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Geschrieben von L am 03.06.2009, 20:39 Uhr

als Kind geprägt...

Ich denke immer wieder darüber nach ob meine Eltern schuld an meiner Beziehungsunfähigkeit sind...
Mein Vater hat zuviel getrunken und meine Mutter war abwesend und wenn sie doch einmal da war eiskalt.
Sie führten nie eine wirkliche Ehe und gingen auseinander als ich sie am meisten gebraucht hätte.
Ich blieb beim Vater um ihn zu versorgen.
Ich könnte nicht einmal mehr sagen das ich heute noch viel für sie empfinde.
Gibt es überhaupt eine Chance für mich irgendwann mal eine glückliche Beziehung zu führen?
Was haltet ihr von einer Therapie?

 
18 Antworten:

Re: als Kind geprägt...

Antwort von +emfut+ am 03.06.2009, 21:21 Uhr

Ad 1: Eine Therapie ist eine gute Idee.

Ad 2: Verabschiede Dich von dem Schuldprinzip. Denn das ist in fast allen Fällen eine Kette, die kein Ende hat. Warum war Dein Vater Alkoholiker? Warum war Deine Mutter so eiskalt? Was haben die beiden in IHRER jeweiligen Kindheit erlebt, was SIE so geprägt hat?

Du hast schon mal einen Punkt erreicht, den die beiden offenbar nie erreicht haben: Du weißt, daß etwas ganz grundsätzlich schief läuft in Deinem Leben, daß Du mit Deinem Leben so, wie es jetzt ist, nicht zufrieden bist. Und Du machst Dir Gedanken, wie Du das ändern kannst. Das ist klasse! Denn so machts Du Dich unabhängig von ihnen. Vielleicht (wahrscheinlich) war Deine Kindheit nicht so, daß ein normales und glückliches Leben heute für Dich problemlos machbar ist. Aber Du bist jetzt ein eigenständiger Mensch, der sich und sein Leben selber in der Hand hat und etwas ändern kann. Manchmal braucht man Hilfe, und das ist völlig okay. Hole Dir Hilfe und ändere Dein Leben, damit es für DICH schön wird.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: als Kind geprägt...

Antwort von MartaHH am 03.06.2009, 21:24 Uhr

Therapien, wenn man eine/n gute/n TherapeutIn gefunden hat, können nie schaden.
Ob du wirklich an Beziehungsunfähigkeit leidest oder an etwas anderem, solltest du schon rausfinden!

Die Beziehung unserer Eltern zueinander haben sicher Einfluss auf unsere eigenen, späteren Beziehungen; aber das ist ja kein unabwendbares Schicksal. Ich bin mal im Laufe einer Therapie durch nur eine einzige Sitzung auf Zusammenhänge und Folgen gestoßen, die mir völlig entgangen waren und die doch prägend und wichtig waren für Jahrzehnte meines Lebens. Es ist nicht so, dass sich danach mein leben um 180 Grad gedreht hätte, aber ich hatte einen Anhaltspunkt zum Nachdenken und vor allem Nachhaken und konnte ansetzen, mein Denken über mich und andere zu verändern.

Du bist sicher geprägt, aber nicht fürs Leben geschädigt.

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Re: als Kind geprägt...

Antwort von flo03 am 03.06.2009, 21:25 Uhr

Eine Therapie wird dir helfen die Dinge besser zu verarbeiten.

Ich kann nur von meinen Papa reden. Er kam aus einer Trinkerfamilie. Seine Mutter hatte auch kaum Zeit weil sie nur gearbeitet hat und der Vater alles versoffen hatte. Er hatte grössenteil im Heim gelebt. Er hat nie mehr einen richtigen Kontakt zu ihm geführt und alles abgebrochen. Mein Papa hat trotzdem eine schöne Ehe geführt und drei Kinder mit meiner Mam bekommen. Es geht ist nur eine Frage was du möchtest.

LG

Claudia

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Re: als Kind geprägt...

Antwort von mama.frosch am 03.06.2009, 21:27 Uhr

ja gibt es, wenn du dich deiner vergangenheit stellst.

auch wenn es hart ist das so zu (an-)erkennen: deine eltern haben dir das beste gegeben, was sie konnten, wozu sie in der lage waren. auch, wenn das offenbar viel zu wenig war. aber nun bist du kein kind mehr und es ist deine aufgabe, die verantwortung für dich und dein wohlergehen zu übernehmen. von daher - eine therapie kann dich in deiner situation sehr vorwärts bringen.

ich kann mir nicht vorstellen dass du "beziehungsunfähig" bist sondern dass du tiefsitzenden beziehungsängste hast. das kann aber aufgearbeitet werden.

