Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Süßer Käfer am 19.06.2008, 21:19 Uhr

Eltern


Sorry aber ich muss mir mal was von der seele schreiben.
ich habe zwar kein problem mit meinen mann aber mit meinen eltern, ist ja auch sowas wie ne partnerschaft, oder?

Also ich wohne auf nen bauernhof, bin 24 und geflügelmeisterin (gibts wirklich).
seit Sept verheiratet, wir haben einen sohn mit 13 monaten.
mein mann arbeitet auch bei uns mit. wir drei wohnen im bauernhof, meine eltern haben sich gleich nebenbei ein auszugshaus gebaut.
wir haben einen ab hof verkauf mit puten (putenwurst, geselchtes,...)und gartenheidelbeeren wo die leute wie im erdbeerland kommen können, welche wir auch an nen obshändler liefern.
2009 sollten wir den bauernhof übernehmen und genau da hakts.


schon als ich noch im kindergarten war hab ich anscheinend immer davon geträumt das ich mal bäuerin werde, als ich dann älter wurde hab ich mich damit nicht mehr beschäftigt.

dann ein jahr bevor ich aus der schule kam hatten wir nen gegensstand wo wir uns auf den beruf vorbeteiten sollten und uns gedanken machen mussten, meiner meinung nach weiß man mit 14 oder so noch nicht was man mal wirklich machen möchte, aber egal. da meine geschwister 10 und 11 jahre älter waren als ich hatten diese natürlich schon nen beruf. meiner schwester wär der bauernhof sowiso nie gelegen und mein bruder ist vegetarier also nichts mit puten und so.
irgendwie war schon immer klar das ich den bauernhof übernehme, ich hoffte lange und verließ mich immer darauf das mal mein zukünftiger (da kannte ich meinen mann noch nicht) sowiso nie bauer werden wollte. Tja glück oder unglück mein mann ist fleischhauer und hat sogar auch noch selber nen bauernhof den zur zeit noch seine eltern bewirtschaften. so jetzt muss ich irgend ne lösung finden.
gott sei dank steht mein mann immer und überall hinter mir und unterstützt mich wos nur geht!!!
er weiß auch bescheid das ich mir noch nicht wirklich sicher bin und leider eher sogar dagegen bin.
am nervigsten sind meine eltern, sie haben uns schon bei der hochzeit vorgehalten das wir keine richtige bauernhochzeit machen wollten (sind "nur" Standesamtlich verheiratet). ständig kommen so blöde bemerkungen wie "ihr müsst auf bauernausflügen mitfahren damit ihr einen anschluss findet" oder "ihr müsst in die kirche damit euch die leute kennen lernen"
ich habs so satt. wir sagen ihnen immer wieder das wir nicht mitfahren und uns die kirche und irgendwelche leute nicht interessieren, aber ich glaube das hören sie nicht. meine mutter erzählt mir ständig das sie mit meinen geschwister, den bauarbeitern, der stallarbeit und der hausarbeit zurecht kam und ich nicht genug arbeite.
meine mutter ist echt eine reisserin für sie ist das leben zum arbeiten da.
natürlich muss man sagen das sie es nicht leicht hatten. wie sie zum hof kam waren beim dach pfosten untergestützt damit es nicht zusammen brach, kein geld, kein maschienen, meine oma ein pflegefall,...meine eltern haben diesen bauernhof mit ihren schweiß und blut renoviert und hochgearbeitet zu dem was er jetzt ist. das es für sie nicht leicht ist wenn niemand weiter machen würde kann ich verstehen. auch mir ist das egal, irgendwie ... das wär echt schade und würd mich traurig machen.

aber mal im ernst wenn sich das echt einer angetan hat und alles gelesen hat...
wie würdet ihr denken wenn
ihr nie genug arbeiten würdet?
euch zuwenig angaschieret? (weiß jetzt echt nicht wie man das schreibt)
euch irgendwie der hof aufgezwungen wird?
ihr euch ständig in die gesellschaft einfinden müsstet,.......

ich steh echt neben mir.
keine ahnung was wir machen sollten.
mein mann sagt immer "süsse wir schaffen das, wir müssen nur zusammenhalten alles andere lässt sich richten) und das baut mich jedes mal wenns mir schlecht geht wieder auf.
an seiner seite bin ich immer die glücklichse frau der welt!
er ist mein "Deckel"


danke fürs ausschreiben

Lg Maria

 
10 Antworten:

Re: Eltern

Antwort von Babyproject05 am 19.06.2008, 21:51 Uhr

Hm, also dein Beitrag passt insofern sehr gut ins Partnerschaftsforum, weil es auch hier um die Nichterfüllung/Nichterfüllbarkeit inkongruenter Erwartungen geht. Und ob die nun dein Partner oder deine Eltern oder du hast, ist ja egal...

