haben, dass jeder von uns bereit ist, alles zu tun, um dieses Familie zu erhalten - für uns und unsere Kinder.

Erst wenn man viele Höhen und Tiefen in einer Beziehung mitgemacht hat, wenn man scheinbar unüberwindliche Hindernisse doch überwunden hat, wenn man in ausweglos scheinenden Situationen doch eine Lösung gefunden hat, kann man sich an einer stabilen Partnerschaft erfreuen, die soviel mehr zu bieten hat als "nur" Schmetterlinge im Bauch.

Ich lese hier so viele Beiträge, bei denen die meisten Antworten lauten: Trenn Dich, das hat sowieso keinen Sinn.

Was ist das denn heutzutage für eine Wertigkeit für eine Beziehung und / oder Familie, dass niemand mehr bereit ist, dafür auch mal Kompromisse zu schließen, Schwierigkeiten in Kauf zu nehmen und Durststrecken durchzuhalten?! Kennt denn niemand von Euch mehr das Gefühl wie es ist, solche Schwierigkeiten GEMEINSAM überwunden zu haben? Was das für eine Beziehung im positiven Sinne bedeuten kann?

Ich finde diese ewigen Trennungsempfehlungen ehrlich gesagt furchtbar, frei nach dem Motto: Du räumst meine Socken nicht weg, die nächste wird´s schon tun. Es grüßt die moderne Wegwerfgesellschaft.

Ist das das Vorbild, was wir unseren Kindern geben wollen? Bei der kleinsten Schwierigkeit aufgeben?
Wie wollen wir ihnen beibringen, dass sie kämpfen sollen für das, was ihnen wichtig ist? Dass sie Erfolg haben werden, wenn sie nur hartnäckig genug ihr Ziel verfolgen?

Jeder simple Disney-Kinder-Zeichentrickfilm hat als Moral von der Geschicht: "Gib niemals auf!"
Leben wir das vor?

Wie wollen wir starke Erwachsene aufziehen, die für ihre Rechte und Wünsche eintreten, wenn wir ihnen immer nur "Aufgeben" vorleben?

So, auch wenn ich jetzt gesteinigt werde, das mußte ich mal los werden.

Melancholische Grüße

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

genau!

Antwort von krisssi am 24.10.2008, 17:07 Uhr

hallo.
du sagst es- ich stimme dir komplett zu!
für kinder ist eine trennung der eltern das allerschlimmste-egal wie "gut" man damit umgeht. das ist allenfalls schadensbegrenzung!
lg,
kris

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Nein, für die Kinder ist es nicht IMMER eine Katastrophe

Antwort von +emfut+ am 24.10.2008, 17:22 Uhr

Untersuchungen zeigen: Für Kinder ist es besser, wenn die Eltern sich trennen, als wenn die Eltern sich ständig streiten.

Was nicht heißt, daß ich Dir nicht grundsätzlich und bis zu einem gewissen Grad durchaus zustimme. So eine Ladida-"Die Liebe ist weg und Tschüß"-Trennung finde ich auch sehr traurig und nicht wirklich nachvollziehbar. Aber es ist genauso traurig, wenn man "Auf Teufel komm raus" und nur der Kinder wegen zusammenbleibt - da haben nämlich die Kinder nichts von.

Im übrigen finde ich, daß hier auch sehr öft zu einer Eheberatung geraten wird. Diese Pauschalanschuldigungen sind also in meinen Augen unangebracht.

Gruß,
Elisabeth.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@nicole-mami

Antwort von karina08 am 24.10.2008, 17:45 Uhr

hi nicole mami,

ich gebe dir in allen punkten recht, siehe meinen ersten beitrag zu dem thema. ich würde immer kämpfen und habe selbst den beweis erlebt, dass es sich lohnt. und wie oft trennen sich paare - und nach dem ersten kribbeln mit dem nächsten schmeißt man wieder alles hin. wegwerfgesellschaft trifft es ganz gut.

