zurück| Geschrieben von Donald am 29.09.2013, 14:23 Uhr |
Einfach nur so...
Hallo!
Nach zwei sehr stressigen Jahren in denen ich berufsbegleitend ein Studium gemacht habe (wovon mich mein Mann im ersten Jahr fast gar nicht, im zweiten doch etwas mehr unterstützt hat), die nicht sehr gut für uns als Ehepaar und unsere Familie waren, wollte ich mir/uns ein halbes Jahr geben, um wieder als Familie zusammenzuwachsen.
Jetzt bin ich grad mal 4 Wochen fertig und frage mich, ob das überhaupt klappen wird.
Es ist echt die Hölle momentan hier bei uns. Permanent gibt er mir das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, kommuniziert aber auch nicht vernünftig mit mir.
Grade heute fühl ich mich wieder wie das letzte A... Wir feiern heute den Geburtstag unserer Großen und offensichtlich wussten seine Eltern nicht die richtige Zeit. Dafür bin nur ich verantwortlich. Wir haben niiiieee darüber gesprochen, wer es wem sagt. Er ist einfach davon ausgegangen, dass ich das mache. Und jetzt, wo es nicht geklappt hat, bin ich die alleinige Böse :-( Ich hatte das Geburtstagskind darum gebeten, es Oma und Opa zu sagen. Nachdem nie Rückfragen von ihrer Seite aus kamen, bin ich davon ausgegangen, dass sie es wissen.
Hat bei allen geklappt, nur hier scheinbar nicht und daran bin natürlich ich schuld!!! Ich könnte heulen und schreien, beides gleichzeitig.
Diese permanenten Vorwürfe, so unterschwellig, wie wenn ich der größte Depp auf Erden wäre, ach ich finds grad echt scheiße!!!
Ich denke, dass er vielleicht gefrustet ist, wegen meiner Ausbildung, die ich zusätzlich zu einem ersten Studium abgeschlossen habe. Vor allem, nachdem wir / ich ja Schuld sind, dass er sich nicht weitergebildet hat. Nur so am Rande: Als das 1. Kind kam, war er 36 Jahre alt und hat bis dahin keinerlei Gedanken an ein Studium oder sonst was gehabt. Damals war ihm sein Abitur grad recht - jetzt steht er halt beruflich damit an. Und da braucht es natürlich einen Sündenbock.
Ich merk grad, dass ich voll emotional, verletzt bin. Er hat auch seine gute Seiten, so ist es nicht, er ist ein toller Vater, ich schätze ihn sehr. Aber in der Beziehung ist uns einfach der Respekt verloren gegangen.
Und ja, ich habe das bereits mehrmals angesprochen, ihm Briefe geschrieben, es versucht zu diskutieren. Dann war eine Woche alles wieder gut und dann wieder alles beim Alten.
Jetzt grad würde ich am liebsten gehen. Wobei mir klar ist, dass es dann kein Zurück, kein daran arbeiten gibt, dafür wäre er zu stolz...
Danke fürs Zuhören, wer es bis daher geschafft hat!
lg Donald
P.S.: Beim nochmal durchlesen ist mir aufgefallen, wie gefrustet es klingt. Schlimm. und ja, ich könnte gehen, bin finanziell nicht von ihm abhängig, das Haus hat er gebaut, daher auch keine Probleme mit dem Aufteilen. Ich stell mir nur die Frage, ob man nach 18 gemeinsamen Jahren nicht mehr kämpfen muss. Aber vielleicht tue ich das ja auch schon zu lange und halte den Schein aufrecht. Und ja, ich weiß auch, dass ich mitschuld bin an dieser Situation :-( Das möchte ich ja gar nicht abstreiten.
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Re: Einfach nur so...
Antwort von desireekk am 29.09.2013, 14:37 Uhr
Hallo,
ich weiß gut, wo Du stehst, ich hatte das ähnlich...
Ein paar spontane Ideen dazu:
- Du hörst Dich an, als fühlst Du Dich fütr alles verantwortlich was um Euch/bei Euch passiert.
Ich weiß nicht wie alt die "Große" wurde, aber: Du hast Ihr Verantwortung übergeben, fertig. Damit bist du "raus" und wenn es mal hakt ist es kein Drama.