Verstehe ich das richtig: sobald deine Eltern sich zur Ruhe setzen, wirst du allein den Hof führen müssen, da dein Mann bereits seinen eigenen Hof zu bestellen hat? Dann könnte ich die Bedenken deiner Eltern verstehen, denn das ist richtig viel Arbeit, wenn man "nebenher" auch noch ne Familie haben will.

Wie nah beeinander liegen die Höfe? Habt ihr schon ein Konzept entwickelt, wie ihr die Arbeitsbelastung managen wollt?

Werden deine Eltern euch dennoch unterstützen, wenn du ab 2009 den Hof führst? Ich meine, KÖNNEN sie sich überhaupt komplett zurückziehen, wenn so irre viel Arbeit drinsteckt, die man als Einzelperson nicht geschafft kriegt (und das hat hier mit deiner Belastbarkeit nix zu tun, aber deine Eltern sind halt zwei, und du bist eine).

Das mit der Kirche und eurer Integration ins Dorfleben kann ich allerdings gut nachvollziehen. Es ist wichtig, dass ihr euch blicken lasst und engagiert, denn nur so kriegt ihr auch mit, was los ist und vermeidet "üble Nachreden/Dorftratsch". Leider kann nämlich sowas ruf- und damit betriebsschädigende Auswirkungen haben. Dass deine Eltern hier ein Wörtchen mitzureden haben, musst du einsehen, denn es steckt eben ihr Herzblut und ihr Schweiß aus vielen Jahrzehnten drin. Müssten sie ansehen, wie der Betrieb den Bach runtergeht, so würde es ihnen das Herz brechen.

Was wäre die Alternative? Würde der Hof verkauft werden? Und wer würde das Geld aus der Veräußerung kriegen? Deine Eltern? Oder ihr drei Geschwister zu gleichen Teilen?

Ich meine, auch wenn es nicht klappt mit der Hofübernahme, so wirst du doch bei deinem Mann auch Bäuerin sein, oder?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern

Antwort von Süßer Käfer am 19.06.2008, 22:05 Uhr

hi danke für dein interesse
den hof von meinen mann liegt eh nur 8 km entfernt würden ihn aber verpachten, denn bei uns ist so viel arbeit dass wir sogar noch ne nachbarin angestellt haben und einige aushilfskläfte haben.
wie ich meine eltern kenne können sie sich nicht zurückziehen auch wenns von der arbeit her möglich wäre, ich befürchte das sie auch wenns schon uns gehört immer noch anschaffen und dagen was gemacht wird und wann.
das mit der integration ist so ne sache, natürlich kennen uns einige leute, aber wir beide sind der meinung das unser freundeskreis genügt, wenn so viel arbeit ist kommt auch der zu kurt, und da sollten wir noch andere leute kennenlernen?schließlich will man auch zeit zu zweit bzw. zu dritt mit unseren kleinen.

wenn wir den hof nicht nähmen würden ihn noch meine eltern verkaufen, was sicher nicht leicht für sie wäre, auch für mich nicht, schließlich bin ich ja da groß geworden und so viele erinnerungen wären einfach weg...
was mit dem geld geschehen würde weiß ich echt nicht.
ist mir aber auch nicht so wichtig, uns geld gehts nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern

Antwort von Babyproject05 am 19.06.2008, 22:35 Uhr

Also, gut erstmal, dass ihr das mit dem zweiten Hof geregelt bekämt. Wenn ihr beiden, dein Mann und du, es wollt, dann könnt ihr auch den Hof deiner Eltern führen, wie sie ihn geführt haben.
ABER: in dem Moment, da DU die Leitung übernimmst, hast auch DU das Kommando, und nicht mehr deine Eltern. Das ist so, und alles andere wäre albern. Dann könntet ihr direkt vereinbaren, dass deine Eltern ihn erst nach ihrem Tod an dich abtreten. Ich würde das unbedingt in einer ruhigen Minute ansprechen.... es ist wichtig, dass das allen Beteiligten vorher schon klar wird.