dennoch muss man sagen, dass das UNSERE lösung ist, und dass die für andere vielleicht nicht taugt. meinst du, der junge leidet nicht unter der derzeitigen situation? meinst du, er kriegt nicht mit, wie sein vater leidet? wie gestritten wird? wie die mutter unzufrieden ist? wie es klingt, leben die beiden ihre ehekrise deutlich aus. es gibt auch menschen, die können im grunde nur allein sein. eine freundin ist auch so ein typ. objektive gründe für eine trennung gibt es m.e. nicht. aber sie inszenierte über jahre eine leidens-atmosphäre zu hause, dass alle froh waren, als sie sich für die trennung entschieden hat. und ich kenne einige inzwischen erwachsene scheidungskinder, die damals nur erleichtert waren, als die bedrückende atmosphäre endlich ein ende hatte. oder kinder von eltern im dauerclinch, die heute bitter lachen, dass ihre eltern ihretwegen so lange zusammen geblieben sind. manche haben sogar ihre eltern zur scheidung gedrängelt. denn es muss ja nicht zum offenen streit kommen, dass die kinder merken, dass was nicht stimmt.

beispiele gibt es genug: wenn die eltern partnerschafltich miteinander umgehen und die kinder nicht als spielball benützen, kann so ein schicksalsschlag (das ist es natürlich erst mal, keine frage) von kindern gut bewältigt werden. und es ist auch nicht schlecht, wenn sie bei beiden elternteilen (vielleicht) neue, gelingende partnerschaften erleben.

besser ist es, man kriegt es in den griff, hat geduld und kämpft. und bleibt eine liebende familie mit viel respekt. aber manche schaffen es einfach nicht.

gruß karina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re:

Antwort von snoopy36 am 24.10.2008, 18:41 Uhr

Nicole-Mami, ich stimme dir auch zu.
Und selbst, wenn es in meinen bisherigen Beiträgen nicht so rübergekommen ist: ich bin jemand, der sehr lange kämpfen kann und will. Unser "Zustand" ist ja nicht erst seit gestern so. Wir arbeiten schon seit vielen, vielen Monaten an dem Problem (oder vielmehr, ich arbeite an mir, denn von mir geht ja alles aus). Nur finden wir "unsere gemeinsame Linie" einfach nicht mehr. Und ehrlich gesagt, von einem Zusammensein auf biegen und brechen halte ich nichts, denn da leiden dann alle.
Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass er mein erster Freund war. (Ich spiele also nicht Bäumchen-Wechsel-Dich).

Ich würde mal behaupten, dass unser Sohn nicht sooo viel mitbekommt. Wir unternehmen ja noch Dinge zu Dritt und versuchen einfach, wieder "normal" zu sein. Als Freunde würden wir sicher gut durchgehen, aber das reicht meinem Mann (zurecht) nicht. Und mir nebenbei auch nicht.

Ich mache mir die Entscheidung wirklich nicht leicht. Aber ich möchte mich auch nicht den Rest meines Lebens verbiegen und Gefühle vorspielen, nur um die Familie zu retten.

Schweres Thema, ich weiß. Würde mir eine Freundin die Geschichte erzählen, wüsste ich auch nicht, was ich ihr raten würde.

LG, snoopy

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @all

Antwort von Nicole-Mami am 25.10.2008, 13:06 Uhr

Hallo Ihr Lieben,

entschuldigt, dass ich jetzt erst antworte, aber ich habe im Moment nicht so viel Zeit.

Natürlich gibt es Ausnahmen, in denen eine Trennung besser zu sein scheint, aber ich behaupte, dass es tatsächlich SELTENE (!!!) Ausnahmen sind (und nebenbei bemerkt kenne ich persönlich keine einzige).

Ansonsten stehe ich durchaus auf dem Standpunkt, dass die Erwachsenen einfach die Pflicht haben, für Ihre Kinder sich mal zusammen zu reißen und auch mal unbequeme Wege zu gehen, um Ihre Partnerschaft / Familie zu retten.

Natürlich spüren Kinder, wenn es in der Familie nicht stimmt. Auch unsere Kinder haben es gespürt, keine Frage und natürlich konnten wir nicht alles von ihnen fernhalten, aber sie haben auch etwas sehr wichtiges gelernt:

- Auch Erwachsene können sich streiten
- Man kann sich streiten, ohne dabei handgreiflich zu werden
- Man kann auch mal böse aufeinander sein und das auch sagen
- Man muss sich immer wieder zusammen setzen und reden
- Man muss eine Lösung suchen wie man die Situation verbessern kann
- Nach einem Streit kann man sich wieder vertragen

Zu der Zeit, als mein Mann und ich uns nicht einmal mehr leiden konnten, haben wir uns zusammengesetzt und uns überlegt wie es weitergehen soll. Hätten wir damals unser Kind nicht schon gehabt, hätten wir uns getrennt, keine Frage. So aber haben wir uns überlegt, ob eine kaputte Familie wirklich das ist, was wir unserem Kind antun wollen.