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Re: als Kind geprägt...

Antwort von Martina08 am 03.06.2009, 21:44 Uhr

Schau nach vorne. Nachzufragen wer Schuld hat, ist mühselig und führt zu nichts. Mach eine Therapie und finde einen Weg für dich.

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Re: als Kind geprägt...

Antwort von Kja am 04.06.2009, 6:01 Uhr

eine meiner zwei schwestern - sie wurde vn meiner mutter adoptiert mit 17... ich kannte sie damals schon ein paar jahre!!

sie wurde von ihrem vater geprügelt, teils musste sie sexuelle handlungen vornehmen, die aber ihrer erinnerung nach abgebroch wurden - ob das stimmt, kann ich nicht sagen, ich denke, sie weiß es selbst nicht.

jetzt hat sie eine beziehung, in der keine körperliche misshandlung stattfindet. meiner meinung nach betrügt er sie, aber ja, wenn ichs ihr sag, bin ich wieder der trottel.

sie macht jetzt eine therapie, von der krankenkassa bezahlt für die nächsten 1 1/2 Jahre. Ich denke, dass es ihr helfen wird, aber etwas, dass ich als wichtig empfinde ist, nicht die schuld bei den eltern zu suchen, denn das führt im grunde zu nichts. sicher bist du geprägt, aber du musst da selbst rauskommen.

meine schwester zb. erzählt mir zb.immer was sie beim therapeuten gesprochen haben und meist geht es (bis jetzt) um ihren freund und sie sagt aber immer, dass das alles nur so ist, weil ihr vater so war... sicher hat es etwas damit zu tun, aber wenn ihr freund scheiße ist, dann ist das so... es liegt also schon auch sehr bei dir!!

ich vermute auch, dass du dir wohl die falschen männer suchst... man verfällt leicht in ein schmea und oft nimmt man sich das, was man im moment zu "brauchen" scheint!!!

lg chiara!

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Ich sehe euren Stern und folge meinem.

Antwort von glückskugel am 04.06.2009, 6:57 Uhr

Dieser Satz hat mir sehr geholfen. Ich komme auch aus einer sehr schwierigen Familiensituation (Alkohol, Depression, Suizid) und habe inzwischen zwei süße Kinder, eine glückliche Beziehung und einen guten Beruf. Das Schicksal kann auch stark machen.

Stefanie

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Re: als Kind geprägt...

Antwort von supermampfi am 04.06.2009, 8:44 Uhr

Hi! Wenn Du meinst, daß Dich die Vergangenheit so belastet, daß Du nicht in die Zukunft schauen kannst, wäre eine Therapie nicht schlecht. Man KANN mit der Vergangenheit abschließen, sodaß sie das eigene Leben nicht mehr negativ beeinflußt. Meine Schwester hält sich (aufgrund der Vergangenheit) für beziehungsgestört. Ich habe noch mehr mitbekommen, und lebe seit vielen Jahren in einer sehr glücklichen Ehe.
Sicher empfindest Du nicht viel für Deine Eltern, sie haben Dir nicht gut getan. Such die Schuld an Deinen fehlenden Emotionen nicht bei Dir sondern bei ihnen. Sie haben als Eltern versagt. Du warst eigentlich das Kind, aber im Endeffekt mußtest DU den Erwachsenenpart übernehmen und Dich um Deinen Vater zu versorgen. Rollentausch.

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Was n Quatsch

Antwort von LoisWilkerson am 04.06.2009, 8:51 Uhr

"Such die Schuld an Deinen fehlenden Emotionen nicht bei Dir sondern bei ihnen. Sie haben als Eltern versagt"

Wie kann man sowas sagen über Umstände die einem nahezu unbekannt sind? Woher willst du wissen dass sie nicht alles in ihren Möglichkeiten getan haben, um ihrer Elternrolle nachzukommen?