Dass deine Eltern weiterhin mitarbeiten würden, ist letzten Endes toll für euch, denn sie haben sehr viel Erfahrung. Aber es birgt eben auch eine ganze Mende Konfliktpotential - wegen der Frage, wer nun letztendlich die Entscheidungen trifft. Besprich auch solch unangenehme Themen mit deinen Eltern, und danach erst kannst du mit Sicherheit sagen, dass du den Hof nimmst. Auch wenn deine Eltern im Altenteil leben, werden sie IMMER Teil des Hofes sein. Ihr werdet auch für sie verantwortlich sein, wenn ihnen etwas zustößt und sie pflegebedürftig werden, vergiss auch das nicht!!! Das gehört zu der Art von Generationenvertrag, den ihr miteinander eingeht: du erbst (und sicher keinen schlechten Hof....), aber dafür gibst du ihnen auch die Sicherheit, dass ihr Auskommen und ihr Alter gesichert sind. Ich bin mir aber sicher, dass du das ohnehin längst bereit warst in Kauf zu nehmen, oder?

Doch, du solltest dich trotz eurer knappen Freizeit und des ausreichend gesättigten Freundeskreises noch in der Dorfgemeinschaft engagieren! Du musst dort auch keine Freundschaften aufbauen, aber es gibt die eine oder andere Pflichtveranstaltung: Die Bauernmesse/ der Sonntagsgottesdienst mit anschließendem Bauernstammtisch, wenn es sowas in der Richtung gibt. Ihr müsst damit noch längst nicht im Kirchenvorstand anfangen, aber es geht darum, sich eben blicken zu lassen, sich die Geschichten anzuhören und Bescheid zu wissen. Du kannst solche Gelegenheiten auch gut dazu nutzen, für euren Betrieb wichtige Informationen unters Volk zu bringen... wenn die Leute wissen sollen, dass es neue tolle Angebote bei euch gibt, dann lässt man sowas eben auch mal bei solchen Veranstaltungen fallen, und du wirst sehen, wie neugierig die Menschen sind...

Im Endeffekt kosten solche sozialen Verpflichtungen nicht halb soviel Zeit/Mühe, wie du denken magst....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern

Antwort von +emfut+ am 19.06.2008, 23:49 Uhr

Woran hakt es denn genau?
Willst Du ganz und gar keinen Hof mehr bewirtschaften?
Oder geht es darum, daß Deine Eltern Dir immer noch dreinreden werden?

Was wäre denn die Alternative? Was würdet Ihr - Dein Mann und Du - machen, wenn Deine Eltern den Hof verkaufen würden?
Würdest Du den Hof behalten wollen, wenn Deine Eltern sich raushalten würden/könnten?

Gruß,
Elisabeth.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Sorry, BP! Aber die Sache mit der Kirche sehe ich gänzlich anders!

Antwort von frostundsonne am 20.06.2008, 1:08 Uhr

Hi,

zunächst einmal stimmt es schon, dass man sich nicht ganz aus dem dörflich-gesellschaftlichen Leben zurück ziehen kann, aber über die Kirche ist das heute nicht mehr nötig und zeitgemäß! So, wie Maria den Betrieb beschrieben hat, geht es doch wohl um einen recht großen Geflügelbetrieb, der nicht auf dem lokalen Absatzmarkt auffußt, sondern bei der Größe liegen die Märkte eher weiter entfernt... bis auf einen bestimmten Prozentsatz.

Maria, ich denke, dass du ein ruhiges Gespräch mit deinen Eltern führen musst... da führt kein Weg daran vorbei. Mach' ihnen klar, dass dir natürlich an dem Erhalt des Hofes gelegen ist und dass du glücklich über ihre Unterstützung bist. ABER: sie müssen ebenso gut begreifen, dass sie eines Tages nicht mehr da sein werden, um dir zu sagen, was du zu tun und zu lassen hast! Bis dahin musste du deinen eigenen Weg gefunden haben und ohne ihre Unterstützung den Betrieb ALLEINE leiten können. Glaub' mir, ich bin auch auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen und bei uns übernimmt auch meine jüngere Schwester den "Laden"... also weiß ich sehr wohl um die Probleme, die du da beschreibst! Mein Vater mag sich auch nicht lösen, aber so wie es im Moment aussieht, wird meine Schwester keine guten Chancen haben den Betrieb existenzfähig zu erhalten, wenn Vaddern einerseits seine Strategien umgesetzt wissen und andererseits aber auch nicht mehr vollen Einsatz fahren will und sich dann als Altenteiler aus der Verantwortung zurück zieht!