Wir beide sind erwachsene Scheidungskinder, die keineswegs zu der Kategorie derjenigen gehören, die die Scheidung der Eltern "toll", "notwendig" und "einzig richtig" fanden und in meinem gesamten Bekanntenkreis kenne ich ausschließlich Erwachsene und leider auch Kinder, für die die Scheidung der Eltern das absolut traumatischste Erlebnis ihres Lebens war und ist.

Damals sind wir ausschließlich wegen unseres Kindes zusammengeblieben, aber natürlich haben wir uns auch Gedanken gemacht, dass ein Leben ohne Liebe füreinander sehr unbefriedigend ist.

Also haben wir ganz bewußt versucht, wieder aufeinander zuzugehen. Ganz bewußt Dinge zu machen, die man ganz am Anfang einer Beziehung macht: Kleine Briefchen schreiben, einen Kaffee bringen, den anderen mal ausschlafen lassen, kurz: Kleinigkeiten, die den Alltag einfach nett machen.

Außerdem haben wir uns hingesetzt und aufgeschrieben, was wir an dem anderen mögen und was wir ändern möchten.

All das hat Monate gedauert, war anstrengend, schwierig und alles andere als einfach, ABER: es hat sich gelohnt. Die Gefühle sind wiedergekommen.

Das ist es, was ich meine. Die meisten scheinen heutzutage keine Geduld mehr zu haben. Ihr alle hattet doch mal einen Grund, um mit diesem und keinem anderen Partner zusammenzukommen und Kinder zu bekommen. In den seltensten Fällen ist das wirklich weg, meist ist es nur verschüttet und muss wieder ausgegraben werden, aber das kostet Zeit und macht unglaublich viel Mühe, die viele anscheinend nicht mehr aufwenden wollen.

Meine Worte klingen vielleicht anmaßend, aber ich habe durchaus manchmal das Gefühl, dass der Schaden einer Trennung für die Kinder nach Belieben "heruntergeredet" wird, um das schlechte Gewissen zu beruhigen.

Wie gesagt, ich persönlich kenne nur "geschädigte" Scheidungskinder und -erwachsene und andersherum kenne ich Erwachsene aus schwierigen Familien mit alkoholkranken Elternteilen, bei denen täglich gestritten wurde und es auch körperliche Gewalt gab, deren Eltern sich nicht getrennt haben, die zusammen gegen den Alkohol und die damit einhergehende Gewalt gearbeitet haben und deren Kinder froh sind, dass ihre Eltern sich nicht getrennt haben. Diese Kinder (jetzt auch schon lang Erwachsene) sind nicht annähernd so "geschädigt" wie die Scheidungskinder der gleichen Generation.

Es kommt doch nicht von ungefähr, dass die Scheidungsraten zunehmen, je mehr Scheidungskinder heiraten. Laut Statistik sind Ehen zwischen zwei Scheidungskindern zu fast 100% zum Scheitern verurteilt.

Je weniger Kinder vorgelebt bekommen, dass Konflikte lösbar sind, umso weniger können sie selber in späteren Beziehungen Konflikte lösen und so geht die Spirale immer weiter.

Sorry, wenn meine Worte vielleicht anmaßend klingen, aber ich spreche hier nicht aus reiner Theorie, sondern aus bitterer eigener Erfahrung:

Wenn Ihr Euren Partner nicht abgrundtief haßt, dann reißt Euch zusammen und tut etwas! Für Eure Kinder und für Euch! Es lohnt sich, auch wenn es heute vielleicht nicht danach aussieht.

Mein Wort zum Sonntag

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @all und @nicole-mami

Antwort von karina08 am 25.10.2008, 13:42 Uhr

Hallo!

Erst mal Hut ab, Nicole-Mami, dass Ihr als zwei Scheidungskinder so um Eure Beziehung kämpft. Denn das ist wiederum meine Beobachtung: viele Scheidungskinder lassen sich später auch scheiden. Gibt's ja auch Statistiken dazu. Irgendwie haben sie das wohl als gangbaren Weg vorgelebt bekommen und schrecken nicht so sehr davor zurück wie Nicht-Scheidungskinder.