Wenn mir jemand unterschwellig etwas mitgeben möchte, werde ich das genauso unterschwellig ignorieren/überhören.
Wenn etwas nervt/falsch ist, erwarte ich dass man das klar kommuniziert.
Alles andere ist für mich nicht relevant.
- daraus folgt für mich auch, dass ich denke, dass Dir etwas mehr emotionale Unabhängigkeit nicht schaden würde.
Mag er unzufrieden sein wie er will, ist das grundsätzlich DEIN Problem?
OK, ich weiß, die Auswirkungen dieser Unzufriedenheit strahlen auch af Dich und evtl. die Kinder aus.
Aber auch hier die Frage: wie weit willst Du das an Dich rankommen lassen?
Gerade dann, wenn irgendwie die "Uhr tickt", und du merkst, dass Du nicht alleine durchkommst: Dann würde ich dringend raten, eine Beratung in Anspruch zu nehmen.
Du sagst jetzt: "Da geht er nie mit hin!"
OK, dann soll er hat nicht.
Dann hat er aber auch weniger Einfluss auf das Resukltat der Therapie als wenn er mitarbeitet.
Denn so eine Beratung kann auch für Dich alleine ganz gut sein um deinen Weg und deine Einstellungen zu überdenken/neu zu finden..
Hilft Dir das?
Viele Grüße
Désirée
Re: Einfach nur so...
Antwort von Loraley am 29.09.2013, 16:30 Uhr
Seit dem ich beschlossen habe, für nichts mehr "Schuld" zu sein und auch für die schlechten Launen meines Partners nicht mehr verantwortlich sein zu müssen - im Sinne von "lassunsredenwasdichbedrücktdennichhalteesnichtauswenndueinenflunschziehst"- geht es mir wunderbar. Kein Scherz.
Jeder darf soviel schlechte Laune haben wie er will. Aber mich in meinem Leben kratzt es nicht wenn unterschwellige Vorwürfe kommen.
Es gibt ja definitiv auch keinen Grund warum er Dir eine Fortbildung vorwerfen könnte!
Ich mache meinen Stiefel und wer mitkommt der darf und wer anders sein will darf das auch. Heißt im Klartext: heute wird Geburtstag gefeiert, wer mitfeiern will, der feiert mit und wer mit schlechter Laune in seinem Zimmer sitzen will darf das auch.
Zieh dir die Launen nicht rein und lasse sie nicht zu nahe an Dich ran. Es gibt Menschen, die versuchen andere durch ihre Launen zu erpressen, ihnen ist das leider nicht bewusst. Das ist das manipulative an schlechter Laune.
Also ich fahre - privat und beruflich- sehr gut mit dieser Einstellung.
Sehr gut auf den Punkt gebracht, loraley
Antwort von tequila sunrise am 29.09.2013, 16:58 Uhr
Genauso mache ich das auch seit ein paar Jahren und kann es nur empfehlen. Ich zieh mir den Schuh einfach nicht mehr an ...
Sorgt manchmal für Überraschung ;-)
Re: Einfach nur so...
Antwort von maxwell! am 29.09.2013, 17:56 Uhr
Anders ausgedrückt: Du läßt Dir das Gefühl geben, alles falsch zu machen.
Warum läßt Du das zu? Die Sache mit dem Geburtstag war ein klassisches Mißverständnis: Du dachtest, daß er macht aber er dachte daß...... und so weiter. Fehlende Kommunikation. Aber wieso läßt Du Dir den Schuh anziehen, daß Du schuld bist?
Und denke daran: Meist ist es so, daß man den Partner für den eigenen Frust verantwortlich macht. Deiner ist gefrustet, weil er sieht, was Du für Deine Bildung tust. Anstatt sich selber zu fragen, was er optimieren könnte, bist unterbewußt du daran schuld, daß es ihm schlecht geht.
Um sich zu ändern, braucht es manchmal längere Zeit die Hilfe des Partners. Also, wenn es eine Woche geht und dann wieder einreißt, solltet Ihr gewissen Zeichen besprechen, wie zB: "Wenn ich mich verletzt fühle, gehe ich aus dem Raum". Und wenn er wieder den Frust an dir ablädt, gehe aus dem Zimmer. Und bemerke im Gehen, daß er den Frust über sich selber nicht an Dir auslassen soll.
Re: Einfach nur so...