Entweder ganz oder garnicht! Das musst du deinen Eltern klar machen. Wenn du das Schwimmen richtig lernen sollst, dann müssen sie die Schwimmflügel irgenwann einmal abbauen - sonst ersäufst du, wenn die Dinger leck schlagen... :-) Verstehst du, was ich meine? Du kannst ja Ratschläge annehmen, aber dass muss aus der Überzeugung heraus kommen! Alles Andere zermürbt euch alle Vier...

Wenn du also in die Kirche gehen magst, weil du gläubig bist, dann tu es... gehe aber nicht aus antiquierten, "geschäftlichen" Gründen dort hin. Meine Schwester ist - nicht auf Anraten unserer Eltern, sondern auf Anraten einer Freundin - auch dem ganzen "Landjugendgeklügel" anheimgefallen... mit dem überwältigenden Effekt, dass sie "lokalpatriotisch" eingenordet wurde und die wichtigeren "geschäftlichen" Kontakte nahezu vernachlässigt, weil sie zu viel in direkter Umgebung feiert. Für den Pferdebetrieb kann sie durch den "engen Austausch" mit den Milchviehhaltern keinen wirklichen Mehrwert ziehen. Und die ortsansässigen "Pferdefreunde" kaufen ihre neuen Pferde eher 200 km weiter entfernt, weil die Propheten im eigenen Lande nix gelten! Dafür hat mein Vater aber jüngst ein Pferd nach Südafrika verkauft... wohl gemerkt: mein Vater! Aber, was soll ich sagen: sie muss ihren eigenen Weg gehen! Also gibt es nur die Variante "Versuch-und-Irrtum", um überlebensfähig zu werden.

Die Alternative "Verkauf" ist doch für deine Eltern keine wirkliche Möglichkeit der Wahl, oder? Dann würden sie ja auch das Zepter aus der Hand legen und gegebenfalls der Verfall ihres Lebenswerkes mit ansehen müssen!

Und last but not least: auch wenn es dich nicht trösten wird, aber so wie dir geht es unzähligen Hoferben! Es gibt inzwischen Erbschaftsnachfolgeplaner, die sich sowohl mit der materiellen als auch der juristischen Seite einer Hofübergabe auseinander setzen. Die können auch eine Mediatorenrolle übernehmen und so die Wogen glätten, damit eine für alle Beteiligten "ertragbare" Lösung gefunden werden kann. Nur so kannst du meines Erachtens aus der Kindebene aufsteigen und deinen Eltern auf Augenhöhe als Erwachsene begegnen... das müsst ihr aber alle mühsam lernen.

Viel Erfolg dabei!

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern

Antwort von Süßer Käfer am 20.06.2008, 7:23 Uhr

danke für eure antworten,
ja ich weiß nicht recht, einmal bin ich voller vorfreude und mal seh ich nur schwarz. kommt auf den tag und die stimmung zwischen uns allen an.wie gesagt hänge ja auch ich am hof.
da wo ich die meißte angst hab ist mit 25 schon so eine große verantwortung zu übernehmen, sicher ich bin nicht alleine, aber meine eltern haben langsam gesteigert auf das was jetzt ist und ich bin gleich volle pulle mitten drinn.
wenn meine eltern sich raushalten würden glaub ich wärs schon mal ein anfang, aber zumindest meine mutter denk ich wirds nicht hinbekommen, sie sagt mir ja auch noch ständich das ich mal im dreck ersticken werde, kann euch aber versichern das ich kein dreckspatz bin!!!
warscheinlich hat mein mann recht und die zeit wird alles bringen...

Lg Maria

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Sorry, BP! Aber die Sache mit der Kirche sehe ich gänzlich anders!

Antwort von Babyproject05 am 20.06.2008, 9:22 Uhr

@frostundsonne: gebe dir im Großen und Ganzen Recht!! Du hast den Einblick in die Materie... was die Kirche angeht, so ist es ein Beispiel. Ich denke auch nicht, dass man hingehen muss, wenn man nicht gläubig ist, aber ich hatte automatisch angenommen, dass sie das sind.