So hat halt jeder seine Erfahrungen, in meiner Umgebung halten die Scheidungskinder die Sache im Nachhinein für in Ordnung. Vielleicht aber auch, weil sich einige von ihnen inzwischen selber anschicken, ihren Partner zu verlassen.

In meiner erweiterten Familie gibt es den Fall, dass sich die Eltern jahrzehntelang zerfleischt (nicht körperlich), gestritten, herabgewürdigt, beschimpft, hintergangen und gedemütigt haben. Ich habe einige Wochen dort verbracht - es war die Hölle. Die Kinder (damals schon fast erwachsen) wurden ständig eingespannt, durften die Kommunikation regeln, weil die Eltern nach schlimmen Streits wochenlang (!) kein Wort miteinander sprachen. Das war eine Atmosphäre zum Schneiden, ich weiß nicht was schlimmer war. Brüllerei, spitze Bemerkungen oder Grabesstille. Als der Mann zu schwach für den Kampf wurde (für den die Ehefrau just vorher eine "härtere Gangart" angekündigt hatte), starb er den Sekundentod. Bei der Beerdigung wurde vom Trauerredner lobend hervorgehoben, dass die beiden über vierzig Jahre verheiratet waren und zueinander standen. Die Witwe saß mit stolzgeschwellter Brust da und fand sich toll. Ich weiß nicht, worauf die Frau stolz war, sie hätte sich schämen sollen. Über vierzig vergeudete Jahre, die man mit etwa Mut, Selbsterkenntnis und einem neuen Partner vielleicht besser hätte verbringen können. Denn leider waren sie nicht in der Lage, sich zusammen zu setzen und Lösungen zu finden (es gab Anläufe, aber sie scheiterten schnell).

Fazit: Durchhalten ist nicht immer heldenhaft.

Die Kinder:
Der Sohn ist relativ unbeschadet daraus hervorgegangen, hat aber nur ganz wenig Kontakt zu seiner Mutter. Er interessiert sich nicht für sie, reiner Selbstschutz. Tolles Ergebnis.

Die Tochter hat psychische Probleme, ist beziehungsunfähig und hat mit Ende Vierzig ihr Leben nicht im Griff. Sie gibt daran ihrer furchtbaren Kindheit die Schuld. SEHR GUT MÖGLICH, dass sie im Fall einer Trennung heute die gleichen Probleme hätte. Nur wäre dann das traumatische Erlebnis Scheidung verantwortlich für ihr unbefriedigendes Leben.

Nicolemama erlebt solche Fälle als sehr selten. Ich habe andere Erfahrungen. Wobei ich kein Scheidungskind bin, mich niemals scheiden lassen wollte, nichts von Trennungen halte und es in meiner Familie auch als Wert erlebt habe, dieses "Zusammenstehen".

Zum Schluss muss natürlich noch was bedacht werden. Kinder, die Ehekrieg erleben, werden mit einer Scheidung besser klar kommen, als welche, wo sich ein Partner ohne Vorwarnung neu verliebt und aus einer eigentlich intakten Ehe ausbricht. Daran knabbert ein Kind sehr lange. Das ist das, was Du (Nicolemama) sehr treffend im ersten Beitrag formuliert hast. Sie lernen leider, dass Liebe vergänglich sein kann.

Schönen Sonntag und vielen Dank für die vielen interessanten Gedanken. Hast eine tolle Diskussion angestoßen, Snoopy - und alles Gute für Deine Entscheidung.

Karina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re:

Antwort von snoopy36 am 26.10.2008, 7:54 Uhr

Ich sollte wohl eher Euch danken.
Eure Meinungen dazu fand ich sehr interessant und sie haben durchaus zum Nachdenken angeregt.

Ist schön, zu wissen, dass man hier Denkanstöße und Vorschläge bekommen kann, ohne gleich verurteilt zu werden.
(übrigens sind auch wir 2 Scheidungskinder, haben aber auch Familienmitgleider, die sehr lange um ihre Ehe gekämpft haben und erfolgreich waren!).

LG,schönen Sonntag und ein dickes Danke!
snoopy

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trennung?