Antwort von kravallie am 29.09.2013, 18:56 Uhr
ich hab das jetzt 5x durchgelesen und finde das problem nicht.
Re: Einfach nur so...
Antwort von Holzkohle am 29.09.2013, 21:33 Uhr
Vallie: daran ist die AP Schuld :)
Sorry, kleiner Scherz liebe Donald...
In meiner letzten Beziehung war ich grundsätzlich an allem Schuld. Da ging es auch im Ton oft nicht sehr schön her. Dafür konnte ich in den wenigsten Fällen was. Ich habe mir für Schuldverhalten (also, dass es nicht gab) sogar Maßnahmen überbraten lassen, um das Schuldverhalten auszubügeln und aus der Welt zu schaffen, die nicht nötig gewesen wären (und sogar Geld gekostet haben) Ich war unterschwellig immer an allem Schuld. Ich hätte mich immer um alles kümmern müssen, selbst, wenn es nichtmal um meine, sondern seine Sachen ging. Klar, ist ja dann auch viel einfacher, jemandem dann Vorwürfe zu machen, wenn man selbst an die Sache nie Hand angelegt hat.
Dein Freund scheint Dir die Bildung und den Weg dorthin nicht zu gönnen. Vielleicht empfindet er Dich auch als zu stark und möchte Dich mit kleinen Spitzen einfach nur niedermachen oder Dir ein schlechtes Gefühl geben, was ja offensichtlich auch gelingt. Dass er ein guter Vater ist, das mag ja sein, aber er ist in dem Moment einfach kein guter Partner an Deiner Seite.
Re: Einfach nur so...
Antwort von mf4 am 29.09.2013, 21:50 Uhr
Das sehe ich auch so...
er wertet sich auf in dem er sie runter macht. Ich habe das auch erlebt und das Problem hatte eigentlich er.
Re: Einfach nur so...
Antwort von Donald am 29.09.2013, 22:09 Uhr
Tja, offensichtlich ist es ein Muster, das ich immer wieder befolge. Hab mir echt überlegt, ob ich überreagiere hier zuhause, als ich die Antwort von Kravallie gelesen habe....
Danke an alle anderen für die netten Worte.
Für heute ist ja alles wieder gut. Ich habe mich bei seinen Eltern entschuldigt (unsere Große ist 8 und ich denke, es wäre machbar gewesen. Aber sie hat es verschusselt, und er denkt natürlich nicht daran, bei seinen Eltern irgendwie was zu sagen, auch wenn er mindestens 1x täglich mit ihnen telefoniert) - und jetzt ist alles wieder gut.
Ein paar Tage läuft es wieder und dann fängt wegen irgendeiner Nichtigkeit wieder alles von vorne an.
Leider wiederholt sich dieses Muster mittlerweile immer öfter.
Aber ich kann daraus nicht ausbrechen. Und nein, ich kann es mir auch nicht egal sein lassen, irgendeine subtile Spitze kommt dann bestimmt, und das schlechte Gewissen geht wieder von vorne los. Oder es geht ihm so schlecht und dann wechseln wir schnell das Thema.
Beratung: Ja ein guter Ansatz. Habe ich schon lange vorgeschlagen (unsere Probleme gibt es nicht erst seit gestern), will er nicht. Ist ja eh alles super. Und den Mut alleine hin zu gehen, hatte ich nicht.
Mein Verstand sagt, dass ich ihn verlassen sollte (zumindest auf eine bestimmte Zeit). Aber das schaffe ich nicht. Aus vielen Gründen:
-Wir kommen aus der gleichen Gemeinde, ich liebe es hier und will auch nicht weg.
-Es würde keiner verstehen: Er ist ja so ein super Mann. Ist er auch - im großen und ganzen - aber im kleinen und halben halt nicht.
-Ich bin schon mehr als mein halbes Leben mit ihm zusammen (und das heißt bei knapp 35 was :-) ) und will das nicht einfach wegwerfen.
-Wäre es für unsere Mädchen schrecklich (die Frage ist natürlich, wie schrecklich die permanent "gute" Stimmung hier jetzt für sie ist)
-Habe ich eine schreckliche Angst davor, vielleicht auch davor alleine zu leben
Ob ich ihn noch liebe, weiß ich nicht. Wie gesagt, die letzten zwei Jahre waren grob gesagt nicht grad der Himmel auf Erden, generell, da ist sehr vieles auf der Strecke geblieben. Und jetzt habe ich grad keine Lust, ihn wieder neu zu entdecken, weil diese ständigen Vorwürfe echt zermürbend sind.
lg Donald, die heute wieder klein beigegeben hat (so fühlt es sich grad an)...