Mein anderes Beispiel wären Schützenfest oder Karnevalsverein... ich sag dir, ich finde beides vollkommen beknackt und überflüssig, und mein Mann denkt ebenso. Dennoch wird er beides hier am neuen Ort ausloten, da er sich hier in die ländliche Struktur einfinden will... und für sowas sind Kirche oder Vereine einfach unerlässlich. Auch, wenn man sich etwas überwinden muss. Der "Spaßfaktor" steht und fällt sicher auch mit den Leuten, die mit dabei sind...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern

Antwort von mamaj am 20.06.2008, 9:38 Uhr

Nein, man kann nicht immer nur sagen, die Zeit wird alles bringen.
Deine Eltern werden sich von allein nicht ändern. Sie werden nicht von allein bemerken, das du erwachsen geworden bist. Sie werden nicht von allein aufhören, dir zu sagen was du zu tun oder zu lassen hast.

Also mußt du dir überlegen, was du tun könntest bzw. tun mußt.

Zuerst einmal:
Gibt es denn für dich Alternativen?
Was würdest du machen, beruflich wie privat, wenn du den Hof nicht übernehmen würdest?
Es diskutiert und agumentiert sich immer besser, wenn man sagen kann, was man macht, wenn man auf Bedingungen nicht eingehen will.
Z.B ihr würdet dann lieber den Hof deines Mannes übernehmen und dort wohnen.
Solange deine Eltern der Ansicht sind, das du keine Alternative hättest, und so oder so auf dem Hof bleiben wirst, werden sie dir nicht zuhören.

Klar, denn sie meinen du hast eh keine andere Möglichkeit und wirst daher zu ihren Bedingungen dort bleiben.

Also überlege genau was ihr macht, wenn z.B. deine Eltern sagen, sie würden lieber den Hof verkaufen.

Es könnte aber auch sein, wenn sie merken, das du eine andere Alternative hättest (obwohl du ja eigentlich den Hof behalten möchtest zu DEINEN Bedingungen), das sie beginnen über deine Vorschläge nachzudenken.

Wichtig wäre für dich erst einmal, das du weißt, was DU willst, und was DU machen würdest, wenn du NICHT den Hof übernimmst.
Dann solltest du überlgen, was wirklich WICHTIG wäre und GEÄNDERT werden müßte, damit du zufrieden den Hof leiten könntest.
Wie könnte eure Zusammenarbeit aussehen?
In welchen Bereichen könnten könnten vieleicht deine Eltern weiterhin die Leitung übernehmen...eventuell im Verkauf, dann könnten sie auch ihren guten Draht zu den Menschen der Gemeinde nutzen, könnten zu den Stammtischen gehen.
Oder sie übernehmen genau diesen Bereich...Kichenbesuche, Dorfverantaltungen, Stammtische...und machen dadurch Werbung für euren Betrieb.


Dennoch, solange deine Eltern, oder wohl eher deine Mutter, deine Unentschlossenheit merkt, wird sie keinen Respekt vor deinen Wünschen und Vorstellungen haben bzw. sie wird nicht einmal in Betracht ziehen, das du ja auch gehen könntest.

Betrachte einmal deine Situation von außen...ohne persönliche Emotionen: Dann ist dort eine junge Frau, die einen Mann hat der sie unterstützt mit einem Kleinkind, die einen guten, derzeit sicher auch Gewinn bringenden Hof übernehmen kann.
Diese junge Frau steht am Anfang ihres Lebens, muß aber eine Entscheidung treffen, die ihr weiteres Leben bestimmen wird.
Du kennst diese Frau recht gut (denn du kennst dich ja ;-).
Was würdest du ihr raten?

Du schreibst auch:
In guten Zeiten möchte du nichts anderes, liebst diesen Hof und deinen Beruf.
In schlechteren Zeiten aber will du den Hof lieber nicht.
Was unterscheiden die guten von den schlechten Zeiten?
Was muß sich also ändern, damit es überwiegend gute Zeiten gibt?
Kann man die Dinge ändern?

Du schreibst auch, das deine Eltern den Hof Stück für Stück, Hürde für Hürde aufgebaut haben und an ihren Aufgaben gewachsen sind.
Das ist richtig....aber das würde auch für dich so sein, denn deine Eltern wären ja nicht von heut auf morgen weg. Das heißt auch du kannst Stück für Stück daran wachsen. Allerdings mußt du dann auch Stück für Stück selbstständige Entscheidungen fällen können, denn nur so lernt man.