Antwort von Flory am 26.10.2008, 10:41 Uhr

Du hast recht,such den Abstand von ihm und wenn es nur für eine Woche ist.
Nimm dir die Zeit,vll kannst du mit ner Freundinn mal ein paar Tage wegfahren,musst ihm ja nicht sagen das du die Beziehung in Frage stellst...aber vll wird dir dann klar,ob du euch noch ne Chance gibst oder die endgültige Trennung willst.


Lieben Gruß
Lara

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Beiträge im Forum Partnerschaft:

Trennung nach 12 Jahren.....Mann hat keine Gefühle mehr....

Hallo zusammen, schreib zum ersten mal in diesem Forum, bin sonst nur immer im RUB gewesen...... Mein Mann und ich sind seit 12 Jahren zusammen, seit 4 Jahren verheiratet, wir haben eine 2jährige Tochter durch künstliche Befruchtung bekommen, wir waren immer das Traumpaar ...

von Nadi77 12.10.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Trennung

Vorübergehende Trennung sinnvoll? (vorsicht lang)

Hallo! Hat sich jemand von euch schon mal vorübergehend von seinem Partner getrennt, um zu sehen, ob die Beziehung noch was bringt bzw. um mal Abstand zu kriegen? Ich habe das Gefühl, dass unsere Beziehung auseinanderläuft. Wir sind jetzt fast vier Jahre zusammen und ...

von kathy508 01.10.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Trennung

Wann ist eine Trennung sinnvoll, - warum trenne ich mich nicht? (ultra lang)

Hallo, ich würde mich über konstruktive Gedanken freuen. Hier gebe ich meine Sicht zum besten, und die ist, - zwangsläufig, einseitig. Wer mir etwas mitteilt, den bitte ich, nicht zu vorschnell zu sein, denn ich bin natürlich in der Lage, mich hier als armes Hascherl ...

von blitzzack 01.10.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Trennung

Trennung

Hallo ich habe heute Klarheiten mit meinem jetzt EXfreund. Wir trennen uns und er geht dann am Montag zum Arbeitsamt. Wie ist das jetzt eigentlich mit mir .. ich hab gehört man bekommt Unterhalt vom Jugendamt (UVG) aber meine älteste Tochter ist jetzt sieben Jahre. Bekommt man ...

von BellaStella 20.09.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Trennung

Trennung

Hallo Ihr lieben, sonst lese ich meist nur still mit, aber jetzt steck ich mal in der Sch...... Ich bin verheiratet, habe mit meinem Mann ein Haus und 2 gemeinsame Kinder (3+1 Jahr). Unsere Ehe kriselt schon länger - momentan ist es aber kaum noch auszuhalten (wäre zu lang zu ...

von Sabrina-81 18.09.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Trennung

Trennung-Scheidung-Finanzamt:

Hallo an alle! Weiß nicht so recht ob das Thema in dieses Forum passt. Geht eigentlich nicht um die Finanzen. ich fühle mich benutzt und eigentlich auch völlich vera...... Von meinem Ex und seiner Mutter. Mein Ex-Ehemann, wir sind seit 10.2005 getrennt und im August 2007 ...

von Muttchen8 11.09.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Trennung

Trennung vom Ehemann - auch gerne Antwort von den Männern

Hallo, ich möchte mich von meinem Mann trennen, habe ihm aber noch nichts gesagt. Unsere Tochter ist 14 Wochen alt und ich halte es echt nicht mehr aus. Er ist immer unterwegs und ich hocke zu Hause. Einsehen tut er es nicht - habe schon mit ihm gesprochen. Für ihn hat sich ...

von Mausebärin10 25.08.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Trennung

Trennung - wie den Kindern sagen? - Etwas länger!

Hallo, ich habe eine Frage, die mich seit einiger Zeit beschäftigt. Ich hatte Anfang Juli schon einmal geschrieben, weil ich nicht wußte, wie und ob ich mit den Kindern (3 und 1) weiter in der derzeitigen Beziehung bleiben soll. Jetzt hat sich alles soweit zugespitzt, daß ...

von betty71 12.08.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Trennung

trennung

Hallo! Bin jetzt doch zum Entschluß gekommen mich von meinem Freund zu trennen! Nun habe ich keinen Plan zwecks Wohnung aufgeben, kein Geld.... Wer kann mir da helfen? Wohne in Österrecih. Vielleicht das Sozialamt? Wißt ihr da ...

von alinabuzi 20.07.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Trennung

Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.