zurück| Geschrieben von Stripelove am 11.01.2012, 20:02 Uhr |
Schon mal was von „Spiegelmethode“ gehört? Funktioniert das?
Will mir doch, beim Internet stöbern, jemand einen „Ratgeber“ verkaufen bei dem es um die „Spiegelmethode“ zur Konflikt Lösung bei (klein)Kindern geht. Nun… momentan klappt es noch so mit unseren Sohnemann. Aber man lernt ja bekanntlich nie aus. Kennt jemand von euch diese Methode? Taugt die was?
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Re: Schon mal was von „Spiegelmethode“ gehört? Funktioniert das?
Antwort von marijanam79 am 11.01.2012, 21:08 Uhr
Kann dir zwar nicht weiterhelfen, würde mich aber auch mal interessieren!!
LG marijana
Re: Schon mal was von „Spiegelmethode“ gehört? Funktioniert das?
Antwort von aeonflux am 11.01.2012, 21:22 Uhr
Hallo,
also wenn mein Sohn (3,3J) trampelnd vor mir steht, wütend und zornig ist, aber nichts sagt, kann es schon helfen das zu spiegeln. Wir müssen dann beide lachen und ich zeige ihm dann Möglichkeiten wie man es anders lösen kann. Aber ich glaube, das bei den kleinen das Spiegeln eher zur Deeskalation dient und noch nicht so sehr um das Verhalten reflektieren zu können.
Aber bei der Arbeit (12-19 jährige Mädchen) spiegeln wir häufiger einzelne Verhaltensweisen und bei den meisten kommt schnell die Erkenntnis das was falsch lief.
LG Aeonflux
Re: Schon mal was von „Spiegelmethode“ gehört? Funktioniert das?
Antwort von Virginiagirl am 11.01.2012, 22:23 Uhr
Bei der Methode geht es weniger darum, dem Kind aufzuzeigen, dass es sich gerade albern benimmt, sondern vielmehr darum, dem Kind ganz deutlich zu zeigen, dass seine Gefühle verstanden und für voll genommen werden.
Kenne die Methode aus dem Buch "The Happiest Toddler on the Block" (Das glücklichste Kleinkind der Welt). Habe und musste sie bisher noch nicht anwenden, kann mir aber vorstellen, dass es funktioniert und man so die Aufmerksamkeit der Kinder bekommt.
Die funktioniert so, dass ein Kind z.B. wütend rumstrampelt und schreit und sich nicht beruhigt, wenn man auf es einredet. Der Trick ist nun, die Gefühle zu reflektieren. Also anstatt ruhig auf das Kind einzureden und zu sagen "ist ja gut, jetzt beruhig Dich mal wieder, dann reden wir in Ruhe darüber", soll man die Tonlage und die Stimmung des Kindes reflektieren, ihm zu verstehen geben, dass es verstanden und ernst genommen wird. Also in demselben lauten Ton sagen "Du bist wütend!! Wütend!! Richtig wütend! Du möchtest die ganze Welt zusammenbrüllen, sooo wütend bist Du!- Mama versteht, warum Du wütend bist, lass uns versuchen, das zu ändern. Was können wir tun, damit Du nicht mehr wütend bist?"
Wie gesagt, kann nicht aus Erfahrung sprechen, würde die Methode aber durchaus im richtigen Moment ausprobieren.
Re: Schon mal was von „Spiegelmethode“ gehört? Funktioniert das?
Antwort von Meffilein am 12.01.2012, 10:01 Uhr
ohne es jetzt aus einem erziehungsratgeber entnommen zu haben
kommts wohl sehr auf die situation an.
es gibt durchaus situationen wo ich das völlig automatisch "anwende" und zwar eher zur deeskelation. Kommt ja aufs Alter an wieviel davon verstanden wird. Und auch wie es aufgenommen wird.
hätte ich bei meiner einjährigen auf nörgeln und meckern mit zurücknörgeln und zurückmeckern reagiert - na da wär die sich veräppelt vorgekommen und nicht ernst genommen.
mache ich das heute bei meiner dreijährigen: angenommen sie jammert und nörgelt einfach nur des jammerns und nörgelns willen - oder obwohl ich schon 100 mal nein gesagt habe. dann mache ich im gleichen ton "nänänänänääää" oder ich jammer sogar in den gleichen worten zurück.
das findet sie dann meistens lustig - und scheint sich auch ein stück weit zu reflektieren - denn danach hört die jammerei ziemlich zuverlässig auf.
manchmal wird sie dann wütend und sagt "mama du nicht nänänänä" und ich antworte: und du auch nicht - und das scheint sie zu vestehen.
also wie gesagt - ohne es jetzt irgendwie fachlich aufgearbeitet zu haben, bei uns funktioniert das - in bestimmten situationen - ganz gut.
Re: Schon mal was von „Spiegelmethode“ gehört? Funktioniert das?
Antwort von lizim am 12.01.2012, 14:42 Uhr
Ich kenne es genauso wie virginiagirl, auch aus dem besagten buch.
Und ich muss sagen, wenn man in solch einer situation die nerven hat, es wie im buch beschrieben anzuwenden, dann klappt das echt super!! Man muss es nur ein bisschen "üben"!
Da kann ich das buch nur empfehlen!!
Re: Die Spiegelung ist auch anders herum gemeint!
Antwort von Astrid am 12.01.2012, 14:44 Uhr
Hallo,
bei der Spiegelmethode (die eigentlich anders heißt, aber der Name fällt mir jetzt auch nicht ein) funktioniert die Spiegelung aber auch anders herum: Wenn ein kleines Kind einem zum Beispiel weh tut (schlägt oder an den Haaren ziept), reagiert man nicht mit Schimpfen oder Belehrungen. Sondern zeigt seine Gefühle in leicht übertriebener Form: Man macht Schmerzenslaute und verzieht das Gesicht. Das Kind hat Dank seiner Spiegelneuronen die Fähigkeit, diese Gefühle zu spiegeln, also sofort intuitiv zu verstehen. Kleine Kinder ab anderthalb bis zwei Jahren reagieren erstaunlich schnell darauf: Mein Sohn fing sofort an, mich zu trösten.
Es geht dabei NICHT darum, dem Kind Schuldgefühle zu machen. Es soll einfach SEHEN können, dass Hauen anderen weh tut. Und das kann es nicht durch Belehrungen lernen, sondern nur durch echtes Erkennen der Gefühle des Betroffenen - und dabei hilft man ihm.
Es funktioniert z. B. auch, wenn ein kleines Kind mutwillig etwas kaputt gemacht hat (z. B. die Tapete mit Filzstift bemalt hat). Man zeigt mit erschrockenem Gesicht auf die Stelle und jammert ein bisschen los. Aber nicht in Richtung Kind (wie bei einem Vorwurf), sondern vor sich hin und geradeaus. So sieht das Kind: "Mama ist wirklich betroffen. Das Bemalen war keine gute Idee." Kinder unterlassen so ein unerwünschtes Verhalten viel schneller, wenn sie sehen (und damit auch wirklich verstehen) können, was es bewirkt. Schimpfen dagegen verhindert eine Wiederholung meist nicht. Ich habe es auch in manchen Situationen angewendet, als meine Kinder klein waren, und ich war völlig baff, wie gut es funktioniert.
LG
Re: Schon mal was von „Spiegelmethode“ gehört? Funktioniert das?
Antwort von Stripelove am 19.01.2012, 15:03 Uhr
Na das hört sich mal interessant an. Spiegelmethode… muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.
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