zurück| Geschrieben von lilke am 20.08.2016, 13:41 Uhr |
Alles nur meine
Hi!
Ich hab gelesen und kenne das auch so aus der Verwandschaft, dass Kleinkinder statt "ich" u.ä. erst einmal ihren Namen benutzen. Also "J.s Essen." Oder "J. raus" oder so. Mein Sohn macht das irgendwie gar nicht. Er sagt immer "meine". Also z.B. "Meine Keks esse". "Meine gieße" (Gießen im Garten).
Wenn ich ihm ein Bild von sich zeige sagt er dazu aber seinen Namen, bzw. Seine Form davon.
Liegt das daran, dass er seinen Namen nicht richtig sprechen kann oder ist das irgendwie überzogen besitzergreifend? Ich sag ja allerdings auch z.B. nicht "J.s Traktor" sondern "Dein Traktor".
Sollte man das trotzdem begrenzen?
Er hat seit ein paar Wochen einen kleinen Bruder und jetzt ist erst recht alles "meine" und "nein Bruder". Ich möchte vermeiden, dass es wenn der Kleine irgendwann mobil ist, ständig Stress gibt, weil der Große meint, es sei alles seins. Wenn es Sachen vom Kleinen sind, sag ich schon immer "Nein, das ist ...s." oder frage "Wem gehört das?" Dann antwortet er auch korrekt.
Hat da jemand Erfahrung, insbesondere mit kleinen Geschwistern?
Ach ja, der Große ist 21 Monate.
LG Lilly
Beitrag beantwortenRe: Alles nur "meine"
Antwort von Nannilein am 20.08.2016, 13:48 Uhr
Meine Kinder haben schon immer "mein Traktor" und sowas gesagt. Wenn der Kleine was vom Bruder hat, sagt er schon richtig, wems gehört.
Ich mach mir da keine Sorgen. Lieber so, als wenn die Kinder mit über 3 noch von sich in der 3. Person sprechen.
Re: Alles nur "meine"
Antwort von mama-nika am 20.08.2016, 16:52 Uhr
hey,
darüber, dass er meine sagt, würde ich mir wenig Gedanken machen. das Nameneinsetzen ist ja nur ein Übergang, also würde ich auch nicht darauf hinarbeiten, dass er sprachlich wieder einen Schritt zurück geht.
die Eifersucht unter Geschwistern ist auch normal, auch, dass sie sich um Spielzeug streiten und der Große nicht mit dem kleinen teilen will.
Re: Alles nur "meine"
Antwort von emilie.d. am 20.08.2016, 19:03 Uhr
Kleinkinder werten sich mit der "Inbesitznahme" von Spielzeug auf. Er verbessert damit sein Selbstbewusstsein, geniesst sozusagen dieses Machtgefühl. Wenn das extrem passiert, sollte man sich schon fragen, woran das liegt. Aber dann weniger die Attribution begrenzen als sein Selbstbewusstsein aufbauen.
Bei Euch ist es ja jetzt so, dass er gerade ein kleines Geschwisterchen bekommen hat. Das nagt am Selbstbewusstsein, verunsichert. Insofern ist es ganz normal, wenn Kinder dann wieder vermehrt trotzen, bestimmen wollen oder plötzlich alles "meins" ist.
Insofern würde ich Zuhause jetzt ganz im Gegenteil dem älteren Kind die Möglichkeit geben, sein Selbstbewusstsein dadurch aufzubessern und sowas sagen wie, ja, gehört zwar X, aber darfst Du haben.
Woanders und wenn das Kleinere älter wird, muss er dann eh wieder teilen.Je selbstsicherer er ist, desto besser wird er das können.
Re: Alles nur "meine"
Antwort von DK-Ursel am 20.08.2016, 19:34 Uhr
Hej!
ichg laube eher,daß Kinder durch das "mein" entdecken, daß es Dinge gibt, die zu ihnen gehören.
Sich aufwerten ist doch eine sehr erwacshene Deutung - gegenüber wem soltlens ie auch aufwerten wollen?
Aber sie nehmen sich ja auch erst mit dem ICH als eigenständige Person wahr, und es das mein ist dann die Verlängerung davon.
Natürlich wird es Geschwisterkonflikte geben - egal was Du jetzt machen willst.
Warte ab und reagiere dann, denn bei jeder Konstellation sind die anders.
Natürlich wird ein kleines Kind oft "mein" sagen, wenn die Dinge ihm nicht gehören, es sie aber für sich haben möchte - se i es zum kurzfristigen Süpielen, sei es für immer - das ist für kleine Kinder bei fehlendem Futurbegriff auch noch dasselbe.
Der "Mein-"Schlachtruf, mit dem manche Kinder alles besetzen, bedeutet eigentlich: "Das will ich jeztt haben, damit will ich jetzt was machend, as sollst du mitr nicht wegnehmen".
Für wielange, kann ein Kleinkind noch gar nicht abschätzen, den ens hat noch keinen zeitbegriff, und es hat auch nicht den Wortschatz, um das genauer auszudrücken.
Das ist normal und gehört zur Entwicklung dazu, das Kind lernt dann peu à peu, daß nichtalles ihm gehölrt, daß es auch "dein" gibt - gerade wenn Geschwisterchen da sind.
Aber wie gesagt, alles normal - und abwarten, bis das Problem da ist, dann lösen --- jetzt gibt es doch sicher genug aktuelle Dinge, die Du regeln mußt und kannst!
Gruß Ursel, DK
Autonomie
Antwort von emilie.d. am 20.08.2016, 20:35 Uhr
"Sich aufwerten ist doch eine sehr erwacshene Deutung - gegenüber wem soltlens ie auch aufwerten wollen?"
Durch Spielzeug wegnehmen werten Kleinkinder ihr gerade entstehendes ICH auf. Auf Kosten des Kindes oder des Erwachsenen, dem sie das Spielzeug wegnehmen.
Re: Autonomie
Antwort von DK-Ursel am 20.08.2016, 21:34 Uhr
das ist die erwachsene Betrachtungsweise, aber darüber wil lich nicht streiten.
Das kind will einfach haben, zu welchem(lang- oder kruzfristigen) Zweck auch immer
Wir sind ja einig, daß es normal ist und der Entdeckung der eigenen Identität dient (oder?).
Gruß Ursel, DK
Re: Autonomie
Antwort von emilie.d. am 20.08.2016, 21:43 Uhr
Mmh, naja, weniger Erwachsenen als eine entwicklungspsychologische Ansicht, mE. Aber beim Rest sind wir einig, dient der Entwicklung des Selbstbewusstseins und ist prinzipiell normal. Wenn übersteigert, muss man halt schauen, wo es in der Entwicklung grade knirscht.
Re: Alles nur "meine"
Antwort von lilke am 20.08.2016, 22:20 Uhr
Danke für eure Antworten, ich werde dann erst einmal abwarten.
Wenn er etwas wegnimmt, was dem Kleinen gehört sag ich ihm schon, dass es seinem Bruder gehört, er aber so lange damit spielen darf, wie der es nicht will.
Normalerweise ist er in der Krippe und kann gut teilen aber jetzt sind erst mal drei Wochen Ferien und da hat er keinen so engen Kontakt mit anderen Kindern jeden Tag.
LG Lilly