Re: Einfach nur so...
Antwort von Nikas am 29.09.2013, 22:58 Uhr
dann bleib bei ihm, und leide leise weiter. Im Ernst. Und gewöhne Dich auch daran, ihn höchstwahrscheinlich immer weniger "neu entdecken" zu wollen.
Auf irgendeinen automatischen Knall, ihn plötzlich wieder entdecken zu wollen, kannst Du - ebenso höchstwahrscheinlich - lange warten.
Dann darfst Du Dich aber auch mal nicht beschweren; außer bei Dir selbst. So wie er sich nicht beschweren darf, nur bei sich selbst, dass er seinen beruflichen Kram und wer weiss was sonst noch nicht auf die Reihe kriegt.
Re: Einfach nur so...
Antwort von Holzkohle am 29.09.2013, 23:33 Uhr
DU hast Dich jetzt bei den Eltern entschuldigt??? Ich glaubs ja nicht... Wo er täglich mit ihnen telefoniert? Wieviel von der Party haben sie denn verpasst??
Ja, Du fügst Dich in das Muster, ein Muster, dem ich nur sieben Monate gefolgt bin. Und ja, Du erfüllst auch alle (seine) Erwartungen. Es war nicht wirklich Deine Aufgabe, zumal Du das Gewissen hattest, die wissen durch ihn schon Bescheid, über den Anfangszeitpunkt der Feier zu informieren. Und auch ich hätte gedacht, die wissen bescheid, wann es losgeht - wenn er täglich mit ihnen telefoniert.
Beratung -habe ich bei einer ähnlichen Beziehung dann alleine gemacht. Eigentlich, um die Beziehung zu kitten. Nach drei Sitzungen bin ich nachts aufgestanden (dem Ganzen war wieder ein Streit voraus gegangen) und habe mich ganz nüchtern getrennt.
Dass Du aufm Dorf lebst, erschwert das Ganze, das verstehe ich auch - ABER Du zeigst damit auch, dass eben der achsotolle Ehemann gar nicht achsotoll ist. Es wird so oder so Gerede geben im Falle einer Trennung, nur ganz ehrlich, kann Dir das dann nicht egal sein??? Es geht doch auch um DICH, Du bist nicht nur Mutter und Partnerin, Du bist auch noch DU! Und Du lässt Dich da kleinbacken...
Die Mädels werden schon mitbekommen haben, das was nicht stimmt und unter Umständen sind sie alt genug, eine Trennung auch zu verstehen und zu verkraften.
Wenn Du Angst davor hast, alleine zu leben - na dann weiß ich nicht. Was bringt Dir denn die jetzige Beziehung (außer, dass er ein guter Vater ist und das ist er auch nach der Trennung noch) Sie bringt Dir eine Art von Duckmäusigkeit, dass Du Dich nicht entfalten kannst, am Ende alles bei Dir hängen bleibt und die "Schuld" auch. All das hättest Du aber im Falle einer Trennung nicht mehr...
Und nur ein halbes Leben mit jemandem zusammen gewesen zu sein heißt nicht automatisch, das halbe Leben auch glücklich gewesen zu sein. Denn wenn es so gewesen wäre, hättest Du hier nicht geschrieben. Ich weiß nicht, ob man nach einer bestimmten Anzahl Jahren dazu verpflichtet ist, bei jemandem zu bleiben. Es ändern sich ja auch die eigenen Bedürfnisse und man selbst ändert sich auch, so wie auch der Partner sich ändert. Man darf auch nach 5, 10, 25 Jahren feststellen, dass der Partner an der Seite einem nicht mehr gut tut. Oder dass es einfach nicht mehr klappt.
Und wenn ich die Frage, ob ich meinen Partner noch liebe, mit "ich weiß nicht" beantworten kann oder muss, dann würde ich wirklich mal GANZ TIEF in mich reinhorchen.
Re: Einfach nur so...
Antwort von Donald am 30.09.2013, 0:01 Uhr
Hallo!