@ threaderstellerin: Such die Schuld nirgends, hol dir Hilfe dabei. Alles auf andere anbzuwälzen ist leicht, aber verdrängt nur. Versuch, dich und dein Leben du regeln so wie es in deiner Möglichkeit steht! Und wenn du meinst dass dir das gut tut, eben mit Hilfe einer Therapie bei einem GUTEN Therapeuten/Therapeutin.

Alles Gute dafür!

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Re: Was n Quatsch

Antwort von supermampfi am 04.06.2009, 9:11 Uhr

Kein Quatsch. Ein KIND hat niemals Schuld an dem, was ihm passiert.

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Re: Was n Quatsch

Antwort von LoisWilkerson am 04.06.2009, 9:14 Uhr

Naja, aber sie ist jetzt KEIN Kind mehr und alt genug, ihre baustellen selber anzugehen, hm?

Was soll das bringen, die Schuld anderen zu geben, geht es dir dadurch besser? Nein, und auf lange Sicht schon mal gar nicht. Besser wäre, mit dem Vergangenen anbzuschliessen, mit den Eltern den frieden zu schliessen (nur für sich und insgeheim) und das Gewesene Gewesenes sein zu lassen, nach vorne zu blicken und ihr Leben zu leben und dabei vor allem glücklich zu werden.

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Scheint falsch rüberzukommen, also nochwas:

Antwort von supermampfi am 04.06.2009, 9:21 Uhr

War vielleicht zu kurz, mein erstes Posting, deswegen nochwas:
Versuche, mit der Vergangenheit abzuschließen. Das ist der erste Schritt. Was Deine Eltern getan haben, ist Vergangenheit. Vielleicht waren sie auch "Opfer" und konnten sich aus dem Schema ihrer(!) Vergangenheit nicht lösen. DU bist nicht Deine Eltern, Du bist ein eigenständiger Mensch. Daß Du merkst, daß etwas schiefgelaufen ist, und versuchst, es bei Dir zu ändern, ist ein guter Schritt.
Trotzdem bist Du nicht schuld an dem, was Dir als Kind passiert ist!

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Re: Scheint falsch rüberzukommen, also nochwas:

Antwort von LoisWilkerson am 04.06.2009, 9:27 Uhr

So gehe ich konform ;-)

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ohne

Antwort von veralynn am 04.06.2009, 9:38 Uhr

die anderen postings gelesen zu haben. aber wenn ich meinen eltern die schuld dafür geben würde, wo ich heute mit 34 jahren stehe, wo kämen wir denn da hin?!? gut, bis 16 waren sie verantwortlich für mein bisheriges leben, aber mit 16 begriff ich (als mir ein junger mann ein briefchen heroin in die hand drückte), dass es in meiner hand liegt, wo ich mit 30 jahren stehen werde.

klar, die kinheit prägt. und meine war schrecklich, das kannst du mir glauben. aber das umfeld in der teenie zeit und im frühen erwachsenen alter prägt noch viel mehr! ich weiss ja nicht, wie alt du bist, aber ich wurde ca. 28 jahre alt, bis ich mit mir und meinem leben endlich im reinen war. gespräche habe ich auch hin und wieder geführt, therapie nie wirklich gemacht. habe mich selbst therapiert......

mach, was du für richtig hälst, nimm dein leben in die hand. wo du in 10 jahren stehst, liegt an dir, nicht an deinen eltern.

alles gute

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"Schuld"

Antwort von +emfut+ am 04.06.2009, 9:48 Uhr

Zwei Sachen zum Thema "Schuld":

Manchmal gibt es Dinge, an denen keiner wirklich "schuld" ist. Das ist manchmal schade, aber manchmal ist es auch gut, weil - siehe Punkt 2.

"Schuldsuche" lähmt in solchen Situationen. Man sucht den Schuldigen und versucht ihm klarzumachen, daß er schuld ist. Aber Schuldsuchen ist nicht hilfreich, weil es nichts ändert. Die Schuld kann in solchen Fällen ja nur im Nachhinein "zugeteilt" werden. Selbst wenn die Eltern also jetzt plötzlich einsehen würden, daß sie damals alles falsch gemacht haben - es ändert nichts. Zudem ist es sehr unwahrscheinlich, daß sie das tun.
Dann hat man aber im Zweifel sein halbes Leben mit der Suche nach einem Schuldigen und dem Betteln um eine Ent-Schuldigung zugebracht - und wertvolle Zeit ist verlorengegangen.