Deine erste Hürde wäre dann die Zusammenarbeit mit deinen Eltern zu klären.
Du kannst diese Hürde annehmen und überwinden. Du mußt nur überlgen was passieren könnte, wenn du die Hürde nicht schaffst.
Würden deine Eltern dich dann vom Hof weisen, nur weil du lernst deine Meinung zu sagen, deine eigenen Entscheidungen zu treffen und zu vertreten?
Ich weiß es nicht, es kann ja passieren, aber ich hoffe nicht, denn ich denke du liebst dein zu Hause, aber auch das solltest du deinen Eltern auch ganz klar sagen.
Mache ihnen ruhig klar, das du an dem hof hängst, ihn gerne weiterführen möchtest, aber Stück für Stück auch deine Vorstellungen umsetzten möchtest. Sie könnten die doch dabei helfen....aber eben helfen und nicht reinreden, denn du mußt es ja lernen.

Anderer Gedanke....würden sie denn den Hof lieber verkaufen als sich vorzustellen, gleichwertig mit dir zusammen zu arbeiten? Als gleichwertige Partner?
Denn nur wenn ihr einigermaßen gleichwertige Partner wäret, wo einer vom anderen lernt, profitiert und einer den anderen unterstützt, würdest du auf dauer zufrieden sein.

Eigentlich ist es nicht nur die Frage was DU willst, sondern auch die Frage was DEINE ELTERN wollen.
Lieber den Hof verkaufen und sich vom Erlös einen schönen Lebensabend leisten?
Oder den Hof in gute, fleißige Hände geben, an jemanden der diesen Hof von Herzen erhalten möchte....aber zu seinen Bedingungen?

Es ist nicht leicht, aber letztendlich ist es auch dein Leben....ein Leben für das du Entscheidungen treffen mußt, du dafür verantwortlich bist wie es sich entwickelt.

Deine Eltern haben aus dir eine veratwortungsvolle Frau gemacht, die nicht einfach alles hinschmeißt, wenn es mal nicht so läuft, sondern sich Gedanken macht wie es weiter gehen und man es besser machen könnte....ich glaube sie können stolz auf dich sein, müssen es aber vieleicht erst einmal erkennen.
Eltern brauchen manchmal etwas länger um zu erkennen, das ihre Kinder erwachsen geworden sind.
Du bist noch sehr jung, aber erwachsen hörst du dich wirklich an.

Ich wünsche Dir alles Gute!
LG
mamaj

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern

Antwort von Cata am 20.06.2008, 18:15 Uhr

Das sind ja alles lange Beitraege, habs mal ueberflogen.
Habt ihr vorwiegend gefluegel auf dem Hof? Felder, Wiesen, andere Tiere?
Wenns dir so zuviel ist, wie es jetzt ist, kann man da nicht was anderes draus machen, einen Pferdehof vllt.? Willst du unbedingt am Konzept deiner Eltern festhalten? Kann man davon gut leben?
Immerhin habt ihr beide ja schon die Berufswahl in die Richtung getroffen.
Und das mit den Erwartungen..., naja, ich hatte auch mal solche Schwiegies, die haben sich aber das Leben selber schwer gemacht. Ich war da praktischer veranlagt. Bei mir konnten die freilaufenden Huehner auch mal bis 11 auf ihr Futter warten.
Ich denke, dass du in erster Linie dein Leben planen musst. Deinen Eltern musst du es nicht rechtmachen, die Ueberleben es, egal, wie du dich entscheidest.

Cata

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Danke

Antwort von Süßer Käfer am 20.06.2008, 21:06 Uhr

vielen dank für eure antworten und auch aufmunterungen!!!
ja wir haben nur puten und vermarkten alles selber, aber wir haben auch ein heidelbeerfeld, natürlich auch felder und Wald. mit der vermarkung können wir alle 4 gut leben und es bleibt immer noch ein wenig über, also wenn mans so sehen würde wären wir sogar bescheuert wenn wir nicht weiter machen würden.
meine eltern machen sich auch selber das leben schwer, finden wir halt. wir würden alles etwas lockerer sehen und vor allem am tagesbeginn gleich die sachen erledigen die wichtig sind und nicht erst am abend.

mein mann und ich werden noch mal in aller ruhe miteinander reden und dann eine lösung finden, es meinen eltern sagen und nicht nur worte sondern auch taten folgen lassen.

es hat schon mal gut getan von anderen eine meinung zu lesen, oft ist man ja "betriebsblind"

Lg Maria

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.