Danke für die deutlichen Worte, ist schon gut so, das bringt mich wenigstens zum Nachdenken.
@Nikas: Mir ist klar, dass ich niemanden ausser mir Vorwürfe dafür machen kann, wenn ich bleibe und ich auch immer weniger Lust drauf bekommen werde, ihn neu entdecken zu wollen. Zu dieser Einsicht bin ich auch schon gekommen, macht es aber nicht leichter.
@Holzkohle: Ja, ich habe mich entschuldigt. Und er spielt immer noch den Beleidigten, bin ich wohl zu wenig zu Kreuze gekrochen :-( Oder vielleicht liegt es auch daran, dass ich morgen ein Vorstellungsgespräch habe?
Natürlich heißt es nicht automatisch, dass man nach einem halben Leben jemand immer noch lieben muss, aber ich denke mal, nach einem halben Leben fällt es vielleicht schwerer zu gehen, als nach wenigen Wochen/Monaten. Glücklich waren wir - ganz viele Jahre - aber irgendwann hat sich der Alltag so eingeschlichen, dann mein Studium und seit damals auch ganz massiv dieses permanente vorwerfende Verhalten. Oder vielleicht ist es mir auch da erst so richtig aufgefallen und ich habe es vorher leichter ertragen, weil es mir in Summe besser gegangen ist in der Beziehung?
Ich habe Angst vor meiner Courage zu sagen: Ich gehe - aus einer scheinbar so perfekten Ehe. Und ich habe Angst um unsere Mädels, die im letzten Jahr den Tod der Urlioma schwer im Herzen getragen haben. Und nein, ich glaube nicht, dass wir uns fair trennen könnten. Dafür wäre wohl seine Ehre zu sehr verletzt. Es gebe dann kein Zurück und kein daran arbeiten.
Was bin ich doch für ein Feigling :-(
Und ja, wenn ich ganz tief in mich reinhorche, weiß ich auch, was es heißt, wenn ich mir nicht sicher bin ob ich ihn liebe - daran arbeiten oder gehen....
Aber danke nochmal für die Inputs. Vielleicht kann ich sie als Anstoß nutzen, so deutlich sagt es sonst keiner, wiewohl natürlich nur ganz, ganz Wenige in unserem Umfeld wissen, was bei uns so läuft.
lg Donald
Re: Einfach nur so...
Antwort von maxwell! am 30.09.2013, 7:58 Uhr
Er ist immer noch sauer, obwohl Du angerufen hast? Es könnte sein, daß er aber wegen dem Vorstellungsgespräch neidisch ist?
Das ist wahrlich eine perfekte Ehe.
Oder geht es hier um Schein und sein? Und sind "die Nachbarn" und "die Kinder" ein vorgeschobener Grund, um Dich nicht mit der Konfrontation, die eine Trennung bedeutet, auseinandersetzen zu müssen?
So wie Du Dich jetzt zeigst, wirst Du in naher Zukunft keine Trennung mehr in Erwägung ziehen. Weil Du nur noch "so klein", und zwar ohne Hut, bist. Woher kommt Dein Verhalten? Warum ziehst Du Dir diesen Schuh so bereitwillig und selbstverletzend an? Darüber solltest du nachdenken.
Kinder leiden unter einer Atmosphäre latenter emotionaler Mißstimmung. Das kann fürs Leben prägend sein, und zwar in negativer Hinsicht. Ich weiß wovon ich rede.
Re: Einfach nur so...
Antwort von Pamo am 30.09.2013, 9:21 Uhr
Liebe Donald,
es macht mich traurig, deine aufgelisteten Gründe zu lesen. Du empfindest soviel Angst und Druck vor allem und jedem. Dadurch sind deine Handlungsmöglichkeit sehr eingeschränkt.
Viel Glück beim Vorstellungsgespräch!
LG
Re: Einfach nur so...
Antwort von Fredda am 30.09.2013, 9:28 Uhr
Mach mal eine Liste darüber,
wo, wann, mit wem du dich gut, sicher, souverän fühlst, was die Kraft gibt, wie du in deinem Leben sein und werden willst, welche Worte anderer dich beeinflussen, mit welchen Worten du andere beeinflusst und auch, welches "innere Mantra" du dir selber oft vorsagst.