Für mich ist das ein gesellschaftliches Problem. Heutzutage möchte man für alles und jedes einen "Schuldigen" haben, damit man ihn "bestrafen" kann, in der Hoffnung, daß es dem "Opfer" dann besser geht. Das gipfelt in der amerikanischen Unsitte, Opfer bei der Vollstreckung der Todesstrafe des Täters zuschauen zu lassen, weil man annimmt, daß sie dadurch ihren Opfertstatus überwinden und die Tat hinter sich lassen können. Es gibt Untersuchungen dazu, daß diese Hoffung fast nie erfüllt wird - meistens ist das Gegenteil der Fall. In der Zeit, die zwischen Tat und Strafe verrinnt, hat es sich das Opfer in seiner Opferrolle bewuem gemacht und kommt um so schwerer da wieder raus.

Im vorliegenden Fall wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Strafe, keine Ent-Schuldigung (im Sinne von "die Schuld wird gesühnt und daher aufgehoben") geben. Zumal die Grenzen zwischen Opfer und Täter verschwimmen. Fast alle Alkoholiker waren mal Opfer. Man kann ihnen höchstens die Unfähigkeit vorwerfen, diese Opferrolle zu überwinden. Aber kann man das, wenn man selber so in der Opferrolle verharrt, daß man weiter zwanghaft nach Schuldigen - also "Tätern" - sucht?

Ich habe selber meine gesamte Kindheit unter einer gefühlskalten Mutter gelitten, bis ich eine Therapie angefangen habe. Inzwischen weiß ich, warum meine Mutter so ist, wie sie ist. Sie wurde in meiner Sichtweise vom Täter zum Opfer, denn auch sie war Opfer einer gefühlskalten Mutter in einer gefühlskalten Umgebung. Wenn ich weiter forschen könnte, würde wahrscheinlich herauskommen, daß auch meine Oma das Opfer einer gefühlskalten Umgebung war. Und so wird die "Schuld" weiter und weiter in die Vergangenheit gereicht, denn die Kette geht endlos weiter. Wo sie angefangen hat? Das werde ich sicher nie erfahren.

So interessant es war, das herauszufinden - wirklich geholfen hat es nicht. Geholfen hat vielmehr, mich von den Erwartungen an meine Eltern zu befreien und mich um mich selber zu kümmern.

Deswegen von mir aus eigener Erfahrung: Schuldzuweisung ist maximal eine Nebenbaustelle, die Lösung liegt woanders. Im Endeffekt ist es egal, wer "schuld" hat, denn die Schuldsuche beschäftigt sich mit der Vergangenheit, und ändern kann ich nur die Zukunft.

Gruß,
Elisabeth.

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TIPP !

Antwort von SAKURA77 am 04.06.2009, 11:52 Uhr

Habe gerade gestern folgendes Buch ausgelesen und bin begeistert

http://www.amazon.de/Vergiftete-Kindheit-Mi%C3%9Fbrauch-elterlicher-seinen/dp/3442124425

Mir ging es ähnlich wie dir und ich hatte die ganze Zeit des Lesens eine Gänsehaut . Ich habe schon sehr viele Bücher aus dieser Richtung verschlungen aber keines hat mich so gefesselt und gestärkt.

Liee Grüße
sakura

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Emfut

Antwort von supermampfi am 04.06.2009, 13:11 Uhr

Du hast völlig recht, mir ging es nur darum, daß sie - als KIND - keine Schuld trägt.
Daß sie jetzt als Erwachsene daran arbeiten muß, ist klar - und ich habe gedacht, daß ich das so rübergebracht habe... Anscheinend nicht, hm. Mit Schuldzuweisung ändert man nichts, und macht auch nichts besser an der Situation, in der man selber (!) steckt.

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Danke

Antwort von L am 04.06.2009, 20:02 Uhr

euch allen.
Ihr habt Recht,die Schuldfrage ist nicht mehr wichtig.
Ich muss mich frei machen.
Aufhören ihnen immer noch gefallen zu wollen,um Liebe zu betteln.
Jetzt geht es um mich,und darum was ich aus meinem Leben mache,wie ich mit meinen Kindern umgehe,welche Vorraussetzungen ich für sie schaffe.
Ich werde es in Angriff nehmen,mir einen guten Therapeuten suchen um damit abzuschließen.

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