Ein halbes Leben "nicht wegwerfen" zu wollen, ist ja schräg - erstens klingt es, als müsste man drückende Schuhe behalten, weil man sie schon so lange hat, und zweitens kannst du vergangene Zeit nicht wegwerfen, wie sollte das möglich sein? (Zunkunft allerdings kannst du wegwerfen, sei achtsam!)
Re: Einfach nur so...
Antwort von kravallie am 30.09.2013, 10:15 Uhr
tut mir leid, das sollte nicht respektlos oder irgendwie abwertend rumkommen.
ich kann mir "immerschuldsein" nicht vorstellen und das beispiel mit dem nicht vermittelten termin würde mir gegenùber meines mannes nur ein schulterzucken abringen.
wie im holzkohlenfall , würde ich sagen, der gutste hat ein problem mit seinem regenwurmselbstbewußtsein, was dich eigentlich wachsen lassen sollte.
laß dir doch die schuldschuhe nicht anziehen, du bist schließlich wer!!!
ich weiß, leicht gesagt....
Re: Einfach nur so...
Antwort von Silvia3 am 30.09.2013, 11:45 Uhr
Hast du ihm die Trennung schon einmal angedroht? Wenn du sein Verhalten so verletzend findest, wie du es beschreibst und eigentlich gerne gehen würdest, dann kommuniziere es mit sehr deutlichen Worten. Nicht nette Gespräche oder Briefchen, sondern pack ihn dir wenn die Kinder im Bett sind, nimm den Geburtstag als Aufhänger und brüll ihn an und sag ihm, dass es dir jetzt endgültig reicht. Mach dir aber vorher eine Liste mit Situationen, wo du dich ungerecht behandelt gefühlt hast, denn im Eifer des Gefechts fallen dir evtl. keine Beispiele mehr ein. Dann verlange ultimativ vom ihm, dass er sich ändert. Vereinbare für jeden zweiten Freitag (z.B.) mit ihm gemeinsam ohne Kinder ein Abendessen außer Haus, wo ihr über den Zustand eurer Beziehung redet. Drohe ihm an, dass du gehen wirst, wenn er sein Verhalten nicht grundlegend ändert. Das würde ich mir dann bis Weihnachten anschauen und danach eine Entscheidung treffen. Allerdings hast du nur diesen einen Schuss, wenn er sich nicht ändert und du dann bleibst, hast du verloren. Überleg dir daher vorher genau, ob du den Schritt wirklich gehen würdest.
Wenn das Dorf sooo klein ist, zieh ins Nachbardorf. Dann sind die Freunde nicht so weit weg, aber du bist auch nicht ständig den Blicken und dem Getratsche der Nachbarn ausgesetzt.
Mein Mann hatte sich über die Jahre auch angewöhnt, bei uns Zuhause den Chef raushängen zu lassen und an allem und jeden was ich tat, etwas auszusetzen zu haben. Nicht direkt, sondern sehr subtil und unterschwellig. Es war soweit, dass ich selbst hinter einem Lob einen versteckten Tadel erwartet habe und wir uns hier nur noch angegiftet haben. Vor zwei Jahren hatten wir dann einen richtig großen Krach und seitdem läuft es bestens. Ihm war trotz vieler kleiner Gespräche vorher gar nicht bewusst, wie sehr mich sein Verhalten verletzt.
Viel Glück für dein Vorstellungsgespräch und deine Zukunft
Silvia
Re: Einfach nur so...
Antwort von Donald am 30.09.2013, 14:39 Uhr
Danke an alle für die aufbauenden aber auch sehr ehrlichen Kommentare. Ich muss was ändern - das ist mir jetzt deutlich klar geworden. Um meinetwillen und auch wegen der Kinder.
Ich hab das noch nie so deutlich formuliert und in den letzten Tagen viele Tränen geweint. Dabei habe ich immer gedacht, dass mir das nicht mehr nahegeht. Wie gesagt hier bespreche ich das in dieser Ausführlichkeit mit niemanden....
Warum ich mir immer die Schuldschuhe anziehe weiß ich nicht. Vielleicht weil ich nicht sicher bin, dass ich wer bin. Das Gefühl haben mir leider schon meine Eltern vetmittelt, dass ich nichts gut genug mache. Auch wenn alles perfekt ist...
Also nochmal danke - und ich melde mich wieder.
Lg
